Cover-Bild Four Dead Queens
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Episch
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 02.03.2020
  • ISBN: 9783492281713
Astrid Scholte

Four Dead Queens

Roman
Diana Bürgel (Übersetzer)

»Sei schnell und noch schneller wieder weg«, das ist das Motto von Keralie Corrington, Taschendiebin aus Quadara. Im Regierungsbezirk von Quadara stiehlt sie dem Boten Varin Erinnerungschips – ein begehrtes Gut auf dem Schwarzmarkt. Allerdings muss sie feststellen, dass es sich keinesfalls um leere Chips handelt: Unfreiwillig wird sie Zeugin, wie Quadaras vier regierende Königinnen ermordet werden. Keralie und Varin werden unfreiwillig zu Spielbällen einer weitreichenden Verschwörung. Zusammen versuchen sie, den Strippenziehern zu entkommen und deren Pläne zu vereiteln.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2021

Vier tote Königinnen?

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Der Titel verspricht schon vier tote Königinnen, aber die Lage ist etwas komplizierter. Man begleitet die Diebin Keralie dabei, wie sie Erinnerungschips stiehlt und dabei entdeckt, dass alle vier Königinnen ...

Der Titel verspricht schon vier tote Königinnen, aber die Lage ist etwas komplizierter. Man begleitet die Diebin Keralie dabei, wie sie Erinnerungschips stiehlt und dabei entdeckt, dass alle vier Königinnen des Landes ermordet wurden, doch bisher wurde nichts dergleichen bekannt gegeben. Abwechselnd dazu bekommt man dann Kapitel aus den Perspektiven der Königinnen: bisher starb nur eine von ihnen, aber genau so, wie Keralie es auch gesehen hat. Da beide Geschichten eigentlich voneinander getrennt sind, kann man auch nicht genau sagen, ob die beiden Geschichten nun parallel stattfinden, so wie man sie liest, oder eines nach dem anderen kommt.

Das Mysterium um die Morde an den Königinnen war natürlich das Spannendste an dieser Geschichte und konnte mich an die Seiten fesseln, aber auch die Charaktere und die Welt haben mir sehr gut gefallen. Wissenschaft, Unterhaltung, Handel und Landwirtschaft sind in vier verschiedene Quadranten unterteilt, deren Lebensweise und Kultur sich stark unterscheiden. Jeder Quadrant hat eine eigene Königin und zusammen regieren sie ganz Quadara. Aber die Königinnen haben alle ihre Geheimnisse, sind teilweise gar nicht so repräsentativ für die Werte ihres Quadranten und haben auch schon die Regeln der Königinnen gebrochen. Als Königin haben sie viele Pflichten, dürfen sich nicht verlieben und müssen oft ihre Gefühle unterdrücken, was sie mir generell schnell sympathisch gemacht hat.

Keralie ist eine Diebin und wünscht sie die Anerkennung von ihren Chef Mackiel, der seit Jahren ihr bester und einziger Freund ist. Und sie wünscht sich, ihm näher zu kommen, obwohl sie weiß, dass noch eine Menge zwischen ihnen steht. Dazu ist Mackiel manipulativ und oft schon etwas zu ehrgeizig. Keralie bestiehlt den Boten Varin, der aus einem anderen Quadranten kommt und dazu erzogen wurde, möglichst wenig zu fühlen, und schon bald hat sie kaum eine andere Wahl, als mit ihm zusammenzuarbeiten, um zu überleben und dabei vielleicht noch das Reich zu retten. Die beiden sind dabei so gegensätzlich, dass es einfach Spaß macht, sie bei ihrem Abenteuer zu begleiten. Keralie, die nicht stillsitzen kann, laut und auffällig ist, zusammen mit Varin, realistisch, kühl und ernst. Aber beide haben Wünsche, Ängste und Unsicherheiten und sie bringen auch das Beste in einander zum Vorschein.

Fazit
"Four Dead Queen" bietet eine spannende Geschichte um den mysteriösen Tod von vier Königinnen. Mir haben die Königinnen und ihre Quadranten, die freche Diebin Keralie, der distanzierte Bote Varin und ihr gemeinsames Abenteuer sehr gut gefallen!

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Veröffentlicht am 12.10.2020

Spannend

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Was wäre, wenn wir uns in unserem Leben auf eine Sache fokussieren müssten? Wenn wir nur Technik oder nur Natur zulassen dürften? Alles, um des Friedens Willen, also um ein höheres Ziel zu verfolgen, uns ...

Was wäre, wenn wir uns in unserem Leben auf eine Sache fokussieren müssten? Wenn wir nur Technik oder nur Natur zulassen dürften? Alles, um des Friedens Willen, also um ein höheres Ziel zu verfolgen, uns selbst aber möglicherweise dafür aufgeben müssten. Es sind diese Gedanken, die Astrid Scholte mit ihrem Phantastik Roman bei mir anstößt. Gedanken, die mich auch nach dem Lesen begleiten und das Buch nachhaltig werden lassen.

Grund dafür ist das Setting. Vier Königreiche, jedes mit einem bestimmten Fokus, abhängig voneinander, weil sie nur als Ganzes funktionieren. Um den Frieden zu wahren, herrscht über jedes Königreich eine Königin, die im Königreich ihrer Geburt, aber nicht in unmittelbarer Nähe zur Mutter aufwachsen muss. Alle vier Königinnen leben in einem Palast, um dort unabhängig, aber gemeinsam zu regieren.

Als eine der Königinnen ermordet wird, gerät der Palast in Aufruhr. Gibt es einen Maulwurf? Hatte die Königin Feinde? Sind möglicherweise auch die anderen Königinnen in Gefahr?

Der Palast der Königinnen ist nur eine Erzählebene. Die andere ist die Geschichte der Taschendiebin Keralie Corrington, die von den Morden erfährt. Scheinbar ist es schon zu spät noch etwas zu tun und eigentlich würde sie die Sache am liebsten vergessen. Doch es steckt mehr Herz in ihrem harten Kern, als sie ahnt. Gemeinsam mit dem Boten Varin sucht sie nach dem Mörder / der Mörderin.

Scholte schafft es eine komplexe Geschichte sehr süffig zu erzählen. Keine Schnörkel, keine Ausführungen, in die ich mich verlieren kann, sondern Tiefe, Spannung, Überraschungen.

Die Figuren sind extrem eingängig, auch wenn ich an einem gewissen Punkt nicht mehr wusste, wem ich noch glauben soll. Keralie ist eine Heldin, wie ich sie mag. Kantig, mutig, mit dem Herz am rechten Fleck.

Die Königinnen sind sehr interessante Protagonistinnen. Während des Lesens geistert die Frage in meinem Kopf herum wie gut wohl eine Herrscherin sein kann, wenn sie ohne die Wärme der eigenen Familie aufwächst? Wenn sie das eigene Kind hergeben und keinen Kontakt dazu hat? Wenn sie einen Partnerin lediglich zur Fortpflanzung wählen darf, aber keine emotionale Bindung eingehen darf?

Wie empathisch kann solch eine Königin herrschen? Oder ist Empathie gar nicht nötig, um für das Wohl und die Sicherheit eines Volkes zu sorgen, sondern rationales Denken?

Ich mag es sehr, dass Scholte mich so zum Nachdenken bringt und bin ein bisschen traurig darüber, dass sie diese Gedanken etwas wenig in die Auflösung der Geschichte einfließen lässt. Es ist okay, aber meiner Meinung nach wäre mehr drin gewesen. Trotzdem ist "Four Dead Queens" ein spannender Fantasyroman mit starken Frauenfiguren und guten Ideen, den ich sehr gerne gelesen habe und genauso gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 24.07.2020

Spannend, super verstrickt, aufregend und mega erzählt

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Klappentext:
»Sei schnell und noch schneller wieder weg«, das ist das Motto von Keralie Corrington, Taschendiebin aus Quadara. Im Regierungsbezirk von Quadara stiehlt sie dem Boten Varin Erinnerungschips ...

Klappentext:
»Sei schnell und noch schneller wieder weg«, das ist das Motto von Keralie Corrington, Taschendiebin aus Quadara. Im Regierungsbezirk von Quadara stiehlt sie dem Boten Varin Erinnerungschips – ein begehrtes Gut auf dem Schwarzmarkt. Allerdings muss sie feststellen, dass es sich keinesfalls um leere Chips handelt: Unfreiwillig wird sie Zeugin, wie Quadaras vier regierende Königinnen ermordet werden. Keralie und Varin werden unfreiwillig zu Spielbällen einer weitreichenden Verschwörung. Zusammen versuchen sie, den Strippenziehern zu entkommen und deren Pläne zu vereiteln.

Der Schreibstil:
Die Autorin schreibt sehr schön flüssig und interessant. Ich war sofort voll in der Geschichte drin. Besonders gefallen hat mir, wie eindrücklich sie Erinnerungen mit der Gegenwart verwob und so auch den Clue der Geschichte gut einbinden konnte. Es war wirklich sehr angenehm zu lesen.

Meine Meinung:
Aus dem Klappentext weiß man: Keralie wird Zeugin der Morde an den vier Königinnen. Für mich schonmal ein totaler Antrieb ganz zu Anfang des Buches, weiter und weiter zu lesen. Dazu kommt, dass Keralie total cool wirkt. Und damit meine ich „cool“ in dem Sinne, wie man es eigentlich verwendete: gelassen, gefasst und einfach sie selbst. Ich mochte sie sofort. Sie weiß um ihre Stärken und hat einen eigenen Kopf, der sie mir sehr sympathisch gemacht hat.
Die Spannung wird nun erhöht, indem nicht nur aus der Perspektive von Keralie, sondern auch aus der der vier! Königinnen erzählt wird. Die erste Königin wird erst dann ermordet. Wo befinden wir uns also in der Geschichte? Was ist Vergangenheit und was Gegenwart? Was vielleicht Zukunft? Mit diesen Gedanken, die beim Leser entstehen, spielt die Autorin wunderbar. So ist die ganze Geschichte in vier Teile aufgeteilt. Jeweils mit noch mehr Perspektiven, die die Geschichte weitreichender und umfassender werden ließen.

Alle Teile waren dabei verschieden gut gelungen wie ich finde. Im ersten Teil zum Beispiel verläuft die Geschichte noch etwas schleppend. Man weiß nicht ganz wohin es führt, während andere Szenen wiederum unerträglich spannend und actionreich waren. Sie dient wohl erst einmal dazu, die Protagonisten und auch die erzählte Welt kennenzulernen. Denn obwohl es ganz fantasylike irgendwo in einer Parallelwelt zur Frühen Neuzeit angesiedelt zu sein scheint, gibt es auch Technologien, die diesen Eindruck stören (vielleicht ähnlich wie bei Panem). Daraus wiederum entstehen Menschen und Dinge, die wir uns heute noch nicht einmal vorstellen können. Ich fand diese Kombination sehr interessant und innerhalb der Geschichte logisch, nachvollziehbar und gut ineinandergefügt.

Keralie und Varin sind ein tolles Gespann. Ich in sehr froh, dass die Autorin sich bei ihrem Begleiter für einen aus Eonia (das sind die aus dem unemotionalen Landteil) entschieden hat. Es ist einfach wunderbar zu sehen, wie Keralie ihn mehr und mehr mit ihrer Art ansteckt und verzaubert und er immer mehr auftaut. Er beschwört zudem auch bei Keralie eine andere Seite herauf. Ich fand es wirklich schön, sie so in ihrer ganzen Vielschichtigkeit kennenzulernen. Das hat mir Keralie einfach noch greifbarer gemacht und dabei war sie das schon von Anfang an.
Mit Keralie lernt man einfach die perfekte Heldin für solch eine Geschichte kennen. Und perfekt meine ich hier nicht im Sinne, dass sie keine Ecken und Kanten hat, sondern dass sie einfach super passt. Mir hat es gefallen, dass sie ihre festen Prinzipien hat, die sie stets befolgt. Sie hat aber auch schon einiges durchgemacht und sich eine harte Schale zugelegt. Dazu ist sie eine Diebin und hat gelernt, so zu leben und so zu sein. Während des Handlungsverlaufs entwickelt sie sich toll. Ich mochte es sehr, wie sie sich entwickelt hat. Sie hat gelernt, ihren eigenen Wert zu erkennen und konnte alle ihre Fähigkeiten in einem ganz anderen Kontext verwenden. So ist es für sie wohl das schönste Happy End, dass ihr voriges Leben nicht „umsonst“ war.

Die nächsten Teile werden nun immer spannender, obwohl ich gestehen muss, dass es zwischendurch immer mal Phasen gab, in denen ich mich fragte, was für eine Handlung ich eigentlich gerade lese. Ich konnte mich durch die Geschichte tragen lassen, aber es passiert dann einfach manchmal nichts Großes. Die Autorin arbeitet zu einem Großteil auf der Spannungsebene einfach mit ihren Perspektivwechseln. Gerade zwischen den einzelnen Teilen gibt es große Umschwünge. Jedes Mal wieder muss man sich das Bild, das man sich von der Geschichte gemacht hat (also mit dem, was schon passiert ist, passiert und passieren wird) neu zusammenstecken. Das hat es total interessant gemacht. Immer wieder habe ich mich gefragt, wie es am Ende zusammenpassen wird. Wie funktioniert es, obwohl doch Vergangenheit und Zukunft ineinander übergegangen zu sein scheinen? Tja, macht euch auf einen ziemlich genialen vierten Teil gefasst, denn der hat alles übertroffen. Zwar hatte ich zwischendurch eine leichte Ahnung wie es ausgehen könnte (oder eher was als nächstes passieren würde), diese wurde aber immer wieder von neuen Ereignissen begraben. Letztlich ist es dann doch so gekommen und auch wieder nicht. Die Autorin hat einfach noch einen drauf gesetzt und noch ganz zum Schluss einen Clue eingebaut, der mich wirklich überrascht hat. Er hat die Geschichte rein von der Logik und Interessantheit der Story perfekt abgerundet. Wenn ich meckern müsste, dann nur daran, dass es mir ganz zuletzt vielleicht ein ganz klein wenig zu schnell ging.

Fazit:
Also, ich will erst einmal allgemein sagen, dass mich die Idee dieses Buches total geflasht hat, denn es ist interessant, spannend und innovativ. Die Geschichte ist hier fast zweitrangig, obwohl man das so auch nicht sagen kann. Aber die Erzählperspektive hat sie einfach zu etwas Besonderem gemacht und sehr viel Spannung erzeugt. Die Aufteilung in vier Teile hat mich als Leser immer wieder zum Nachdenken gebracht. Es war fast wie ein Rätselspiel. Großes Lob an die Autorin für die Nachvollziehbarkeit und die schönen Verstrickungen. Ich liebe es, wenn Fantasybücher komplex und gut durchdacht sind. Meine einzige Kritik ist, dass mir zwischendurch immer mal wieder etwas Handlung gefehlt hat. Da hat die Autorin sich wohl ein wenig zu viel auf die Beschäftigung durch die Denkprozesse des Lesers gestützt. Zum Ende hin kam es einem dann zu schnell vor, weil vorher alles so langsam passierte.
Aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt. Als begeisterte Fantasyromanleserin kann ich es total empfehlen!

Es gibt 4 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 23.04.2020

Mördersuche im Land Quadara! Wer hat die Mordanschläge auf die vier Königinnen verübt?

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Die Diebin Keralie schlägt sich durch in Toria, dem Gebiet des Landes Quadara, in dem sie aufgewachsen ist. Als Mitglied einer Diebesbande hat sie den Auftrag, einem Boten Erinnerungschips zu stehlen, ...

Die Diebin Keralie schlägt sich durch in Toria, dem Gebiet des Landes Quadara, in dem sie aufgewachsen ist. Als Mitglied einer Diebesbande hat sie den Auftrag, einem Boten Erinnerungschips zu stehlen, die dann ihren Weg auf den Schwarzmarkt finden sollen. Doch die Chips haben ein dunkles Geheimnis - sie zeigen die Ermordung der vier regierenden Königinnen Quadaras! Keralie muss sich entscheiden, ob sie in der Sicherheit ihres gewohnten Lebens bleibt, oder mit dem Boten Varin versucht die Hintergründe des Verrats aufzudecken und damit den Untergang der Reiche zu verhindern...

Wir lernen im Buch zunächst Keralie und ihr Leben als Diebin kennen. Sie ist schon sehr lange Mitglied der Diebesbande und vertraut vor allem ihrem "Chef" beinahe bedingungslos. Doch dieser schafft ihr einen Auftrag an, der Keralie nach der Entdeckung der Chips an ihm zweifeln lässt. Sie muss erkennen, dass sie sich auf sich selbst verlassen und auch mal über ihren Schatten springen muss. Im Laufe des Buches wurde sie mir als Charakter immer sympathischer, vor allem auch im Umgang mit Varin. Varin ist der zweite Protagonist und kommt aus dem Quadranten Eonia. Die Menschen dort sind hochtechnologisiert, allerdings was Gefühle angeht eher schwierig eingestellt und wenn er auf die quirlige Keralie trifft sind lustige Szenen vorprogrammiert. Ich mochte die beiden als "Ermittlerduo" sehr gerne.
Übrigens war ich vom leichten Thrill durch die Suche nach dem Mörder sehr positiv überrascht, das hat der Geschichte die gewisse Würze verliehen.
Wir blicken im Buch auch immer wieder durch die Augen der vier Königinnen und diese Szenen haben mir fast am besten gefallen. Ich fand einfach die Idee der vier getrennten Quadranten und den so unterschiedlichen Königinnen toll und jede war für sich tatsächlich sehr sympathisch und ihr Land interessant.
Am Ende wartet ein Plottwist der sich gewaschen hat und mit dem ich nun so gar nicht gerechnet hatte, großes Lob hierfür. Alles in allem ein unterhaltsames und spannendes Buch, das nur deshalb nicht alle Punkte erhält, weil ich es am Anfang ein wenig zäh fand.

Mördersuche im Land Quadara! Wer hat die Mordanschläge auf die vier Königinnen verübt?
Eine spannende Fantasygeschichte gepaart mit einem Hauch Thrill wartet auf den Leser.
Begleitet die Diebin Keralie und den Boten Varin auf ihrer Jagd nach dem Mörder, lernt die Königinnen Quadaras und ihre Reiche kennen und lasst euch von der Auflösung des Rätsels überraschen. Plottwist garantiert. Und endlich auch mal wieder ein guter Einzelband.

Zuerst erschienen auf: https://cat-buecher-welt.blogspot.com/2020/04/rezi-four-dead-queens-von-astrid-scholte.html

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Veröffentlicht am 20.04.2020

Vier Königinnen und eine Diebin

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Die 17jährige Keralie hat sich für ein Leben als Diebin auf den Straßen Torias entschieden. Der Diebstahl der Comm Chips im Auftrag ihres Chefs, welche sie einem jungen Boten geschickt entwendet, wird ...

Die 17jährige Keralie hat sich für ein Leben als Diebin auf den Straßen Torias entschieden. Der Diebstahl der Comm Chips im Auftrag ihres Chefs, welche sie einem jungen Boten geschickt entwendet, wird jedoch unerwartet zum Wendepunkt ihres bisherigen Lebens. Scheinbar sind diese Erinnerungschips so wichtig, dass der Bote sogar versucht, diese Chips notfalls bei der anschließenden Versteigerung von Diebesgut wieder zu erlangen. Doch Keralies Boss stellt die Chips gar nicht zum Verkauf, obwohl sie eine Unsumme eingebracht hätten – merkwürdig. Als sie sich, mit dem jungen Boten Varin im Nacken, auf die Suche nach den Chips macht, kommt sie hinter ein böses Geheimnis: Auf den Chips sind die Morde an den vier Königinnen Quadaras gespeichert. Wer hat diese Erinnerungschips geladen? Fortan wird Keralie zur Gejagten, denn ihr neues Wissen ist – tödlich!
Der Roman spielt in Quadara, einst ein komplettes Königreich, welches nun in vier Abschnitte unterteilt regiert wird. Dabei steht jedes Viertel für eine komplett andere Lebensweise. In Archia z. B. besteht das Leben aus Landwirtschaft und harter Arbeit, technische Errungenschaften sind tabu. Eonia ist der Bereich der Wissenschaft und des technologischen Fortschritts, kann sich jedoch die Lebensmittel nicht selbst herstellen. Ludia bietet ein unbeschwertes Leben, durch welches Kreativität und Kunst gefördert werden, harter Arbeit ist dort niemand ausgesetzt. Und Toria schließlich ist für Handel und Schiffahrt zuständig. Regiert werden die Bezirke von den vier Königinnen, welche nach einem alten Regelwerk gemeinsam unter einer goldenen Kuppel im Palast leben. Durch diese strikte Teilung ist natürlich schnell klar, dass Neid und Vorurteile ebenso unter der Bevölkerung vorherrschen wie ein Schwarzmarkt für all die Produkte, welche in den anderen Quadranten verboten sind. Ein geniales Geschäftsfeld für Keralie und ihren Hehlerboss.
Die Idee mit den Comm Chips ist interessant: Einmal auf die Zunge gelegt, wird das darauf gespeicherte Wissen umgehend in die eigenen Synapsen überspielt. Dass Keralie dadurch die Morde an den Königinnen miterlebt ist natürlich erstmal ein Schock, zumal offiziell die Königinnen noch am Leben sind. Mit Varin, dem Boten aus dem Technologiebezirk Eonia, versucht Keralie, in den Palast zu kommen. Und von da an wurd mir die Handlung etwas schwammig. Statt ihr Wissen vorzutragen, um den Mörder zu entlarven, besteht sie darauf, selbst irgendwas heraus zu finden und zeigt wiederholt, wie wenig vertrauenswürdig sie ist. Ihr hin und her, ihr ewiger Alleingang, gingen mir da doch mehrfach auf den Keks. Mir waren die beiden nicht konsequent genug darin, die Morde aufzuklären, Keralie macht lieber zu oft ihr eigenes Ding und der auf Logik getrimmte Varin hätte ihr öfter mal vernünftig Konter geben sollen, der war mir viel zu antriebslos. Interessant ist, dass im Wechsel zu Keralies Erzählung die Königinnen eigene Kapitel erhalten, welche mal mehr, mal weniger interessant sind. Wer einen Vorteil davon haben könnte, die Königinnen umzubringen, wird im Laufe des Romans deutlich, ebenso die lange Planung der Morde, wobei mir die Idee dahinter wiederum ganz gut gefiel.
Das Buch hat definitiv seine Stärken, aber auch seine Schwächen. Die Grundidee ist auf jeden Fall recht gut. Viele Charaktere blieben mir jedoch zu flach, Varin zu passiv, Keralie nervte mit ihrer Sprunghaftigkeit und Unzuverlässigkeit und von Quadara selbst bekommt man ebenfalls kaum etwas mit. Spannend waren auf jeden Fall die technologischen Errungenschaften, die meist leider nur kurz angerissen wurden. Und die vielen Perspektivenwechsel zu den vier Königinnen waren zwar abwechslungsreich, aber brachten die Handlung nicht immer voran.
Ein unterhaltsames Buch mit hervorragenden Ideen, das an einigen Ecken ein wenig schwächelt.

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