Cover-Bild Der Beginn
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 24.06.2019
  • ISBN: 9783442758203
Carl Frode Tiller

Der Beginn

Roman
Ina Kronenberger (Übersetzer), Nora Pröfrock (Übersetzer)

Das Leben kann nur rückwärts verstanden werden, gelebt werden muss es vorwärts, heißt es bei Søren Kierkegaard. Terje liegt nach einem Suizidversuch im Sterben. Er lässt sein verpfuschtes Leben Revue passieren. Auf der Suche nach Antworten gräbt er sich immer tiefer in die schmerzhafte Vergangenheit, soghaft getrieben von den blinden Flecken des eigenen Lebens: der depressiven, alkoholkranken Mutter, dem abwesenden Vater, dem Abrutschen in Ticks und Gewalt als junger Mann, und dem quälenden Gefühl des Verlassenseins, das ihn immer bestimmt hat. Momente des Friedens fand er nur in der Natur. Ruhelos stellt Terje sich im Krankenhaus seinem Leben vom Ende bis zum Anfang, vom Tod bis zur Kindheit. Ein bewegendes Buch, erzählt wie im Rausch - über endgültige Entscheidungen, Vorherbestimmung und die Freiheit des Einzelnen.

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Veröffentlicht am 27.10.2019

Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts erzählt

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Carl Frode Tillers Roman Der Beginn erschien 2019 im btb-Verlag. Der norwegische Autor schreibt über einen Mann, der nach einem Suizidversuch im Sterben liegt und sein Leben noch einmal Revue passieren ...

Carl Frode Tillers Roman Der Beginn erschien 2019 im btb-Verlag. Der norwegische Autor schreibt über einen Mann, der nach einem Suizidversuch im Sterben liegt und sein Leben noch einmal Revue passieren lässt.

„Das Leben kann nur vorwärts gelebt und rückwärts verstanden werden“, das wusste schon Søren Kierkegaard. Das war wohl auch die Intention des Autoren, als er die Idee für Der Beginn hatte. Er erzählt das Leben seines Protagonisten rückwärts, sodass der Leser nach und nach versteht, wie es zur aktuellen Ausgangslage, dem Versuch der Selbsttötung, kommen konnte. Hierbei bedient sich der Schriftsteller vieler Metaphern.

Terje liegt nach einem Selbstmordversuch im Sterben. Gefangen in diesem Zustand, zieht sein Leben noch einmal gedanklich an ihm vorbei. Terje versucht Antworten auf viele drängende Fragen zu finden und durchläuft dabei schmerzhafte und traumatische Erinnerungen. Verlust- und Versagensängste begleiteten ihn sein Leben lang. Die Mutter litt unter Depressionen, war alkoholsüchtig und suchte stets Halt bei ihrem Sohn, statt ihm eine Stütze zu sein. Der Vater verließ die Familie für eine andere Frau und die Schwester scheint im Laufe der Jahre die gleiche Krankheit zu entwickeln, wie die gemeinsame Mutter.


Terje ist verheiratet mit Turid. Die Ehe kriselt seit einiger Zeit und beide geraten immer wieder aneinander. Seine Tochter Marit liebt Terje tief und innig. Sie leiden zu sehen, ist für ihn sehr schmerzhaft. In seiner beruflichen Tätigkeit als Klimaforscher, geht Terje regelrecht auf. Die Gesellschaft zu seinen Kollegen sucht er allerdings nicht, geht diesen viel mehr bewusst aus dem Weg, wodurch er keine Kontakte innerhalb der Firma pflegt.

Die Lebensabschnitte vom Erwachsenen, über die Zeit der Adoleszenz, bis hin ins Kleinkindalter sind in Terjes Fall sehr prägend und machen als Leser unweigerlich betroffen. Der Erzählstil ist flüssig und wird sehr bildhaft dargestellt. Eine möglicherweise genetische Veranlagung psychischer Erkrankungen ist in der Familie sichtbar. Bereits Terjes Großmutter litt unter schweren Depressionen und gab dieses Anfälligkeit an Tochter und beide Enkel weiter. Denn schließlich scheitert auch Terje letztlich am Leben selbst.

Dass die Kapitel rückwärts erzählt werden, macht Der Beginn außergewöhnlich. Terje selbst wurde mir leider nie ganz sympathisch. Viele seiner Handlungen waren für mich nicht nachvollziehbar und oft nervte mich seine sehr negative Einstellung sich und vor allem anderen gegenüber. Gleichzeitig ist dieser Umstand für die Handlung nachvollziehbarer Weise gewollt. Für mich war dieser Roman eine ganz neue Erfahrung. Wenngleich ich die Art der Erzählweise interessant fand, wäre es für mich viel einfacher gewesen, die Geschichte in korrekter Reihenfolge zu lesen. Keins schlechtes Buch, aber eines, für das man in der Stimmung sein muss.

Veröffentlicht am 18.08.2019

Wie alles begann

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Meine Meinung und Inhalt
"Sie drehte sich langsam zu mir um und strich Mama dabei vorsichtig über die Haare. Auch sie sieht mich nicht, dachte ich, sie starrt mich direkt an, trotzdem sieht sie mich nicht, ...

Meine Meinung und Inhalt
"Sie drehte sich langsam zu mir um und strich Mama dabei vorsichtig über die Haare. Auch sie sieht mich nicht, dachte ich, sie starrt mich direkt an, trotzdem sieht sie mich nicht, ich nahm den Blick nicht von ihr, ich lächelte, aber sie zeigte keine Reaktion, sie sah durch mich hindurch." (ZITAT)

Der 1970 geborene Carl Frode Tiller ist nicht nur als Schriftsteller erfolgreich, er ist zudem auch als Historiker, Musiker und Komponist tätig. 2001 veröffentlichte er seinen Debütroman „Skråninga“ (Die Böschung). Sein erstes ins Deutsche übersetzte Buch ist „Innsirkling“, das 2015 unter dem Titel „Kennen Sie diesen Mann?“ erschien.

Das Leben kann nur rückwärts verstanden werden, gelebt werden muss es vorwärts. Terje liegt nach einem Suizidversuch im Sterben. Er lässt sein verpfuschtes Leben Revue passieren. Auf der Suche nach Antworten gräbt er sich immer tiefer in die schmerzhafte Vergangenheit, soghaft getrieben von den blinden Flecken des eigenen Lebens: der depressiven, alkoholkranken Mutter, dem abwesenden Vater, dem Abrutschen in Ticks und Gewalt als junger Mann, und dem quälenden Gefühl des Verlassenseins, das ihn immer bestimmt hat. Momente des Friedens fand er nur in der Natur.

"Dass Arten aussterben, ist ja ein vollkommen natürlicher Prozess, das passiert, seit es Leben gibt, und solange auf diesem Planeten Leben exisiert, wird es auch weiterhin geschehen. Aber die Zeit, in der wir gerade leben, zeichnet sich durch zwei entscheidende Besonderheiten aus. Erstens vollzieht sich das Artensterben heutzutae hundertmal schneller, als es auf natürliche Art passieren würde. ...
Die zweite Besonderheit ist die Ursache für das Sterben. Dass hier weder Supervulkane noch Meteoriten hinter der Katastrophe stecken, sondern eine der Arten selbst, nämlich wir, der Mensch." (ZITAT)

Das Cover finde ich sehr passend gewählt. Ein Mann, der sein Leben Revue passieren lässt und über seine Entscheidungen und Handlungen sinniert.

Der Autor hat den Protagonisten Terje vermutlich bewusst nicht wirklich symphatisch geschildert. Er hat sich ab einem gewissen Zeitpunkt in sich selbst zurück gezogen und man meint als Leser, er würde das Leben nicht mehr wirklich genießen können. Er fühlt sich einsam und doch fühlt er oft - denn das begleitet ihn über all die Zeit - eine gewisse Präsenz einer anderen Person. Dieses Phänomen heißt "feeling of presence" und war bei Menschen mit psychischen und neurologischen Erkrankungen sowie bei Menschen in extremen, oft lebensbedrohlichen Situationen verbreitet.

Das Buch war wirklich außergewöhnlich - eine Geschichte erzählt wie im Rausch. Der Autor Carl Frode Tiller hat einen absolut tollen Schreibstil und eine besondere Erzählweise. Er schildert die Handlung rückwärts, also beginnt in der Gegenwart und berichtet über Jahre zurück - wie alles begann.

Veröffentlicht am 01.08.2019

Hat mir leider gar nicht gefallen...

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2 Sterne
(Den Klappentext findest du unten)
Mein drittes Rezensionsexemplar, von dem ich mir viel erhofft habe. Warum ich so enttäuscht bin, könnt ihr hier nachlesen:

Autorin: Carl Frode Tiller
Titel: ...

2 Sterne
(Den Klappentext findest du unten)
Mein drittes Rezensionsexemplar, von dem ich mir viel erhofft habe. Warum ich so enttäuscht bin, könnt ihr hier nachlesen:

Autorin: Carl Frode Tiller
Titel: Der Beginn
Reihe: -
Band: -
Genre: Roman
Veröffentlichung: 24. Juni 2019
Verlag: btb
Seitenzahl: 352


Inhalt

Nach dem Klappentext habe ich viel erwartet: Eine emotionale Reise durch das Leben von Terje, dem Protagonisten; vielleicht auch eine Lehre für’s Leben? Wichtige Thematiken, die zu selten behandelt werden, wie Alkoholprobleme. Und Terjes Leben im Krankenhaus.
Leider habe ich davon nichts wieder gefunden. Das erste Kapitel beschreibt lediglich seinen Suizidversuch, der allerdings nicht geplant war, sondern eine Kurzschlussreaktion. Je weiter das Buch vorankam, desto weniger habe ich diesen Entschluss verstanden.
Die Kapitel waren nicht in chronologischer Reihenfolge. Das hat bei mir zu viel Verwirrung geführt und es hat mir wenig Spaß gemacht, das Puzzle zusammensetzen zu müssen. Emotional berührt hat mich das Buch leider gar nicht…


Schreibstil & Weitere Kritik

Das Buch ist aus der Perspektive von Terje beschrieben. Zu oft werden Ich-Sätze verwendet, die das Lesen und die Handlung wirklich in die Länge ziehen. Außerdem lässt Terje das Leben nicht Revue passieren. Es wird einfach erzählt, als sei es jetzt – ohne seine Gedanken und Einschätzungen nach dem Suizidversuch.
Fazit:
Ich bin sehr enttäuscht und vergebe 2 von 10 Sternen.
Autorin: Gingh
[Unbezahlte Werbung]


Klappentext:
„Das Leben kann nur rückwärts verstanden werden, gelebt werden muss es vorwärts, heißt es bei Søren Kierkegaard. Terje liegt nach einem Suizidversuch im Sterben. Er lässt sein verpfuschtes Leben Revue passieren. Auf der Suche nach Antworten gräbt er sich immer tiefer in die schmerzhafte Vergangenheit, soghaft getrieben von den blinden Flecken des eigenen Lebens: der depressiven, alkoholkranken Mutter, dem abwesenden Vater, dem Abrutschen in Ticks und Gewalt als junger Mann, und dem quälenden Gefühl des Verlassenseins, das ihn immer bestimmt hat. Momente des Friedens fand er nur in der Natur. Ruhelos stellt Terje sich im Krankenhaus seinem Leben vom Ende bis zum Anfang, vom Tod bis zur Kindheit. Ein bewegendes Buch, erzählt wie im Rausch - über endgültige Entscheidungen, Vorherbestimmung und die Freiheit des Einzelnen.“