Cover-Bild Die Kannenbäckerin
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Francke-Buch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Ersterscheinung: 12.2020
  • ISBN: 9783963628993
Annette Spratte

Die Kannenbäckerin

Im Westerwald während des 30-jährigen Krieges:
Die 13-jährige Johanna hat ihre gesamte Familie an die Pest verloren. Geblieben ist ihr nur ein unbekannter Onkel, der als Töpfer im Kannenbäckerland arbeitet. Damit sie in den Wirren des Krieges den weiten Weg überlebt, verkleidet ihre wohlmeinende Nachbarin sie als Jungen. Die neuen Freiheiten, die sie unterwegs genießt, erscheinen Johanna verlockend, genau wie die Aussicht auf eine Lehre im Töpferhandwerk. So verschweigt sie ihrem Onkel die Wahrheit und beweist in der Werkstatt bald nicht nur ein außergewöhnliches Talent, sondern auch eine einzigartige Leidenschaft. Doch kann sie ihre Täuschung in einer von Männern beherrschten Welt aufrechterhalten?

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Veröffentlicht am 18.01.2021

Fesselnder historischer Roman aus der Zeit des dreißigjährigen Krieges

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Westerwald, im 17. Jahrhundert: Die junge Johanna verliert in den Wirren des dreißigjährigen Krieges alles, ihre Familie und ihr Zuhause. In einer Nacht und Nebel-Aktion schickt ihre Nachbarin sie als ...

Westerwald, im 17. Jahrhundert: Die junge Johanna verliert in den Wirren des dreißigjährigen Krieges alles, ihre Familie und ihr Zuhause. In einer Nacht und Nebel-Aktion schickt ihre Nachbarin sie als Junge verkleidet zu einem unbekannten Onkel, der in Hilgert, im Kannenbäckerland, leben soll. Entgegen aller Widrigkeiten schlägt sich Johanna, nunmehr als Johann, durch und Onkel und Tante nehmen sie auf. Sie darf sogar das Töpfereihandwerk erlernen und zur Schule gehen und erweist sich als gelehrige und fleißige Schülerin. Es ist jedoch nur eine Frage der Zeit, bis ihre Täuschung auffliegt…

Farbenprächtiger und spannender historischer Roman mit einer starken Hauptfigur und authentischen Charakteren. Der Roman hat alles, was man als Liebhaber des Genres braucht und überzeugt mit seinen Beschreibungen der Lebensumstände der Menschen im historischen Kontext, ihr Kämpfen ums Überleben, aber auch ihren Zusammenhalt. Dabei geht es weniger um detaillierte politische Hintergründe oder historische Persönlichkeiten und Ereignisse als vielmehr um das Leben und Lieben des „einfachen Volkes“, um dessen Gottesfurcht, um das Aufblühen des Töpferhandwerks und dessen gut recherchierte Prozesse sowie natürlich das Erwachsenwerden der Hauptfigur Johanna. Mit ihr ist der Autorin ein wahrhaft meisterlicher Charakter gelungen, die, wie die Autorin selbst, ihrer Heimat, dem Westerwald, der Natur und dem Glauben sehr verbunden ist, das merkt man beinahe auf jeder Seite. Mir persönlich war es manchmal zu viel der Gottesfurcht, andererseits passt es zu der Zeit und zu Johanna, die hier eine deutliche Entwicklung durchmacht und erst noch (oder wieder) zu ihrem Glauben finden muss. Alle Figuren sind durchweg sehr gut herausgearbeitete Charaktere, die fest in ihrer Zeit verhaftet sind, sie nehmen die Ordnung und die Schicksalsschläge als Gott gegeben hin, schmieden aber gleichzeitig stetig an ihrem Glück. Die Autorin beschreibt in sehr bildhafter Sprache und mit großer Sympathie für ihre Charaktere das wahre Leben, sie verschont sie nicht vor dem Schrecken des Krieges, vor dem Hunger und den Seuchen, den Plünderungen und Vergewaltigungen der feindlichen Soldaten. Auch Hexenprozesse finden ihren Platz.

Der Fokus der Handlung liegt klar bei Johanna und deren Leben ab ihrem 14. Lebensjahr, auf sie konzentriert sich die chronologisch erzählte Geschichte, aus ihrer Sicht wird erzählt. Andere Perspektiven gibt es nicht. Johanna ist eine eigenwillige Persönlichkeit, eine zähe und hartnäckige Person, die ihre Stärke jedoch erst mit den sie ereilenden Schicksalsschlägen entdeckt und die sich, bestärkt von ihrem Onkel, zu einer herausragenden Kannenbäckerin entwickelt. Die Geschichte greift hier zusätzlich und in großem Maße den Aspekt der Geschlechterrollen auf. Johanna kann sich als Junge besser durchschlagen, sie kann nur als Junge ein Handwerk erlernen und einer Zunft beitreten. Sie braucht den Leumund eines Mannes beim Prozess und ist nur als Ehefrau respektabel und finanziell abgesichert. Wirtschaftliche Unabhängigkeit ist nahezu unmöglich, und dass Johanna das schafft, respektiert wird und einen Mann findet, der sie und ihre Unabhängigkeit fördert, grenzt an ein Wunder und freut mich als Leser, der mit Johanna von der ersten Zeile an mitgelebt hat.

Fazit: Sehr schöner und fesselnder Roman vor dem Hintergrund des dreißigjährigen Krieges, der das Erwachsenwerden und die Selbstfindung der Waise Johanna und ihre Liebe zum Töpferhandwerk beschreibt. Wer etwas über politische Hintergründe lernen will, sollte ein anderes Buch lesen; wer jedoch dem Kreislauf und dem Leben der einfachen Menschen folgen will, starke Frauen und dramatische Entwicklungen mag, der wird dieses Buch lieben! Eine gewisse Affinität zu Religion und Handwerk ist von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich. Eine hervorragende Lektüre zum Abtauchen in fremde Welten und alles in allem sehr gute Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 18.01.2021

Die Kannenbäckerin

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Mit diesem Buch taucht man in eine andere Welt ab und es macht Spaß. Die Autorin - Annette Spratte - hat ein tolles Buch geschaffen. Bisher habe ich noch kein Buch von ihr gelesen, sie hat wohl auch mehr ...

Mit diesem Buch taucht man in eine andere Welt ab und es macht Spaß. Die Autorin - Annette Spratte - hat ein tolles Buch geschaffen. Bisher habe ich noch kein Buch von ihr gelesen, sie hat wohl auch mehr Kinder-/Jugendbücher geschrieben, doch das wird sich wohl ändern. Der Schreibstil ist ganz toll und man fiebert mit dem Geschehen einfach nur mit.

Johanna verliert ihre ganze Familie an die Pest, sie ist die Einzige, die überlebt hat. Was soll sie machen, ganz allein auf sich gestellt. Die Nachbarin verkleidet sie als Junge und sie macht sich auf den Weg zu ihrem Onkel ins Kannenbäckerland. Wird ihr Onkel sie aufnehmen, auch wenn er sich mit dem Vater zerstritten hat?
Die Geschichte von Johanna hat mir sehr gut gefallen, immer wenn man dachte, jetzt geht es endlich bergauf mit ihr, kam wieder was unvorhergesehenes und sie musste wieder etwas neues Bewerkstelligen. Doch immer wieder rappelt sie sich auf.

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Veröffentlicht am 12.01.2021

Ein wundervoller historischer Roman

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Als erstes möchte ich mich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares bedanken, welches jedoch meine unabhängige und ehrliche Meinung nicht beeinflusst hat.
Auf den Inhalt möchte ich hier nicht ...

Als erstes möchte ich mich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares bedanken, welches jedoch meine unabhängige und ehrliche Meinung nicht beeinflusst hat.
Auf den Inhalt möchte ich hier nicht näher eingehen, denn dieser ist aus dem Klappentext ersichtlich. Meine Meinung:
Schon das eindrucksvolle Cover und der Klappentext haben mich auf dieses Buch sehr neugierig gemacht, doch meine Erwartungen wurden bei weitem übertroffen.
Der Roman spielt gegen Ende des 30jährigen Krieges und der Zeit nach dem Westfälischen Frieden und ist meiner Ansicht nach sehr gut recherchiert. Der Schreibstil ist flüssig und animiert immer wieder zum Weiterlesen. Die Geschichte der Johanna/Johann/Johanna wird anschaulich beschrieben und ist nachvollziehbar. Die Charaktere der einzelnen Protagonisten werden authentisch beschrieben und lassen sich jederzeit nachvollziehen. Dadurch ergibt sich eine runde Geschichte.
Mein Fazit:
Für Liebhaber historischer Romane kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen und gebe 5*****
und eine ganz klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 09.01.2021

Schicksalhafte historische Geschichte

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Die Schriftstellerin Annette Spratte führt uns in ihrem historischen Roman „Die Kannenbäckerin“ in die letzten Jahre des Dreißigjährigen Krieg im Westerwald.


Die 13jährige Johanna verliert ihre Familie ...



Die Schriftstellerin Annette Spratte führt uns in ihrem historischen Roman „Die Kannenbäckerin“ in die letzten Jahre des Dreißigjährigen Krieg im Westerwald.


Die 13jährige Johanna verliert ihre Familie an die Pest. Plötzlich ist sie allein und auf sich gestellt. Als Junge verkleidet macht sie sich auf den Weg zu ihrem Onkel. Ein tagelanger Marsch, in Angst vor Soldaten, bringt sie an Ziel.
Ihr Onkel ist Kannenbäcker. Diesen Begriff kannte ich bis jetzt noch nicht.

Die Autorin erzählt genau und detailliert, wie Johanni sich für den Beruf interessiert.
Ihre Werke werden so toll beschrieben, das ich sie vor Augen sehe.

Es ist eine tolle Zeitreise, in der man sich ein Bild der Frauen in der Zeit gezeichnet wird.
Die verschiedenen Schicksale der Personen sind alle interessant.
Der Roman ist fesselnd und spannend.

Annette Spratte hat mir ein gutes Leseerlebnis beschert und das ich unbedingt empfehlen möchte.