Kitsch und Klischees in Hülle und Fülle
Insel hält nicht nur die Schönheiten der Nordsee für sie bereits, sondern lässt auch den Straßenmaler Peter in ihr Leben treten, der mit seiner unkonventionellen Art so gar nicht in die aufgeräumten lebensschubladen ...
Insel hält nicht nur die Schönheiten der Nordsee für sie bereits, sondern lässt auch den Straßenmaler Peter in ihr Leben treten, der mit seiner unkonventionellen Art so gar nicht in die aufgeräumten lebensschubladen von Barbara passt. Als dann auch noch ein Wiedersehen mit einer alten Freundin am Strand ungeahnte Probleme mit sich bringt ist klar, das war's erst mal mit Urlaub und Seele baumeln lassen...
Normalerweise liebe ich Romane, die an den deutschen Küsten spielen und in den Bereich Frauenunterhaltung fallen. doch mit der Nordseereihe von Anni Deckner hab ich mich wirklich komplett vergriffen. Hier passt nichts zusammen und die Klischees und der Kitsch quillen in diesem Buch fast förmlich aus den Seiten. Die Figur von Barbara ist so unglaubwürdig angelegt, sodass es mir schon nach wenigen gelesenen Zeilen fast schon weh tut, weiter zu lesen. Verlassene Frau verliebt sich in eine abgebrannte Existenz, die gar nicht das ist, für das sie sich ausgibt. Klar läuft man am Strand auch barfuß, aber bitte in Maßen und nicht wie hier zelebriert..das passt einfach nicht zusammen.Probleme werden einfach mit dem Nordseewind fortgeweht und lösen sich quasi in Luft auf und alle, aber auch wirklich alle sind wunschlos glücklich. Brr, da zieht's mir die Schuhe aus und ich frage mich, ob hier mehr Handlung und Tiefe bei einem Nordseesturm weggeweht worden sind.
Sylt ist bestimmt schön als Hintergrund für einen Roman - aber bitte nicht auf diese Art und Weise.
Schade, vertane Lesezeit
Ich bedanke mich beim Verlag, der mir über NetGalley dieses Reziexemplar kostenfrei zur Verfügung gestellt hat