Cover-Bild Manchmal muss man Pferde stehlen
(8)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Verlag Friedrich Oetinger GmbH
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 08.03.2022
  • ISBN: 9783751200288
  • Empfohlenes Alter: bis 12 Jahre
Antonia Michaelis

Manchmal muss man Pferde stehlen

Simona M. Ceccarelli (Illustrator)

In "Manchmal muss man Pferde stehlen" von Antonia Michaelis entfaltet sich die ungewöhnliche Freundschaft zwischen der schüchternen Anna und dem draufgängerischen Tariq, die trotz ihrer grundverschiedenen Persönlichkeiten eine tiefe Verbindung an der Pferdeweide knüpfen. Während Anna das Reiten erlernen soll, um ihre Ängstlichkeit zu überwinden, verfolgt Tariq das Ziel, mit Hilfe eines Pferdes seinen Bruder zu finden, von dem er seit ihrer Flucht aus der Heimat und der Ankunft in Deutschland getrennt wurde. Ihr gemeinsames Abenteuer, das sie auf den Rücken der Pferde Wackelpo und Apfelmütze quer durch Deutschland führt, ist nicht nur eine Flucht vor Verbrechern und der Polizei, sondern auch eine Reise zu sich selbst, bei der sie immer wieder von Kühen umgeben sind – ein skurriles, aber prägendes Element ihrer Odyssee.

  • Einzigartige Freundschaftsgeschichte : Erzählt von der unerwarteten Verbindung zwischen zwei Kindern mit unterschiedlichen Hintergründen.
  • Abenteuerreiche Reise : Eine spannende und humorvolle Deutschlandreise auf dem Rücken von Pferden, die junge Leserinnen und Leser ab 10 Jahren fesselt.
  • Sensible Thematisierung : Behandelt die Herausforderungen unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter auf eine einfühlsame und zugängliche Weise.
  • Von Erfolgsautorin Antonia Michaelis : Bekannt für ihre authentischen Geschichten, die direkt aus dem Leben gegriffen sind.
  • Beliebte Road Novel-Thematik:  Ähnelt in seiner tiefgründigen und abenteuerlichen Erzählweise Werken wie „Tschick“.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2022

Berührend, emotional ...

0

Klappentext / Inhalt:

Die schüchterne Anna und der draufgängerische Tariq könnten unterschiedlicher nicht sein. Doch an der Pferdeweide freunden sie sich langsam an. Anna soll reiten lernen, um weniger ...

Klappentext / Inhalt:

Die schüchterne Anna und der draufgängerische Tariq könnten unterschiedlicher nicht sein. Doch an der Pferdeweide freunden sie sich langsam an. Anna soll reiten lernen, um weniger ängstlich zu sein. Tariq braucht ein Pferd, um seinen großen Bruder zu suchen. Der lebt, seit die beiden aus ihrer Heimat allein nach Deutschland gekommen sind, irgendwo in einer anderen Stadt in einem Heim. Anna beschließt, mutig zu sein und ihn zu begleiten. Und auf dem Rücken der Pferde Wackelpo und Apfelmütze beginnt ein wunderbares heimliches Sommer-Abenteuer ...

Cover:

Das Cover zeigt zwei Kinder und zwei Pferde und ist sehr schön gezeichnet und gestaltet. Auf einer Weide ist die Szene sehr fröhlich abgebildet und vermittelt einen wunderschönen Eindruck. Auch der Hintergrund und die Details sind passend dargestellt.

Meinung:

Ein berührendes, bewegendes und sehr emotionales Buch, deren Geschichte sehr viel aufgreift und kindgerecht, sowie sehr feinfühlig umsetzt. Die Charaktere könnten hier nicht unterschiedlicher sein und man kann sich dennoch in beide sehr gut und schnell hinein versetzen. Anna ist sehr in sich gezogen und spricht nicht mehr seit ihre Mutter weg ist und Tariq verarbeitet die Flucht und Geschehnisse in seiner Heimat mit Gewalt und Schlägen, die er gegen andere richtet, wenn er in Panik oder Angst verfällt.

Verbunden werden die beide durch zwei Pferde mit denen sie einzigartige und spannende Abenteuer erleben. Doch an dieser Stelle sei noch nicht zu viel verraten und daher halte ich mich mit weiteren Angaben zum Inhalt zurück.

Die Geschichte ist spannend und unterhaltsam, aber zugleich auch sehr berührend und bewegend. Emotionen werden angesprochen und sehr feinfühlig und verständnisvoll herübergebracht und transportiert. Themen wie Mobbing, Flucht, Traumata, aber auch Freundschaft, Mut und Familie werden hier angesprochen und umgesetzt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und es lässt sich sehr flüssig und gut lesen. Die einzelnen Kapitel haben eine angenehme Länge und die kurze Erklärung zu Beginn, was im Kapitel passiert, leitet dieses sehr gut ein, ohne zu viel vorweg zu nehmen. Die Gliederung und Gestaltung des Buches hat mir sehr gut gefallen. Der Aufbau ist gelungen und passend umgesetzt. Es ist spannend und berührend zu gleich und die Geschichte wird sehr bildlich, aber auch emotional beschrieben und umgesetzt.

Wunderschön sind auch die schwarz-weißen Illustrationen welche sehr gut und passend ausgewählt sind und toll hineinpassen. Die Bilder setzen die Geschehnisse und Emotionen gut um und passen hier sehr gut hinein.

Die Geschichte ist rund und toll umgesetzt, hier sieht man, was aus Freundschaft werden kann. Zwei ganz unterschiedliche Personen und sehr besondere Charaktere, die sich im Verlauf und gemeinsam emotional sehr entwickeln und einen als Leser berühren.

Fazit:

Ein berührendes, bewegendes und sehr emotionales Buch, deren Geschichte sehr viel aufgreift und kindgerecht, sowie sehr feinfühlig umsetzt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.03.2022

Pferdestehlen und Freundschaft finden

0

Wieder einmal hat Antonia Michaelis ein Kinderbuch geschaffen, das auch Erwachsene fesselt und beeindruckt.

Anna und Tariq gehen zwar zusammen zur Schule, scheinen aber von außen betrachtet nicht viel ...

Wieder einmal hat Antonia Michaelis ein Kinderbuch geschaffen, das auch Erwachsene fesselt und beeindruckt.

Anna und Tariq gehen zwar zusammen zur Schule, scheinen aber von außen betrachtet nicht viel gemeinsam zu haben. Erst auf den zweiten Bluk fällt auf, dass es doch Parallelen gibt: So ist Anna nach dem Verlust der Mutter allein mit ihrem Vater und spricht ausschließlich mit ihm. Tariq wurde nach der Flucht aus Afghanistan von seinem älteren Bruder getrennt und lebt im Kinderheim. Seine Ängste lassen ihn immer wieder zu Gewalttätigkeiten greifen.

Als diese zwei Kinder beginnen sich anzunähern und heimlich zwei beinahe ausgemusterte Arbeitspferde zu reiten, beginnt ein großes Abenteuer, auf dem Tariq und Anna auf der Suche nach sich selbst über sich hinauswachsen müssen.

Antonia Michaelis schreibt gewohnt vielschichtig und webt mit bewundernswert leichter Hand eine Vielzahl von berührenden Themen wie beispielsweise Traumatisierung von Kindern und Heimatlosigkeit in in ihre Geschichte ein. Kindern tut hier sicherlich die Begleitung von Erwachsenen gut, nicht nur, um komplexere Hintergründe zu erläutern, sondern auch weil manche Aktionen von Tariq und Anna zurecht von der Autorin mit einem "nicht nachmachen" Hinweis versehen sind. Die Handlungen der Kinder haben Folgen, die in der Realität sicherlich viel weniger glimpflich ablaufen würden. Daher hätte es mir durchaus gefallen, wenn Antonia Michaelis wie in anderen Büchern die Wirklichkeit mehr ins Magische verwischt hätte. Dennoch erneut ein wunderschönes Buch, an das ich noch lange denken werde!


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.03.2022

Apfelmütze und Wackelpo

0

Besondere Bücher erfordern ungewöhnliche Rezensionen. So wird es auch bei "Manchmal muss man Pferde stehlen" von Antonia Michaelis sein. Angezogen von dem wunderschönen,  malerischen Cover mit den kraftvollen ...

Besondere Bücher erfordern ungewöhnliche Rezensionen. So wird es auch bei "Manchmal muss man Pferde stehlen" von Antonia Michaelis sein. Angezogen von dem wunderschönen,  malerischen Cover mit den kraftvollen Pferden auf der Wiese, war ich neugierig und zugleich auch skeptisch aufgrund des Titels. Doch diese legte sich schnell, denn dieses Buch vereint gleich zwei wichtige Themen.

Es geht um Anna und Tariq. Anna ist ängstlich und spricht eigentlich nur mit ihrem Vater. Sie soll reiten lernen, um ihre Angst zu überwinden. Tariq lebt seit seiner Flucht aus Afghanistan im Heim, getrennt von seinem Bruder, der in einer anderen Stadt lebt. Eines Tages begegnen sich Anna und Tariq an einer Pferdeweide, auf der zwei kräftige Pferde grasen. Auch sie tragen ihre Geschichtevin sich. Die Kinder freunden sich mit den Pferden, die sie Apfelmütze und Wackelpo nennen, an. Tariq braucht eins der Pferde um seinen Bruder zu finden und beginnt für die vier ein spannendes Abenteuer.

Wer bereits Antonia Michaelis Bücher gelesen hat, weiß um ihren ausdrucksstarken Schreibstil, der den Lesern das Gefühl gibt, ein Teil der Geschichte zu sein. Man taucht hier direkt ein und erlebt sie lebendig. Beide Protagonisten schließt man direkt ins Herz. 

Antonia Michaelis vereint hier zwei Themen, die beide sehr wichtig sind. Zunächst einmal wird uns durch Anna aufgezeigt, wie Ängste in dem Alter erlebt werden und wie man es schafft, sich ihnen mutig entgegenzustellen, um sie zu überwinden. 

Tariqs bewegende Geschichte schildert uns, wie es Flüchtlingskindern geht, welche Ängste sie haben und warum es für sie so schwierig ist, sich in einem für sie fremden Land mit fremder Kultur einzuleben. Sie sind meist schwer traumatisiert und werden missverstanden,  in Schubladen gesteckt und mit Vorurteilen konfrontiert. Beide Schicksale haben eine authentische Ursache und werden sehr realitätsnah, aber kindgerecht geschildert.

Das Buch bewegt und berührt zutiefst. Die ausdrucksstarken und wunderschönen Illustrationen sind in schwarzweiß gehalten und geben der Geschichte ein zusätzliches Highlight.

Im Buch gibt es ein paar Kleinigkeiten, die ich normalerweise nicht gern befürworte, wie das Reiten ohne Reithelm oder dass Pferde mit Kuchen gefüttert werden. In diesem Buch sorgen diese Szenen jedoch u.a. dafür, dass man Tariqs altes Leben versteht und für so manch heitere Szenen. So sorgen auch die eigenwillige Pferdenamen für so manchen Schmunzler und heitern die sonst schwere Geschichte um einiges auf. Trotz der Themen gibt es einige magische Szenen und jede Menge zu schmunzeln. 

Das Buch ist offiziell ab 10 Jahre, jedoch sind einige Szenen sehr intensiv. Ich empfehle es daher eher ab 11 Jahren. In einer Rezension las ich die Empfehlung ab 8 Jahre. Davon rate ich dringend ab. Kinder in diesem Alter leben noch so stark in ihrer magischen Welt und die Flashbacks von Tariq sind sehr genau beschrieben, so dass sie hier Ängste heraufbeschwören können - gerade in unserer aktuellen Zeit. Außerdem geht es im Buch auch um Krieg, psychische Erkrankungen und Verlust. Eine geballte Kombination, die man so nicht für 8Jährige wählen würde.

"Manchmal muss man Pferde stehlen" räumt mit Vorurteilen auf und macht vor allem Mut, schenkt Hoffnung und Kraft. Es ist ein Buch, das auch die Erwachsenen lesen sollten. Es kann viel Gutes bewegen und ich hoffe, dass dadurch viele mehr Verständnis und Mitgefühl für die Flüchtlinge haben. 

Antonia Michaelis hat es hier geschafft, einen Buchschatz zu erschaffen,  der eindrucksvoll alle Facetten der Angst, der Flucht zeigt und die Besonderheit der Freundschaft untereinander,  aber auch zu den Pferden verdeutlicht. 

Im Anhang gibt es noch ein Nachwort, in dem die Autorin etwas zu den realen Hintergründen in Afghanistan erzählt. Hier hätte ich mir gewünscht, dass Begriffe wie Extremisten kurz kindgerecht erklärt werden.

"Manchmal muss man Pferde stehlen" hat mich persönlich zutiefst berührt und auch, wenn mir zum Schluss eine Szene zu viel des Guten war, so braucht es doch genau diese Bücher, die sich nicht scheuen schwere Themen anzusprechen,  aufzuklären und Mut machen, unserer Welt.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere