Starker, fesselnder Roman mit authentischen Protagonisten
Nach dem Tod ihres älteren Bruders, flieht Sofia in ihrer Trauer zu ihrer Tante Emilia nach Spanien, in der Hoffnung auf einen Neuanfang. Da Sofias Familie früher die Ferien immer bei der Tante verbracht ...
Nach dem Tod ihres älteren Bruders, flieht Sofia in ihrer Trauer zu ihrer Tante Emilia nach Spanien, in der Hoffnung auf einen Neuanfang. Da Sofias Familie früher die Ferien immer bei der Tante verbracht hat, kennt sie sich dort gut aus und hat einen kleinen Freundeskreis. Zu diesem Freundeskreis gehört auch Vic, ein begabter Musiker, der nach einer längeren Zeit wieder nach Alicante zurückgekehrt ist.
Während Sofia merkt, dass sie ihrer Trauer doch nicht entfliehen kann, bemühen sich die Freunde,ihr zu helfen, allen voran Vic, der aber zugleich mit seinen Dämonen aus der Vergangenheit kämpft.
Zuallererst muss ich der Autorin meinen Dank aussprechen, dass sie eine Triggerwarnung auf die letzte Seite gesetzt hat.
Mich hat die Art wie klar und deutlich Anna Hager die Geschichte erzählt fasziniert. Die einzelnen Kapitel sind aus Sicht eines Protagonisten geschrieben und ich habe mich ein paar Mal dabei ertappt, dass ich in die Rolle selbst geschlüpft bin. Es war so authentisch , dass ich quasi die Gedanken, die Trauer, die Ängste fühlen konnte. So intensiv habe ich bis jetzt noch kein Buch gespürt. Kompliment !
Eine kleine stilistische Eigenart hat mich jedoch das ganze Buch hindurch gestört und zwar benutzt die Autorin öfters so allgemein und nüchtern gehaltene Wörter wie z.B. Der Mann, die Blondine, usw, was bei mir den Lesefluss unterbrach. Einfach den Namen zu sagen, bzw. ein „er“ oder „sie“ hätte mir gereicht.
Als Fazit möchte ich sagen, dass mir das Buch außerordentlich gut gefallen hat, auch wenn es manchmal für mich kaum auszuhalten war,die Trauer und Schuldgefühle mitzufühlen.