Cover-Bild Und plötzlich schreibt das Meer zurück
14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Knesebeck
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 16.02.2017
  • ISBN: 9783957280428
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Alex Shearer

Und plötzlich schreibt das Meer zurück

Gundula Müller-Wallraf (Übersetzer)

Toms Vater wird seit einem Jahr auf See vermisst. Er war Seemann, und auch Tom fühlt sich zum weiten Ozean mit seinen vielen Geheimnissen hingezogen. Als er einen besonderen Song im Radio hört, beschließt er, einen Flaschenpost zu schreiben und sie ins Meer zu werfen. Er erwartet nicht, jemals eine Antwort zu bekommen. Trotzdem schreibt er weitere Nachrichten, um sie in den Gezeitenstrom zu werfen und die Wellen nach einer Antwort abzusuchen. Und dann, eines Tages, findet er tatsächlich eine Flaschenpost, mit einem Brief, der offenbar von einem Geist am Meeresgrund geschrieben wurde. Der mysteriöse Briefschreiber behauptet, dass Toms Vater noch lebt. Doch wo ist er dann? Eine wunderschöne und humorvoll geschriebene Geschichte über Trauer, Hoffnung und Wunder.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.01.2018

ein sehr empfehlenswerter und alles andere als gewöhnlicher Roman

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Mit Und plötzlich schreibt das Meer zurück hat Alex Shearer ein sehr besonderes, einzigartiges Buch geschrieben, das positiv aus der Masse heraussticht, Abwechslung bietet, eine leicht melancholische Wirkung ...

Mit Und plötzlich schreibt das Meer zurück hat Alex Shearer ein sehr besonderes, einzigartiges Buch geschrieben, das positiv aus der Masse heraussticht, Abwechslung bietet, eine leicht melancholische Wirkung hat und eine wahrlich faszinierende Idee aufgreift.
Es ist kein typisches Kinderbuch und richtet sich spürbar nicht nur an junge Leser, sondern ist auf Grund des schönen, metaphorischen Schreibstils auch für Erwachsene ausgesprochen gut geeignet. Einige Passagen sind in ihrer Tiefe für Kinder womöglich gar nicht zu verstehen bzw. deren Bedeutung für sie nicht gänzlich zu erfassen. Zudem ist es leicht philosophisch angehaucht und regt dadurch auf jeden Fall zum Nachdenken an.

Die Handlung ist vergleichsweise ruhig und definitiv nicht durch atemlose Spannung geprägt, dafür jedoch sehr atmosphärisch, wodurch die Geschichte beim Leser den Wunsch weckt, selbst bald einmal (wieder) ans Meer zu fahren, um ebenfalls am Strand den Wellen zu lauschen.

Die Ereignisse werden von einem auktorialen Erzähler geschildert, der das gesamte Geschehen im Blick hat und selbst die Zukunft schon kennt, sodass er sogar mehr weiß als die einzelnen Charaktere. Das ermöglicht es ihm interessante Andeutungen bezüglich des späteren Verlaufs einzustreuen, welche das Buch so fesselnd machen. Darüber hinaus handelt es sich bei dem Erzähler nicht um Tom. Er schlägt einen viel reiferen, erfahreneren Ton an und vermittelt den Eindruck von großer Lebensweisheit. Auch dadurch spricht das Buch eine ältere Zielgruppe an.

Der Vater des Protagonisten Tom ist vor etwa einem Jahr auf See verschollen und die ganze Familie – Tom, seine Mutter sowie seine Schwester Marie – hat noch damit zu kämpfen. Da sein Leichnam nie gefunden wurde, gibt es keine richtige Gewissheit, ebenso wenig wie ein Grab als Ort zum Trauern. Darüber hinaus wohnen sie in einem Ort voller Familien, die alle schon einmal einen geliebten Menschen auf See verloren haben. So sei das eben in der Fischfang- bzw. Schifffahrtsindustrie – das Meer fordere irgendwann stets einen Preis.

Tom erscheint einem bisweilen ganz schön naiv, doch er ist eben sehr jung und hat noch lauter Träume und Hoffnungen, daher verzeiht man ihm das. Trotz des Verlustes, den er und seine Familie erlitten haben, ist er noch recht kindlich und das ist in Ordnung, dafür ist die Kindheit schließlich da. Er versucht sich mit der schrecklichen Wahrheit abzufinden, kann aber dennoch nicht richtig mit dem Verlust abschließen.

Er kommt auf die Idee eine Flaschenpost zu verschicken und schreibt, weil er zunächst keine Antwort bekommt, gleich mehrere, sehr unterschiedliche Nachrichten, die zur Freude des Lesers alle vollständig abgedruckt sind. Auf die lustigen Scherznachrichten erwartet er keine Rückmeldung, nach langem Warten findet er jedoch eines Tages eine Flaschenpost, in der sich tatsächlich eine Antwort auf seine erste, eher ernstere Nachricht befindet, allerdings eine völlig andere als erwartet.

An dieser Stelle wird die Geschichte besonders interessant, denn die ungeahnte Antwort gibt ihr eine ganz neue, aufregende Wendung. Der Absender behauptet nämlich auf dem Meeresgrund zu „leben“, was natürlich zahlreiche Fragen aufwirft. Schreibt er die Wahrheit oder handelt es sich dabei nur um einen Scherz, ähnlich wie bei Toms anderen Nachrichten? Was, wenn nicht? Wen alle auf See verstorbenen Seelen dort unten weilen, wie Ted Bones ebenfalls behauptet, ist dann auch sein Vater unter ihnen? Kann er ihm auf diese Weise eine Nachricht übermitteln?

Um diese Fragen zu klären, schreibt er Ted Bones eine weitere Nachricht und erhält erneut eine Antwort von ihm, deren Inhalt ihn aber zutiefst verwirrt und alles in Frage stellt, was er zu wissen glaubt. Dies führt zu einem inneren Kampf zwischen Hoffnung und Ungläubigkeit, gepaart mit dem Zweifel an der Echtheit der Nachrichten. Tom weiß nicht, wie er damit umgehen soll oder wem er sich anvertrauen kann. Von seiner Schwester wird er ohnehin nicht ernst genommen und scheinbar eher für dumm gehalten, wodurch er sich schließlich noch einsamer fühlt.

Das Ende ähnelt dem eines bekannten Klassikers – der Titel würde an dieser Stelle vermutlich schon zu viel verraten – und wer ihn kennt, für den ist die Auflösung ab einem gewissen Punkt vorhersehbar. Daran stört man sich allerdings nicht, viel wichtiger ist nämlich der Weg dorthin und wie Tom es letztendlich herausfindet. Selbst wenn am Ende alles genau so kommt, wie erwartet, treibt es einem Tränen in die Augen – Freudentränen. Der Schluss ist also sehr bewegend und emotional. Obendrein vermittelt der Autor damit eine sehr schöne Botschaft: Manchmal lohnt es sich die Hoffnung nicht aufzugeben.


FAZIT
Und plötzlich schreibt das Meer zurück ist ein sehr empfehlenswerter und alles andere als gewöhnlicher Roman, der einem noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Veröffentlicht am 02.06.2017

Und plötzlich schreibt das Meer zurück...

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Das Buch hat viele philosophische Fragen gestellt, beantwortet und einbezogen. Das hat mir sehr gut gefallen.
Tom war ein sehr sensibler und nachdenklicher Junge, der schon ziemlich weit für sein Alter ...

Das Buch hat viele philosophische Fragen gestellt, beantwortet und einbezogen. Das hat mir sehr gut gefallen.
Tom war ein sehr sensibler und nachdenklicher Junge, der schon ziemlich weit für sein Alter ist, das nicht wirklich gesagt wurde.
Die Kulisse war sehr außergewöhnlich, klein friedlich, aber auch so aufregend spannend. Die anderen Charaktere waren sehr gut beschrieben, obwohl sie nur am Rande vorkamen.
Tom und sein Flaschenpostfreund standen auf jeden fall im Vordergrund, obwohl eigentlich nicht viel im Roman passierte. Die meisten Passagen zogen sich wie Kaugummi, obwohl der Autor immer wieder versucht hat, alles aufzulockern und spannender zu gestalten.
Am Anfang gab es viele Längen und am Ende hat das Buch erst Fahrt aufgenommen war dann aber zu Ende. Es hätte noch mehr passieren können. Der Roman plätschert vor sich hin, aber allem in allem war das Buch sehr interessant und die Personifizierung des Meeres war sehr faszinierend.
Davy Jones wurde auch aufegriffen, was ich sehr gehofft habe und ich freue mich sehr, dass ich das Buch lesen durfte. Vielen lieben Dank an dieser Stelle...