Cover-Bild Auf der Suche nach dem Kolibri
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Magellan
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 17.07.2019
  • ISBN: 9783734850431
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Ava Dellaira

Auf der Suche nach dem Kolibri

Jessika Komina (Übersetzer), Sandra Knuffinke (Übersetzer)

Marilyn weiß genau, wie ihre Zukunft aussehen soll: Nach der Schule will sie einfach nur weit weg, an ihrer Wunsch-Uni studieren und Fotografin werden. Dann lernt sie James kennen, der sie in ihren Träumen unterstützt, ihr aber auch zeigt, dass es sich lohnt, im Hier und Jetzt zu leben. Bis sie vom Schicksal auseinandergerissen werden.
Angie hat keine Ahnung, was sie mit ihrem Leben anfangen will. Sie weiß nur, dass sie unbedingt in Erfahrung bringen muss, was wirklich mit ihrem Vater James passiert ist. Laut ihrer Mutter Marilyn ist er bereits vor ihrer Geburt bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Aber dann findet Angie Hinweise darauf, dass ihre Mutter nicht die ganze Wahrheit erzählt hat. Mit ihrem Exfreund macht sie sich auf den Weg nach L.A., um endlich herauszufinden, woher sie kommt und wer sie ist.

Trailer zum Buch:

https://www.youtube.com/watch?v=JNexuOYzV9c

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.08.2019

Beeindruckend

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O wow. Ich weiß gar nicht, was genau ich von diesem Buch erwartet habe. Nein, vielleicht doch: Eine tolle Coming-Of-Age-Geschichte, die mich unterhält und ein bisschen zum nachdenken und reflektieren anregt. ...

O wow. Ich weiß gar nicht, was genau ich von diesem Buch erwartet habe. Nein, vielleicht doch: Eine tolle Coming-Of-Age-Geschichte, die mich unterhält und ein bisschen zum nachdenken und reflektieren anregt. Bekommen habe ich ein Buch mit einer Thematik, die voll einschlägt. Wir begleiten die junge Marilyn irgendwann in den 90ern in L.A. auf dem Weg, sich selbst zu finden. Sie lebt mit ihrer Mutter bei ihrem cholerischen Onkel und träumt davon, aufs College zu gehen, während ihre Mutter für sie eine Model-Karriere anstrebt.

In der Gegenwart macht sich ihre Tochter Angie auf die Suche nach ihrem Vater James. Marilyn hat ihr zwar erzählt, dass er bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, doch das zweifelt Angie nach einem Hinweis um. Gemeinsam mit ihrem Ex-Freund begibt sie sich also auf nach L.A. und stößt dabei auf das große Geheimnis aus dem Leben ihrer Mutter.

Was ich vor dem Lesen nicht wusste: Angie ist schwarz, denn ihr Vater James war es auch. Das deckt damit schon das große Thema des Buches auf: Neben der Suche nach Identität, das bei beiden Protagonistinnen das vorherrschende Thema ist, handelt es von Rassismus. Ehrlich gesagt brauchte ich eine ganze Weile, bis ich das wirklich erfasst hatte, denn wo er auftaucht, ist er so unterschwellig, wie es auch in der Realtität der Fall ist und das schockt noch einmal mehr. 

Ich habe etwas gebraucht, bis ich ins Buch eingestiegen bin aber danach habe ich es mit jeder Seite mehr geliebt. Es ist so voller Hoffnung, Gefühl und positiver Energie und schafft es auf der anderen Seite, schreckliche Sachen schonungslos anzusprechen. Dabei wird man als Leser immer wieder getrieben von der Frage, was nun mit Angies Vater James ist. Diese Frage beschäftigt uns in der Gegenwart und auch in der Vergangenheit aus Marilyns Perspektive und die Antwort hat mich zerstört. 

Ich bewundere Ava Dellaira sehr für dieses Buch, für das was sie geschaffen hat und wie schonungslos sie dies alles aus der Sicht als weiße Frau, mit Marilyn als weißer Protagonistin, darstellen kann und ihre Leser*innen tief zum Nachdenken anregt. Ich kann auch Auf der Suche nach dem Kolibri nur ans Herz legen. Für mich ist es die Überraschung des Jahres.

Veröffentlicht am 13.08.2019

Der Vergangenheit auf der Spur

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Inhalt:


Marilyn hasst ihr bisheriges Leben, was hauptsächlich daraus besteht zu modeln und den Wünschen ihrer Mutter gerecht zu werden. Der Umzug nach L.A., der ihr einen leichteren Einstieg in das Schauspielern ...

Inhalt:


Marilyn hasst ihr bisheriges Leben, was hauptsächlich daraus besteht zu modeln und den Wünschen ihrer Mutter gerecht zu werden. Der Umzug nach L.A., der ihr einen leichteren Einstieg in das Schauspielern ermöglichen soll, stellt sich jedoch als gar nicht so schlimm heraus, wie Marilyn anfangs dachte. Sie verliebt sich in ihren Nachbarn James, der ihr die schönsten Seiten des Lebens zeigt.

18 Jahre später sieht das Ganze ganz anders aus. Marilyn wohnt allein mit ihrer Tochter Angie zusammen. James soll vor vielen Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen sein. Angie hat große Zweifel an dieser Geschichte und will unbedingt herausfinden, was wirklich mit ihm passiert ist und wo sie herkommt. Gemeinsam mit ihrem Exfreund Sam macht sie sich auf den Weg, um Antworten zu finden.


Meine Meinung:

Das Cover hat gleich zu Beginn einen sehr guten Eindruck auf mich gemacht. Auch der Stil, dass immer wieder eine Einzelseite mit einem schönen Muster kommt, wenn die Handlungsstränge wechseln, finde ich sehr niedlich. Das ganze Buch wirkte gleich sympathisch auf mich. Auch der Schreibstil war sehr einfach und angenehm zu lesen. Ich habe generell Schwierigkeiten, mich in Bücher reinzulesen, die im Präsens geschrieben sind, aber mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt.

Von den zwei Handlungssträngen hat mir die von Marilyn besser gefallen. Ich habe so gut mit ihr fühlen können und ihre Geschichte geliebt. Immer, wenn sie an der Reihe war, konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Angie war mir nicht von Anfang an so sympathisch. Ich konnte manchmal nicht nachvollziehen, was sie gemacht hat und auch wie sie Sam behandelt hat. Auch, dass sie sich nur aufgrund eines so kleinen Details, das sie entdeckt hat, auf die Suche nach ihrem Onkel und Vater macht, fand ich ziemlich naiv von ihr und insgesamt eher unglaubwürdig. Da hätte ich mir noch etwas mehr Hinweise auf ihren Vater oder Onkel gewünscht, damit man als Leser auch wirklich nachvollziehen und vor allem nachempfinden kann, warum sie sich so schnell auf den Weg macht.
Abgesehen davon wurde mir Angie mit der Zeit sympathischer und auch, als die Geschichte mit Sam wieder ins Rollen kam, hatte ich oft ein Schmunzeln im Gesicht.

Das Thema Rassismus spielt das gesamte Buch über eine unterschwellige Rolle. Der Autorin ist es meiner Meinung nach sehr gut gelungen, dieses leider immer noch aktuelle Thema in ein so schönes Jugendbuch zu verpacken.

Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Es wurde alles aufgeklärt und an zwei Stellen kamen mir sogar die Tränen.
Ein wirklich gelungenes Buch von Ava Dellaira, das ich gerne weiterempfehle!

Veröffentlicht am 12.08.2019

Ein unglaublich tolles Buch !

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Titel: Auf der Suche nach dem Kolibri
Autorin: Ava Dellaira
Verlag: Magellan Verlag
Seiten: 400
Preis: 18,00 €
ISBN: 978-3-7348-5043-1
5/5 Sternen

Inhalt:
Marilyn weiß genau, wie ihre Zukunft aussehen ...

Titel: Auf der Suche nach dem Kolibri
Autorin: Ava Dellaira
Verlag: Magellan Verlag
Seiten: 400
Preis: 18,00 €
ISBN: 978-3-7348-5043-1
5/5 Sternen

Inhalt:
Marilyn weiß genau, wie ihre Zukunft aussehen soll: Nach der Schule will sie einfach nur weit weg sein, an ihrer Wunsch-Uni studieren und Fotografin werden. Dann lernt sie James kennen, der sie in ihren Träumen unterstützt, ihr aber auch zeigt, dass es sich lohnt, im Hier und Jetzt zu leben. Bis sie vom Schicksal auseinandergerissen werden.
Angie hat keine Ahnung, was sie mit ihrem Leben anfangen will. Sie weiß nur, dass sie unbedingt in Erfahrung bringen muss, was wirklich mit ihrem Vater James passiert ist. Laut ihrer Mutter Marilyn ist er bereits vor ihrer Geburt bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Aber dann findet Angie Hinweise darauf, dass ihre Mutter nicht die ganze Wahrheit erzählt hat. Mit ihrem Exfreund macht sie sich auf den Weg nach LA, um endlich herauszufinden, woher sie kommt und wer sie ist.
Das Cover:
Das Cover ist tatsächlich eines der schönsten Cover, die ich jemals gesehen habe. Es passt so unglaublich gut zu dem Inhalt des Buches und ich liebe es einfach. Die Kolibris passen auch super auf das Cover und geben dem ganzen noch das i Tüpfelchen. Ich finde es echt toll, dass sich der Kolibri sowohl im Titel, als auch als Illustration. Ich finde es so toll, da der Kolibri meiner Meinung nach eine sehr wichtige Rolle in dem Buch spielt. Das Cover sieht nach einer wunderbaren Sommerlektüre aus, was dieses Buch auch definitiv ist.
Meine Meinung:
Das Buch hat schon super spannend angefangen. Das Buch ist nicht in Kapitel unterteilt, sondern es wechselt immer zischen den Perspektiven. Das Buch wechselt zwischen Marilyn, der Mutter von Angie, und Angie. Der Teil des Buches, der von Marilyn erzählt wird, ist aus der Zeit, als Marilyn noch 17 Jahre alt war. Während sich die Perspektiven immer nach längeren Abständen wechseln, ändert sich somit auch das Jahr. Ich finde es toll, dass trotz der zwei Perspektiven nie in der Ich Perspektive erzählt wird, sondern in der 3. Person. Dadurch, und die wechselnden Jahre ist das Buch schon sehr außergewöhnlich.
Der Schreibstil der Autorin ist super gut! Sie hat dieses Buch so interessant geschrieben, und die Geschichte ist unglaublich schön. Mich hat das Buch echt berührt. Ich fand es auch schön, dass es so geschrieben war, dass die Vorgeschichte trotz allem spannend war. So etwas finde ich nur in guten Büchern, und dieses ist definitiv eins.
Ich finde es schön, welche Rolle der Kolibri in dem Buch spielt. Mich hat die Geschichte von James, als der Kolibri ihn angeschaut hat, und er wusste, dass es seine Mutter war, echt berührt. Ich finde es so toll, dass Angie die Leidenschaft für Kolibris von ihm geerbt hat. Mich hat außerdem begeistert, dass Kolibris so oft in dem Buch vorkamen.
Marilyns Leben war echt hart! Ihre Mutter ist eine sehr schwierige Person, und leugnet sich selbst etwas vor. Sie glaubt immer, dass Marilyn Model wird und damit eine Traumvilla kaufen kann. Das finde ich ehrlich gesagt ziemlich traurig. Als Marilyn und Silvie zu Marilyns Onkel Woody ziehen mussten, wurde alles nur noch schlimmer. Sie wurden mehr und mehr zu Woodys Dienern, was ich echt schade fand. Woody war eine sehr böse Person. Was er am Ende getan hat, hat mir das Herz zerrissen. Es war so unglaublich böse!
James und Marilyn waren ein absolutes Traumpaar. Die beiden haben so gut zusammengepasst! James war immer so lieb zu ihr. Er was ein Herzensguter Mensch, und hatte de Tod absolut nicht verdient! Ich fand es toll, das Angie in LA von ihrer Mutter erfahren hat, was wirklich mit ihrem Vater geschehen ist. Es ist zwar traurig, und ich musste auch weinen, aber Angie hatte die Wahrheit verdient.
Ich war außerdem super happy, als Angie Justin gefunden hat! Aus dem lieben kleinen Jungen ist ein super netter Onkel geworden. Auch, dass er Marilyn verzeiht hat, fand ich sehr großherzig. Die ganze Familie ist einfach super toll.
Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass Sam und Angie wieder zusammen kommen. Als es dann endlich soweit war, hat mein Gehirn erst mal Party gemacht. Die beiden sind einfach wie füreinander gemacht. Was mir auch super gefallen hat, waren die Philosophischen Gedanken zu der Weltbevölkerungsanzahl von Angie. Dadurch habe ich eine sehr gute Lebensweisheit gelernt.
Fazit:
Dieses Buch ist der Hammer! Ich liebe den Schreibstil der Autorin, und auch alles andere aus diesem Buch. Was auch toll ist, dass dieses Buch umweltfreundlich gemacht wurde, und Nachhaltiger ist. Die Geschichte hat einen sehr großen Lernfaktor, vor allem in Sachen Philosophie. Der Inhalt des Buches ist so toll, und hat mich zum weinen gebracht, da das Schicksal von Marilyn und James so traurig ist. Jeder sollte dieses Buch gelesen haben!

Veröffentlicht am 02.08.2019

Absolutes Herzensbuch

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Auf der Suche nach dem Kolibri von Ava Dellaira
erschienen bei Magellan

Zum Inhalt

Marilyn zählt die Tage, bis sie aufs College gehen kann und endlich das richtige Leben beginnt. Doch dann lernt sie ...

Auf der Suche nach dem Kolibri von Ava Dellaira
erschienen bei Magellan

Zum Inhalt

Marilyn zählt die Tage, bis sie aufs College gehen kann und endlich das richtige Leben beginnt. Doch dann lernt sie James kennen, der ihr zeigt, dass es sich lohnt, im Hier und Jetzt zu leben. Bis ihnen das Schicksal dazwischenfunkt.
18 Jahre später: Angie ist auf der Suche nach Antworten. Ihren Vater hat sie nie kennengelernt, dabei hat sie von ihm nicht nur ihre dunkle Haut geerbt, sondern auch ihre unstillbare Neugier. Obwohl ihre Mutter Marilyn gleichzeitig auch ihre beste Freundin ist, gibt es doch ein Tabuthema zwischen ihnen: James, Marilyns große Liebe und Angies Vater, der bereits vor ihrer Geburt ums Leben kam. Als Angie Hinweise findet, dass der Bruder ihres Vaters noch lebt, zweifelt sie plötzlich an der Geschichte ihrer Mutter. Ist es möglich, dass Marilyn gelogen hat? Ist James noch am Leben?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches finde ich wunderschön. Die etwas dunstige Luft, die über der Stadt liegt, dazu noch die zwei Kolibris – einfach genial gemacht! Vor allem hat der Kolibri noch eine besondere Bedeutung, was perfekt zum deutschen Titel passt. Die Story wird in der dritten Person geschildert, abwechselnd in längeren Kapiteln aus der Sicht von Angie und ihrer Mutter Marilyn.

Die Story startet mit einem Prolog von Angie, der mich nach dem Lesen erst einmal verwirrt zurückließ. Es sind so viele Personen und Ereignisse darin verpackt, außerdem springt die Geschichte mit dem ersten Kapitel 18 Jahre zurück. Mutter und Tochter sind in ihren Abschnitten jeweils 17 Jahre alt und ähneln sich auf gewisse Art und Weise. Von der Hautfarbe zwar unterschiedlich, vom Charakter her doch so gleich. Manchmal musste ich mir regelrecht ins Gedächtnis rufen, über wen ich gerade lese.
Marilyns Leben ist geprägt von den hohen Erwartungen ihrer Mutter, die sie stets zu erfüllen versucht. Dabei hat Marilyn eine genaue Vorstellung von ihrer Zukunft – diese entspricht jedoch leider nicht der ihrer Mutter … Marilyn ist ein braver Teenager, der die Fotografie liebt, aber aus Kostengründen leider keine eigene Kamera besitzt. Dafür macht sie Gedankenfotos – eine richtig schöne Idee! Beim Lesen von Marilyns Leben hatte ich immer die Sechziger Jahre vor Augen, dabei spielt ihre Jugend Ende der Neunziger.
James ist ein sympathischer junger Mann, der sich nicht nur Marilyns Herz in kurzer Zeit erschlich. Er ist afroamerikanischer Abstammung mit einer Familie, die das junge Mädchen mit offenen Armen aufnimmt. Diese Wärme und Herzlichkeit fand ich einfach nur klasse!
Angie ist relativ verschlossen, kann gewisse Gefühle nicht zeigen oder richtig ausdrücken. Sie mochte ich aber genauso gerne wie die anderen Charaktere. Ich kann gut verstehen, dass sich Angie auf die Suche nach ihren Wurzeln macht. Möchte nicht jeder gerne wissen, woher er stammt? Für das junge Mädchen ist es auch eine Suche nach dem eigenen Ich – denn im Gegensatz zu ihrer Mutter weiß sie mit 17 Jahren noch nicht genau, wie ihre Zukunft aussehen soll.
Für Angie gab es immer nur sie und Marilyn. Ein Vater hat nie eine Rolle in ihrem Leben gespielt. Marilyn ist eine aufopfernde Mutter, die wirklich alles für ihre Kleine tut. Sie bringt sich im Kindergarten und der Schule ein, hält aber Abstand zu anderen Müttern. Wie konnte ich mich doch in diese Frau hineinversetzen …

Und obwohl sie es noch nicht in Worte hätte fassen können, verstand Angie in diesem Moment, dass sie mit jedem Schritt in die Erwachsenenwelt dem Menschen, den sie am meisten liebte, Schmerzen zufügen würde.
Seite 86

Ava Dellaira hat eine herzerwärmende Geschichte geschrieben, die sich unauslöschlich in mein Herz gebrannt hat. Ich mochte die Figuren unheimlich gerne, die Geschichte/Bedeutung der Kolibris, die unterschiedliche und stellenweise doch gleiche Lebensweise von Mutter und Tochter und auch die Tragik in dieser Story. Ich fand es wunderschön, dass es zum Teil in einer Zeit spielte, wo man sich als Pärchen noch „traditionell“ kennenlernte und nicht online oder per Handynachricht. Eine wunderschöne Liebesgeschichte findet hier statt. Aber es gibt auch Schmerz, Vorurteile und Rassismus. Wichtige Themen, die die Autorin hervorragend in die Geschichte einfließen lässt und mein Herz berührte. Ich würde gerne noch weitererzählen und schwärmen, aber ich möchte natürlich auch, dass diese Geschichte von vielen Menschen gelesen und im besten Fall geliebt wird. Jeder soll sich sein eigenes Urteil bilden und sich auf die Suche nach dem Kolibri machen ;) Herzensbuch mit einer dicken Leseempfehlung!

Sie ist am Leben, an diesem Tag, in dieser Welt voller Gewalt und unvorstellbarem Schrecken, voller Grausamkeit und Güte, voller Wunder und voller Liebe.
Seite 389





Zum Autor

Ava Dellaira fing schon als Kind mit dem Schreiben an. Sie ist Absolventin des Iowa Writer’s Workshop und war Koproduzentin der Filmadaption von Stephen Chobskys Bestseller Vielleicht lieber morgen. Neben Drehbüchern schreibt sie nun auch Romane, ihr Debüt Love Letters to the Dead war ein internationaler Erfolg. Ava Dellaira stammt aus Albuquerque, New Mexiko, und lebt heute in Los Angeles.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

ab 14 Jahren
400 Seiten
übersetzt von Jessika Komina und Sandra Knuffinke
ISBN 978-3-7348-5043-1
Preis: 18 Euro
erschienen bei https://www.magellanverlag.de
Leseprobe https://www.magellanverlag.de/feine-bücher/jugendbuch/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 31.07.2019

Eine sehr bewegende Liebesgeschichte

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Inhalt:

Marilyn steckt voller Träume. Irgendwann möchte sie auf eine Uni gehen, um danach Fotografin zu werden. Ihre Mutter Sylvie hat ganz andere Pläne für sie. Marilyn soll als Modell groß rauskommen. ...

Inhalt:

Marilyn steckt voller Träume. Irgendwann möchte sie auf eine Uni gehen, um danach Fotografin zu werden. Ihre Mutter Sylvie hat ganz andere Pläne für sie. Marilyn soll als Modell groß rauskommen. Überall erzählt Sylvie herum, dass ihre Tochter Schauspielerin ist und für Werbeaufnahmen gecastet wird. Mit den Gagen ihrer Tochter möchte die Mutter der Armut entkommen, sich ein schönes Haus mit Pool kaufen und glücklich werden. Bis es soweit ist, zieht Sylvie mit ihrer Tochter nach L.A. zu Onkel Woody. Beim Ausräumen der Umzugskartons treffen sie auf James, der ebenfalls mit seinen Großeltern und seinem Bruder in dem Wohnkomplex beheimatet ist. Sylvie bittet den jungen Mann um Hilfe. Sie selbst zieht sich in das Haus zurück. Letztlich ist es Marilyn, die gemeinsam mit James den Einzug stemmt. Beide kommen sich bei dieser Gelegenheit näher und plötzlich ist geteiltes Leid doppelte Freude.

Jahre später: Marilyn hat ihre Pläne ein College zu besuchen, um Fotografin zu werden, aufgeben müsssen. Stattdessen hat sie ein zauberhaftes Kind bekommen. Die junge Frau versucht alles, um es ihrer Tochter Angie recht zu machen. Sie will Angie ein sorgenfreies Leben ermöglichen. Sie soll aufs College gehen können. Angie lässt jedoch der Gedanke an ihre Vaterlosigkeit nicht mehr los. Immer wieder wird sie auf ihre Hautfarbe angesprochen, die anders als die ihrer Mutter, dunkle Nuancen aufweist.
Marilyn hat ihr erzählt, dass James und sein Bruder bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind. Doch ein Musikvideo, welches von einem Justin Bell produziert wurde, weckt Angies Neugierde. Dieser Name triggert sie angesichts der Namensgleichheit des Produzenten mit ihrem Onkel. Lebenszeichen oder Zufall? Kurzerhand fährt Angie zu ihrem Ex-Freund. Sie bittet ihn, sie nach L.A. mitzunehmen. Sam ist nicht begeistert, denn er hat die Trennung von Angie noch lange nicht verkraftet. Dennoch willigt er ein. Es beginnt ein spektakuläres Abenteuer. Wird Angie in einer so großen Stadt wie L.A. mit diesen wenigen Hinweisen auf ihren Onkel Erfolg haben können?



Im Detail:

Ava Dellaira erzählt ihre Geschichte zweier Frauen auf der Suche. Der Leser begleitet zum einen die junge Marilyn, die voller Wünsche und Sehnsüchte steckt. Sie möchte irgendwann einmal Fotografin werden. Bis dahin bedient sie sich einer imaginären Kamera. Mit Zeigefinger und Daumen beider Hände, bildet sie ein Quadrat und versucht darin schöne Momente einzufangen; mit einem Blinzeln der Augen betätigt sie den Auslöser. Diese „Gedankenbilder“ versucht Marilyn fest in ihrem Kopf einzuspeichern und nicht mehr zu vergessen.

Marilyns Mutter sucht die Chance mit ihrer Tochter die Verwirklichung ihrer Träume zu wahren.
Sie träumt von einem Leben in einem Luxushaus. Die Tochter soll mit Werbefotografien das Geld dazu eintreiben. Sylvie und Marilyn wandern von einem Casting zum anderen. Die Tochter muss sich kalorienarm ernähren und ist nach einer Mahlzeit oft noch gar nicht richtig satt. Der Umzug zum Onkel macht alles nicht besser. Denn Woody ist der Spielsucht verfallen. Mit Onlinepoker und Kasinobesuchen verdient er sich seinen Lebensunterhalt. An schlechten Abenden greift er zum Alkohol und pöbelt herum. Es ist besser ihn an solchen Tagen zu meiden, das hat Marilyn schnell raus. Doch etwas Gutes hat dieser Umzug nach L.A. auch. Denn schon am ersten Tag lernt Marilyn den dunkelhäutigen James kennen.

James ist, im Gegensatz zu seinem jüngeren Bruder Justin, eher verschlossen. Und dennoch kommen sich Marilyn und er näher. Sie verbringen Zeit miteinander und schaffen Erlebnisse. Marilyn fühlt sich in James Gegenwart wohl. Seine Familie ist so ganz anders als ihre eigene. Die Großeltern sind herzlich, ihre Tür steht immer offen für Marilyns spontane Besuche. Doch gerade in dem Moment, in dem James und Marilyn anfangen Pläne für die Zukunft zu schmieden, passiert etwas, was ihr Leben für immer verändern wird.

Der zweite Handlungsstrang der Geschichte beschäftigt sich mit Angie, Marilyns Tochter. Angie ist sich sicher, dass ihre Mutter ihr nicht die Wahrheit erzählt hat, was ihren Vater angeht. Kurzerhand beschließt sie eigene Recherchen anzustellen. Hierzu benötigt sie jedoch Hilfe. Leider ist Sam, ihr Ex-Freund, die einzige Option sie nach L.A. zu fahren.

Ava Dellaira verwebt in ihrem Werk die Geschichten zweier Frauen, die sich der Verfolgung ihrer sich selbst gesetzten Lebensziele verschrieben haben. Auch die Erfahrung mit dem latenten Rassismus der us-amerikanischen Gesellschaft ist ein Thema. Am Zusammenspiel der Figuren zeigt Ava Dellaira meisterhaft Alltagsrassismus. Dabei reduziert die Autorin ihre Darstellung auf die reine Präsentation und lässt sich zu keinerlei Kommentar hinreißen.

Die Autorin legt den Fokus jedoch nicht nur auf die Hauptfiguren. Geschickt haucht sie den Nebenfiguren Leben ein und lässt sie dem Leser ans Herz wachsen. Mein besonderer Liebling in der Geschichte war James Bruder, Justin, der mit seiner lebendigen Art nicht nur Marilyns Herz für sich gewinnen konnte. Aber auch James und Justins Großeltern hätte ich gerne einmal im realen Leben kennengelernt. Woody wiederum ist wie geboren zum Antihelden.



Fazit:

Eine Liebesgeschichte, die ein Echo im Herzen weckt. Ava Dellaira zeigt mit, „Auf der Suche nach dem Kolibri“, dass auch Liebesgeschichten spannend sein können. Denn wenn es um Liebe geht, ist Hass nicht fern. Der Roman beschäftigt sich mit zwei Frauen auf der Suche. Die eine mit Zukunftsvisionen, die andere auf der Suche nach Antworten in ihrer Vergangenheit.

Ohne erhobenen Zeigefinger und ohne Sendungsbewusstsein schreibt Dellaira von den Abgründen und Sonnenseiten menschlichen Seins. Um die Protagonistinnen ranken sich skurrile, liebenswerte und zum Teil vom Schmerz zerfressene Figuren.
Ein starkes Stück Literatur ist schließlich das Ende des Romans, das wie ein Paukenschlag erscheint und einen fast ratlos zurücklässt.

Von mir gibt es eine volle Leseempfehlung für dieses Buch.



Buchzitate:

Marilyn geht nicht mehr duschen an diesem Abend, sie will das Meer nicht abwaschen, jenen stummen Beweis, dass sie zumindest für einen Nachmittag einen Platz in der Welt hatte.

Er bietet ihr seinen Pulli an, und sie zieht ihn sich über den Kopf – er ist so groß, dass sie angenehm darin versinkt. Sie atmet seinen Duft ein, der sich mit der salzigen Meeresbrise mischt, und hat endlich das Gefühl, wieder Luft zu bekommen.