Cover-Bild Als das Leben vor uns lag
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10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 30.11.2018
  • ISBN: 9783404177516
Care Santos

Als das Leben vor uns lag

Roman
Stefanie Karg (Übersetzer)

Fünf Frauen, drei Jahrzehnte und eine Nacht, die keine von ihnen vergessen kann

Im Sommer 1950 verbringen fünf Freundinnen einen letzten gemeinsamen Abend in der Klosterschule. Keine von ihnen ahnt, dass diese Nacht ihr Leben für immer verändern wird.
Dreißig Jahre vergehen, bis die ehemaligen Klassenkameradinnen sich wiedersehen. Bei einem Abendessen bringen sie sich gegenseitig auf den neusten Stand. Ihre Lebensentwürfe könnten kaum unterschiedlicher sein, und doch scheint jede Einzelne ihr Glück gefunden zu haben. Aber je später der Abend, desto mehr Schattenseiten kommen ans Licht ...

Ein bewegender Roman über fünf Frauen, die stellvertretend für eine ganze Generation stehen

Ausgezeichnet mit dem Premio Nadal 2017

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2018

Verhängnisvoller Abend

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Als das Leben vor uns lag – diese Geschichte beginnt im Jahr 1950. Da gab es diesen verhängnisvollen letzten gemeinsamen Abend für fünf junge Mädchen in einer Klosterschule. Ein Pfänderspiel sollte zur ...

Als das Leben vor uns lag – diese Geschichte beginnt im Jahr 1950. Da gab es diesen verhängnisvollen letzten gemeinsamen Abend für fünf junge Mädchen in einer Klosterschule. Ein Pfänderspiel sollte zur spannenden und lustigen Unterhaltung beitragen. Doch schon bald lief das Spiel aus dem Ruder und keines der Mädchen wusste etwas über den Ausgang und darüber, was aus den Mädchen geworden ist.
Erst 30 Jahre später haben sich die ehemaligen Schulfreundinnen noch einmal getroffen, um einen Abend gemeinsam zu verbringen und zu erfahren, wie ihre Lebensgeschichten sich entwickelt haben.
Neugierige Fragen gab es: Was ist aus der dicken Olga geworden? Im Internat und dort auch gerade am letzten Abend hatte sie das große Sagen, war die Zeremonienmeisterin, sehr dominant, skrupellos und ziemlich taktlos. Ihre Zwillingsschwester Marta war genau das Gegenteil: schlank, eher ruhig und zurückhaltend und meistens nicht mit Olgas Verhalten einverstanden. Nina war mit ihren 13 Jahren ein Jahr jünger als die anderen Mädchen. Ob das Handlesen immer noch ihre große Leidenschaft ist? Julia war die einzige, die niemanden hatte, der für ihren Aufenthalt im Internat bezahlt hat. Dafür musste sie selbst hart arbeiten, putzen und die anderen bedienen. Aber Julia hat sehr gern gelernt und dafür, dass sie den Unterricht besuchen durfte, die Strapazen in Kauf genommen. Für Olgas Bosheiten musste Julia häufig herhalten. Doch zum Glück gab es noch Lolita, die Fünfte im Bunde, die immer versuchte, Julia beschützend beizustehen.
Auf sehr angenehme emotionale Weise erzählt die Autorin die Lebenswege der unterschiedlichen Frauen und ich fühlte mich gut mitgenommen. Ich bewundere, wie die Wege, die jede Frau auf ganz unterschiedliche Weise gegangen ist, als eigene Geschichten beschrieben und dann miteinander verknüpft worden sind und wie alles am Ende zu einer einzigen großen Geschichte geworden ist.
Am Ende bleibt Raum für eigene Spekulationen, die während der gesamten Geschichte auch schon Platz hatten.
Das Buch hat mir vergnügliche Lesestunden bereitet und ich empfehle es gern weiter. Am besten würde mir gefallen, wenn es noch eine Fortsetzung geben würde.
(Über die nächsten 30 Jahre könnte ja schon wieder berichtet werden.)

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Veröffentlicht am 26.11.2018

Toller Roman

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1950 in einer spanischen Klosterschule. Fünf Freundinnen spielen abends wie so häufig ihr heimliches Pfänderspiel. Doch diesmal verläuft das Spiel anders als erwartet und es wird das Leben der fünf Frauen ...

1950 in einer spanischen Klosterschule. Fünf Freundinnen spielen abends wie so häufig ihr heimliches Pfänderspiel. Doch diesmal verläuft das Spiel anders als erwartet und es wird das Leben der fünf Frauen für immer verändern. Dreißig Jahre vergehen, bis die Frauen sich wiedersehen und sich bei einem Abendessen aus ihren Leben erzählen. Sie haben sich sehr unterschiedlich entwickelt und leben ganz verschiedene Leben. Jede von ihnen scheint ihr Glück auf andere Weise gefunden zu haben. Dennoch kommen immer mehr Schattenseiten ans Licht.

Auf diesen Roman war ich sehr gespannt, denn sowohl das Cover als auch der Klappentext fand ich ansprechend. Die Geschichte konnte mich dann auch überzeugen und mich bis zum Ende in seinen Bann ziehen.
Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen, so dass ich sofort ins Geschehen eintauchen konnte. Bereits der Einstieg war spannend und fesselnd, denn es wurde der letzte gemeinsame Abend der fünf Mädchen in der Klosterschule und das Pfänderspiel erzählt. Was genau damals geschah, erfährt man noch nicht, was meine Gedanken und Überlegungen umso mehr anheizte.
Im weiteren Verlauf lernt man stückchenweise die fünf Frauen näher kennen und liest von ihren Lebenswegen und Erlebnissen. Ich fand es sehr interessant, wie verschieden sich ihre Lebenswege entwickelt haben, insbesondere unter dem Aspekt, dass die Geschichte in Spanien spielte, was für mich ein bisher unbekannter Handlungsort war. Die damalige Zeit und die Atmosphäre wurden sehr anschaulich beschrieben.
Die Charaktere mit ihren individuellen Eigenarten und Ansichten wurden sehr detailliert beschrieben, so dass ich von allen ein sehr gutes Bild vor Augen hatte. Dabei war mir Olga am unsympathischsten, ihre Schwester Marta dagegen mochte ich sehr gerne. Aber alle Charaktere hatten ihre positiven wie auch negativen Eigenschaften. Das wurde wirklich hervorragend herausgearbeitet.
Die Geschichte selbst war interessant und fesselnd aufgebaut. Allerdings fand ich im ersten Drittel einen Bereich etwas langgezogen, auch wenn dadurch das Bild der Frau sehr gut eingefangen wurde. Ansonsten hat mich das Buch wirklich überzeugt. Es wurden auch kleine Details erzählt, deren Bedeutung mir nicht immer sofort klar war oder die Fragen aufwarfen und sich am Ende dann zu einem Gesamtbild zusammenfügten. Das Ende empfand ich als stimmig und es rundete die Geschichte für mich passend ab.

Ein toller Roman über fünf Frauen und deren bewegte Leben. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 26.11.2018

Spanische Geschichte, aus weiblicher Sicht betrachtet!

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Das Cover deutet schon darauf hin, dass die Geschichte in der Vergangenheit spielt.

Hier sind es 5 Schulfreundinnen, die sich nach Jahren wieder treffen. Das Schicksal hat sie getrennt und jede ist ihren ...

Das Cover deutet schon darauf hin, dass die Geschichte in der Vergangenheit spielt.

Hier sind es 5 Schulfreundinnen, die sich nach Jahren wieder treffen. Das Schicksal hat sie getrennt und jede ist ihren eigenen Weg gegangen. Dann treffen sie sich wieder und es ist spannend zu beobachten, wie erst krampfhaft Masken aufrechterhalten werden und dann doch die Hüllen fallen.

Ich mag es gerne, wenn verschiedene Stories in einem Roman zusammen gewoben werden. Es werden die Werdegänge der einzelnen Schulfreundinnen erzählt und ich kann mich in jede absolut hineinversetzen, wobei ich die eine mehr, die andere weniger mag. Aber für jede der Frauen habe ich Verständnis.

Die Autorin versteht es, Spannung aufzubauen und diese zu halten. Ihre Darstellung der einzelnen Persönlichkeiten und ihrer Hintergründe fesselt. Die Handlung ist stimmig und rund, auch das Ende ist glaubhaft.

Die Rollen der einzelnen Frauen bringen mich auch dazu, mein Leben und meine Rolle zu überdenken, das Buch geht nicht spurlos an mir vorüber.
Gerne würde ich wissen, wie es mit den 5 Freundinnen zukünftig weitergeht – vielleicht gibt es eine Fortsetzung?

Lesenswert, wenn man Romane über Frauen mag.
Und sich nebenbei über die jüngere Geschichte Spaniens informieren lassen möchte!


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Veröffentlicht am 26.11.2018

Fünf sehr unterschiedliche Frauen

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Die Zwillinge Olga und Marta, sowie Lolita, Nina und Julia besuchen in den 1950er Jahren eine strenge Klosterschule in Spanien. Abends spielen sie gern ein Spiel, „Wahrheit oder Pflicht“, bei dem sich ...

Die Zwillinge Olga und Marta, sowie Lolita, Nina und Julia besuchen in den 1950er Jahren eine strenge Klosterschule in Spanien. Abends spielen sie gern ein Spiel, „Wahrheit oder Pflicht“, bei dem sich die pummelige und von Minderwertigkeitskomplexen geplagte Olga Aufgaben einfallen lässt, die fast nicht zu bewältigen sind. Eines Abends geht alles schief und Julia muss die Schule verlassen.
30 Jahre lang haben die Mädchen keinen Kontakt, selbst die Zwillinge sind sich fremd. Dann hat Olga die Idee, ein Essen für alle zu geben, bei dem sie sich über die letzten Jahrzehnte austauschen können.
Schon im Vorfeld, aber vor allem bei dem Abendessen, erfährt der Leser viel über die einzelnen Personen, die vollkommen unterschiedliche Leben leben. Olga hat sich selbst neu erfunden, ist inzwischen schlank und modisch, außerdem gut verheiratet mit erwachsenen Kindern. Ihre Schwester Marta feiert als Kochbuchautorin Erfolge, Lolita hat erst spät geheiratet und ist inzwischen Witwe. Julia macht als erfolgreiche Politikerin Karriere und Nina definiert sich über ihren Sexappeal und ihre Liebhaber. Während zu Beginn des Abends jede noch versucht, sich möglichst erfolgreich und glücklich darzustellen, steigt mit dem Alkoholpegel auch die Ehrlichkeit und es kommt so manches ans Licht.
„Als das Leben vor uns lag“ ist ein Buch, das trotz einiger Längen gute Unterhaltung bietet, aber nicht zu den besten Büchern zählt, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Dafür ist es teilweise zu klischeehaft und oberflächlich. Die von Anfang an aufgebaute Spannung bezüglich des Abendessens läuft ins Leere. Meine diesbezüglichen Erwartungen wurden jedenfalls nicht erfüllt.

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Veröffentlicht am 26.11.2018

Emanzipation auf spanisch

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Santos erzählt als Kennerin der spanischen Geschichte des 20. Jahrhunderts fünf Frauenbiographien, die alle von der gemeinsamen Kindheit in einem streng katholischen Internat geprägt im Verlauf der folgenden ...

Santos erzählt als Kennerin der spanischen Geschichte des 20. Jahrhunderts fünf Frauenbiographien, die alle von der gemeinsamen Kindheit in einem streng katholischen Internat geprägt im Verlauf der folgenden 30 Jahren Emanzipationen auf ganz unterschiedlichen Ebenen erleben:
- Religiöse Emanzipation von einem strafenden Gottesbild und der Macht der katholischen Kirche
- Emanzipation im Bereich der Bildung von Frauen, va. im universitären Kontext
- Kulturelle Emanzipation: welche Musik und Literatur darf/muss wahrgenommen werden
- Emanzipation von der eigenen Familie und die Frage, welche Macht der Vergangenheit, insbesondere den Eltern weiter zugesprochen wird
- Emanzipation in der eigenen Partnerschaft und die Frage, welche Rolle sie als (Ehe)Frau annehmen möchte
- Emanzipation in den eigenen Beziehungen und das Hadern mit der Treue
- Emanzipation der eigenen Sexualität
Jede Frau musste hier zwangsläufig ihren eigenen Weg finden und diesen nun in der Situation des Widertreffens neben die Wege und Entscheidungen der früheren Freundinnen stellen. Konflikte und Konkurrenzen sind hier unausweichlich.
Wie nebenbei werden auch einzelne wichtige Stationen der spanischen Geschichte der Nachkriegszeit und der Emanzipation des Staates von Diktatoren vorgestellt.
Auch wenn sich die Berichte der einzelnen Figuren seitenweise etwas in Details verlieren, gelingt es der Autorin eine kunstvolle Komposition der vier unterschiedlichen Frauentypen darzustellen und gleichzeitig einen höchst spannenden Verlauf des beschriebenen Abends zu konzipieren.

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