Cover-Bild Das Brombeerzimmer
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 10.03.2017
  • ISBN: 9783548613178
Anne Töpfer

Das Brombeerzimmer

In den süßesten Früchten liegen die schönsten Wunder verborgen

Nora liebt das Zubereiten von Marmelade – am liebsten für ihren Ehemann Julian. Die beiden sind frisch verheiratet und noch so verliebt wie am ersten Tag. Doch dann erleidet Julian einen Herzinfarkt und stirbt. Noras Welt zerbricht. Eines Tages findet sie einen Brief: Er ist von Julians Großtante Klara. Kurz vor seinem Tod hatte Julian Kontakt zu ihr aufgenommen, um sie nach einem alten Familienrezept für Brombeerkonfitüre zu fragen. Er wollte seine Frau damit überraschen. Nora macht sich auf die Suche nach der Dame, die zurückgezogen in der Vorpommerschen Boddenlandschaft lebt. Sie findet einen verborgenen Marmeladenkeller voller Geheimnisse aus der Kriegszeit, und sie erfährt, wer Klara wirklich ist …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2017

Einkochen als Trauerbewältigung

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Bereits auf den ersten Seiten dieses Romans spürt man die unsagbare Trauer die Nora umhüllt, deren Mann Julian beim Joggen tot zusammengebrochen ist, nachdem er eine Grippe übergangen hatte. Und noch immer ...

Bereits auf den ersten Seiten dieses Romans spürt man die unsagbare Trauer die Nora umhüllt, deren Mann Julian beim Joggen tot zusammengebrochen ist, nachdem er eine Grippe übergangen hatte. Und noch immer kocht Nora jeden Sonntag Marmelade ein, denn Sonntag war JuNo (Julan/Nora) Tag. Dieses Ritual kann sie einfach nicht ablegen, genauso wenig wie ihre Trauer. Knapp ein Jahr nach dem Unglück findet Nora zufällig einen Brief in Julians Zimmer. Er ist von seiner Großtante Klara, die ihm ein altes Familienrezept für Brombeerkonfitüre verrät, welches er Nora zum Hochzeitstag schenken wollte. Diese Großtante, die in Julians Familie nie erwähnt wurde, scheint eine Art schwarzes Schaf der Familie zu sein, denn Julians Großvater verbietet Nora doch glatt in der Vergangenheit herumzustochern. Gerade dieses Verbot und das Marmeladenrezept machen Nora neugierig und sie nimmt Kontakt zu Klara auf, die zurückgezogen in einem kleinen Dorf in der Vorpommerschen Boddenlandschaft lebt. Gemeinsam mit ihrem Labrador Watson macht sie sich auf den Weg Richtung Nordosten....

Als Nora in der Vorpommerschen Boddenlandschaft ankommt, tut ihr nicht nur die Ruhe gut, sondern auch der Abstand von zuhause und der gewohnten Umgebung, in der Julian stets ein Teil davon war. Mit Mandy, der Nichte von Klaras Freundin Hilde, findet sie auch vor Ort eine Freundin, die ihre Liebe zu Süßen teilt. Mandy bäckt traumhafte Torten und Kuchen und träumt vom eigenen Café. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem großen Geheimnis, das Klara umgeben soll und den Grund, warum Julians Großvater und sie den Kontakt noch vor der Wende gänzlich abgebrochen haben.

Mit Nora und ihrer besten Freundin Katharina, die selbst Beziehungsprobleme hat, konnte ich mich sofort anfreunden. Sie steht ihr immer tröstend zur Seite. Doch generell gibt es in diesem Roman fast nur sympathische und freundliche Menschen, die einem schnell ans Herz wachsen. Man spürt die Veränderung von Nora, die mit Hilfe von Mandy und Klara und einigen Einheimischen langsam ihren Kummer abstreift und aufblüht. Die Frauen bilden eine kleine Gemeinschaft, unterstützen sich untereinander und sprechen sich gegenseititg Mut zu. Gemeinsam sind/werden siestarke Frauen, die sich nicht unterkriegen lassen.

Gerne hätte ich noch mehr aus Klaras Vergangenheit und der Zeit, als sie noch zu DDR-Zeiten Erzieherin war. Die Beschreibungen der Landschaft und der Einheimischen ist absolut gelungen und ließ mein Kopfkino nur so rattern.

Leider wird zum Ende hin die Geschichte etwas oberflächlich und das Geheimnis wird viel zu schnell abgehandelt. Ebenso bleiben einige Fragen offen, auch wenn die wichtigsten davon aufgeklärt werden.
So kann ich keine volle Sternenzahl geben, auch wenn die erste Hälfte des Romans mich wirklich überzeugt hat.

Die vielen tollen Rezepte lassen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen und ich hatte die ganze Zeit Lust auf eine Semmel mit Butter und Marmelade.....mmmhhh....oder auf ein Likörchen ;)

Schreibstil:
Der Schreibstil von Anne Töpfer ist sehr einfühlsam, emotional und lässt sich wahnsinnig gut lesen. Man fliegt nur so durch die Seiten und spürt ein richtiges Wohlgefühl im Bauch.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Nora geschrieben. In kursiver Schrift sind kleine Weisheiten und Sätze von Julian eingestreut, an die sich Nora erinnert und die ihr Hilfestellung leisten. Die bildhaftenchreibungen der Gegend sorgen für das nötige Lokalkolorit.

Fazit:
Ein emotionaler und wunderbarer Wohlfühlroman mit leckeren Rezepten, der durch die bildhaften Beschreibungen der Vorpommerschen Boddenlandschaft wie eine Woche Urlaub klingt. Leider fällt die Geschichte zum Ende hin etwas ab und das große Geheimnis wird in wenigen Sätzen abgehandelt. Ebenso bleiben einige Fragen offen, die zwar die Fantasie der Leserinnen ankurbelt, wo ich aber gerne noch ein paar mehr Infos gehabt hätte.

Veröffentlicht am 26.03.2017

guter Roman mit Schwächen

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Der Roman handelt von Nora, die leider in jungen Jahren schon den Verlust ihres Ehemanns erleiden musste. Um das ganze zu verarbeiten hat sie sich in das Marmeladen Zubereiten gestürzt und entdeckt ...

Der Roman handelt von Nora, die leider in jungen Jahren schon den Verlust ihres Ehemanns erleiden musste. Um das ganze zu verarbeiten hat sie sich in das Marmeladen Zubereiten gestürzt und entdeckt dabei einen Brief von Klara - diese hat die gleiche Vorliebe - Marmeladen. Nora beschließt zu ihr zu reisen...

ich finde den Roman gut gelungen - ein interessantes Thema, wo die Autorin insbesondere die Szenen der Trauerbewältigung sehr detailliert darstellt, so dass man als Leser sehr mitfühlt.

Was mir an dem Buch nicht so gefallen hat, war das offene Ende und, dass es immer wieder Szenen gab, in denen zu Nora in ihren Gedanken gesprochen wird - diese Szenen sind für mich total unpassend (diese sind sofort zu erkennen, da kursiv dargestellt), das macht für mich das Buch etwas unglaubwürdig ... darauf hätte die Autorin verzichten können.

Ansonsten ein schöner Roman.

Veröffentlicht am 26.03.2017

Das Brombeerzimmer - ein schöner und warmer Roman

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Nora hat vor einem Jahr ihren geliebten Ehemann Julian verloren. Mit noch nicht einmal dreißig Jahren ist sie Witwe und ist noch mitten im Trauerprozess. Noch immer bereitet sie regelmäßig Marmelade zu, ...

Nora hat vor einem Jahr ihren geliebten Ehemann Julian verloren. Mit noch nicht einmal dreißig Jahren ist sie Witwe und ist noch mitten im Trauerprozess. Noch immer bereitet sie regelmäßig Marmelade zu, weil Julian diese so sehr geliebt hat. Dann entdeckt sie einen Brief von Julians Großtante Klara, in dem diese ihm eins ihrer Familienrezepte für Brombeermarmelade mitteilt, damit er Nora damit überraschen kann. Nora macht sich auf die Suche nach Klara und reist zu ihr an die Vorpommersche Boddenlandschaft, wo diese zurückgezogen lebt. Dort findet sie einen verborgenen Marmeladenkeller voller Geheimnisse, die es zu erkunden gibt.

Das Cover, das unglaublich schön gestaltet ist, hat mich sofort angesprochen und neugierig auf das Buch gemacht. Die Geschichte liest sich Dank des flüssigen und leicht verständlichen Schreibstils sehr angenehm und zügig. Ich konnte direkt in die Geschichte eintauchen und war von ihr gefangen genommen.
Nora ist noch immer am Trauern über den Verlust ihres geliebten Mannes, der völlig überraschend gestorben ist. Diese Trauer ist deutlich zu spüren und ging mir sehr nahe. All die schönen Erinnerungen, die sie an ihre gemeinsame Zeit hat, werden rührend beschrieben ohne kitschig zu sein. Die Liebe, die die beiden verband, ist sehr herzlich beschrieben.
Als Nora den Brief von Klara entdeckt, möchte sie Klara unbedingt kennenlernen. Die Reise zu Klara und die Zeit, die sie dort verbringt, ist sehr schön beschrieben. Auch die Landschaftsbeschreibung gefiel mir sehr, ich konnte mir alles prima vorstellen. Gefallen haben mir auch die Erzählungen von früherer Zeit von Klara.
Die Personen empfand ich sehr authentisch und mit Liebe für Details ausgearbeitet. Neben Nora und Klara, die ich beide sehr sympathisch fand, sind auch Noras Freundinnen Katharina und Mandy toll beschrieben. Auch von ihnen erfährt man einiges und ich mochte sie ebenfalls sehr gerne.
Der einzige Kritikpunkt ist das Ende, insbesondere Klaras Geheimnis, das mir zu schnell abgehandelt wurde.
Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und habe mich dabei einfach wohlgefühlt. Hervorzuheben sind noch die Rezepte, die in dem Buch enthalten sind und die zum Nachkochen verleiten. Das ist eine wunderbare Idee!

Ich kann diesen schönen Roman empfehlen und vergebe vier Sterne.

Veröffentlicht am 31.12.2022

Wenn nur das Ende nicht wäre...

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Erst 28 Jahre alt, wird Nora Witwe. Ehemann Julian stirbt überraschend und sie ist am Boden zerstört. Einzig Labrador Watson und ihre beste Freundin Katharina können sie ansatzweise trösten.

Ein Jahr ...

Erst 28 Jahre alt, wird Nora Witwe. Ehemann Julian stirbt überraschend und sie ist am Boden zerstört. Einzig Labrador Watson und ihre beste Freundin Katharina können sie ansatzweise trösten.

Ein Jahr ist seit dem Tod von Julian vergangen und per Zufall entdeckt Nora ein Päckchen, das Julian für sie organisiert hat. Er hatte kurz vor seinem Tod Kontakt mit seiner Grosstante Klara aufgenommen, die mit seinem Vater zerstritten ist. Klara hat dieselbe Leidenschaft wie Nora. Das Einkochen von Marmeladen und Sirup, das Tüfteln neuer Rezepte und erproben spezieller Kombinationen.

Nora macht sich gegen den Willen ihres Schwiegervaters auf den Weg zu Klara ins kleine Dorf in Vorpommern.


Die Autorin Anne Töpfer verbindet Kulinarik mit einer tragischen, sowie einer geheimnisvollen Familiengeschichte. Sehr ansprechend und mit vereinzelten Rezepten werden die Leckereien, die Nora und auch Klara zaubern, beschrieben. Ich habe richtig Lust bekommen, das eine oder andere Rezept nachzukochen. Die Zutaten sind einfach gehalten und versprechen ein schmackhaftes Resultat.

Die Tatsache, dass Nora, noch nicht mal 30 Jahre alt, Witwe wird, ist tragisch. Nora und Julian hatten noch so viele Pläne und nach und nach erfährt man aus Noras Erzählungen und kursiv eingeschobenen Zitate von Julian, wie gross ihre Liebe war.

Nora macht eine verblüffende Entwicklung durch und sieht nach und nach Licht am Ende des Tunnels. Diese Entwicklung wurde nicht nur von ihrer besten Freundin ausgelöst, sondern auch durch einen «Tapetenwechsel». Diese Geschichte enthält auch sehr viel Hoffnung und ist sehr positiv ausgerichtet, was sie für mich zu einem Wohlfühlbuch macht.

Der dritte Aspekt ist ein Geheimnis in der Vergangenheit von Klara und ihrem Bruder. Dieses Geheimnis ist nicht gerade spektakulär, ich habe da was Tiefgreifenderes erwartet. Positiv überrascht war ich hingegen, dass Liebesangelegenheiten nicht vorhersehbar sind.

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Veröffentlicht am 18.03.2017

Wohlfühlroman

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Noras Mann Julian ist vor einem Jahr überraschend aus dem Leben gerissen worden und die junge Frau findet, trotz toller Freundin und Mutter, nur schrittweise aus der Trauer. Viel mehr deckt sie sich mit ...

Noras Mann Julian ist vor einem Jahr überraschend aus dem Leben gerissen worden und die junge Frau findet, trotz toller Freundin und Mutter, nur schrittweise aus der Trauer. Viel mehr deckt sie sich mit Arbeit ein und kocht schier endlos Marmelade, die ihr Mann so geliebt hatte. Durch einen Zufall findet sie ein Geschenk ihres verstorbenen Mannes, welches sie nach Vorpommern in die Boddenlandschaft führt und zurück zu sich selbst!?
Der Schreibstil ist flüssig, leicht zu lesen, kurzweilig und daher hatte ich das Buch auch vom einen auf den anderen Tag durch. Die Charaktere sind liebenswürdig und trotz all ihrer Schwierigkeiten nicht verbittert. Besonders die Ich-Erzählerin Nora ist sehr schön gelungen und ihre Emotionen sind toll erfasst. Selbst die traurigen Momente sind gut gelungen, ohne allzu schwermütig zu werden. Die Gegend ist toll beschrieben und es lief mir immer wieder mal das Wasser im Mund zusammen, wenn die Damen leckere Marmeladen und ähnliches verzehrt haben. Die enthaltenen Rezepte sind eine tolle Abrundung und lassen mich das Buch bestimmt immer wieder zu Händen nehmen.
Das Ende kam dann doch etwas zu überraschend und für meinen Geschmack war es zu offen gehalten. Die Geheimnisse, um die es im Buch geht und die durch Klaras Geheimnistuerei wirklich immer spannender wurden, wurden mir etwas zu knapp abgehandelt, aber das war es dann auch schon mit den negativen Aspekten bei diesem Wohlfühl(frauen)roman.