Cover-Bild Wir wollten das Leben ändern - Band 2
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Edition Contra-Bass
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 232
  • Ersterscheinung: 06.04.2020
  • ISBN: 9783943446463
Anne Beaumanoir

Wir wollten das Leben ändern - Band 2

Kampf für Freiheit Algerien 1954 – 1965
Gerd Stange (Übersetzer)

Mitte der 50er Jahre drohte der Algerienkrieg die Kolonialmacht Frankreich zu spalten. Anne Beaumanoir ergriff erneut Partei gegen Unterdrückung und engagierte sich für die Befreiung Algeriens, obwohl sie zwei Söhne hat und wieder schwanger ist. Mit ihrem Mann Jo, gleichfalls Mediziner, beteiligte sie sich am Geldsammeln für die algerischen Aufständischen, wurde verraten und kam ins Gefängnis. Der Verurteilung entzog sie sich und flüchtete nach Tunesien. Die Liebe zu einem Algerier tröstete sie über die Trennung von Jo, aber nicht die von ihren Kindern. Durch den Kontakt mit Frantz Fanon geriet sie in die Regierungsmannschaft von Ben Bella, dem ersten algerischen Präsidenten 1962. Sie arbeitete am Aufbau des Gesundheitswesens bis zum Putsch1965, floh wieder. In Genf leitete sie ab 1965 die Neurophysiologie einer Klinik bis zur Rente.

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.01.2021

Bewundernswerte Freiheitskämpferin

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Ich habe mir dieses zweite des Erinnerungsbuch von Anne Beaumanoir als Vertiefungsliteratur zum Deutschen Buchpreis 2020 vorgenommen, wollte mir den persönlichen Blickwinkel der Protagonistin des Buchpreises ...

Ich habe mir dieses zweite des Erinnerungsbuch von Anne Beaumanoir als Vertiefungsliteratur zum Deutschen Buchpreis 2020 vorgenommen, wollte mir den persönlichen Blickwinkel der Protagonistin des Buchpreises nicht entgehen lassen. Schon der erste Teil hatte seine literarischen Schwächen, war anstrengend zu lesen. Ich musste konzentriert ohne größere Pausen weiterlesen, um den Gesamtüberblick nicht zu verlieren.

Trotzdem habe ich mich nun mit dem zweiten Teil „Kampf für die Freiheit“ beschäftigt. Ich wollte unbedingt mehr über Anne Beaumanoirs Gefühlswelt während der Trennung von ihren Kindern im tunesischen Exil erfahren. Mein Wunsch wurde erfüllt. Noch viel intensiver schildert Anne Beaumanoir ihre zeitlich davor liegenden Erfahrungen in dem Gefängnis Les Baumettes. Für mich ist es sehr bewundernswert, auch nach dieser Erfahrung niemals aufzugeben, weiterhin zu den eigenen Überzeugungen zu stehen und dafür zu kämpfen.

Die zweite Hälfte des Buches beschäftigt sich mit dem Unabhängigkeitskampf Algeriens. Dabei wird auch auf die in Deutschland wenig bekannte Kolonialgeschichte Frankreichs eingegangen. Für die erste algerische Regierung arbeitet die Autorin im Ministereium von Nekkache. Sie widmet sich der Herausforderung, ein funktionierenden Gesundheitssystems für ganz Algerien aufzubauen. Leider wehrt auch diese Schaffensphase nicht lange, all ihre Hoffnung wird enttäuscht. Diese erste Regierung wird weg geputscht, eine erneute Flucht die Folge.

Auch dieser zweite Teil ist literarisch gesehen ganz schön holprig. Ich hatte Mühe, die vielen Charaktere, die auch mit ihren Spitznamen angesprochen werden, richtig einzuordnen. Immer wieder musste ich nachschlagen. Wahrscheinlich ist uns dieser Teil der französischen Historie einfach zu unbekannt. Gefallen haben mir die beiden Karten von Algerien. Sie schärfen das Bewusstsein für die angesprochen Regionen.

Insgesamt bin ich sehr angetan von Anne Beaumanoir, weniger als Literatin, um so mehr als Widerstands- und Freiheitskämpferin. Die Fähigkeit, private Interessen einem höheren Ziel zu opfern und um jeden Preis für die eigenen Überzeugungen einzustehen, ist für mich fast schon übermenschlich.

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