Cover-Bild Wovon wir leben
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Zsolnay, Paul
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 20.02.2023
  • ISBN: 9783552073357
Birgit Birnbacher

Wovon wir leben

"Erhellend, überzeugend und überaus lesenswert." SRF
Ein literarischer Roman über die brennenden Themen der Gegenwart: Das neue Buch der Bachmannpreisträgerin Birgit Birnbacher

Birgit Birnbacher, der Meisterin der „unpathetischen Empathie“ (Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau), gelingt es, die Frage, wie und wovon wir leben wollen, in einer packenden und poetischen Sprache zu stellen.
Ein einziger Fehler katapultiert Julia aus ihrem Job als Krankenschwester zurück in ihr altes Leben im Dorf. Dort scheint alles noch schlimmer: Die Fabrik, in der das halbe Dorf gearbeitet hat, existiert nicht mehr. Der Vater ist in einem bedenklichen Zustand, die Mutter hat ihn und den kranken Bruder nach Jahren des Aufopferns zurückgelassen und einen Neuanfang gewagt. Als Julia Oskar kennenlernt, der sich im Dorf von einem Herzinfarkt erholt, ist sie zunächst neidisch. Oskar hat eine Art Grundeinkommen für ein Jahr gewonnen und schmiedet Pläne. Doch was darf sich Julia für ihre Zukunft denken?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2023

Wohin nun?

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Der Roman erzählt die Geschichte von der Krankenschwester Julia, die nach einem groben Fehler ihren Job verloren hat. Und nicht nur das, sie leidet noch extrem an Asthma. Wo soll sie nun hin, nach Hause? ...

Der Roman erzählt die Geschichte von der Krankenschwester Julia, die nach einem groben Fehler ihren Job verloren hat. Und nicht nur das, sie leidet noch extrem an Asthma. Wo soll sie nun hin, nach Hause? In ihrem Heimatdorft ist ebenfalls alles es dem Rude gelaufen. Es gibt viele Arbeitslose, einen Städter, der sein Jahr des Glücks erlebt, Elise, die schreiende Ziege, David, der schwachsinnige Bruder und den Vater der alle Krankheiten hat, die ein Mensch haben kann. Die Mutter ist nach Italien geflüchtet und Julia bekommt von ihrer Freundin Bea ein Jobangebot. Als der Vater einen Unfall hat, muss sie sich entscheiden.

Ein ungeöhnlicher Schreibstil, ein offenes Ende und Charaktäre, mit denen ich nicht ganz klar gekommen bin. Und trotzdem hat das Buch was, was mich dazu bewogen hat es zuende zu lesen. Tiefe Einblicke in einen Menschen, der sich unschlüssig ist, was er nun mit seinem Leben anfangen soll.

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Ein Neuanfang im alten Leben

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Julia's Leben nimmt eine Wendung an, sie kehrt zurück in ihr altes Leben. Doch es ist nichts mehr so, wie es einmal war.
Birgit Birnbacher schreibt emotional und hat auf knappen 190 Seiten eine wahnsinnig ...

Julia's Leben nimmt eine Wendung an, sie kehrt zurück in ihr altes Leben. Doch es ist nichts mehr so, wie es einmal war.
Birgit Birnbacher schreibt emotional und hat auf knappen 190 Seiten eine wahnsinnig detaillierte Geschichte erschaffen. Es braucht für den Leser nicht viel Erklärung, man ist direkt im Geschehen drinnen und kann die Gefühle der Hauptperson sehr gut nachvollziehen.
Mir hat sehr gut gefallen, dass nicht nur eine Beziehung im Vordergrund stand und somit auch verschiedene Themen und Emotionen überbracht wurden. Die schwierige Beziehung zwischen Julia und dem Vater, die Annäherung zu Oskar, Julia's Fremdsein zu dem Dorf und dessen Bewohnern, aber auch die Entfernung zu ihrer Mutter machen die Geschichte rund. In all diesen Beziehungen muss Julia Entscheidungen treffen, die nicht leicht sind. Für Julia hätte ich mir ein anderes Ende gewünscht, trotzdem ist es sehr gelungen und rundet die Frage 'Wovon leben wir?' noch einmal richtig ab.

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Veröffentlicht am 18.02.2023

Innergebirg

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Wovon wir leben – Birgit Birnbacher
Nach einem Fehler und gesundheitlichen Problemen muss Julia ihren Job als Krankenschwester und ihr Leben in der Stadt hinter sich lassen. Aus Mangel an Alternativen ...

Wovon wir leben – Birgit Birnbacher
Nach einem Fehler und gesundheitlichen Problemen muss Julia ihren Job als Krankenschwester und ihr Leben in der Stadt hinter sich lassen. Aus Mangel an Alternativen zieht sie erstmal zurück zu ihren Eltern ins Dorf. Dort muss sie feststellen, dass ihre Mutter nach vielen Jahren unglücklicher Ehe endlich das Handtuch geworfen hat und den Vater sowie den behinderten Bruder verlassen hat.
Es sind im Prinzip sehr viele Themen, die die Autorin in dieses Buch gepackt hat und im Grunde ist es ein sehr politisches Werk -sehr nahe am Puls der Zeit. Sowieso bewegt sie sich unglaublich nahe an ihren Figuren, geradezu gespenstisch normalen Leuten. Das Dorf, in das Julia nie zurückkommen wollte und in dem sie nun doch Zuflucht sucht in ihrer Arbeitslosigkeit, ist ein ganz gewöhnliches kleines österreichisches Dorf. Die Bewohner sind einfache Leute mit Eigenheiten und Schrullen. Vor allen Dingen sehen sie auf „Die Städter“ und „Die Studierten“ herab. Diese Unterschiede zwischen Stadt und Land, Alteingesessenen und Zugezogenen sind auf jeden Fall ein großes Thema dieses Romans. Außerdem geht es um Arbeitslosigkeit (nicht nur Julias) und die Rolle der Frau, von fremden wie auch eigenen Erwartungen. Es ist die Geschichte von Aufarbeitung, Schuld und vor allen Dingen Neuausrichtung. Es bleiben lose Handlungsstränge, nicht alles scheint zu Ende erzählt. Nicht alles wird gut, doch es scheint etwas in Bewegung gekommen zu sein. Ein nachdenkliches Buch, das vom Wandel der Zeit erzählt.
Insbesondere der Erzählstil der Autorin hat es mir angetan. Julia erzählt aus der Ich-Perspektive und lässt den Leser an ihren Gedanken, Erinnerungen und Gefühlen teilhaben. Man kommt ihr so recht nahe. Es ist eine geradezu auffällig einfach gehaltenen Sprache, gespickt mit Redewendungen und Ausdrucksweisen aus dem ländlichen österreichischen Raum. Wirklich sehr authentisch. Dem gegenüber steht Julia, die sich in gewisser Weise für ihre Herkunft schämt und den Schrullen und Widersprüchlichkeiten der Dorfbewohner und Familienmitglieder oftmals mit Kopfschütteln entgegentritt. Ein toller Kontrast und sehr unterhaltsam.
Auf jeden Fall sehr lesenswert! 4 Sterne

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Veröffentlicht am 01.03.2023

Stimmt nachdenklich

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Das Cover des Buches hat mich sofort angesprochen, weil ich sehr gerne schwimme und die Art der Zeichnung mit den verschwommenen Punkten interessant ist.
Die Protagonistin des recht kurzen Buches hat gerade ...

Das Cover des Buches hat mich sofort angesprochen, weil ich sehr gerne schwimme und die Art der Zeichnung mit den verschwommenen Punkten interessant ist.
Die Protagonistin des recht kurzen Buches hat gerade ihre Arbeit als Krankenschwester verloren und kehrt nun mit 37 Jahren zurück in ihr Heimatdorf. Wie soll es nun weitergehen? Wie ist es, zu den Ursprüngen zurück zu kehren? Und wird sie das hektische Arbeitsleben vermissen? Und das Leben in einer eher anonymen Großstadt? Wie soll es nun weitergehen, nachdem ihr Vater sie abgeholt hat. Im Dorf scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Alles wirkte auf mich so festgefahren und veraltet und sehr einengend. Die aus der Stadt werden nicht akzeptiert, Studierte schon mal gar nicht. Die Rollen von Frau und Mann sind hier sehr eingefahren. Aber auf der anderen Seite gibt es hier viel frische Luft, Ruhe und Natur. Ein Buch, das viele Impulse gibt.

Veröffentlicht am 26.02.2023

Der Wunsch nach Freiheit im Zwiespalt mit Verantwortung und Liebe.

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Insgesamt geht es um ein Leben durch selbstverschuldete Arbeitslosigkeit bzw. um Erwerbslosigkeit durch die Schließung von Fabriken und Ähnlichem. Viele Menschen werden dadurch entwurzelt, verlieren ihr ...

Insgesamt geht es um ein Leben durch selbstverschuldete Arbeitslosigkeit bzw. um Erwerbslosigkeit durch die Schließung von Fabriken und Ähnlichem. Viele Menschen werden dadurch entwurzelt, verlieren ihr Selbstwertgefühl und die Orientierung an der Realität. Wie gliedert sich dann der einst festgefahrene, durchstrukturierte Tagesablauf. Wie findet ein aus dem Erwerbsleben unerwartet ausgestoßener Mensch – nur noch Stumpf ohne Wurzeln und Blätter - neuen Sinn im Alltag? Kann man sinnvolle neue Pläne machen und auch die Kraft der Umsetzung dazu finden? Der Südafrikanische Maskenweber könnte als Symbol für Arbeit herhalten, baut er doch ständig neue kunstvolle Nester, obwohl er doch nur eins belegen kann. So kann es auch arbeitslosen Menschen gehen, die in einer wie auch immer gearteten Arbeit neuen Lebensinhalt finden statt nur Arbeitslosengeld zu beziehen. Die weibliche Aufopferung in Pflegefällen wird ebenso als gesellschaftliches Problem aufgegriffen. Sprachlich berührend versetzen viele dieser tiefgehenden Gedankengänge rund um Julia, der Krankenschwester, den Leser ins Nachdenken.

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