Cover-Bild Der Fund
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 30.09.2019
  • ISBN: 9783641225070
Bernhard Aichner

Der Fund

Thriller
Warum musste Rita sterben? Wer hat die Supermarktverkäuferin, die doch nie jemand etwas zuleide getan hat, auf dem Gewissen? Hat die 53-jährige wirklich ihr Todesurteil unterschrieben, als sie eines Tages etwas mit nach Hause genommen hat, was sie besser im Laden gelassen hätte? Offiziell ist der Fall abgeschlossen – aber da ist einer, der nicht aufgibt. Ein Polizist, der scheinbar wie besessen Fragen stellt – und Ritas Tod bis zum Ende nicht akzeptieren will…

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.01.2020

Ungewöhnlich! Spannend! Ein Hammer!

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Der Plot:
Der Plot ist eigentlich eine Alltagsfantasie. Wer hat noch nicht vom großen Lottogewinn geträumt?! - Nur, in dieser Geschichte versteckt sich der vermeintliche Reichtum nicht in Bargeld. Der ...

Der Plot:
Der Plot ist eigentlich eine Alltagsfantasie. Wer hat noch nicht vom großen Lottogewinn geträumt?! - Nur, in dieser Geschichte versteckt sich der vermeintliche Reichtum nicht in Bargeld. Der wertvolle Fund ist in einer Lebensmittelkiste versteckt. Der Versuch, diesen in bares Geld umzumünzen, scheitert kläglich. Selbst als versucht wird, die Uhren zurückzudrehen entstehen daraus nur weitere, folgenschwere Verwicklungen. Der Plotaufbau verlässt ausgetretene Pfade. Genial!

Die Charaktere:
Wie man sieht, ist es nicht zwingend erforderlich, dass jede Figur in einem Roman dezidiert beschrieben wird. Zum Beispiel ist der Kommissar eine große Unbekannte. Man kennt weder seinen Namen, sein soziales Umfeld, noch seine Charakterzüge. Dies lässt der Fantasie des Lesers einen großen Spielraum.
Der Autor bedient sich der Zwei-Perspektiven-Technik. Einmal beschreibt er die tatsächlichen Geschehnisse und später lässt er seine Darsteller die Situation so beschreiben, wie es für den jeweiligen am besten passt. Diese verschieden Perspektiven zeigen deutlich den Unterschied zwischen Realität und Erzählung auf, und prägen so die Charaktere. (9/10)

Die Sprache:
Aichner bedient sich einer kurzen prägnanten Sprache. Trotzdem holpert man beim Lesen nicht durch den Text. Man muss sich nicht erst an die Art des Schreibens gewöhnen, vielmehr lässt er durch seine Sätze harmonische Bilder im Kopf entstehen.

Fazit:
Eine äußerst spannende Geschichte, mit mehr als überraschenden Wendungen. Es wäre unfair der Geschichte gegenüber, in Frage zu stellen, ob die Protagonisten logisch handeln. Sie handeln so, wie sie das Leben geprägt hat. Das muss man als Leser akzeptieren.

Was man jedoch nicht akzeptieren sollte, ist die Aichner-typische Schreibweise seines Textes. Dialoge nicht in Anführungszeichen zu setzen, sondern sie nur mit einem“ – „ zu kennzeichnen, störte mich bis zur letzten Seite. Am liebsten würde ich ihn deshalb einen Punkt abziehen.

Aber der Aufbau der Story ist so gelungen, dass ich davon Abstand nehmen möchte. Ein bisschen Liebe à la „Pretty Woman“ verleiht dem Roman einen zusätzlichen Touch, vor allem dann, wenn im Leben nicht das Recht, sondern die Gerechtigkeit siegt.

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Veröffentlicht am 10.10.2020

Außergewöhnliches Psychopuzzle um ein Verbrechen und seine Täter

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Inhalt:

Supermarktverkäuferin Rita Dalek findet eines Tages mehrere Kilogramm Kokain in einem Bananenkarton. Von etlichen Schicksalsschlägen gebeutelt, entschließt sie sich den Fund zu behalten, um damit ...

Inhalt:

Supermarktverkäuferin Rita Dalek findet eines Tages mehrere Kilogramm Kokain in einem Bananenkarton. Von etlichen Schicksalsschlägen gebeutelt, entschließt sie sich den Fund zu behalten, um damit ein neues Leben zu beginnen. Sie ahnt nicht, welche Kette von Reaktionen sie damit in Gang setzt.

Schnell stellt sie fest, dass nicht nur die albanische Mafia ihre Fährte aufgenommen hat. Die gehobene Gesellschaft, für die das Kokain ihre Eintrittskarte sein sollte, stellt sich ebenfalls nicht so vornehm heraus, wie Rita sich erhofft hat.

Kann sie gemeinsam mit Nachbarin Gerda doch noch alles zum Guten wenden?

Meinung:

Ein raffinierter psychologischer Thriller, der die Gesellschaft in ein anderes Licht rückt. Die Charaktere sind vielfältig, unterschiedlich und werden brillant dargestellt. Lange Zeit bleibt der Leser so im Ungewissen, wer hier tatsächlich gut und wer böse ist.

Der Schreibstil ist außergewöhnlich und schnörkellos, reduziert auf die wichtigen Aussagen der Geschichte. Dies liest sich allerdings an einigen Stellen leider auch etwas langatmig. Sehr gut hat mir die Abwechslung zwischen den Dialogen und der Handlung gefallen, die rückblickend aufgebaut wird, so dass der Leser wie bei einem Puzzle Stück für Stück mehr über den Verbrechenshergang erfährt.

Das Ende überrascht.

Fazit:

Außergewöhnliches Psychogramm eines Verbrechens und den damit zusammenhängenden menschlichen Schicksalen. Lesenswert für alle, die raffinierte Thriller ohne viel plakatives Blutvergießen mögen.

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Veröffentlicht am 02.04.2020

Ein Fund und seine Auswirkungen

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„An einem bestimmten Punkt im Leben kann jeder zum Verbrecher werden. Auch Sie und ich.“ [62]
Mit „Der Fund“ gelingt dem Autor Bernhard Aichner ein Roman, ich sage extra nicht Thriller, da es für mich ...

„An einem bestimmten Punkt im Leben kann jeder zum Verbrecher werden. Auch Sie und ich.“ [62]
Mit „Der Fund“ gelingt dem Autor Bernhard Aichner ein Roman, ich sage extra nicht Thriller, da es für mich eher ein Spannungsroman war, der sich von dem Gros abhebt.
Sprachlich macht Aichner keine Eskapaden, der Schreibstil ist sehr eingängig. Am Anfang der Geschichte bekommen wir als Leserinnen eigentlich schon alles geliefert, was bei anderen Thrillern sich peu à peu präsentiert. Immer wieder werden die Rückblenden in Ritas Leben durch Dialoge eines namenlosen Polizisten unterbrochen. Wobei unterbrochen wahrscheinlich das falsche Wort ist, denn mit den Befragungen nimmt auch der Kenntnisstand der Leserinenn zu. Es sind Puzzlestücke, die sich zu einem großen Gesamtbild zusammensetzen.
Die Geschichte selbst ist eigentlich ziemlich geradlinig: Ein Fund der dein Leben verändern könnte bzw. auch wird.
„Rita Dalek, dreiundfünfzig Jahre alt. Ehefrau, Hausfrau, Putzfrau. Keine Wünsche, keine Träume, kein Aufbegehren in all den Jahren, unsichtbar ist sie. Nie hat sie ein Risiko eingehen wollen.“ [53]
Und doch geht die Protagonistin Rita ein Risiko ein, in der Hoffnung es böte sich „ein Ausweg aus ihrem tristen Leben.“ [148]
Wo so oft bekommt man selten die ganze Wahrheit geliefert. Man ist mit Wendungen konfrontiert, die man nicht alle so kommen gesehen hat. „Der Fund“ ist ein Roman in dem nicht arg viel passiert, der aber trotzdem so spannend ist, dass man immer weiterlesen möchte, neugierig ist auf das, was einen erwartet.

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Veröffentlicht am 11.10.2019

facettenreicher Spannungsroman

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Ich habe bereits Bücher von Bernhard Aichner gelesen und fand bisher alle gut. Dieses Buch unterscheidet sich aber in Schreibstil und Aufbau von seinen Vorgängern.

Während Rita in der Gegenwart erzählt, ...

Ich habe bereits Bücher von Bernhard Aichner gelesen und fand bisher alle gut. Dieses Buch unterscheidet sich aber in Schreibstil und Aufbau von seinen Vorgängern.

Während Rita in der Gegenwart erzählt, was sie in dem Bananenkarton fand und wie ein Plan in ihr reifte, den sie eiskalt umsetzte, ist der zweite Erzählstrang als Vernehmungsgespräch zwischen dem Kommissar, Verdächtigen und Beteiligten dargestellt.
Es ist spannend zu verfolgen wie Aichner den Kontrast der Perspektiven und die jeweilige Sichtweisen wiedergibt.
In jedem Kapitel nähern sich die Ermittlungen der wahren Geschichte um Ritas Schicksal.
Und bald scheint, als wäre die Sache vielleicht doch eine Nummer zu groß für die Verkäuferin gewesen.
Immer weiter tauchen wir in die Welt, in der es nur um Macht und Geld geht. Und für die Rita mit dem Leben bezahlte, weil sie dazu gehören wollte.
Doch wer hat sie auf dem Gewissen, oder war die Geschichte in Wirklichkeit ganz anders?
Die Konstruktion und der Aufbau haben wir sehr gut gefallen und auch das Ende war überraschend, wenn auch etwas weit hergeholt.

Fazit: Ein spannender Roman über eine Frau, die facettenreich und auf interessante Weise versucht ihr tristes Leben zu ändern und einen Polizisten, dem Moral noch etwas wert ist.