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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: cbt
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 13.09.2021
  • ISBN: 9783570314395
Adriana Popescu

Wie ein Schatten im Sommer

Nominiert für den Buxtehuder Bullen 2021
Ein Sommer auf dem Land, die erste große Liebe und ein schrecklicher Verdacht

Einen Neubeginn wagen – anderer Ort, andere Leute, alles auf Anfang! Das hofft Vio, als sie mit ihrer Familie in ein kleines Dorf in Süddeutschland zieht. Und als Vio am ersten Tag nicht nur Anschluss an eine nette Clique bekommt, sondern die Pizza auch noch von dem wirklich netten Konstantin gebracht wird, bekommt das Landleben schon mal 5 Sternchen. Bald kann Vio sich gar nicht mehr vorstellen, je etwas anderes gemacht zu haben, als durch leuchtende Maisfelder zu radeln und am sonnenwarmen See zu liegen – den Jungen ihrer Träume neben sich. Wäre da nur nicht die Clique seines großen Bruders Robin mit ihren fremdenfeindlichen Sprüchen, die dann doch einen Schatten ins Sommerlicht werfen. Aber zum Glück hat Konstantin mit denen nichts zu schaffen – oder etwa doch?

Ein fein gezeichneter Roman über Zivilcourage, Loyalität und nicht zuletzt – die Liebe!

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.06.2022

wichtiges Thema

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TW: in diesem Buch geht es um Fremdenfeindlichkeit und Rassismus

Die Geschichte wird aus der Sicht von Vio und Konstantin erzählt. Vio zieht mit ihrer Familie von der Großstadt in ein kleines Dorf und ...

TW: in diesem Buch geht es um Fremdenfeindlichkeit und Rassismus

Die Geschichte wird aus der Sicht von Vio und Konstantin erzählt. Vio zieht mit ihrer Familie von der Großstadt in ein kleines Dorf und hofft dort auf einen Neustart. Sie lernt schon am ersten Tag Konstantin und seine Clique kennen und scheint gut angekommen zu sein, doch schon bald fangen die fremdenfeindlichen Sprüche wieder an.

》Hier ist nicht alles eitel Sonnenschein, sobald man selbst ein bisschen aus dem Raster fällt! Dann kann es richtig beschissen werden!《

Adriana Popescu schreibt in dieser Geschichte über ein Thema, welches leider immer noch sehr aktuell ist. Durch Vio erleben wir, wie Fremdenfeindlichkeit im Alltag aussehen kann und was sie mit Menschen anstellt. Außerdem zeigt sie auch, wie diese Ansicht bei Menschen entstehen kann und wie man in die falschen Kreise geraten und zu Handlungen gedrängt werden kann, ohne sie zu hinterfragen. Dank Adriana Popescus locker-leichten Schreibstil bin ich wieder sehr schnell durch die Geschichte geflogen und das trotz schwerer Thematik. Die Handlung hat mich mitgenommen und schockiert, manche Charaktere haben mich mit ihren Handlungen und Ansichten sehr aufgeregt. Das war bestimmt beabsichtigt, aber dennoch hätte ich mir ein paar Erkenntnisse und Handlungen von einer bestimmten Person schon früher in der Handlung gewünscht. Auch Vios Geheimnis hätte ich als Leserin gerne schon früher erfahren, damit es mehr thematisiert wird.

Insgesamt hat mir "Wie ein Schatten im Sommer" trotz ein paar Kritikpunkte wieder sehr gut gefallen. Für mich ist es bisher das schwächste Buch der Autorin (aber immer noch gut!!), aber ich kann dennoch empfehlen, diese oder andere Geschichten der Autorin zu lesen!

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Veröffentlicht am 06.01.2022

Ein Sommerroman mit Tiefgang. Mit Realität. Aber leider auch mit Längen.

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Wir sind mitten im Herbst. Der Winter naht……und beim Lesen von "Wie ein Schatten im Sommer", konnte ich mich nochmal ein wenig zurück in den Sommer träumen.

Das Hauptthema in diesem Buch ist Rassismus. ...

Wir sind mitten im Herbst. Der Winter naht……und beim Lesen von "Wie ein Schatten im Sommer", konnte ich mich nochmal ein wenig zurück in den Sommer träumen.

Das Hauptthema in diesem Buch ist Rassismus. Wenn ich an Bücher denke, mit so einem wichtigen Thema, habe ich schnell immer ein schweres aufwühlende Story im Kopf. Nicht aber bei Adriana Popescu. Sie hat es geschafft, das wirklich wichtige und immer aktuelle Thema, in eine Sommergeschichte einzubinden.

Auch wenn die Erzählung rund um Vio und Konny in eine schöne Sommerlektüre verpackt ist, hat diese Story viel Tiefgang und vor allem Wahrheit. Denn die Ereignisse, denen Vio ausgesetzt ist, geschehen leider weltweit täglich. Wie die Autorin auch im Nachwort schreibt, hat sie einige persönliche Erlebnisse einfließen lassen und auch Erlebnisse ihrer sensitiv Reader.

Geschrieben ist aus den wechselnden Sichten von Vio und Konstantin. Vio war mir von Anfang an sehr sympathisch und ich konnte mich gut in sie hinein versetzen. Mit Konny hatte ich da meine Probleme. Ich konnte ihn Anfangs nicht richtig greifen, gefolgt von dem Gefühl ihn Schütteln und aufwecken wollen.

Es gibt aber einen Nebencharakter, der sich zu meiner Lieblingscharaktere in diesem Buch herausgearbeitet hat. Das war Mone. Mone nimmt Vio so herzlich und ohne Vorurteile auf. Ich finde jeder sollte, eine Freundin wie Mone haben.

Ich muss gestehen, das Buch hatte für mich seine Längen. Gerade in der ersten Hälfte ist es vor sich hin geplätschert. Der Anreiz unbedingt weiter lesen zu wollen hat irgendwie gefehlt. Das hat sich in der zweiten Hälfte geändert. Hier steigt der Spannungsbogen.

Es fällt mir gerade wegen des wichtigen Grundthemas schwer zu sagen, dass mir das Buch gut gefallen hat, mich aber icht zu 100 % mit reißen konnte.

Fazit:

Ein Sommerroman mit Tiefgang. Mit Realität. Aber leider auch mit Längen.

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Veröffentlicht am 03.12.2021

Nahe und ehrlich – eine Gesellschaftskritik zum Nachdenken

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Vio zieht mit ihren Eltern in ein kleines Dorf in Süddeutschland – ein Neuanfang, der sie vorerst noch verunsichert, doch sobald sie Anschluss in einer Clique findet und Konstantin kennenlernt, fühlt sie ...

Vio zieht mit ihren Eltern in ein kleines Dorf in Süddeutschland – ein Neuanfang, der sie vorerst noch verunsichert, doch sobald sie Anschluss in einer Clique findet und Konstantin kennenlernt, fühlt sie sich wohl in ihrem neuen Zuhause. Wäre da nur nicht die Clique von Konstantins grossem Bruder, die sich mit ihren fremdenfeindlichen Sprüchen einen Ruf aufgebaut haben. Da beginnt sich Vio zu fragen, wie viele von ihren neuen Freunden all diesen Aussagen insgeheim zustimmen würden …

Meine Meinung
Noch ehe ich den ersten Satz vollendet hatte, war ich in der Geschichte drin. Vio, die Protagonistin war direkt präsent in der Geschichte. Man war mit ihr in der Gegenwart, erlebte die Zweifel und Unsicherheiten des Umzugs hautnah mit ihr zusammen.

Nicht nur Vio, sondern auch Konstantin und alle Nebencharaktere wirken komplex: Sie haben ihre Macken, manche haben mich sogar während des Lesens genervt, und für andere habe ich Sympathie entwickelt, aber alles im Rahmen einer natürlichen Echtheit, die ich sehr bewundere. Nicht nur die Charaktere, sondern auch das kleine Dorf in Süddeutschland wirkte zum Greifen nahe.

Schade, dass ich mich mit dem Schreibstil nicht anfreunden konnte. Die Sätze waren kurz, gaben kaum andere Strukturen her und wirkten etwas oberflächlich, obwohl alles andere in der Geschichte keinesfalls oberflächlich behandelt wurde. Ich fand keine Aussagen, die mich wachrüttelten oder die mir besonders ins Auge stachen, weil irgendwie alles so monoton geschrieben war. Was zur Folge hatte, dass ich von den Gefühlen der Charaktere nicht viel mitbekam, was ich auch merkwürdig fand, da mich vor allem der Anfang mit diesem gefühlsgetriebenen «Mitreissen» von Vio so überzeugen konnte. Dazu kommt noch, dass die Charaktere alle fast erwachsen sind und ihre Gespräche sich so anfühlen, als würden sie von Kindern geführt werden. Weshalb ich die Figuren mit der Zeit nicht mehr so ernst nehmen konnte.

Ausserdem kamen mir einige Szenen etwas plump vor. Als dienten sie lediglich dazu, eine Situation einzuführen, um dann aus dieser etwas entstehen zu lassen, was relevant für die Geschichte sein sollte. Obwohl die Autorin so komplexe und echte Charaktere geschaffen hat, hat es sich für mich nicht so angefühlt, als würden sie sich ihrem Charakter entsprechend verhalten. (Was in gewisser Weise ein Widerspruch in sich ist, aber so hat es sich für mich angefühlt.) Als wäre Leichtigkeit mit Nebensächlichkeit verwechselt worden.

Was diese Geschichte auszeichnet ist die darin vorkommende Thematik: Fremdenfeindlichkeit. Denn Vio spricht rumänisch und deutsch, aber sie wird von vielen nicht als Deutsche wahrgenommen, obwohl sie sich als eine sieht und auch eine ist. In diesem Buch geht es darum, Kommentare wie: »Du bist doch gar keine richtige Deutsche« und »Aber deine Eltern sind doch gar nicht von hier?« nicht einfach hinzunehmen. Sondern anderen zu verstehen zu geben, dass es sie erstens gar nichts angeht und zweitens diese Kommentare nur unter der Kategorie «unnötig» eingeordnet werden können.

Weiter geht es auch darum, gewisse Dinge wirklich zu hinterfragen. In Konstantins Freundeskreis beispielsweise fallen nicht selten fremdenfeindliche Kommentare, die er wahrnimmt, abspeichert und so weitergibt, weil er es nicht anders kennt. Bis er durch Vios Reaktionen erkennt, was solche Sprüche anrichten können.

Es geht also darum, mutig zu sein: Sich im Recht zu wehren, Loyalität zu zeigen und aus scheinbar bequemen Mustern auszubrechen.

Fazit
Dieses Buch behandelt ein wichtiges und aktuelles Thema. Es zeigt eine starke Protagonistin, die sich mutig gegen fremdenfeindliche Aussagen einsetzt, und damit unverkennbare Loyalität gegenüber allen zeigt.
Trotz der Thematik konnte mich das Buch mit seiner Handlung und dem Schreibstil leider nicht überzeugen. Die Gespräche wirkten teils etwas oberflächlich und die Geschehnisse etwas unkoordiniert, als wären sie lediglich Mittel zum Zweck, um die Message rüberzubringen, statt die Message aus der Mitte der Geschichte hervorzuheben.
Trotzdem ein lehrreiches und spannendes Buch, das Probleme aus der Gesellschaft zeigt.

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Veröffentlicht am 06.10.2021

Wichtiges Thema, aber leider sehr langatmig

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Vio zieht mit ihren Eltern in ein kleines Dorf und hofft dort auf einen Neuanfang. Dort angekommen lernt sie direkt Konny kennen und freundet sich schnell mit ihm und seinen Freunden an. Doch leider wird ...

Vio zieht mit ihren Eltern in ein kleines Dorf und hofft dort auf einen Neuanfang. Dort angekommen lernt sie direkt Konny kennen und freundet sich schnell mit ihm und seinen Freunden an. Doch leider wird sie von anderen mit fremdenfeindlichen Sprüchen begrüßt, welche sich schnell aufbauschen. Der Rassismus entwickelt sich rasant und es passieren schlimme Dinge. Doch wer steckt dahinter?

Das Buch handelt hauptsächlich von Rassismus. Dieser wird hier sowohl physisch als auch psychisch ausgeübt und das wirklich auf eine sehr abartige Weise. Es ist traurig, dass es das leider auch im wahren Leben gibt. Die Autorin hat ihre eigenen schrecklichen Erfahrungen mit einfließen lassen und das merkt man auch. Diese schlimmen Szenen sind sehr intensiv. Leider war das ganze ernste Thema für mich im Buch zu prägnant. Ich kam einfach nicht in die Story rein und habe auch keine Verbindung zu den Charakteren aufbauen können. Ich persönlich hätte ein paar freudigere Szenen gebraucht es war zu viel negativ. Ja das Thema ist schlimm, wurde im Buch auch mehr als deutlich, aber dennoch gibt es ja auch tolles im Leben. Hier und da wurden schöne Dinge angekratzt, aber für mich einfach nicht genug. Erst die letzten ca. 50 Seiten konnten mich richtig packen. Vorher war alles für mich eher langatmig, aber der Schluss war interessant und spannend. Hier sind auch endlich mal Dinge passiert, die mich richtig gefreut haben. Leider kam das nur viel zu spät.

Die Story wird aus den beiden Sichten der Protagonisten Konny und Vio geschrieben. Vio ist eine Teenagerin mit Migrationshintergrund und andere Menschen lassen sie das auch spüren. Rassismus ist für sie kein Fremdwort, da sie schon mit vielen Beleidigungen beworfen wurde. Konny ist eher ein stiller Typ, sagt selten seine Meinung und hält sich im Hintergrund. Leider gerät er durch die falschen Kontakte auf eine sehr schiefe Bahn. Vio hat in dem Buch keinen großen Wandel erlebt, brauchte sie aber auch nicht. Sie steht zu ihren Meinungen und bleibt sich treu. Konny dahingegen hat ziemlich zu kämpfen. Er versucht sich selbst zu finden und gerät dabei in ziemlich großen Ärger.
Gerade wegen Konny und dessen Kontakte habe ich mich fast durchweg beim lesen des Buches unwohl gefühlt, habe mich stark aufgeregt und war auch leider oft genervt. Genervt, weil Konny einfach so schrecklich handelt und aufgeregt, weil das ganze Thema wirklich ein schlimmes und ernstes Thema ist.

Das Buch zeigt ein sehr wichtiges Thema auf, dieses wird auch gut umgesetzt, aber mir fehlte drumherum einfach was. Daher kann ich es nur eingeschränkt empfehlen.

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Konnte mich leider nicht überzeugen

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„Wie ein Schatten im Sommer“ war mein erstes Buch der Autorin Adriana Popescu und ich war wirklich sehr gespannt auf die Geschichte. Außerdem hatte ich sehr viel Gutes über ihre Bücher gehört.

Ich habe ...

„Wie ein Schatten im Sommer“ war mein erstes Buch der Autorin Adriana Popescu und ich war wirklich sehr gespannt auf die Geschichte. Außerdem hatte ich sehr viel Gutes über ihre Bücher gehört.

Ich habe sehr schnell bemerkt, dass die Story in eine ganz andere Richtung geht, als ich durch den Klappentext und den Anfang vermutet habe. Anfangs habe ich mit einer lockerleichten Liebesgeschichte und viel Landleben gerechnet, aber dem war nicht so.

Viorika Lupascu oder einfach Vio, zieht mit ihren Eltern in ein kleines Dorf mit 3331 Einwohnern. Das Dorf liegt mitten im Nirgendwo umzingelt von Wäldern und Maisfeldern. Für Vio ist das ein riesiger Sprung, denn vorher hat sie in dem lauten und vollen München gewohnt und auf einmal wohnt sie in einem Kaff, dessen größte „Attraktion“ der See ist. Einerseits ist sie froh München hinter sich zu haben, da sie sich dort nach einem schlimmen Vorfall nicht mehr wohlgefühlt hat, aber es muss ja nicht gleich so ein riesiger Kontrast sein, oder?

Vio ist überhaupt nicht begeistert von dem Umzug, aber durch den süßen Konstantin findet sie recht schnell Anschluss zu seiner Freundesgruppe. Und schneller als sie sich selbst eingestehen möchte fühlt sie sich sehr wohl. Das ändert sich aber spätestens, als zwei rumänische Feldarbeiter am See auftauchen und ihre angeblichen Freunde ziemlich über diese herziehen. Als Vio ihnen dann erklärt, dass die Beiden einfach nur ihren Spaß haben wollen und auch nur genauso laut sind wie sie selbst, staunen alle nicht schlecht. Als schnell Fragen kommen, woher sie das denn wisse, erzählt sie ihnen, dass sie rumänisch sprechen kann und ihre Eltern aus Bukarest kommen. „Man hört das gar nicht, wenn du sprichst“

Und schon ist das spannendste an Vio nicht mehr, dass sie aus München kommt, sondern, dass ihre Eltern aus Rumänien kommen. Immer wieder kommen ausländerfeindliche Sprüche und Vio gerät schnell in Diskussionen mit anderen. Rassismus gibt es eben auch in Deutschland und auch in einem Kaff, dass von außen ganz friedlich aussieht. Doch die Sprüche sollten nicht das einzige bleiben, denn in der Nähe wird ein Flüchtlingsheim aufgebaut und damit sind viele Bewohner absolut unzufrieden. Ganz besonders schlimm findet das aber die Clique von Konstantins großem Bruder Robin.

Das Thema fand ich wirklich großartig. Es wird einfach viel zu selten thematisiert egal ob in Büchern, Serien oder Filmen. Und wenn dann gibt es das immer nur in anderen Ländern, aber „doch nicht bei uns“. Aber das stimmt eben leider überhaupt nicht und das zeigt dieses Buch meiner Meinung nach sehr gut.

Rassismus war eigentlich das Hauptthema in diesem Buch und ich finde, dass das drumherum etwas vernachlässigt. Das fand ich wirklich schade, denn die Geschichte hatte viel Potenzial.

Ich hatte die ganze Zeit über das Gefühl nie richtig in der Geschichte drinnen zu sein. Erst am Ende, als es spannender wurde, konnte ich es nicht mehr weglegen, aber davor musste ich mich immer motivieren weiterzulesen. Und das ist ja eigentlich nicht der Sinn hinter dem Lesen.

Aber ich kam nicht nur nie wirklich in den Lesefluss, sondern hatte auch keine Bindung zu den Charakteren. Ich könnte von keinem einzigen eine Handvoll Charaktereigenschaften nenne, auch wenn sie vielleicht genannt wurden.

Vor allem aber mit der Protagonistin Vio hatte ich meine Problemchen. In dem einem Moment regt sie sich sehr über Konstantin auf, weil er nichts zu den rassistischen Sprüchen sagt oder sie verharmlost, und möchte sich von ihm fernhalten aber in der anderen Sekunde unternimmt sie wieder was mit ihm. Dieses hin und her hat mich leider nach einiger Zeit sehr genervt. Sie hat ihre Meinung gefühlt minutenschnell komplett geändert und ihre Vorsätze über den Haufen geworfen.

Aber auch wenn ich Konstantin am Anfang eigentlich recht sympathisch fand, änderte sich das im Laufe der Geschichte leider. Er wehrt sich einfach nicht, macht den Mund nicht auf, wenn er es sollte und behält alles für sich. Auch wenn er weiß, dass es nicht richtig ist. Konstantin macht Dinge, die absolut nicht okay sind nur um mithalten zu können und dazuzugehören.

„Wie ein Schatten im Sommer“ hat 470 Seiten und es hat sich für mich vor allem in der Mitte sehr gezogen. Meiner Meinung nach hätte man das Buch deutlich kürzen können. Vielleicht musste ich mich deshalb oft motivieren weiterzulesen, weil es sich so gezogen hat.

Was ich erst am Ende richtig verstanden habe war, dass die Geschichte innerhalb weniger Tage spielt (den Epilog ausgenommen) und dennoch schon von besten Freunden und Verliebtsein gesprochen wurde. Für mich ist das leider nicht realistisch, vor allem auch, weil ich beim Lesen nie das Gefühl hatte, dass es nur so wenige Tage waren. Vio erlebt an einem Tag so viel wie andere nicht einmal in einer Woche.

Der Schreibstil der Autorin war aber recht angenehm. „Wie ein Schatten im Sommer“ konnte mich zwar leider nicht überzeugen, aber ich habe Zuhause noch ein Buch von ihr und werde der Autorin, deshalb noch einmal eine Chance geben.

Fazit:

„Wie ein Schatten im Sommer“ hat sehr viel Potenzial und behandelt ein wahnsinnig wichtiges Thema, dass meiner Meinung nach auch gut umgesetzt wurde. Allerdings hat mich das drumherum nicht überzeugen können. Weder die Charaktere noch die Handlung haben mich packen können, was ich wirklich schade fand, weil ich mich sehr auf die Geschichte gefreut habe.

„Wie ein Schatten im Sommer“ behandelt ein wahnsinnig wichtiges Thema, aber das drumherum konnte mich leider nicht überzeugen.

2,5⭐️ von 5⭐️

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