Cover-Bild Seide
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hoffmann und Campe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 144
  • Ersterscheinung: 27.02.2016
  • ISBN: 9783455405606
Alessandro Baricco

Seide

Karin Krieger (Übersetzer)

Im Herbst 1861 bricht der südfranzösische Seidenhändler Hervé Joncour auf zu einer beschwerlichen Reise nach Japan, um Seidenraupen zu kaufen. Die Begegnung mit einer rätselhaften Schönheit erlaubt nur heimliche Blicke und eine kurze Botschaft - doch das reicht, um Hervés Leidenschaft zu entfachen. Jahr für Jahr treibt es ihn fortan wieder nach Japan. Doch niemals wird er auch nur die Stimme dieses Mädchens hören. Erst viele Jahre später begreift er das Geschehen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2017

Seide – wie dieses Buch: elegant, leicht doch verwoben, exotisch, wertvoll und besonders

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1861 – Hervé Joncour, 32, lebt in Lavilledieu, Südfrankreich – er kauft und verkauft die Eier von Seidenraupen; die Region ist darauf ausgerichtet. „Jedes Jahr Anfang Januar machte er sich auf den Weg. ...

1861 – Hervé Joncour, 32, lebt in Lavilledieu, Südfrankreich – er kauft und verkauft die Eier von Seidenraupen; die Region ist darauf ausgerichtet. „Jedes Jahr Anfang Januar machte er sich auf den Weg. Er legte eintausendsechshundert Seemeilen auf dem Meer und achthundert Kilometer auf dem Land zurück. Er suchte die Eier aus, verhandelte über den Preis und kaufte sie. Dann machte er kehrt, legte achthundert Kilometer auf dem Land und eintausendsechshundert Seemeilen auf dem Meer zurück und kam für gewöhnlich am ersten Sonntag im April und für gewöhnlich gerade rechtzeitig zum Hochamt wieder in Lavilledieu an.“ S. 8
Das kinderlose Leben von Hervé Joncour und seiner Frau Hélène ist dank seines guten Einkommens angenehm, dabei ohne Extravaganzen: „Er war übrigens einer jener Menschen, die dem eigenen Leben gern beiwohnen, während sie jegliches Bestreben, es zu leben, für unangebracht halten.
Man wird bemerkt haben, dass diese Menschen ihr Schicksal betrachten, wie die meisten für gewöhnlich einen Regentag betrachteten.“ S. 11

Wer diesen Schreibstil Bariccos mag, kann hier völlig bedenkenlos zugreifen. Es ist dieser leichte Plauderton mit feiner Ironie, der den Roman auszeichnet. Das Gleichmaß im Leben von Hervé Joncour (der übrigens, meine ich, nicht einmal NICHT mit vollem Namen bezeichnet wird) findet seinen Wiederhall im Gleichmaß des Textes – die Strecke der Anreise wird umgekehrt wieder zur Rückreise. Die Kapitel sind kurz, je nur eine bis drei Seiten – und ich hätte ewig dem Ton von Baricco weiter lauschen mögen (das Buch wäre sicher ein geniales Hörbuch).

Baricco spielt hier mit der Sprache, besonders mit den Wiederholungen – und mit den feinen Nuancen dazu, den Änderungen, so dem Baikalsee, für den bei jeder Reise ein anderer Name genannt wird, den die Einheimischen ihm geben. Baricco spielt auch mit der Schriftform der Sprache:
„Ohne die leiseste Regung
schlug dieses Mädchen
plötzlich
die Augen auf.“ S. 33
Da trifft der „Coup de foudre“ Hervé Joncour, von der Erotik des Teetrinkens einmal ganz zu schweigen.

Ein kurzes Büchlein, eher eine Novelle, verschlungen von mir während eines Café-Besuchs. Leicht lesbar ist es geschrieben, dann mit einer von mir unerwarteten Wendung zum Ende – ohne dass daraus nun ein Drama wurde. Wieder habe ich es darauf gelesen – wieder, so wie auch „Mr Gwyn“, meinen Baricco-Erstling, als sich ein vermeintlicher Bruch ergab - das scheint er gerne so zu machen. Wie auch dort, so verändert hier die Wendung eigentlich alles – das kann man nicht verraten, ohne zu viel preiszugeben; aber zuerst gefiel mir das nicht, dann, im Nachgang, fügt sich für mich alles so, wie es anders gar nicht möglich gewesen wäre. Ich liebe „Seide“!

Veröffentlicht am 22.02.2019

Sommerabend

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Eine Geschichte der Liebe, die verzaubert und wie ein Märchen erscheint, obwohl das Ende bittersüß ist. Sehr schön zu lesen an einem Sommerabend...

Eine Geschichte der Liebe, die verzaubert und wie ein Märchen erscheint, obwohl das Ende bittersüß ist. Sehr schön zu lesen an einem Sommerabend...

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine wunderbare Parabel

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Im Jahr 1861 lebt der Protagonist Hervé Joncour mit seiner Frau Hélène in Südfrankreich. Seinen Lebensunterhalt verdient er mit dem An- und Verkauf von Seidenraupen. Einmal jährlich erwirbt er Eier in ...

Im Jahr 1861 lebt der Protagonist Hervé Joncour mit seiner Frau Hélène in Südfrankreich. Seinen Lebensunterhalt verdient er mit dem An- und Verkauf von Seidenraupen. Einmal jährlich erwirbt er Eier in Syrien und Ägypten, bis eine Seuche die Eier in Europa und Afrika unbrauchbar macht. Nur noch die Eier auf der Insel Japan scheinen gesund zu sein und so macht sich Hervé auf den langen, beschwerlichen Weg. In Japan stößt er auf große Skepsis, das Misstrauen Ausländern gegenüber ist groß, die politische Lage ist nicht einfach. Die Geschäfte mit dem japanischen Händler Hara Kei verlaufen trotzdem gut. Schicksalhaft ist der Anblick einer jungen Frau, die Hara Kei zu Füßen liegt. Sie ist der Hervé völlig unbekannt, er liebt seine Frau und trotzdem ist die Sehnsucht nach ihr so groß, dass er allen Widrigkeiten zum Trotz, immer wieder nach Japan möchte.

Den kleinen, feinen Roman hatte ich nicht mal zwei Stunden gelesen, doch er beschäftigte mich im Nachgang deutlich länger. Es ist eine Geschichte über Frankreich, das Reisen, die Seide aber auch die Liebe. Es ist eine Parabel, eine Liebesgeschichte ohne Kitsch und Klischees, dafür sehr tiefgründig, facettenreich, traurig, aber auch sehr, sehr schön. Der Stil ist direkt, auf das Wesentliche reduziert, trotzdem poetisch und voller Gefühl. Selbst die Wiederholungen haben ihren tieferen Sinn, denn sie scheinen zu signalisieren, dass die Lebenswege der Menschen ein stückweit vorgezeichnet sind...

Unter dem Strich ein kurzes, aber sehr empfehlenswertes Vergnügen!

Veröffentlicht am 01.05.2020

Gute Geschichte, leider zu kurz

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Bei diesem Buch kann ich gar nicht genau sagen, was ich davon halte. Es war einfach viel zu kurz erzählt, um irgendwie hinein zu kommen. Außerdem wurde meiner Meinung nach, viel zu viel wiederholt. Es ...


Bei diesem Buch kann ich gar nicht genau sagen, was ich davon halte. Es war einfach viel zu kurz erzählt, um irgendwie hinein zu kommen. Außerdem wurde meiner Meinung nach, viel zu viel wiederholt. Es gibt ein Kapitel, Herves Weg nach Japan, dass ständig, ich finde zu oft, wiederholt wurde, obwohl es ohnehin schon sehr wenig Seiten waren.
Das Cover des Hardcovers gefällt mir sehr gut. Ich finde es richtig schön und auch sehr passend zu der Geschichte. Auf jeden Fall ein Hingucker im Regal.
Die Personen kann ich nicht wirklich beurteilen da ich viel zu wenig Zeit hatte sie kennen zu lernen, aber Baldabiou mochte ich sehr gerne. Dieser Charakter hat diese Geschichte richtig aufgelockert und ich habe so gerne von seiner besonderen Art und seinen Sprüchen zu lesen.
Jedoch fand ich die Verliebtheit, die zwischen Herve und dem Mädchen entstanden ist, sehr unglaubwürdig. Es hat keinen Sinn gemacht, dass er so schnell in dieses Mädchen verliebt hat und ihr extra nachgereist ist.
Denn Schreibstil fand ich eigentlich gar nicht schlecht. Wäre das Buch länger gewesen hätte ich zwar einen besseren Eindruck bekommen, aber er war sehr locker und man musste sich nicht sehr konzentrieren um in der Geschichte zu bleiben.

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