Cover-Bild Von Walen und Menschen
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Residenz
  • Genre: Sachbücher / Natur & Technik
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 24.09.2019
  • ISBN: 9783701734917
Andreas Tjernshaugen

Von Walen und Menschen

Eine Reise durch die Jahrhunderte
Martin Bayer (Übersetzer)

Der Wal gehört zu den größten und mächtigsten Tieren, die je auf dieser Erde lebten. Für Jahrhunderte war klar: Aus dem Fang dieser Kolosse lässt sich kein Profit schlagen – zu gefährlich waren die wochenlangen Schifffahrten und Jagden. Mit dem Einsatz von Motorbooten, modernen Harpunen und Geschützen änderte sich das jedoch… Andreas Tjernshaugen erzählt auf spannende Weise, wie Wale Jahr für Jahr große Reisen von den Eismeeren in wärmere Gewässer wagen. Er zeichnet detailgetreue Bilder der lebensgefährlichen Expeditionen der ersten Walfänger, die sie bis in die Polarmeere führten, und beschreibt den heutigen Kampf, die letzten Riesen der Ozeane am Leben zu erhalten.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2019

Ein historischer Blick auf den Walfang

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In seinem Buch „Von Walen und Menschen“ erzählt Autor Andreas Tjernshaugen die Geschichte des Walfangs, Geschichten von Norwegern und den großen Walen die sie jagen. Es ist eine interessante Geschichte, ...

In seinem Buch „Von Walen und Menschen“ erzählt Autor Andreas Tjernshaugen die Geschichte des Walfangs, Geschichten von Norwegern und den großen Walen die sie jagen. Es ist eine interessante Geschichte, die den umstrittenen Walfang seit Ende des 19. Jahrhunderts begleitet und dabei Sachlich (ohne erhobenen Zeigefinger oder übertrieben blutigen Beschreibungen).
Es ist ein Buch über Menschen, die Wale jagen, aber es ist auch eine Geschichte über den Walfang und seine Bedeutung für den Menschen. Tjiernshaugen zeigt, wie gefährlich früher die Arbeit auf den Kochern war und das es bereits damals schon gegner des Walfangs gab, die sich auch dafür einsetzten, die großen Wale unter Schutz zu stellen.
(kleine Bemerkung am Rande: Der Brydewal, ein Verwandter von Blau- und Finnwal wurde nach dem norwegischen Walfänger und Schiffseigner Johan Bryde. 1858–1925, benannt)
„Von Walen und Menschen“ ist kein Buch für oder gegen den Walfang, es ist eine historische Abhandlung, die mit verständlichen (und unterhaltenden) Geschichten menschliche Schicksale nahe bringt. Dass Kritik am Walfang geübt wird, liegt an der Geschichte selbst, nicht an der Meinung des Autors.
Erstaunlich, dass sich dieselben Überlegungen, Probleme der heutigen Zeit bereits zu Beginn des kommerziellen Walfangs abzeichneten.

Wie gesagt, es handelt sich hierbei um ein (lesenswertes) Buch über den Walfang. Es ist kein Buch mit anrührenden Geschichten zwischen Walen und Menschen (und Delfine, auch wenn es Wale sind) werden vollkommen vernachlässigt.
Mir hat das Buch gezeigt wie begrenzt mein Wissen über den Walfang war. Und ich gebe zu, dass ich auch nach dem Lesen keine Gründe für die Existenz des Walfangs gefunden habe. Abgesehen davon, dass er Arbeitsplätze schuf, aber das müsste auch auf andere Weise gehen.
Und natürlich erfährt man Dinge, die man gar nicht wissen will:
Waltran war (die Betonung liegt auf war) Bestandteil der Margarine und wurde zur Herstellung von Nitroglyzerin verwendet.

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Veröffentlicht am 29.10.2019

Ein informierendes, abschreckendes und ganz beeindruckendes Buch über den Walfang

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Im Residenz Verlag erscheint das Sachbuch "Von Walen und Menschen - Eine Reise durch die Jahrhunderte" von Autor Andreas Tjernshaugen. Einige Abbildungen und seitenweise Literaturangaben lassen Interessierte ...

Im Residenz Verlag erscheint das Sachbuch "Von Walen und Menschen - Eine Reise durch die Jahrhunderte" von Autor Andreas Tjernshaugen. Einige Abbildungen und seitenweise Literaturangaben lassen Interessierte weiter in das Thema eintauchen.



Andreas Tjernshaugen erzählt auf spannende Weise, wie Wale Jahr für Jahr große Reisen von den Eismeeren in wärmere Gewässer wagen. Er zeichnet detailgetreue Bilder der lebensgefährlichen Expeditionen der ersten Walfänger, die sie bis in die Polarmeere führten, und beschreibt den heutigen Kampf, die letzten Riesen der Ozeane am Leben zu erhalten. (Klappentext)



"Die Jagd auf den Blaubwal dauerte etwa 100 Jahre an, und weltweit wurden allein von dieser einen Art über 370.000 Exemplare erlegt." Zitat Seite 7



Wenn man das Glück hat, einen Wal im offenen Meer beobachten zu können, ist das ein erhabener Moment und es macht sich ein unheimliches Glücksgefühl breit. Leider wurden die Wale aber nicht von allen Menschen so wohlwollend betrachtet und sie waren nicht nur Fleischlieferanten für Inuits, sondern auch eine willkommene Einkommensquelle für norwegische Walfänger und später auch andere Nationen. Die Wale wurden anfangs noch Mann gegen Wal bekämpft, doch mit der Zeit gab es Fangmethoden und große Walverarbeitungsschiffe, die den Bestand von Blauwalen auf der Nordhalbkugel dezimiert haben.


Andreas Tjernshaugen ist ein Meister der Recherche und eröffnet seinen Lesern einen umfassenden Blick über die mächtigsten Tiere der Welt. Geschickt verknüpft er wissenschaftliche Erkenntnisse über Lebensgewohnheiten, Fressverhalten und Sozialverhalten von Blauwalen mit den historischen Zusammenhängen des Walfangs. Er zeigt die gesamte Entwicklung im Walfang von den Anfängen bis zur industriellen Verfolgung mit großen Walfangschiffen. Anfangs mussten sich die Menschen noch mit kleinen Booten dem Wal in einem gefährlichen Nahkampf stellen. Aber mit der Zeit wurden die Schiffe größer und machinenbetrieben, die Reichweite verlagerte sich vom Atlantik in den Nordpazifik. Die kleinen Harpunen wurden vom Norweger Svend Foyn weiterentwickelt zu Granatharpunen, welche eine größere Reichweite und Durchschlagskraft besaßen. Die Industrialisierung des Walfangs ermöglichte es später, den gefangenen Wal bereits auf See zu verarbeiten. Das Walschlachten hatte damit seinen Höhepunkt erreicht und erst als der Blauwal auf der Nordhalbkugel schon fast ganz ausgerottet war, konnten Schutzabkommen diese Schlachterei eindämmen. Erst 1982 gelang es, den Blauwal unter Schutz zu stellen. Japan, Norwegen, die Sowjetunion, USA und Island betrieben jedoch den Walfang weiter. Heute gibt es weitere Beschränkungen.



Was ich bisher über den Walfang wusste, konnte durch dieses Buch sehr ausführlich erweitert werden. Aus dem anfänglichen lebensgefährlichen Kampf einzelner Ureinwohner als Fleischbeschaffung und Überlebensmittel in der arktischen Kälte wurde in den letzten gut 100 Jahren eine Walschlacht-Maschinerie, die weltweit über 370.000 Blauwalen das Leben kostete und fast zu ihrer Ausrottung führte.

Inzwischen gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse, dass Wale mit ihrer Düngung des Oberflächenwassers zu einer Aufrechterhaltung der Planktonproduktion beitragen, die eine Grundlage für einen reichen Fischbestand bietet.


Dieses Buch liest sich sehr spannend, ziemlich aufwühlend und ist unglaublich informativ. Und ich bin mir sicher, das nach der Lektüre der weltweite Schutz von Walen jedem Leser ein ganz besonderes Anliegen sein wird.