Cover-Bild Farbenasche & Seelentinte
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15,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Bookapi Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Urban
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 470
  • Ersterscheinung: 13.06.2021
  • ISBN: 9783982148342
Anastasia Glawatzki

Farbenasche & Seelentinte

Man hatte mir erzählt, dass selbst die am meisten verderbte Seele Gutes enthielt. Ich hatte daran geglaubt. Doch das war falsch. Manche beschwerte so viel Schwärze, dass sie das Gute darin längst zu Farbenasche zermahlen hatte.
Seit sie sich erinnern kann, sieht Coryn die Gefühle anderer in farbigen Schleiern. In ihrem Alltag denkt sie nicht darüber nach, dass ihre Gabe einen magischen Ursprung haben könnte. Bis sie, um einem unheilvollen Angriff zu entgehen, nach Feja flieht – ein Feenreich, zerspalten in Sommer und Winter, in Lügen und Mord. Einen Weg zurück gibt es nicht. Umgeben von Hass und Fehde ist Coryn gezwungen, ihre Kräfte zu beherrschen. Denn der Krieg zwischen den Winter- und Sommerfeen nimmt gerade erst seinen Anfang. Und Coryns Rolle darin ist größer, als sie ahnt …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2021

Atmosphärisch. Bildgewaltig. Faszinierend.

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"Farbenasche & Seelentinte" wird aus den vier Perspektiven der Protagonisten Ästen, Eduard, Lerenial und Coryn erzählt, wobei Coryn definitiv die Hauptperson einnimmt, was auch durch die andere Erzählform ...

"Farbenasche & Seelentinte" wird aus den vier Perspektiven der Protagonisten Ästen, Eduard, Lerenial und Coryn erzählt, wobei Coryn definitiv die Hauptperson einnimmt, was auch durch die andere Erzählform auffällt. Im Gegensatz zu den anderen dreien wird ihre Perspektive in der Ich - Form erzählt, die übrigen in der Er-Form. Dazu kommen nicht nur unterschiedliche Welten, sondern auch noch einige Zeitsprünge.
Anastasia Glawatzki schreibt im Präteritum und ihr Schreibstil ist sehr plastisch, unheimlich wortgewaltig und sehr atmosphärisch. Vorallem die Zwischenwelt hat mich absolut begeistert.
Zu Beginn hat mich die Geschichte aufgrund der farbigen Schleier, die Coryn sieht ein wenig an die "Colors of Life"-Reihe von Mella Dumont erinnert . Das verliert sich aber sehr schnell, als sie in Feja landet.
Der Handlungsverlauf ist extrem spannend und fesselnd und auch die Charaktere sind einzigartig und verleihen dem Buch ganz viel Tiefe.
Einzig das Wechseln der Erzählformen hat keinen Lesefluss immer wieder etwas gestört.
Davon abgesehen hat mich die Autorin mit ihrem Debüt absolut von sich überzeugen können.
Gerade das Ende hat mir sehr gut gefallen.
Ein besonderes Highlight war auch der Glossar zu den Schleierfarben.
Fazit:
Ein wahnsinnig gutes Debüt, was mich überzeugt hat und dessen Bilder bestimmt noch lange in meinem Kopf verweilen.

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Mit den Farben unserer Seelen

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Das Cover von „Farbenasche & Seelentinte“ erinnert mich ein wenig an einen NA-Liebesroman. Wer jedoch eine romantische Geschichte erwartet, wird sehr enttäuscht werden, denn Liebe spielt hier „nur“ auf ...

Das Cover von „Farbenasche & Seelentinte“ erinnert mich ein wenig an einen NA-Liebesroman. Wer jedoch eine romantische Geschichte erwartet, wird sehr enttäuscht werden, denn Liebe spielt hier „nur“ auf familiärer und freundschaftlicher Basis eine besondere Rolle. Ich fand es sehr erfrischend, dass die Geschichte komplett ohne Love Story auskommt. Die Autorin erzählt ein absolut kitschfreies Fantasy-Abenteuer, mit spannenden Kämpfen und epischem Ausklang.

An einigen, wenigen Stellen ist mein innerer Korrekturmodus angesprungen, wenn mir Sätze noch etwas lang oder holprig vorkamen. Aber ich möchte damit keinesfalls andeuten, dass die Autorin nicht gut schreiben kann! Im Gegenteil mochte ich ihren poetischen, klangvollen Schreibstil sehr. Nur manchmal haben sich Dialogszenen nicht ganz so natürlich für mich angefühlt und Charaktere haben in ihrer Ausdrucksweise jünger auf mich gewirkt, als sie laut Beschreibung sein sollten. Das hat mich am meisten beim Antagonisten gestört, der mir im Vergleich zu den anderen Figuren noch etwas eindimensional erschien.

Die Hauptcharaktere fand ich jedoch sehr interessant und gut ausgearbeitet. Ich habe jede der vier Perspektiven gleich gern gelesen und mich sehr leicht in sie hineinversetzen können.

Kleiner Wermutstropfen war für mich tatsächlich die Länge des Buches. Ich bin der Meinung, gemessen an der Komplexität der Feenwelt, den Handlungssträngen und den Charakteren hätten es gut und gerne noch mehr Seiten sein können. Mehr Szenen, in denen Charaktere miteinander interagieren, lernen, kämpfen oder planen. Die Geschichte ist auch so komplett, jedoch finde ich, dass noch einiges mehr darin steckt.

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Veröffentlicht am 23.01.2023

Für Fantasy-Leser, die einen poetischen Schreibstil mögen

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Solange sie denken kann, kann Coryn die Gefühle anderer Menschen sehen. Bunte Schwaden verraten ihr, was sonst unter dem unbeeindruckten Gesichtsausdruck geheim gehalten wird.
Sie ist süchtig nach dem ...

Solange sie denken kann, kann Coryn die Gefühle anderer Menschen sehen. Bunte Schwaden verraten ihr, was sonst unter dem unbeeindruckten Gesichtsausdruck geheim gehalten wird.
Sie ist süchtig nach dem Leuchten der Farben, die die Menschen ausstrahlen und möchte am liebsten jedem seinen seelischen Frieden geben. Das ist auch der Grund, warum sie Psychologie studiert. Nebenbei verdient sie sich auf dem Flugplatz etwas Geld und besucht jede Woche die Seniorin Elisabeth im Altenheim, um ihr eine Freude zu machen und sie aufzumuntern.
Doch dann gibt es plötzlich einen unheimlichen Überfall und ihr Freund und Kollege Eduard flieht mit ihr durch ein Portal nach Feja, ins Land der Feen. Einen Weg zurück gibt es scheinbar nicht und auch dort ist sie nicht in Sicherheit, denn im Land herrscht Krieg zwischen dem Sommerreich und dem Winterreich und Coryn sitzt mittendrin.
Sie muss plötzlich nicht nur akzeptieren, dass sie über magische Fähigkeiten verfügt, sondern auch lernen sie zu beherrschen, denn scheinbar spielt sie eine besondere Rolle in der Fehde zwischen den beiden Reichen.

Das wunderschöne Cover des Buches hat mich sofort angezogen und begeistert. Es irritiert meiner Meinung nach jedoch etwas, denn es spiegelt zwar die farbigen Schleier wider, die Coryn sieht, passt aber meiner Meinung nach nicht zu 100 % zum Plot.

Als ich den Klappentext gelesen habe, hat mich die Tatsache, dass Coryn die Gefühle anderer als farbige Schleier sieht, sofort an die „Color of Life“ Reihe von Mella Dumont erinnert.
Wahrscheinlich bin ich deshalb mit falschen Erwartungen an die Geschichte herangegangen, denn die Tatsache das Coryn die Gefühle der Menschen sieht, ist auch schon die einzige Gemeinsamkeit mit der Mond-Reihe von Mella.

Am Ende des Buches gibt es ein Glossar, in dem die Bedeutung der Schleierfarben erklärt wird, die Geographie von Feja, sowie die Orte des Sommer- und Winterreiches.

Die Autorin hat einen sehr eloquenten, bildgewaltigen und poetisch angehauchten Schreibstil. Es gibt viele Leser, die diese Ausdrucksweise sehr mögen, aber ich muss gestehen, dass ich mich nicht so richtig damit anfreunden konnte.
Zu Beginn verfolgen wir die Handlung aus der Perspektive von Coryn.
Ich mag diese Sichtweise sehr, denn so fällt es mir leicht, mich in die Gefühle und Emotionen der Charaktere hineinzuversetzen. Doch bereits im dritten Kapitel gibt es einen Perspektivenbruch, denn Asten, Eduard und Lerenial werden wir aus der Sicht des auktorialen Erzählers begleiten.

Es wechselten aber nicht nur die Sicht- und Erzählweisen, sondern es gibt auch noch etliche Zeitsprünge. So ist zum Beispiel eine Protagonistin im Kerker eingesperrt und im nächsten Kapitel sind wir plötzlich 8 Monde weiter und sie ist wieder frei. Wie sie frei gekommen ist, erfahren wir aber erst eine ganze Zeit später.
Das war mir leider etwas zu viel hin und her und hat meinen Lesefluss doch sehr gestört.

Die Charaktere, die wir im Laufe der Handlung kennenlernen, wirken lebendig und haben ihre Ecken und Kanten. Mein Lieblingsprotagonist ist Lerenial, aber auch mit Asten hat die Autorin eine sehr interessante Figur gestaltet. Besonders die Charakterentwicklung bei ihm ist Anastasia Glawatzki wunderbar gelungen.
Ich fand allerdings ihr Verhalten untereinander ziemlich merkwürdig. Irgendwie hatte ich das Gefühl, sie kennen sich gegenseitig gar nicht richtig. So wundert sich Lerenial über einen bestimmten Wesenszug seines Freundes Haltor und auch die „Beziehung“ von Adiz, Haltor und Valentina empfand ich als ziemlich befremdlich. Auch als Personen verschwinden wird das nur sehr zarthaft hinterfragt.

Richtig begeistert hat mich das sehr komplexe und vielschichtige Worldbilding.
Anastasia Glawatzki hat die Schauplätze wunderbar bildhaft gestaltet, sehr detailliert ausgearbeitet und dafür gesorgt, dass ich immer wieder über diese tolle magische Welt gestaunt habe.
Doch dann kam das Ende….hm…wird es eine Fortsetzung geben? Wenn nicht, bin ich irgendwie enttäuscht. Ich habe ehrlich gesagt weitergeblättert in der Hoffnung, dass da noch was kommt.

Fazit:
Wer eine Liebesgeschichte und ein klassisches Happy End erwartet, wird enttäuscht.
„Farbenasche & Seelentinte“ ist eine epische und abenteuerliche Fantasystory und ein schönes Buch für Fantasy-Leser, die einen poetischen Schreibstil mögen.
Von mir gibt es 3,5 Sterne aufgerundet auf 4 Sterne und eine Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 07.08.2022

Tolle Idee hinter einer Gestaltung, die mir leider nicht zugesagt hat

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Meinung:

Mein Interesse wurde sowohl von dem Cover als auch von dem Klappentext geweckt. Neben dem ersten Eindruck können aber auch die ersten Seiten in dem Buch überzeugen und ich war sehr schnell gefesselt. ...

Meinung:

Mein Interesse wurde sowohl von dem Cover als auch von dem Klappentext geweckt. Neben dem ersten Eindruck können aber auch die ersten Seiten in dem Buch überzeugen und ich war sehr schnell gefesselt. Das lag zum einen an der wirklich tollen Idee, die hinter der Welt und der Magie steckt, aber auch an dem Schreibstil, der es mir ermöglicht hat recht flott in die Geschichte zu finden. Der erste Eindruck konnte mit den Seiten aber leider nicht bestehen und ich habe mit jeder Seite mehr gemerkt, wie ich mich von der anfänglichen Nähe zu der Geschichte entfernt habe. Die Geschichte wird aus der Perspektive mehrerer Charaktere erzählt, was ich zunächst nicht schlecht finde. Jedoch hatte ich zunehmend meine Schwierigkeiten mich auf die Wechsel einzulassen. Das lag unteranderem daran, dass ich mich als Leser bei einer Perspektive relativ unsanft in die Geschichte geworfen gefühlt habe. Auch mit den anderen Protagonisten wurde ich einfach nicht warm, was sehr stark auch von dem Verhalten abgehangen hat. Zum anderen lag es jedoch auch daran, dass die Autorin nicht nur Perspektivwechsel macht, sondern auch in der Zeit hin und her springt. So hat sich beim Lesen rausgestellt, dass ein Kapitel welches ich gerade gelesen habe, für die Protagonisten im nächsten Kapitel noch gar nicht passiert ist. Das war für mich ein ganz schönes hin und her, womit ich schon früh zu kämpfen gehabt habe.

Mit dem Klappentext habe ich damit gerechnet, dass Coryn im Vordergrund der Geschichte steht und auch wenn das Buch mit ihr Beginnt und sie durchaus eine sehr große Rolle spielt, verliert sie sich zwischen den anderen Charakteren etwas. So gab es nur wenig Zeit mit ihr warm zu werden, aber auch mit den zahlreichen anderen Charakteren wurde ich nicht so richtig warm.

Die Autorin empfängt den Leser mit einer fesselnden Idee, die zunächst einfach anfängt und dann immer umfangreicher wird. Dabei findet sich auch eine umfangreiche Gestaltung, die ihr durchaus gelungen ist, aber an manchen Stellen etwas Länge hat. Mir hat die Idee bis zum Schluss gefallen und ich habe jeden Satz über den Aufbau der Welt gerne gelesen.

In dieser Geschichte findet sich durchaus Potenzial für eine spannende und fesselnde Geschichte, wie ich gerade am Anfang gemerkt habe. Leider hat sich das hinter dem Aufbau und die Erzählweise versteckt, die mir dann doch ein ganzes Stück des Lesevergnügens genommen hat.

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Veröffentlicht am 11.05.2022

Leider nichts für mich

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Coryn hat eine seltsame Gabe, die niemand zu verstehen scheint und über die sie nicht reden kann. Sie sieht Gefühle von anderen in farbigen Schleiern. Eigentlich hat sie aufgehört, das zu hinterfragen ...

Coryn hat eine seltsame Gabe, die niemand zu verstehen scheint und über die sie nicht reden kann. Sie sieht Gefühle von anderen in farbigen Schleiern. Eigentlich hat sie aufgehört, das zu hinterfragen – bis sie eines Tages angegriffen wird und ihre einzige Rettung die Flucht ins Feenreich Feja ist. Dort landet sie mitten zwischen zwei Fronten und steckt plötzlich tiefer in der Fehde mit drin als sie je gedacht hätte ...

Wo soll ich anfangen. Für mich war das Buch leider wirklich nichts, auch wenn ich mich sehr drauf gefreut hatte. Einen Fantasy-Einzelband mit außergewöhnlichem Ausgangspunkt und viel Potenzial. Das ist es auch definitiv. Ein Feenreich ist nicht unbedingt was neues, aber die ganze Sache mit den farbigen Schleiern, was sie zeigen, wie man sie beeinflusst etc. fand ich super spannend und mal was Neues. Kreativ, anschaulich. Und auch in dem Feenreich selbst steckt viel drin, was super gut funktionieren kann. Sommer- und Winterfeen, Konflikte, magische Wesen. Ein wirklich wirklich schönes Grundgerüst, das möchte ich an dieser Stelle betonen!

Aber an der Umsetzung ist es für mich gescheitert. Das kann ich wohl größtenteils mit dem Schreibstil begründen. Für mich war der leider völlig wirr und unverständlich, dabei teilweise ziemlich anstrengend. Und zwar aus verschiedenen Blickwinkeln. Zum einen hat es sich oft wie ein nüchterner Erzählungsbericht angefühlt in der Hinsicht, dass Szenen runtergerattert wurden, ohne dass wir sie miterleben konnten. Also ohne dass man Dialoge oder ähnliches live und in Farbe mitbekommen hätte. Es wird quasi etwas berichtet, was wohl eben passiert ist und zwar wie eine Zusammenfassung. Ich hatte meist nicht das Gefühl, ich wäre dabei gewesen. Zum anderen war es für mich oft unnötig kompliziert formuliert. Es wird deutlich, dass die Autorin einen besonders verschnörkelten, metaphorischen Schreibstil haben wollte und an sich find ich das auch keineswegs schlecht. Aber es wurde dabei teilweise unverständlich, sodass ich Passagen, manchmal einzelne Sätze mehrmals lesen musste, um noch durchzufinden. Und bei den vielen Metaphern wusste ich teils nicht, ob das gerade wirklich passiert oder nicht. Schießen dem gerade wirklich Blitze aus den Augen? Zerfällt da wirklich grad einer zu Asche? Brodelt da wirklich ein Feuer? War das alles nur metaphorisch gemeint? Ich habs einfach nicht verstanden, weil es für mich so wirr wurde. Des Weiteren hat es mir die Zeit und wie sie in Feja funktioniert noch schwerer gemacht. Ich finds cool, dass sie anders funktioniert als in der Menschenwelt, die Idee (und was das für die Verbindung beider Welten bedeutet) hat mir total gut gefallen! Aber was ich schwierig fand, war, dass einige Kapitel quasi "falsch herum" angeordnet waren. Also es passierte was und im Kapitel danach waren wir zeitlich gesehen plötzlich davor und bis ich das dann kapiert habe, war ich bereits verloren. Erst später ist mir aufgefallen, dass man auf die ungewohnte Zeitrechnung am Anfang der Kapitel achten muss, um sich die Reihenfolge zu erschließen. Aber warum es so gesetzt wurde, versteh ich immer noch nicht. Insgesamt ist es dem Buch bei mir also leider nicht gelungen, irgendwie Spannung aufzubauen, die Szenen wirkten auf mich zusammengewürfelt und anstrengend, teilweise nicht zielführend. Ein Funken Neugier hat das Buch aber trotzdem in mir entfacht, denn ich wollte es auch nicht abbrechen, ich wollte schon wissen, wie alles weitergeht und wie es enden wird.

Leider hab ich aber auch zu den Charakteren keine Bindung aufbauen können. Niemand von denen hatte besonders viel charakterlichen Tiefgang oder einzigartige Eigenschaften. Ich fand die meisten völlig austauschbar, weil ich sie gar nicht näher kennenlernen durfte. Nachvollziehbare Entwicklungen hat kaum jemand durchgemacht, bzw. im Fall eines Mannes zum Beispiel hat der mitten im Buch plötzlich eine 180 Grad-Wende gemacht, die mich völlig irritiert hat. Erst ist er abgrundtief böse, ohne positive Gefühle, hatte kein Problem damit, dass seine Familie ermordet wurde. Und einige Kapitel später heißt es plötzlich, er hätte damals geweint und vermisst außerdem seine geliebte Tante. Solch Charakterentwicklungen müssen sich ... nun ja, entwickeln, und nicht von jetzt auf gleich anders sein.
Und darüber hinaus: Statt zu erleben, wie sie alle zueinander stehen, wie eng ihre Freundschaften sind, was sie verbindet, was sie ausmacht, wird mir sowas nur in einem erklärenden Satz vor die Füße gelegt. "X war doch meine beste Freundin und ihr Verrat schmerzte tief" – nur, dass ich irgendwie gar nicht mitbekommen habe, dass sie so eng befreundet gewesen sein sollten? Es reicht nicht, das einmal zu beschreiben, ich muss das fühlen. Statt "show, don't tell" haben wir hier jede Menge tell. Gleichzeitig kam es mir dafür, dass sie sich alle angeblich so nahe standen, oft sehr seltsam vor, dass sie Dinge einfach hinnahmen und gar nicht hinterfragt haben. Da wurde jemand entführt und als die Person nicht Tage später wieder einfach auftauchte, dachte man sich, oh die ist wohl tot, und macht einfach weiter. Mir wurde kaum Chance gelassen, eine emotionale Bindung zu den Charakteren aufzubauen oder überhaupt deren Bindungen untereinander nachzuempfinden.

Das waren so meine Haupt-Kritikpunkte. Ich freue mich total, wenn andere Leute Spaß an dem Buch hatten und es gerne mochten. Es können eben nicht alle die gleichen Bücher feiern. Für mich jedoch war es eine Geschichte mit viel Potenzial und super spannenden, kreativen Punkten, die mir in der Umsetzung aber leider so überhaupt nicht gefallen hat. Deswegen kann ich leider maximal 2 Sterne geben.

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