"Leben ist etwas Beängstigendes. Keiner von uns besitzt das Regelbuch."
Hier handelt es sich hier um den zweiten Teil einer Reihe, kann aber unabhängig vom ersten Teil gelesen werden, da die Handlung völlig eigenständig ist. Sie schließt zeitlich direkt an den Vorgänger an, ...
Hier handelt es sich hier um den zweiten Teil einer Reihe, kann aber unabhängig vom ersten Teil gelesen werden, da die Handlung völlig eigenständig ist. Sie schließt zeitlich direkt an den Vorgänger an, aber es stehen Charaktere im Fokus, die im ersten Buch nur eine kleine Rolle gespielt haben. Zuerst fand ich es schade, dass man von den liebgewonnenen Protagonisten und der Wayfarer nichts mehr erfahren hat, doch die interessanten Persönlichkeiten in der neuen Handlung, haben mich schnell versöhnt. Außerdem hoffe ich, dass es in einer weiteren Fortsetzung ein Wiedersehen mit der Crew geben wird.
Die künstliche Intelligenz des Raumschiffs Wayfarer, die sich jetzt Sidra nennt, wurde in einen menschenähnlichen Körper hochgeladen und findet sich in der neuen Umgebung nur schwer zurecht. Sie kann ihren programmierten Aufgaben nun nicht mehr nachkommen und muss sich verstecken, denn auf ihre Existenz in einem sogenannten Body-Kit stehen gesetzliche Höchststrafen - für alle Beteiligten. Pepper und Blue versuchen mit allen Mitteln, ihr die Eingewöhnung zu erleichtern, doch sie können nicht verhindern, dass sie in eine schwere Identitätskrise gerät.
In einem zweiten Handlungsstrang wird Peppers Geschichte erzählt. Man erfährt, wie sie in ihrer Kindheit ausgebeutet wurde und nur mit Hilfe einer weiteren künstlichen Intelligenz und ihrer Geschicklichkeit beim Reparieren von Schrott, überleben konnte. Es hat mich fasziniert, wie die beiden Handlungsstränge am Ende zusammengeführt wurden und einen gut durchdachten Plot ergeben haben. Dabei hat mich das Geschehen wirklich gefesselt, obwohl es keine nennenswerten Spannungsmomente, bis auf den Schluss, gab. Die Erzählkunst der Autorin überzeugt ohne reißerische Action-Szenen. Das hat mir sehr gut gefallen.
Man konnte sich auch gut in die Gedanken und Gefühle der Charaktere hineinversetzen. Sogar die Verzweiflung eines Programms konnte man regelrecht spüren. Mir haben die verschiedenen Eigenheiten der Aliens wieder viel Spaß gemacht, auch wenn es nicht ganz so "bunt" zuging, wie im ersten Teil. Die Reihe gehört auf jeden Fall zu meinen Highlights im SF-Bereich, gerade weil sie so anders ist.