Cover-Bild Fräulein Hedy träumt vom Fliegen
14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 524
  • Ersterscheinung: 15.01.2018
  • ISBN: 9783458363095
Andreas Izquierdo

Fräulein Hedy träumt vom Fliegen

Roman

»Dame in den besten Jahren sucht Kavalier, der sie zum Nacktbadestrand fährt. Entgeltung garantiert.« – Eine Annonce in der örtlichen Tageszeitung bringt alles ins Rollen: Hedy von Pyritz, 88 Jahre, diszipliniert, scharfzüngig, eitel. Hellwacher Verstand, trockener Humor, zuweilen übergriffig. Eine alte Dame, die meist im Rollstuhl sitzt, sorgt für einen handfesten Skandal in dem kleinen Städtchen im Münsterland, wo sie herrschaftlich residiert.

Aber Fräulein Hedy bleibt unbeirrt: Sie wird ihren Willen durchsetzen! Und findet in ihrem schüchternen, sanften Physiotherapeuten Jan einen Mitstreiter. Vielmehr nötigt sie ihn förmlich dazu. Der junge Mann wird sie fahren. Basta!

Jan hat keinen Führerschein, dafür aber eine nie behandelte Lese-Rechtschreibschwäche, so dass Hedy den Unterricht übernimmt und sich schon bald eine ungewöhnliche Beziehung zwischen den beiden festigt. So vertraut sie ihm nach und nach die Geheimnisse ihrer schillernden Vergangenheit an und verändert damit auf ungeahnte Weise seine Zukunft ...

Andreas Izquierdo erzählt in seinem neuen Roman die Geschichte einer Freundschaft zwischen einer alten Frau und einem jungen Mann, die beide für immer verändert – eine Geschichte, die federleicht beginnt und sich dann zu einem wuchtigen, mitreißenden Drama entwickelt.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2018

Der Traum vom Fliegen

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Die im Münsterland lebende Hedy von Pyritz ist 88 Jahre alt, aber noch lange nicht klapprig, verknöchert oder senil, sondern weiterhin neugierig auf die Welt und bereit für jedes Abenteuer, auch wenn sie ...

Die im Münsterland lebende Hedy von Pyritz ist 88 Jahre alt, aber noch lange nicht klapprig, verknöchert oder senil, sondern weiterhin neugierig auf die Welt und bereit für jedes Abenteuer, auch wenn sie in einem Rollstuhl sitzt. Deshalb schaltet sie auch eine Anzeige, in der sie einen Begleiter für den Besuch eines Nacktbadestrands sucht, was nicht nur in der Stiftung für Unruhe sorgt, deren Vorsitz sie innehält. Da die eingehenden Antworten auf ihre Suche nicht dem entsprechen, was sie sucht, hat Hedy sich kurzerhand ihren recht zurückhaltenden jungen Physiotherapeuten Jan auserkoren, sie zu diesem Strand zu fahren. Doch Jan hat ersten keinen Führerschein, noch kann er gut lesen aufgrund einer Schreibschwäche. Aber Hedy ist das völlig egal, sie ist schon viel zu lange auf der Welt, um sich Steine in den Weg legen zu lassen. Sie kürt Jan zum besonderen Stipendiaten ihrer eigenen Stiftung und lässt ihm jegliche Unterstützung zukommen, damit er sein Manko ausgleichen kann. Dabei lernen beide viel voneinander…
Andreas Izquierdo hat mit seinem Buch „Fräulein Hedy träumt vom Fliegen“ einen wunderschönen, gefühlvollen und unterhaltsamen Roman vorgelegt, den der Leser – einmal begonnen – kaum aus der Hand legen kann. Der Schreibstil ist flüssig, warmherzig und so lebendig mit einem kleinen Augenzwinkern, er zieht den Leser regelrecht in die Handlung hinein und lässt diesen nicht mehr los, bis die letzten Zeilen gelesen sind. Durch die recht schräge Handlung, die skurrilen Protagonisten und die immer wiederkehrenden Ausflüge in Hedys Vergangenheit bleibt die Geschichte lebendig und lässt während der Lektüre ein wahres Kopfkino entstehen. Gleichzeitig kann der Leser beobachten, wie sich nicht nur durch das Alter, sondern auch vom Lebensstil her völlig verschiedene Charaktere immer mehr öffnen und in eine enge Beziehung miteinander eintreten, aus dem jeder von ihnen Erfahrungen zieht und sich persönlich weiterentwickelt. Gerade diese Beobachtungen gehen dem Leser ans Herz und machen die Geschichte so besonders. Das Thema „Fliegen“ hat in diesem Roman mit Sicherheit nicht nur eine Bedeutung!
Die Protagonisten sind so liebevoll ausgestaltet und mit Persönlichkeit versehen worden, der Leser kann gar nicht anders, als mit ihnen zu leiden, zu jubeln, zu weinen und den Atem anzuhalten. Sie wirken so echt und aus dem Leben gegriffen, dass man ständig das Gefühl hat, einen von ihnen zu kennen. Hedy ist eine außergewöhnliche und nicht zu ignorierende Person. Sie besitzt ein gesundes Selbstbewusstsein, wirkt oftmals recht autoritär und ist sehr diszipliniert. Hedy sagt, was sie denkt und oftmals beharrt sie fest auf ihrem Standpunkt, bis man ihr beweist, dass er falsch ist. Sie ist eine starke Frau, die manch einem wohl auch Angst einflößen könnte, wenn man nicht wüsste, dass sie unter ihrer rauen Schale ein großes Herz besitzt. Jan ist ein eher schüchterner und introvertierter junger Mann, der nicht nur unter seiner Lese- und Schreibschwäche leidet, sondern auch unter seinem älteren Bruder Nick, zu dem er immer aufgeschaut hat und der selbst doch nur immer wieder in Schwierigkeiten gerät. Mutig ist nicht gerade das Attribut, was man bei Jan denken würde, doch so nach und nach kann man als Leser nur staunen, wie er durch die Freundschaft zu Hedy immer mehr aus sich herauswächst und zu Entscheidungen fähig ist, die man zu Beginn nicht für möglich gehalten hätte. Auch die anderen Protagonisten wie Hedys Tochter Hannah, Nick oder auch die Haushälterin Maria haben einen festen Platz in der Geschichte und geben ihr zusätzliche Impulse.
„Fräulein Hedy träumt vom Fliegen“ ist kein modernes Märchen, sondern eine Geschichte, die durch ihre besondere Erzählweise mitten ins Herz des Lesers geht. Es geht um Träume, um Verlust, um Schicksale und löst beim Leser eine regelrechte Achterbahn der Gefühle aus. Ein außergewöhnliches Buch, das man so schnell nicht mehr vergisst und bestimmt immer wieder zur Hand nimmt. Absolute Leseempfehlung für einen Roman, der von der ersten bis zur letzten Zeile fesselt. Hier wurde wirklich alles richtig gemacht- Chapeau für ein Kleinod!!!

Veröffentlicht am 09.02.2018

Eine alte Dame mit Biss

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und dazu steinreich: das ist Fräulein Hedy, die in ihrem "Kaff" im Münsterland eine großere Rolle spielt. Nämlich die einer Mäzenin für hochbegabte Kinder, Jugendliche und andere Personen, die sie so ins ...

und dazu steinreich: das ist Fräulein Hedy, die in ihrem "Kaff" im Münsterland eine großere Rolle spielt. Nämlich die einer Mäzenin für hochbegabte Kinder, Jugendliche und andere Personen, die sie so ins Auge fasst. Aber man will sie raushaben aus der Stiftung, denn ihre Präsenz und vor allem ihre Dominanz, die passt so einigen nicht, vor allem nicht ihrer eigenen Tochter Hannah. Was, das Fräulein - um die 90 Jahre alt ist es übrigens - hat eine Tochter?

Ja, und das hat - wie alles andere auch, eine Geschichte, Hedys Lebensgeschichte nämlich und diese erzählt sie peu á peu ihrem neuesten Stipendiaten Jan, der eigentlich ihr Physiotherapeut ist und eindeutig zum Personenkreis der sonst so ins Auge gefassten Stipendiaten gehört.

Doch auch Jan hat eine eigene Geschichte und seinen eigenen Kummer... und so geht die Beziehung zwischen Fräulein Hedy und ihm einen mehr als steinigen Weg, der genauso einfühlsam wie differenziert beschrieben wird.

So sehr ich die Figuren des Autors Andreas Izquierdo liebe, einige Nebenfiguren blieben diesmal aus meiner Sicht als Charaktere sehr blass, was ich schade fand. Wobei ich es aber durchaus legitim finde, einige der Figuren nur als Statisten fungieren zu lassen, aber nur dann, wenn ihre Rolle im Erzählverlauf wirklich eine nebensächliche ist, was hier aus meiner Sicht nicht der Fall war. Aber das ist Meckern auf sehr, sehr hohem Niveau, denn diese Geschichte liest sich einfach göttlich! Auch wenn Hedy schon ordentlich auf den Putz haut und so viel Haare auf den Zähnen hat, dass es schon nicht mehr schön ist. Doch hat dieser Roman etwas von einer Satire und Hedy damit etwas von einer Karrikatur, so dass es unbedingt legitim ist. Und wer meint, dass er mit meiner "Einordnung" das Buch in einer bestimmten Sparte ablegen kann, der wird sich wundern, denn es weist auch klare Elemente (und nicht zu wenige) eines historischen Romans auf, eines Genres, in dem Andreas Izquierdo bereits reüssiert hat, nämlich mit seinem preisgekrönten Roman "König von Albanien". Dieser Autor lässt sich nämlich in kein Schema pressen!

Was mir an den Büchern des Autors Izquierdo so gefällt: sie sind ganz und gar außergewöhnlich und sehr originell, nichts ist darin kopiert, und die Kombination der Themen (innerhalb eines einzigen Buches, wohlgemerkt): darauf muss man erstmal kommen. Mein Liebling ist immer noch "Club der Traumtänzer", aber dieses kommt gleich danach!

Veröffentlicht am 06.02.2018

Fräulein Hedy träumt vom Fliegen

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Inhalt: Wenn eine 88jährige Dame der Gesellschaft per Zeitungsanzeige eine männliche Begleitung zum Nacktbadestrand sucht, löst das unweigerlich einen Skandal aus. Ein Skandal den Hedy von Pyritz nicht ...

Inhalt: Wenn eine 88jährige Dame der Gesellschaft per Zeitungsanzeige eine männliche Begleitung zum Nacktbadestrand sucht, löst das unweigerlich einen Skandal aus. Ein Skandal den Hedy von Pyritz nicht nachvollziehen kann, schließlich hat sie keinerlei unangemessenen Hintergedanken. Um ihren Plan durchzusetzen nötigt sie ihren Physiotherapeuten Jan dazu den Führerschein zu machen eigentlich eine Kleinigkeit, die aber Beide dazu bringt ihre verborgensten Geheimnisse zu offenbaren.

Meine Meinung:
Fräulein Hedy träumt vom Fliegen, ist nicht das erste Buch, das ich von dem Schriftsteller Andreas Izquierdo gelesen habe und jedes hat mich auf eine besondere Weise berührt. Bin ich auf mein erstes Buch von ihm ( Apocalypsia) noch durch Zufall gestoßen und war ich bei Das Glücksbüro ein klein wenig skeptisch, weil es ein ganz anderes Genre behandelte, fieberte ich den Nachfolgewerken schon entgegen, genauso war es dann auch bei dem aktuellen Buch, Fräulein Hedy träumt vom Fliegen.
Das Buch erzählt die Geschichte Hedys von Pyritz, die ganz die Tochter ihrer wilden Mutter in dem kleinen Ort Köseritz aufwächst und vom Fliegen träumt, ihre große Liebe kennen lernt und verliert und nach dem 2. Weltkrieg auf den Vater ihrer Tochter trifft. Und wir lernen natürlich Jan kennen, dem liebenswürdigen Physiotherapeuten mit LRS und einem Bruder der ihm nichts als Schwierigkeiten bereitet.
Den jungen Mann und Fräulein Hedy verbindet mit der Zeit eine tiefe und ehrliche Freundschaft, sie sind füreinander wie Familie, mehr als Hannah, Hedys Tochter es je für die alte Dame war, denn aus Gründen die tief in der Vergangenheit verborgen waren, vermochte Hedy nicht der Tochter ihre Liebe zu zeigen.
Das hätte jetzt kitschig werden können, mit einem festen Druck auf die Tränendrüse. Aber weit gefehlt, Hedys bissiger Humor, ihre angeborene Arroganz denen gegenüber die sich für etwas besseres halten und ihre unnachgiebige Härte wenn sie ihre Ziele erreichen wollte und die manchmal im krassen Gegensatz zu ihrer Warmherzigkeit stand, verhinderten das.
Ich habe Hedy und Jan tief in mein Herz geschlossen, ihre Lebensgeschichten so unterschiedlichen sie auch sind, zeugten doch beide davon das man die Hoffnung niemals aufgeben darf, das man auf seine Ziele hinarbeiten muss, so hart es eben geht.
Zum Schreibstil des Autors muss ich nicht wirklich etwas sagen glaube ich, ich hätte nicht schon so viele Bücher von ihm gelesen hätte er mich nicht überzeugt.
Die von ihm geschaffenen Charaktere waren so lebendig beschrieben, das ich besonders bei Fräulein Hedy versucht war zu glauben, er hätte eine leider schon lang verstorbene gute alte Freundin von mir gekannt und sie zum Vorbild genommen, charakterlich glichen sich die beiden Damen wohl bis aufs Haar.

Ich vergebe für dieses Buch eine absolute Leseempfehlung und freue mich schon auf das nächste Buch.

Veröffentlicht am 03.02.2018

Wer nicht vom Fliegen träumt, dem wachsen keine Flügel!

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"Wenn man mit Flügeln geboren wird, sollte man alles dazu tun, sie zum Fliegen zu benutzen." (Florence Nightingale)
Eine Annonce bringt große Unruhe in das kleine Städtchen im Münsterland. Hedy von Pyritz, ...

"Wenn man mit Flügeln geboren wird, sollte man alles dazu tun, sie zum Fliegen zu benutzen." (Florence Nightingale)
Eine Annonce bringt große Unruhe in das kleine Städtchen im Münsterland. Hedy von Pyritz, 88 Jahre, Vorsitzende des Stiftungsrats, diszipliniert, eitel, trockener Humor und bei allerbestem bestem Verstand hat diese in die örtliche Tageszeitung gesetzt. Worum geht es: "Dame in den besten Jahren sucht Kavalier, der sie zum Nacktbadestrand fährt. Entgeltung garantiert." Diese Annonce bewegt die Gemüter so sehr, das sogar ihre Tochter Hannah an Hedys Verstand zweifelt und ihr den Vorsitz ihrer Stiftung entziehen möchte. Selbst Haushälterin Maria ist sich nicht sicher was in Fräulein Hedy gefahren ist. Aber Fräulein Hedy lässt sich nicht einschüchtern, unbeirrt verfolgt sie, wer auf ihre Annonce antwortet. Leider sind alle Antworten, die sie erhält niederschmetternd und nicht zu gebrauchen, darum beordert sie ihren schüchternen Physiotherapeuten Jan, sie zum Nachtbadestrand zu fahren. Dass Jan jedoch keinen Führerschein hat und dazu eine noch nie behandelte Lese-Rechtschreibschwäche, stört Hedy wenig. Fräulein Hedy ist sich sicher, das Jan und sie dies mit vereinter Hilfe alles hinbekommen werden. Von da an ist Jan ein Stipendiat der Von-Pyritz-Stiftung, lernt lesen und schreiben mit Hedy und erfährt nebenbei Hedys Lebensgeschichte, die auch seine Zukunft verändern wird.

Meine Meinung:
Als ich die Leseprobe dieses Buches las, war ich sofort hellauf begeistert von Fräulein Hedy, ihre Art, der Humor des Buches, dazu noch das nostalgische Cover alles sprach mich an. Das sich aber hinter diesem Buch eine wahre Achterbahn der Gefühle anbahnte, hatte ich nicht vermutet. Dieser exzentrische, eigenwillige, humorvolle, aber auch emotionale Plot hat mich nicht nur schmunzeln lassen, sondern auch tief bewegt. Die Lebensgeschichte der Vor- und Nachkriegszeit die Hedy und ihre Familie erleben mussten, hat mit teils regelrecht zu Tränen gerührt. Der Schreibstil ist sehr gut, flüssig, erfrischend leicht zu lesen, sodass ich nur so durch die Kapitel flog. Apropos Fliegen, das ist das große Thema dieser Geschichte, den insgeheim geht alles um das fliegen. Das jedoch auch in der Gegenwart viele Probleme auf Hedy und Jan lauern macht den weiteren Verlauf umso spannender. In die Vergangenheit hat der Autor sehr viele Informationen hineinfließen lassen, die mich als Leser überaus begeistert, aber auch überrascht haben. Sehr wahrscheinlich haben dafür ein paar reale Lebensgeschichten mit dazu beigetragen, wie das Nachwort zeigt. Was so leicht und humorvoll beginnt, entwickelt sich im Laufes des Buches zu einem immer stärker werdenden emotionalen Drama hin. Die Charaktere des Buches, die der Autor in die Geschichte miteinfliessen lässt, sind allesamt sehr gut ausgearbeitet. So ist es auch nicht verwunderlich das ich mein Herz schnell in Fräulein Hedy, Maria und Jan verlor und mit ihnen hoffte und bangte. Für mich ist dieses Buch jetzt schon in allen Belangen eine Bestseller 2018 und bekommt von mir 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.02.2018

Die Wirkung eines Papierfliegers

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Fräulein Hedy von Pyritz ist eine exzentrische und äußerst selbst-bewusste Frau, die weiß, wie sie ihre Interessen durchsetzen kann. Sie sorgt mit einer aufsehenerregenden Annonce, in der sie einen Kavalier ...

Fräulein Hedy von Pyritz ist eine exzentrische und äußerst selbst-bewusste Frau, die weiß, wie sie ihre Interessen durchsetzen kann. Sie sorgt mit einer aufsehenerregenden Annonce, in der sie einen Kavalier sucht, der sie an einen Nacktbadestrand bringt, für einen kleinen Eklat. Die Bewerbungen auf die Annoncen entsprechen aber überhaupt nicht ihren Vorstellungen, so dass sie ihren Physio-Therapeuten Jan bittet, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Leider hat Jan keinen Führerschein, was Fräulein von Pyritz natürlich nicht von ihrem Unterfangen abhalten kann. Sie ist davon überzeugt, dass Jan genau der richtige für diesen Wunsch ist, schließlich kann er ja hervorragende Papierflieger basteln.


Ich kannte bisher noch kein Buch von Andreas Izquierdo und war nun sehr gespannt auf seinen neuen Roman "Fräulein Hedy träumt vom Fliegen". Ich nehme es vorweg, ich bin schlichtweg begeistert und bin mir sicher, obwohl das Jahr noch jung ist, dass dieses Buch zu meinen Lesehighlights des Jahres gehören wird. Der lockere und sehr flüssig zu lesende Schreibstil hat mich schnell in den Bann geschlagen und Andreas Izquierdo hat mit Fräulein Hedy und Jan zwei tolle Charakter geschaffen. Sie ist mit ihren 88 Jahren lebenserfahren und absolut diszipliniert, während Jan als junger Mann eher im Schatten seines selbstbewussten Bruders stand. Die Geschichte erzählt wie sich nach und nach die Schicksale der beiden Hauptprotagonisten verbinden und positiv beeinflussen. Dem Autor gelingt es mit der bewegenden und ergreifenden Lebensgeschichte von Hedy eine enorme Spannung aufzubauen. Ihre dramatischen Erlebnisse vor, während und nach dem zweiten Weltkrieg fesselten mich an das Buch, gleichzeitig zeigen sie Wirkung auf Jan, dem diese Erfahrungen in seinem aktuellen Leben, in dem ebenfalls große Herausforderungen auf ihn warten, hilfreich zur Seite stehen. Andreas Izquierdo gelingt die Symbiose der Beiden mit Perspektiv- und Zeitenwechsel lebendig und authentisch darzustellen, so dass sich das Buch für mich als absoluter Page-Turner entwickelte.


Aus meiner Sicht ein toller und unterhaltsamer Roman, der durchaus auch Tiefgang besitzt, ohne dem Buch eine zu große Schwere zu geben. Von mir erhält "Fräulein Hedy träumt vom Fliegen" eine absolute Leseempfehlung und natürlich die vollen fünf von fünf Sternen!!!