Cover-Bild Fantastic Stories for Fearless Girls
(2)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
14,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullmann Medien
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 128
  • Ersterscheinung: 09.03.2020
  • ISBN: 9783741524592
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Anita Ganeri

Fantastic Stories for Fearless Girls

15 Erzählungen aus aller Welt, Kinderbuch für mutige Mädchen
Le Khoa (Illustrator)

Wahre Heldinnen wissen, dass „glücklich bis ans Lebensende“ etwas ist, um das es sich zu kämpfen lohnt. In diesem Buch geht es nicht um die Art von Frauen, die man normalerweise in einem Märchen findet. In den 15 Erzählungen aus aller Welt erleben Frauen rasante Abenteuer und schaffen sich mit Mut und Tatkraft ihr eigenes Happy End. So zieht die tapfere Bradamante auf ihrem fliegenden Pferd in den Kampf um ihren Geliebten, Unana rettet ihre Kinder aus dem Bauch eines Elefanten und die kleine Molly Whuppie trickst einen Riesen aus. Und das sind noch lange nicht alle heldinnenhafte Geschichten aus der ganzen Welt, von denen sich junge und ältere Leserinnen zu eigenen mutigen Taten inspirieren lassen können.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.11.2020

Wer braucht schon einen Prinzen?

0

Eigentlich müsste das Buch "Fantastic Stories ABOUT Fearless Girls" heißen, denn dieses Buch handelt VON Mädchen und Frauen, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und auf keinen Prinzen warten, ...

Eigentlich müsste das Buch "Fantastic Stories ABOUT Fearless Girls" heißen, denn dieses Buch handelt VON Mädchen und Frauen, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und auf keinen Prinzen warten, der sie rettet, und es ist sicher nicht nur für Mädchen, sondern für jede*n etwas Feines zum Lesen (oder vorgelesen zu bekommen).

Tokoyo, Molly Whuppie, Mizilca und Sumac sind u.a. die Heldinnen in diesen Märchen und Sagen. Sie beanspruchen für sich ein selbstbestimmtes und freies Leben und gehen dabei ungewöhnliche Wege, um an ihre Ziele zu kommen.

Aus der ganzen Welt wurden hier Erzählungen versammelt, die eine schöne kulturelle Diversität abbilden, außerdem sehr magisch angehaucht sind und mit wunderschönen Illustrationen versehen wurden. Die insgesamt 15 Märchen stammen u.a. aus Frankreich, Russland, Japan, Griechenland, China, dem Sudan, Indien, Niger und Finnland, um nur ein paar Länder zu nennen.

Die Geschichten selbst sind sprachlich sehr einfach gehalten, dadurch aber auch sehr leicht zu lesen, und auch vom Aufbau her hätte ich mir an mancher Stelle etwas mehr gewünscht, da doch einiges sehr komprimiert dargestellt wird, was aber wahrscheinlich auch dem Märchenstil zugrunde liegt. Das Ganze beurteile ich aber aus meiner erwachsenen Perspektive. Laut Verlag ist das Buch für Kinder ab 12 Jahren geeignet, denke aber, dass auch jüngere mit den Märchen was anfangen können. Sie bieten auf jeden Fall Stoff zum Diskutieren über Prinzessinnen, die Wahrnehmung von weiblichen und männlichen Eigenschaften, die Bedeutung des eigenen Aussehens, Liebe und Heiraten sowie Freiheit und Respekt gegenüber anderen Lebewesen.
Manche Texte fand ich jedoch auch fraglich. So etwa Atalanta, die flinkfüßige Jägerin, die durch eine List eines jungen Mannes, diesen an der Backe hatte, da er sie heiraten wollte. Die List bestand - ohne jetzt zu viel verraten zu wollen - aus goldenen Äpfeln, die in der Sonne funkeln, und natürlich fällt die junge Frau auf den Glitzerkram herein. Die Geschichte fing echt gut an, das Ende war aber enttäuschend. Generell waren manche Erzählungen stärker als andere, die guten überwiegen aber. Nicht immer handeln die Figuren moralisch korrekt, trotzdem fand ich die kreativen Verhaltensweisen manchmal sehr erfrischend und nicht so stark zu verurteilen. Hier findet man viele weibliche Vorbilder, die tolle Eigenschaften und Werte vermitteln!


Fazit

Ein magisches Märchenbuch mit vielen unterschiedlichen Geschichten aus der ganzen Welt, die außergewöhnliche Mädchen und Frauen als Hauptcharaktere haben und immer wieder mit besonderen Handlungsansätzen überraschen. Begleitet werden die Erzählungen von detailliert gezeichneten und farbenfrohen Illustrationen, die das Ganze zu einem besonderen Leseerlebnis machen. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 01.10.2020

Geschichte um und für starke Kinder

0

Seit ich Mutter einer Tochter bin, überlege ich häufig, welche Werte ich ihr mitgeben möchte, was ich mir für sie wünsche und wie ich sie dabei unterstützen kann, ein selbstbewusstes und starkes Mädchen ...

Seit ich Mutter einer Tochter bin, überlege ich häufig, welche Werte ich ihr mitgeben möchte, was ich mir für sie wünsche und wie ich sie dabei unterstützen kann, ein selbstbewusstes und starkes Mädchen zu werden.
Im Oktober 2018, ich war schon schwanger, las ich von Keira Knightley, die ihrer Tochter keine Disney-Filme zeigte, weil ihr die vermittelten Frauenbilder nicht gefielen. Arielle, die ihre Stimme für einen Mann hergibt, Cinderella, die darauf wartet, von dem Prinzen gefunden zu werden. Auch wenn dieses Verbot seit kurzem aufgehoben ist, blieb mir der Fakt im Kopf. Gibt es zu wenig starke weibliche Vorbilder in Märchen und Filmen?
Diese Frage lässt sich nun mit Nein beantworten, denn Anita Ganeri hat 15 Geschichten zusammengetragen, in denen Frauen das Sagen haben und sich selber helfen.

Die Geschichten kommen von überall auf der Welt: von Peru über Norwegen, Niger und Indien bis Japan. Die Märchen sind alle unterschiedlich, spielen auf Inseln, in Wäldern, in Palästen oder unter Wasser. Es wird getrickst, verraten und gelogen. Die Frauen kämpfen mit Tieren, suchen magische Dinge und verlieben sich. Doch das Wichtigste: Die Entscheidungen gehen immer allein von den Frauen und Mädchen aus. Wenn sie zu etwas gezwungen werden sollen, verweigern sie es einfach.

Da liest man zum Beispiel von Nana Miriam, deren Dorf von einem Nilpferd bedroht wurde. Es beherrschte Magie und war immerzu hungrig, sodass es alle Reispflanzen und Ernten des Dorfes fraß und die Bewohner hungern mussten. Doch wo die Männer des Dorfes scheiterten, schafft es die kleine Nana Miriam, das Nilpferd mittels Magie und Kraft zu besiegen.
Oder es gibt Amira, deren Vater, der Sultan, das Geld mit beiden Händen aus dem Fenster warf. Um der Regierungskasse zu helfen, wollte Amira die letzten Goldbarren zu Geld machen. Sie war bei vier Händlern. Sie alle wollten mehr Geld für einen Barren zahlen, als er wert war, doch nur, wenn die Prinzessin ihre Frau wird. Mittels eines besonderen Schrankes schafft sie es, die Männer mit ihren eigenen Waffen zu schlagen.

Ich fand die Auswahl der Märchen, die durch niedliche Illustrationen von Khoa Le unterstrichen werden, klasse. Ich kannte nicht eines und allein durch die ganzen verschiedenen Länder, aus denen sie stammen, ist man ständig woanders, mal in Wüsten, mal im eisigen Nordland. Es war wirklich interessant, was andere Länder für Märchenfiguren kennen.

Die Geschichten an sich waren dann aber nicht im klassischen Sinne spannend. Man liest ja auch nicht atemlos, ob Dornröschen wohl wieder erwacht oder Rotkäppchens Oma doch noch gerettet werden kann.
Auch wenn sich manche Märchen in ihren Abläufen ähneln, bietet jedes doch genug Verschiedenes, damit keine Langeweile aufkommt.

Wie bei unseren bekannten Grimm’schen Märchen kann man aber sagen: So richtig geeignet für (kleine) Kinder ist das Buch nicht. Es gibt gefährliche Seemonster, kannibalische Riesen und Elefanten, die Kinder essen. Wobei man sich da natürlich fragen kann, ob es uns geschadet hat, von Hexen zu lesen, die Kinder in den Ofen geschoben haben oder Wölfen, die sieben Geißlein essen wollten. Mir nicht. Aber das muss jeder für sich und seine Kinder selber entscheiden.

Die 15 Geschichten für und über furchtlose Mädchen bieten auf jeden Fall jeweils eine tolle Moral und Ermutigung, eigene Wünsche zu verfolgen und für ein selbstbestimmtes Leben zu kämpfen. Ich habe sehr gern von Feng Mian, Zottelhaube, Tokoyo, Sumac und all den anderen gelesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere