Cover-Bild Die Geschichte der Gefühle
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12,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Theiss in Herder
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 19.02.2020
  • ISBN: 9783806240115

Die Geschichte der Gefühle

von der Antike bis heute
Mirjam Stiegel (Übersetzer)

Wenn Gefühle Geschichte machen: Emotionsgeschichte von der Antike bis heute

Inwieweit wissen wir, ob wir glücklich oder traurig sind oder Schmerzen haben ? Was ist Glück? Hätten unsere Vorfahren auf diese Fragen die gleichen Antworten gegeben wie wir?

Rob Boddice rückt Gefühle, Leidenschaften und Stimmungen in den Fokus der Geschichtsschreibung. Damit wagt er ein Mammutprojekt: die Darstellung des Gefühlslebens von den Griechen und Römern bis in die Gegenwart.

Dabei wird klar, dass Gefühle nichts Objektives oder Zeitloses sind. Sie werden je nach historischem und kulturellem Kontext anders wahrgenommen und ausgedrückt. Wir können sie heute nur durch die Schichten zeitgebundener kultureller Drehbücher hindurch verstehen und Boddice unternimmt den Versuch, diese Drehbücher zu dekodieren:

  • Haben unsere Vorfahren so gefühlt wie wir? Emotionen im historischen und kulturellen Kontext
  • Was prägt unser Fühlen? Eine Zeitreise durch die Mentalitätsgeschichte
  • Gesten, Gefühle, Erleben: Was in traditionellen Darstellungen verschwiegen wird
  • Neuroplastizität, Mikroevolution und Epigenetik: ein erweiterter Blick auf die Gefühle der Vergangenheit
  • Impuls zur Selbstreflexion: Wie Emotionen unser Denken und Handeln prägen

Die Macht der Gefühle - eine faszinierende Entdeckungsreise

Boddice zeigt, wie Gefühle über Jahrhunderte und über alle Kontinente hinweg Gesellschaften beeinflussten. Wut und Unzufriedenheit waren immer schon der Antrieb für Revolution und Umsturz. Das Streben nach Glück stellte in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung die Vision einer besseren Zukunft dar. Im Zeitalter der Aufklärung wurden zum ersten Mal irrationale Affekte von rationalen Gedanken strikt getrennt. Doch Gefühle haben bis heute die Geschichte mit geprägt. Es ist Zeit, ihre historische Bedeutung zu erforschen.

Dieses Buch gibt den Lesern alle Werkzeuge an die Hand, Gefühle und ihre Geschichte zu verstehen und sich in historische Epochen und deren Akteure hineinzuversetzen. So kann die Vergangenheit neu interpretiert werden!

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.03.2020

Gefühle im Kontext ihrer Zeit

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Wenn die Gefühle eines Menschen oder einer Gruppierung sichtbar werden, durch sprachliche oder körperliche Reaktionen, erscheint es leicht, diese zu deuten und zu verstehen. Die spontane Bewertung von ...

Wenn die Gefühle eines Menschen oder einer Gruppierung sichtbar werden, durch sprachliche oder körperliche Reaktionen, erscheint es leicht, diese zu deuten und zu verstehen. Die spontane Bewertung von Gefühlsregungen anderer erfolgt jedoch oft auf Basis des eigenen Erfahrungsschatzes, führt somit den Betrachter unter Umständen in die Irre. Maßgeblich für die Auseinandersetzung mit den Gefühlen in der Historie ist für Rob Boddice (S. 75) daher, „[…], das affektive Erleben in der Quelle zu rekonstruieren, ohne eine heutige Perspektive einzunehmen.“

Nachdem er zunächst sehr genau seine Methodik und Vorgehensweise in diesem Buch, wie auch seine Zielsetzung erklärt, reist der Leser mit Rob Boddice episodenartig durch die Jahrhunderte und begegnet den Gefühlen darin, beginnend mit der menis des Archills bis hin zu den Emojis unserer Zeit. Besonders gefallen haben mir dabei die Episoden über die angeführten Frauen wie z. B. Hildegard von Bingen und Mary Wollstonecraft, zudem die Theorien von René Descartes zur Bewegung der Seele und die Betrachtungen zu William Hogarths „Die vier Stufen der Grausamkeit“. Einerseits hat mich die fortschrittliche Denke einiger Protagonisten fasziniert, andererseits aber auch so manche zu jener Zeit natürliche Einstellung erstaunt bzw. ins Grübeln gebracht.

Im Ergebnis hat die Geschichte der Gefühle mein gedankliches Zentrum für Toleranz angetriggert, nicht nur im historischen, sondern auch im interkulturellen Kontext. Mein Bewusstsein für den Background der gefühlsäußernden Personen wurde deutlich nachgeschärft.

Durch die wissenschaftliche Herangehensweise, die den Leser immer wieder an die Zielsetzung und Methodik der Arbeit erinnert, erscheint die in meinen Augen gelungene Auseinandersetzung mit den historischen Gefühlswelten für den fachfremden, aber interessierten Leser zeitweise, genau genommen in den jeweils einleitenden Kapiteln, etwas sperrig. Insgesamt war es für mich dennoch ein erhellendes Lesevergnügen, das ich gern weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 28.03.2020

Nicht ganz einfach zu lesen

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Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil mich Historie interessiert und Gefühle ja alltäglich und zugleich so wichtig sind. Die Beschreibung hatte mich sehr angesprochen und ich war auf den Bogenschlag ...

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil mich Historie interessiert und Gefühle ja alltäglich und zugleich so wichtig sind. Die Beschreibung hatte mich sehr angesprochen und ich war auf den Bogenschlag von der Antike und anderen historischen Epochen bis ins Heute sehr neugierig.
Leider war ich etwas enttäuscht. Man muss schon eine gute humanistische Bildung und beste Kenntnisse der Antike haben, um genau zu verstehen, worauf der Autor hinaus will. Ich musste beispielsweise erst nochmal die Geschichte des Krieges um Troja lesen, um die Ausführungen zu den klassischen und archaischen Leidenschaften zu verstehen. Durch diese Tiefe wirkt das Buch auf einen Laien – wie mich – dann leider auch etwas langatmig. Dadurch war es für mich daher nicht immer leicht, dran zu bleiben. Ich hätte mir etwas mehr Alltagsnähe von diesem Buch gewünscht. Ich hatte mir etwas anderes vorgestellt, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte. So ist das vorliegende Buch schon eine sehr theoretische Abhandlung mit wenigen praktischen Beispielen.
Trotzdem ist es insgesamt ist es interessant zu lesen, wie sich die Bewertung der verschiedenen Gefühle im Laufe der Zeit verändert hat. Dass jede Gesellschaft bestimmte Regeln und Moralvorstellungen hat und nach diesen auch die Emotionen und Verhaltensweisen der Menschen bewertet. Wer sich in dieses Thema vertiefen möchte und sich in historischen Kontexten gut auskennt oder einlesen möchte, ist sicherlich genau richtig – Laien müssen sich ein bisschen durchkämpfen.