Cover-Bild Wohin dein Traum dich führt
22,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Krüger
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 608
  • Ersterscheinung: 23.03.2017
  • ISBN: 9783810523839
Barbara Wood

Wohin dein Traum dich führt

Roman
Veronika Cordes (Übersetzer)

Kalifornische Palmen, bedrohte Natur und eine Frau, die um ihren Traum kämpft – Bestsellerautorin Barbara Wood erzählt unwiderstehlich gut.
Als die schöne New Yorker Erbin Elizabeth im Sommer 1920 bei der Schiffspassage in die Heimat auf Nigel, Baron Stullwood trifft, ist sie von ihm fasziniert: Man hat ihn zwar enterbt, aber er brennt vor Energie und Zuversicht, und er ist fest entschlossen, England mit all seinen beengenden Traditionen hinter sich zu lassen und aus eigener Kraft ein Imperium zu erschaffen. Elizabeth verliebt sich in ihn und seinen Traum von riesigen Palmenplantagen in der kalifornischen Wüste. Die wilde Landschaft begeistert und berührt sie zutiefst. Doch in Palm Springs, auf das gerade der Glanz von Hollywood und seinen Filmstars fällt, erlebt Elizabeth auch die dunkle Seite von Nigels Ehrgeiz und seiner Gier nach Geld und Einfluss. Kann sie wirklich ganz allein gegen die mögliche Zerstörung der fragilen Natur kämpfen – und sich gegen Nigel stellen? Wer wird ihr dabei helfen? Elizabeth muss entscheiden, ob sie ihrem eigenen Traum folgen darf.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2017

Interessanten Lebensgeschichten

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Der ehrgeizige und ungestüme Nigel erbt von seinem Vater statt des erhofften Familienanwesens lediglich den Titel des Barons von Stullwood und eine einmalige Abfindung. Seiner hochfliegenden Träume beraubt ...

Der ehrgeizige und ungestüme Nigel erbt von seinem Vater statt des erhofften Familienanwesens lediglich den Titel des Barons von Stullwood und eine einmalige Abfindung. Seiner hochfliegenden Träume beraubt und in seiner Ehre gekränkt, verlässt er England mit dem nächsten Schiff in Richtung Amerika. Um dort Erfolg und genügend Startkapital zu haben, verdreht er mit seiner charmanten Art auf der Reise der reichen Erbin Elizabeth den Kopf. Um sein Ziel, sie schnellstens zu seiner Frau zu machen, zu erreichen, schreckt er auch vor drastischen Schritten nicht zurück. In ihrer Verliebtheit willigt sie in eine überstürzte Hochzeit ein und folgt ihm nach Palm Springs, ohne zu ahnen, welcher wahre Charakter in ihrem Gatten schlummert.

Mich hat die Geschichte von der ersten Seite an gefesselt. Die anschaulichen und stimmungsvollen Beschreibungen der Landschaft und der Natur, aber auch die interessanten Einblicke in die Lebensgewohnheiten und Weisheiten der Indianer, standen in ausgewogenem Verhältnis zur Handlung. Durch die eingängige Darstellung der Protagonisten und der Nebenfiguren, hatte man das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein und konnte sich in die jeweiligen Lebensgeschichten sehr gut hineinfühlen. Auch die Zeit der 1920er Jahre, in der der Roman spielt, war interessant, weil vieles in unserer heutigen Welt so absurd erscheint. Zum Beispiel dass Ärzte ins Gefängnis kamen, wenn sie Frauen über Verhütung aufklärten oder Alkohol nur auf gesetzeswidrigen Wegen zu bekommen war. Ebenso die beginnende Ära des Tonfilms spielt eine Rolle, weil er eine bis dahin erfolgreiche Schauspielerin wegen ihres Unterschichtakzents in tiefe Verzweiflung stürzt.

Es werden einige bemerkenswerte Nebengeschichten erzählt, die unter anderem von der alten Geistseherin Luisa, der treuen Zofe Fiona, dem Quacksalber "Doc Perry" oder dem Cowboy Cody handeln. Sie alle haben ihre eigenen Sorgen und Probleme, sind jedoch eng mit dem Schicksal von Elizabeth verbunden und tragen zu ihrer Entwicklung hinaus aus der Opferrolle bei. Auch wenn sie für meinen Geschmack zu passiv blieb und noch mutiger gegen Nigel hätte kämpfen können.

Die Probleme, die die Indianer durch das Auftauchen und die Übermacht der Weißen bekommen, werden eindrucksvoll und verständlich dargestellt. Der Kampf um ihre Rechte und die schwierige Gratwanderung zwischen dem Erhalt ihrer Traditionen und der Akzeptanz der modernen Welt haben mich besonders beeindruckt. Insgesamt hat mich der Roman richtig gut unterhalten und die Atmosphäre des Landes und der Zeit sehr anschaulich eingefangen.

Veröffentlicht am 02.05.2017

Packender Pageturner von Barbara Wood, der seine Leser in die Zeit der Roaring Twenties entführt und die Geschichte von sehr mutigen, charismatischen Frauen erzählt, die für ihre Rechte kämpfen und einstehen

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England 1920:

Der Adlige, Nigel Barnstable, nach dem Tod seines Vaters nun Titelerbe, fällt aus allen Wolken bei der Testamentseröffnung, denn sein Vater hat es tatsächlich gewagt, das Anwesen und die ...

England 1920:

Der Adlige, Nigel Barnstable, nach dem Tod seines Vaters nun Titelerbe, fällt aus allen Wolken bei der Testamentseröffnung, denn sein Vater hat es tatsächlich gewagt, das Anwesen und die Ländereien seinem jüngeren Bruder Rupert zu überlassen und ihn lediglich mit dem Adelstitel und einer Geldsumme abzufinden, die nicht im Mindesten seinen Lebensunterhalt decken kann, denn Nigel, überaus ehrgeizig, will von jeher hoch hinaus. Kurz entschlossen bricht er alle Kontakte in Derbyshire ab, verlässt seine Familie ohne Gewissensbisse und macht sich auf nach Amerika, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Bereits auf dem Schiff begegnet er bei der Überfahrt der jungen und unermesslich reichen Elizabeth Van Linden. Sie ist die behütete Tochter eines einflussreichen Geschäftsmannes und genau die richtige Partie für Nigel, findet der junge Mann, um seine Zukunftspläne umsetzen zu können.

Der skrupellose Nigel schafft sich kurzerhand einen Nebenbuhler um Elizabeths Hand vom Hals und hält bald darauf, nun in Amerika, selbst um Elizabeths Hand an. Elizabeth ist überglücklich, glaubt in Nigel die große Liebe gefunden zu haben und bis über beide Ohren verliebt in den attraktiven Briten. So lässt sie sich auch schnell dazu überreden, nach der Hochzeit mit Nigel nach Palm Springs zu ziehen. In der Wüstenstadt, will Nigel eine Dattelplantage hochziehen und ersteht dort ein luxuriöses Anwesen.

Obwohl Palm Springs so völlig anders ist, als die Großstadt, aus der Elizabeth stammt, ist sie dennoch überwältigt von der Schönheit der Natur und auch in ihrer Ehe gibt es anfangs keine Probleme. Nigel stürzt sich mit Feuereifer auf das Pflanzen der Dattelbäume und ist kaum zu Hause. Um Sprachschwierigkeiten mit den Indianern und Mexikanern vorzubeugen, die auf der Plantage für Nigel arbeiten, stellt Nigel den ruhigen, attraktiven Cowboy Cody ein, der eigentlich nur auf der Durchreise ist und dringend einen Mann aus seiner Vergangenheit sucht. Zwischen Cody und Elizabeth entspinnt sich eine zunächst platonische Freundschaft, von der Nigel nichts mitbekommt, der sich mit Filmleuten aus Hollywood anfreundet. Als Elizabeth jedoch schwanger von Nigel wird, kommt es zu einem Streit zwischen dem Ehepaar und Nigel zeigt Elizabeth zum ersten Mal sein wahres Gesicht. Elizabeth ist erschrocken und zögert sich jemandem anzuvertrauen. Doch Cody ahnt bereits, dass etwas Gravierendes zwischen dem Ehepaar vorgefallen ist.

Währenddessen hat die Schamanin Louisa, aus dem Stamm der Cahuilla, ganz andere, aber ebenfalls sehr große Probleme. Ihr Mann, der Häuptling des Stammes, ist alles andere als glücklich darüber, dass Nigel Barnstable den Indianern Wasser für seine Dattelplantage abzapfen will. Wasser, das dem Stamm vom Staat zugebilligt wurde. Sie weiß genau, dass es zur Katastrophe kommen würde, wenn sie nicht eingreift. Zudem ist sie bereits betagt und sucht händeringend nach einer Nachfolgerin, die nach ihrem Tod die Geister beschwört und das Volk spirituell leitet.

Aber auch eine Hausangestellte von Elizabeth ist unglücklich. Zu gerne würde sie heiraten, doch ihr eigenes Glück scheint ihr verwehrt zu sein, da sie Elizabeths Mutter einst versprach, immer da zu sein, wenn deren Tochter ihre Hilfe benötigt…

In „Wohin dein Traum dich führt“, erzählt Barbara Wood die Geschichte von Frauen, die aus den unterschiedlichsten Verhältnissen stammen, doch eines gemeinsam haben. Sie nehmen den Fehdehandschuh gegen die Männerwelt auf und kämpfen um ihr Glück. Ob nun Elizabeth, die als Ehefrau kaum Rechte besitzt, um sich ihres grausamen und gewalttätigen Ehemanns zu erwehren und das obwohl sie aus reichem Hause stammt, Hausangestellte Fiona, die gefangen ist in ihrem Ehrenkodex als Dienstbotin, oder Schamanin Louisa, die genau wie die anderen Frauen in diesem Roman versuchen muss, sich zu behaupten und neue Wege zu gehen, selbst wenn ihr Mann und Häuptling zunächst nicht geneigt ist, ihr zuzuhören. Trotz der gesellschaftlichen Einschränkungen, denen Frauen ihrer Zeitepoche noch vorbehalten war, sind die 20er Jahre dennoch auch eine Zeit der Veränderung und des Umbruches gewesen und ich fand, dass Barbara Wood diese besondere Zeitepoche besonders lebendig vor dem Auge ihrer Leser auferstehen lässt. Ob die bildhaften Landschaftsbeschreibungen der Wüste, das Ende des „Wilden Westens“, die Prohibition, das schwierige Leben der Indianer, die bereits in Reservaten leben mussten, interessante technische Errungenschaften wie der Tonfilm oder aber die ersten Verhütungsmittel für Frauen und die damalige, schwierige Gesetzeslage diesbezüglich. All diese Themen fand ich spannend erläutert. Dazu webt die Autorin, wie man es von ihr bereits aus anderen Büchern gewohnt ist, eine kleine Prise Magie mit ein und kann auch mit der anrührenden Liebesgeschichte zwischen Elizabeth und Cody überzeugen.

Obwohl der Roman mit seinen über 600 Seiten sicherlich kein Leichtgewicht ist, vergeht die Lesezeit wie im Fluge, denn „Wohin dein Traum dich führt“, ist ein ziemlicher Pageturner, der mir zwei schlaflose Nächte beschert hat, weil ich einfach wissen wollte, ob es für Elizabeth und auch die übrigen Frauen in diesem Roman ein Happy-End geben wird. Das Schicksal einer Frau in diesem Roman, die ich bislang nicht erwähnt habe, ein Stummfilmstar, ist mir besonders nahe gegangen. Man kann sich sehr gut in die Schauspielerin und ihre Gedanken und Gefühlswelt hineindenken. Aber das gelingt einem auch bei den übrigen Protagonisten, wie zum Beispiel bei Cody, der ein Geheimnis mit sich herumträgt. Ich mochte die Dialoge zwischen Elizabeth und Cody sehr, weil sie von Tiefgang zeugen und echt wirken. Zwar sind die Liebesszenen eher züchtig und unspektakulär zu nennen, doch kommt es darauf auch gar nicht an, bei einem Roman von Barbara Wood, da hier andere Dinge im Fokus stehen, wie Wahrhaftigkeit, Lebensklugheit, Romantik, Abenteuer und Spannung. Der psychopatische Schurke in diesem Roman ist wirklich abgrundtief böse und so leidet man beim Lesen stets mit dem Heldenpaar mit und kann es vor Spannung kaum aushalten.

Besonders gut gefallen hat es mir, dass die Heldin des Romans, Elizabeth, sich zu keinem Punkt einschüchtern lässt. Sie ist eine starke, intelligente Romanheldin, die alle Möglichkeiten ausschöpft, die ihr zur Verfügung stehen, aber dabei sehr besonnen und vorsichtig handelt. Das war eine angenehme Abwechslung zu all den schwachen TSTL Heldinnen, aus anderen Romanen, anderer Autoren.