Cover-Bild Pastorin Viveka und das tödliche Kaffeekränzchen
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Cosy Mystery
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 14.10.2016
  • ISBN: 9783548288437
Annette Haaland

Pastorin Viveka und das tödliche Kaffeekränzchen

Roman
Katrin Frey (Übersetzer)

Was ist gefährlicher als eine alte Dame? Viele alte Damen.

Viveka ist Pastorin in einem beschaulichen schwedischen Vorort. Die alten Frauen ihrer Gemeinde treffen sich wöchentlich in ihrer Kirche zu Kaffee und Kuchen. Doch die Idylle trügt - die Damen lästern, was das Zeug hält. Viveka hat genug, sie will nicht mehr nett zu allen sein. Heimlich rebelliert sie und trägt unter ihrem Pastorinnengewand T-Shirts mit aufmüpfigen Aufschriften. Das Kaffeekränzchen wird allerdings jäh dezimiert: Eine der alten Damen wird vergiftet. Viveka steht plötzlich unter Mordverdacht. Sie selbst hat ja eher ihre Kaffeekranzdamen in Verdacht. Man weiß schließlich nie, was in anderen Menschen vorgeht. Besonders nicht in alten Damen ...

„Ein tolles Debüt mit hohem Gemütlichkeitsfaktor. Gut geschrieben, unterhaltsam, mit genau der richtigen Dosis Spannung und treffenden Überlegungen darüber, was es bedeutet, eine Frau (oder ein Mann) zu sein, die (oder der) mitten im Leben steht.“ Femina

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2017

Ist der Humor bei der Übersetzung auf der Strecke geblieben?

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Protagonistin
Viveka ist Pastorin in einer freikirchlichen Gemeinde in Enskede, einem Vorort von Stockholm. Zu ihren Aufgaben gehören nicht nur die Belange ihrer Schäfchen sondern sie muss sich beispielsweise ...

Protagonistin
Viveka ist Pastorin in einer freikirchlichen Gemeinde in Enskede, einem Vorort von Stockholm. Zu ihren Aufgaben gehören nicht nur die Belange ihrer Schäfchen sondern sie muss sich beispielsweise auch mit der Sanierung des Kirchendaches beschäftigen. Eine illustre Runde älterer Damen erschwert ihr den Job, da sie an alten Zöpfen festhalten.

Viveka ist verheiratet und hat vier Kinder. Um ein wenig zur Ruhe zu kommen, hat sie sich in einer Kleingartenanlage eingekauft, wovon aber kaum jemand weiß, insbesondere nicht ihre Familie.

Unter ihrer Robe trägt sie am liebsten Shirts mit aufgedruckten Statements, um ihren Frust zu kompensieren.

Meine Gedanken zum Übersetzung
Dieses Buch ist ein Geschenk meines besten Freundes, der es im schwedischen Original gelesen hat und es sehr unterhaltsam und lustig fand. Ich fürchte, der Humor ist bei der Übersetzung auf der Strecke geblieben.

Der Originaltitel lautet „Pastor Viveka och tanterna“, wobei „tanterna“ im Buch ständig mit „Tanten“ übersetzt wird, was für mich eher einem Schimpfwort gleicht. Auf dem Klappentext ist von „alten Damen“ die Rede und das wäre für mich auch die angebrachte Übersetzung im Roman selbst gewesen. Auch hat mich gestört, dass bei der Übersetzung teilweise schwedische Begriffe übernommen wurde, deren Bedeutung man nicht erahnen kann, wenn man dieser Sprache nicht mächtig ist.

Allerdings muss ich auch sagen, dass ich bereits „Und morgen Du“ von Stefan Ahnhem gelesen habe, was ebenfalls von Katrin Frey aus dem Schwedischen übersetzt wurde und dieses Buch hat mir sehr gut gefallen.

Meine Gedanken zum Buch
Das Buch handelt von einer Frau, die mit der aktuellen Situation, was Beruf und Familie betrifft, hadert. Zu allem Überfluss muss sich sie nun noch mit mehreren Todesfällen in ihrer Gemeinde beschäftigen und zählt selbst zum Kreis der Verdächtigen.

Nicht, dass Viveka sich in die Ermittlungen einmischt, aber sie stößt auf Ungereimtheiten, denen sie nachgeht. Dabei lernt sie ihre Gemeinde und die Schäfchen ein bisschen besser kennen und schließt Freundschaften. Gefühlt würde ich sagen, dass Viveka am Ende des Buches wieder zu sich selbst findet und zufrieden ist.

Das Buch wird geführt unter Humor, Krimi und Gegenwartsliteratur. Hin und wieder konnte ich zwar schmunzeln, aber als humorvoll habe ich die Geschichte nicht wirklich empfunden. Trotz der Todesfälle würde ich das Buch auch nicht als Kriminalfall einstufen. Gegenwartsliteratur trifft es wahrscheinlich am ehesten, aber auch im Bezug auf dieses Genre konnte mich die Autorin nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 22.10.2019

Viveka und der Eisenhut

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Viveka ist Pastorin einer kleiner Freikirchliche Gemeinde am Rande Stockholms. Ihre vielköpfige Familie und ihre anspruchsvolle Gemeinde fordern alles an Energie. Besonders nervend findet sie das Kaffeekomitee, ...



Viveka ist Pastorin einer kleiner Freikirchliche Gemeinde am Rande Stockholms. Ihre vielköpfige Familie und ihre anspruchsvolle Gemeinde fordern alles an Energie. Besonders nervend findet sie das Kaffeekomitee, besetzt mit lauter alten Tanten der Gemeinde, der eifrig jede Neuerung abschmettern und sei es nur die Art des gereichten Gebäcks. Ihre kleine innere Revolution besteht aus T-Shirts mit Sprüchen wie „Sterbehilfe legalisieren“, die sie unter ihrer Pastorenkleidung trägt.

Dann stirbt eine der unangenehmsten Damen aus dem Zirkel und es war kein natürlicher Tod, sondern eine Eisenhut – Vergiftung. Seit Viveka das weiß, sieht sie überall Eisenhut wuchern, sogar in ihrem verwilderten kleinen Schrebergärtchen, ihrem Rückzugsort, von dem nicht mal ihre Familie etwas weiß, weil sie manchmal Ruhe und Platz für sich allein braucht.

Der Titel, der Klappentext und nicht zuletzt das eher Humor signalisierende Cover hat mich zu diesem Buch greifen lassen. Aber hier passt der Ausspruch wirklich: Nicht jedes Buch hält, was der Klappentext verspricht.

Zwar mischt sich Viveka nicht aktiv in die Ermittlungen ein, eigentlich finden – bis auf einige Bemerkungen zur Polizistin Pernilla Kron – gar keine Ermittlungen statt, aber sie beginnt sich umzuhören und auf kleine Dinge zu achten. Dass das Kirchenbuch verschwunden ist, ist ebenfalls verdächtig. Die älteren Gemeindemitglieder scheinen alle ein Geheimnis aus der Vergangenheit zu schützen und jeder von ihnen hat sein Päckchen zu tragen. Oft scheint ein Vater-Sohn/Tochter Konflikt dafür verantwortlich zu sein.

Die Geschichte kommt eher verhalten und melancholisch daher. Viveka scheint mir kurz vor dem Burn Out zu stehen. Auch in ihrer Ehe wirkt sie nicht mehr recht glücklich. Aber ihr Beruf ist ihr wichtig und ihr Lebensinhalt und so schafft sie es auch nicht, eine berufliche Distanz zu wahren.

Es scheint, dass die skandinavische Düsternis auch in eigentlich humorvoll gedachten Krimis durchschlägt.

Schade, die Idee der Handlung hätte mehr hergegeben.


Veröffentlicht am 23.11.2016

Mein Leseeindruck

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Weshalb dachte ich eigentlich, dass dieses Buch in Deutschland spielen würde? Keine Ahnung! Aufgrund des Covers? Des Titels? Ich weiß es wirklich nicht. Deshalb war ich sehr erstaunt, als ich zum ersten ...

Weshalb dachte ich eigentlich, dass dieses Buch in Deutschland spielen würde? Keine Ahnung! Aufgrund des Covers? Des Titels? Ich weiß es wirklich nicht. Deshalb war ich sehr erstaunt, als ich zum ersten Mal den Ort Enskede gelesen habe. Ich hatte noch kurzzeitig überlegt, ob er wohl an der Nordseeküste lag, dann aber plötzlich wurde klar, dass es in Schweden war. Um... ein skandinavischer Krimi also. Und das, wo ich doch bislang doch nur sehr wenig Berührungspunkte mit den Krimis aus dem hohen Norden hatte. Seltsamerweise komme ich nämlich mit diesen Krimis nie so richtig klar.

Schon nach den ersten Seiten war ich jedoch gänzlich irritiert, es war ja gar kein Krimi. Auch hier hatte ich mich irgendwie in die Irre führen lassen. Hier gebe ich jedoch klar, dem Titel die Schuld.
Klar, auf dem Cover steht "Roman", jedoch verleitet der Titel zur Annahme, eine kriminalistische Handlung darin vorzufinden. Aber dieses zeigt sich leider nur als ganz weitläufig erwähnte Nebenhandlung. Vielmehr steht das Dorf, die Bewohner und ihre jeweiligen Besonderheiten im Vordergrund.

Die Protagonistin, hier eine Pastorin mit T-Shirt Sprüchen, die mal mehr und mal weniger witzig sind, kommt im Roman sehr gut zur Geltung. Ihre Arbeit erscheint glaubwürdig und auch ihre Probleme mit den Gemeindemitglieder scheinen ehrlich und wohl auch gut beobachtet. ?

Meines Erachtens wurde jedoch etwa zu viel auf die T-Shirt Sprüche Wert gelegt. Zumal ich sie auch nicht immer passend oder angemessen fand, was aber möglicherweise auch an der Übersetzung liegen könnte.

Fazit:

Es war okay, aber leider auch nicht mehr. Für 9,99 € erhält man auf 288 Seiten eine lockerleichte Dorfgeschichte, die leider nur im Titel spannend klingt. Für mich er es eher eine Geschichte, die einfach nur so dahin plätschert, ohne große Nachhaltigkeit.

Schade, hier habe ich mich wirklich in die Irre führen lassen.


Veröffentlicht am 31.10.2016

Kalter Kaffee

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Zum Inhalt:
Pastorin Vivekas Pflichten in ihrer Freikirchengemeinde sind vielfältig. Ein Kaffeekränzchen mit den älteren Damen gehört dazu, ist aber eine der Gelegenheiten, die Viveka inzwischen nervtötend ...

Zum Inhalt:
Pastorin Vivekas Pflichten in ihrer Freikirchengemeinde sind vielfältig. Ein Kaffeekränzchen mit den älteren Damen gehört dazu, ist aber eine der Gelegenheiten, die Viveka inzwischen nervtötend findet. Aber dann ereignen sich zwei unklare Todesfälle und Viveka wünscht sich ihr beschauliches Leben zurück.


Mein Eindruck:
Der Klappentext suggeriert eine humorvolle Krimigeschichte, welche sich aus dem wöchentlichen Kaffeeklatsch älterer Damen entwickelt. Leider wird bei dieser Tafel jedoch nicht gehaltvoller, süffiger Espresso serviert, sondern eher ein Muckefuck-Blümchenkaffee. Die Autorin - selbst Pastorin - verzettelt sich in ihrem Wunsch, nicht nur einen Krimi zu schreiben, sondern diesen einzubetten in eine Geschichte um Midlife-Crisis, Umweltverschmutzung, Alkoholismus, Arme gegen Reiche und fast jede Art von Familienplanung. Adoptierte Kinder, ledige Mütter, schwule Paare, - so viele Personen, dass keine einzige die Chance hat, den Leser wirklich zu berühren. Selbst die titelgebende Viveka nicht, die sich zeitweise wie ein aufsässiger Teenager verhält und mehr durch unbeherrschtes Wesen auffällt als durch Seelsorge für ihre Gemeinde.
Der Humor ist keineswegs so subtil wie bei der Beschreibung der T-Shirts erhofft, ganz im Gegenteil kommt er mit der Brechstange und Witzen über Fußpilz, Tierkadaver und Alkoholexzesse und deren Folgen daher.
Die Auflösung der Todesfälle setzt dem Ganzen dann die Krone auf: Ein fast wahnsinniger Showdown nach behäbiger Geschichte und Täter und Motiv, die wie eine Tänzerin aus der Geburtstagstorte springen. Und dann sitzt man mit offenem Mund da und denkt nach, an welcher Stelle der Geschichte man den Faden verloren hat, was der viele Text sollte und warum jetzt und nicht schon früher etwas passiert ist.


Mein Fazit:
Eine zusammengemischte Plörre, die für verwöhnte Krimigaumen nicht geeignet ist