Cover-Bild Zwischenwelten
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Esoterik
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 02.11.2017
  • ISBN: 9783426276945
Adrian Owen

Zwischenwelten

Ein Neurowissenschaftler erforscht die Grauzone zwischen Leben und Tod
Harald Stadler (Übersetzer)

Der führende Neurowissenschaftler Adrian Owen beschreibt in seinem aufrüttelnden Buch „Zwischenwelten“ seine spektakuläre Arbeit mit Menschen, die an einem schweren Hirntrauma leiden. Zweifelten Ärzte bislang daran, dass Wachkoma-Patienten wahrnehmungsfähig sind, bewies Owen das Gegenteil. Damit stellt er vorschnelle Hirntod-Diagnosen infrage.

Hirnhautentzündung, Schädel-Hirn-Trauma und Schlaganfall können die Ursachen für ein Dasein in der sogenannten Grauzone zwischen minimalem Bewusstsein und Hirntod sein. Manche Patienten reagieren weder auf externe Reize, noch scheinen sie ihre Umwelt wahrzunehmen. Lange glaubten Ärzte, sie seien unfähig, zu denken und zu fühlen – bis dem britischen Neurowissenschaftler Adrian Owen das Unfassbare gelang: Mit speziellen Kernspin-Tests zeigte er, dass selbst Menschen, die mit schweren Hirnschäden im Wachkoma liegen, durchaus Bewusstseinsregungen haben können.
Spannend und einfühlsam erzählt Owen von Fällen aus seinem Alltag als Arzt und Forscher – von Patienten, die selbst nach Jahren im Wachkoma plötzlich Kontakt zur Außenwelt aufnehmen. Ihre Botschaften sind der Beginn einer Kommunikation, die Einblicke erlaubt, wie diese Menschen ihr Schicksal erleben, was man für sie tun kann – und wie sie ins Leben zurückkommen können.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2018

Toll!

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"Zwischenwelten" ist ein Sachbuch des Autors Adrian Owen. Adrian Owen ist ein britischer Neurowissenschaftler dem es gelungen ist mit speziellen Kernspin - Untersuchungen zu belegen, dass selbst bei Patienten ...

"Zwischenwelten" ist ein Sachbuch des Autors Adrian Owen. Adrian Owen ist ein britischer Neurowissenschaftler dem es gelungen ist mit speziellen Kernspin - Untersuchungen zu belegen, dass selbst bei Patienten mit schwersten Hirnschädigungen manchmal durchaus Bewußtseinsregungen festzustellen sind.

Dies ist eine neuartige Entwicklung, mit der der Forscher nicht nur die, teilweise zu voreiligen, Hirntod - Diagnosen in Frage stellt, sondern auch Menschen mit Hirnhautentzündungen, schweren Schlaganfällen und Schädel - Hirn - Traumata und ihren Angehörigen dringend benötigte Hoffnungsschimmer verschaffen kann. Ist man bisher in Fachkreisen davon ausgegangen, dass Patienten, die im Wachkoma liegen keinerlei Wahrnehmungsfähigkeiten haben, beweist Owen mit seinen Forschungsergebnissen, das, wirklich beeindruckende, Gegenteil.
In diesem Buch erzählt Adrian Owen auf interessante und gefühlvolle Art und Weise aus seinem Alltag als Forscher. Er berichtet auf spannende und gut verständliche Art von Patienten und überraschenden Entwicklungen und Ergebnissen. Der Aufbau des Buches hat mir sehr gut gefallen und ich kann sagen, dass es auch nicht nur von Fachleuten gelesen werden kann. Die Sprache ist nicht einfach, aber durchaus gut verständlich und ich habe mit Interesse die vielseitigen Inhalte verfolgt. In diesem Zusammenhang muss ich auch direkt das schöne Cover loben, welches, wie ich finde, wirklich toll zu der Thematik passt..

Das Wachkoma ansich ist ein Thema, welches, meines Wissens nach, noch nicht oft auf wissenschaftlich und medizinisch fundierte Weise besprochen worden ist und Adrian Owen füllt diese Lücke hervorragend auf. Die Berichte über seine Patienten sind einfühlsam und bildhaft beschrieben, sodass ich einige Male gemerkt habe, wie mir die Geschehnisse unter die Haut gegangen sind.

Ich finde es toll, dass der Autor und Neurowissenschaftler hiermit, die oftmals rasch gestellte Hirntod Diagnose Debatte neu belebt und hoffentlich auch weitere Ärzte/Ärztinnen zum Umdenken anregt. Auch in der Pflege wäre hier Förderung der Patienten möglich und ich hoffe, dass dies im Gesundheitswesen bald den benötigten Zuspruch finden wird.
Positiv:
guter, auch ohne Fachwissen, verständlicher Schreibstil
interessante und wichtige Thematik
spannende Darstellung von Forschungsergebnissen
gut belegt und überzeugend beschriebene Fälle

Negativ:
* nichts

"Zwischenwelten" ist ein interessantes und spannend geschriebenes Sachbuch, in dem der Autor, auf einfühlsame Weise, revolutionäre Forschungsergebnisse zum Thema Wachkoma vorstellt. Jede Person im Gesundheitswesen und auch in der Politik drum herum sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen!

Veröffentlicht am 10.01.2018

Ein sehr lesenswertes Buch über die Forschung der Neurowissenschaftler bei Wachkommapatienten.

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Zwischenwelten von Adrian Owen habe ich gern gelesen und kann das Buch auch gut weiterempfehlen.
Klappentext beschreibt den Inhalt sehr treffend.
Man bekommt Einblicke in die Arbeit der Neurowissenschaftler ...

Zwischenwelten von Adrian Owen habe ich gern gelesen und kann das Buch auch gut weiterempfehlen.
Klappentext beschreibt den Inhalt sehr treffend.
Man bekommt Einblicke in die Arbeit der Neurowissenschaftler mit den Wachkomapatienten, die an schweren Hirntraumata leiden. Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass Komapatienten nicht wahrnehmungsfähig sind, beschreibt Owen Fälle aus seiner Praxis basierend auf über 20 Jahren Erfahrung, dass oft gerade das Gegenteil den Tatsachen entspricht. Solche Patienten können durchaus bei Bewusstsein sein, sie können sich aber nicht auf die übliche Weise mitteilen. Owen berichtet von seinen Experimenten und Lösungen, die es ihm und seinem Team ermöglicht haben, mit Wachkomapatienten zu kommunizieren.
In seltenen Fällen konnten sie sich auch soweit erholen, dass sie ein fast normales Leben wieder führen konnten. Sie erzählten, wie sie sich fühlten, als sie im Wachkomazustand verweilten, was sie von der Welt um sie wahrnehmen konnten, wie schrecklich es bei manchen zuging, da sie fälschlicherweise für hirntot gehalten wurden, da sie den üblichen Händedrucktest nicht bestanden haben. Sie konnten aber alles verstehen, was um sie herum geschah, v.a. belastend war es für sie, dass sie wie ein Stück Fleisch behandelt wurden, dass niemand mit ihnen sprach, nur eben schnell die Pflege zukommen ließ und verschwand. Es gab auch andere Fälle, bei denen die Wachkomapatienten sehr liebevoll von ihren Partnern gepflegt wurden und mit ihnen kommunizieren konnten. Bloß wissenschaftlich konnte man das nicht nachweisen. Solchen Menschen wollte der Autor u.a. ihre Stimme geben und das ist ihm sehr wohl gelungen. Er erzählt über sie, dessen Leben sich von einer Minute auf die andere schlagartig veränderte. Diese Schicksale können einen einfach nicht gleichgültig zurücklassen.
All diese Dinge sind schön erzählt. Der Ton ist prima getroffen: Sachlich, aber auch sehr menschlich und warmherzig. Das Verhältnis zwischen dem wissenschaftlichen Part und der Unterhaltung ist wohl ausgewogen.
Das letzte Kapitel mit dem Ausblick finde ich sehr spannend. Owen spricht von dem, was bisher erreicht werden konnte und von den neuen Forschungsmöglichkeiten und Anwendungsgebieten, z.B. bei Alzheimer. Er spricht auch von neuen Technologien, die es ermöglichen werden, die Impulse im Gehirn der Wachkomapatienten in die jeweilige Sprache zu übertragen, so könnten solche Menschen ihren Willen mitteilen und den Umgang mit ihnen besser zu gestalten.
Paar Zitate:
„Winifred und Leonard haben uns gezeigt, wie menschliches Bewusstsein gleichsam auf das Leben eines anderen übergreift. Selten können wir und vollständig beschreiben oder verstehen, ohne unsere Beziehungen und unseren Einfluss auf unsere Umgebung einzubeziehen. Was den einzelnen Menschen ausmacht, ist nicht nur sein Gehirn, es sind auch seine Erinnerungen, Gefühle, Haltungen und Meinungen, die auf andere abfärben. Und selbst nach dem Tod kann ein Mensch das Leben seiner Hinterbliebenen weiterhin prägen und beflügeln.“ S. 297.
„.. die Arbeit mit Wachkommapatienten hat mir klargemacht, dass wir eines nicht vergessen dürfen: Allein durch das Sein trägt jeder von uns zum Entstehen des Ganzen bei.“ S. 300.
Das Buch ist schön gestaltet: Festeinband in sehr hellem Grau, Umschlagblatt passt sehr gut zum Inhalt. Die Schrift ist leserfreundlich: nicht zu klein. Inhaltsverzeichnis vorn hilft beim Navigieren im Buch. Hinten gibt es Anmerkungen/Quellen, auf Kapitel unterteilt, enthalten nicht nur Bücher, sondern auch Dokus, Spielfilme, Serien und Webseiten.

Fazit: Ein sehr lesenswertes Buch, das die Forschung der Neurowissenschaftler in Sachen Wachkommapatienten auf sachliche, aber auch warmherzige und unterhaltsame Weise den Lesern nahebringt, dabei einiges über die Kraft der menschlichen Psyche verrät und manche Geheimnisse unseres Bewusstseins lüftet.