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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Atlantik Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 14.03.2018
  • ISBN: 9783455002263
Agatha Christie

Kurz vor Mitternacht

Hiltgunt Grabler (Übersetzer)

»Es ist lange her, aber ich würde den Mörder sofort wiedererkennen.«

Beim gemeinsamen Dinner während des Sommers in Gull‘s Point dreht sich das Tischgespräch um das Rechtssystem, Mord und Gerechtigkeit. In der Nacht darauf stirbt Rechtsanwalt Rever an einem vermeintlichen Herzinfarkt – oder hat jemand nachgeholfen? Superintendent Battle muss sich in seinem fünften und letzten Fall durch ein Geflecht an Hinweisen kämpfen, um den Täter unter den Gästen ausfindig zu machen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.12.2019

Ruchloser Mord in feinen Kreisen

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Was mag wohl die Verbindung sein zwischen einem misslungenen Selbstmordversuch, der falschen Anschuldigung eines Schulmädchens des Diebstahls und dem Liebesleben eines berühmten Tennisspielers? Das fragt ...

Was mag wohl die Verbindung sein zwischen einem misslungenen Selbstmordversuch, der falschen Anschuldigung eines Schulmädchens des Diebstahls und dem Liebesleben eines berühmten Tennisspielers? Das fragt sich der neugierige Leser der ob seiner hervorragend ausgearbeiteten Charaktere und der bestechenden, in ihren Bann ziehenden Geschichte, lange bevor sich, zur Buchmitte hin, der teuflisch und akribisch ausgeklügelte Mord in Agatha Christie im Jahre 1944 erschienenen 34. Kriminalroman, ereignet!
Doch in beruhigender Kenntnis der stets genial und zwingend logisch ersonnenen Kriminalgeschichten der unvergleichlichen britischen Schriftstellerin ist er sich gewiss, dass sich ganz allmählich Steinchen auf Steinchen fügen wird - und kann sich behaglich zurücklehnen, um der Dinge zu harren, die da auf ihn zukommen werden! Aber - kann er das wirklich? Wird er nicht vielmehr alsbald gepackt von der atmosphärisch so stimmigen Geschichte, die zunächst trügerisch harmlos daherkommt, die aber voller geradezu bedrohlicher, lange nicht greifbarer Untertöne ist, dass von Behaglichkeit bald keine Rede mehr sein kann?
Ja, genauso ist es! Sowohl Dame Agathas wie gewohnt meisterhafte Erzählweise als auch ihre sorgsam ausgearbeiteten Charaktere nehmen einmal mehr den Leser so gefangen, dass er nicht lassen kann von dem spannenden Roman, und dass er darüberhinaus, gegen Ende durchaus ahnend, worauf er hinauslaufen wird, unbedingt wissen muss, was mit den Protagonisten, dem Mörder - oder der Mörderin? - inklusive, geschieht und wie ihr weiterer Weg aussehen wird.
Und so nimmt es denn auch nicht wunder, dass "Towards Zero" selbst von den anspruchsvollsten und nörgeligsten Kritikern bei Erscheinen rundum positiv aufgenommen wurde und vielfach als eine der besten Kriminalgeschichten Dame Agathas angesehen wird!

Der Schauplatz ist einmal mehr die bezaubernde und malerische südenglische Küste, oberflächlich gesehen zu schön und friedlich, um sich vorstellen zu können, dass ausgerechnet dort ein besessener, geradezu ruchloser Mörder sein Unwesen treiben und seine scheinbar perfekt ausgeklügelte Schandtat begehen könnte, deren Fäden bis weit in die Vergangenheit zurückreichen.
Einmal mehr auch gehören die handelnden Figuren größtenteils zur privilegierten Schicht Großbritanniens, derjenigen also, der die Schriftstellerin aus Torquay selbst angehörte und in der sie sich bestens, und sie dennoch mitunter scharf analysierend, auskannte. Und so kann es den leidenschaftlichen Leser der klassischen, der perfekten Romane Dame Agathas auch nicht erstaunen, dass die Verdächtigen allesamt von der Notwendigkeit jeglichen schnöden Broterwerbs befreit sind und, mehr oder minder genüsslich, dem süßen Nichtstun frönen können und durch allerlei angesagte, den Reichen und Schönen vorbehaltene Aktivitäten die Zeit totschlagen!
Und wie viele Verbrechen mögen wohl aus unendlicher Langeweile geboren sein fragt man sich unwillkürlich, wenn man einen genaueren Blick auf Dame Agathas Charaktere - und das gilt nicht nur für diejenigen in dem an dieser Stelle zu besprechenden Kriminalroman! - wirft, die so offensichtlich sinn- und ziellos durch ihr Leben trudeln...
Und wiederum wie immer auch bei Agatha Christie gibt es in "Towards Zero" jemanden, der den Durchblick hat, der logisch zu denken vermag und sich nicht ablenken lässt von den gar vielen falschen Fährten, der hinter die Fassade schauen kann, die die Charaktere der Autorin gewöhnlich um sich herum errichten - und der am Ende den Fall, gewöhnlich einen oder gar mehrere Morde, löst.
In diesem 34. Roman der Lady of Crime, der zuerst, wie viele ihrer Krimis, in einer Zeitschrift in drei Teilen veröffentlicht wurde bevor er in Buchform erschien, ist das Superindendent Battle in seinem fünften und letzten Fall, den ihm Agatha Christie zugestand, wiewohl er viel später, längst im wohlverdienten Ruhestand, beiläufig erwähnt wird...
Besagter Battle ist im übrigen einer der wenigen Polizeibeamten im Werk der Autorin, der seine Fälle ohne einen der Meisterdetektive zu lösen imstande und diesen intelligenzmäßig ebenbürtig ist.
Der gestandene Polizist wirkt auf den ersten Blick hölzern, langsam und durchschnittlich - wovon man sich allerdings nicht täuschen lassen sollte, denn abgesehen davon, dass er über einen kriminalistischen Verstand und jede Menge Erfahrung und ermittlerische Routine verfügt, ist er auch noch gescheit! Und wer das sofort erkannt hat war der unübertreffliche Hercule Poirot selbst, der in einem Fall gemeinsam mit dem unerschütterlichen Battle ermittelte, und dessen Einfluss trotz seiner Abwesenheit in "Towards Zero" Battle leitet. Tatsächlich hat jener die entscheidende, die Ermittlungen voranbringende Eingebung, als er bei genauerer Untersuchung des Tatortes die Methoden seines belgischen Freundes im Geist Revue passieren lässt....

Und zum Schluss meiner Betrachtungen lohnt es sich, einen Blick auf die Widmung der Autorin zu werfen, die sie auch diesem, ihrem ingeniösen und in vielerlei Hinsicht bemerkenswerten Kriminalroman voranstellt!
Zielperson hier ist ihr guter Freund und Nachbar während der Kriegsjahre, Robert Graves, seines Zeichens ein namhafter britischer Schriftsteller und gefürchteter als auch spitzzüngiger Kritiker, dem sie empfiehlt, den Krimi nur zu seinem Vergnügen und zu seiner Erbauung zu lesen und ausnahmsweise seine unbestreitbaren Fähigkeiten als Kritiker zu vergessen!
Doch wäre es ihr, die sie mit einer tüchtigen Portion britischen Humors gesegnet war, tatsächlich ernst gewesen mit diesem Hinweis - sie hätte selbst Graves Kritik nicht zu scheuen brauchen!

Veröffentlicht am 12.04.2021

Abgründiges Whodunit

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Mal wieder ein Agatha-Christie-Krimi ohne Miss Marple oder Hercule Poirot, wobei letzterer den hier ermittelnden Superintendenten Battle zumindest inspiriert. Das Buch erschien 1944 in Großbritannien und ...

Mal wieder ein Agatha-Christie-Krimi ohne Miss Marple oder Hercule Poirot, wobei letzterer den hier ermittelnden Superintendenten Battle zumindest inspiriert. Das Buch erschien 1944 in Großbritannien und den USA, die deutsche Erstausgabe wurde zwei Jahre später veröffentlicht.

„Kurz vor Mitternacht“ beginnt mit einigen kurzen Kapiteln zu den einzelnen Hauptfiguren des Krimis, bevor diese auf dem malerisch an der Küste gelegenen Anwesen Gull’s Point zusammentreffen. Gastgeberin ist die schon einige Jahre verwitwete, bettlägerige Lady Tressilian, die von einer entfernten Verwandten namens Mary Aldin gepflegt wird. Besucht wird sie von Nevile Strange und seiner zweiten Ehefrau Kay. Der erfolgreiche Sportler Nevile ist so etwas wie der Ziehsohn von Lady Tressilian und sein Besuch wird einzig und allein davon getrübt, dass auch seine erste Ehefrau Audrey vor Ort ist. Ein Cousin von ihr verbringt die Sommertage ebenfalls auf Gull’s Point, während ein längst pensionierter Anwalt zwar im Hotel wohnt, aber freundschaftliche Beziehungen zur Hausherrin pflegt. Ein Jugendfreund von Kay komplettiert die Gesellschaft. Dass nicht alle Erwähnten diesen Spätsommer überleben, liegt auf der Hand.

Es erstaunt ebenfalls nicht, dass Agatha Christie es mal wieder schafft, ihre Leserinnen und Leser an der Nase herumzuführen. Einige mögliche Motive sind von Anfang an offensichtlich; kleine Randbemerkungen lassen erfahrene Krimi-Fans aufhorchen. Aber am Ende ist dann doch wieder alles anders – und trotzdem schlüssig. „Kurz vor Mitternacht“ ist ein sehr kurzweiliges Lesevergnügen. Nur auf die letzten zwei, drei Seiten hätte ich verzichten können, denn da soll es romantisch werden, was sich bei Agatha Christie immer ziemlich hölzern liest – hier merkt man am ehesten das Alter ihres Werks. Doch die Krimihandlung ist unverstaubt und dass dieser Fall vor fast 80 Jahren erdacht wurde, tut seiner Raffinesse keinen Abbruch.

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Agatha Christie schreibt einfach tolle Krimis!

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!!! als Hörbuch gehört !!!

Cover: Mit der Glocke passt das Cover zwar irgendwie schon zu der Geschichte, allerdings finde ich es nicht passend zu den anderen Büchern der Autorin und ich finde es auch ...

!!! als Hörbuch gehört !!!

Cover: Mit der Glocke passt das Cover zwar irgendwie schon zu der Geschichte, allerdings finde ich es nicht passend zu den anderen Büchern der Autorin und ich finde es auch wirklich nicht ansprechend. Da gefällt mir die Version der Buches in grün und rot besser.

Sprecher: Der Sprecher hat eine sehr angenehme Stimme und ich habe ihm hier sehr gerne zugehört. Ich konnte eintauchen in die Geschichte und werde gerne wieder ein Buch von ihm hören.

Charaktere: Also so richtig sympathisch war mir hier keiner. Alle scheinen etwas zu verbergen und ich wurde nciht richtig schlau aus ihnen.

Meinung: Ich bin gut in die Geschichte hinein gekommen. Bis der Mord passiert dauert es eine ganze Weile und man versucht, die Charaktere einzuschätzen. Es werden einige vorgestellt und man versucht, diese in Zusammenhang zu bringen und schon zu rätseln wer wohl das Opfer und wer der Mörder sein könnte. Nach dem Mord gibt es verschiedene Hinweise und Motive. Doch ich bin bis zuletzt im Dunkeln getappt und konnte mich nicht festlegen. Agaha Christie hat bei mir die Spannung bis zum Ende gehalten und konnte mich wieder überraschen. Es hat Spaß gemacht, Battle bei seinen Untersuchungen und Überlegungen zu begleiten. Auch diese Geschichte kann ich jedem Agatha-Christie-Fan oder -Einsteiger empfehlen!

Veröffentlicht am 31.03.2021

Kurz vor Mitternacht

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Kurz vor Mitternacht von Agatha Christie vereint alles was ein guter Krimi haben muss. Er ist spannend, hat verschiedene Verdächtige, falsche Fährten und einen Täter mit einer  psychischen Erkrankung die ...

Kurz vor Mitternacht von Agatha Christie vereint alles was ein guter Krimi haben muss. Er ist spannend, hat verschiedene Verdächtige, falsche Fährten und einen Täter mit einer  psychischen Erkrankung die nicht auf Anhieb ersichtlich ist.

Jeder Krimi beginnt mit einem Mord doch die eigentliche Tat beginnt schon viel früher. So lernt man auch hier in diesem Buch zu Anfang einige Personen kennen. Lady Tressilian empfängt jeden Sommer ihre Familie. Doch dieses Jahr kommt ihr Neffe Nevile mit seiner zweiten Frau zur gleichen Zeit wie seine Ex Frau Audrey. Dies kann nur zu gewissen Spannungen führen.

Dieser relativ kurze Krimi von der Queen of Crime lässt sich wieder schnell und leicht lesen. Die Kapitel sind relativ kurz. Das Buch und die Spannung baut sich langsam auf. Man kann gut miträtseln, den Hinweisen folgen und sich am Ende über menschliche Abgründe wundern und überrasche lassen. Es gibt einiges hin und her und mir fehlte lange ein richtiges Motiv, aber am Ende löst sich alles auf und wirkt schlüssig. Teilweise ist es etwas konstruiert aber dies mindert das Lesevergnügen keineswegs.

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