Cover-Bild Die Quelle
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 26.01.2017
  • ISBN: 9783596030606
Catherine Chanter

Die Quelle

Roman
Verena Kilchling (Übersetzer)

Neu anfangen, draußen auf dem Land. Doch ihr Traum wird zum Albtraum.
Der große internationale Bestseller, der mit seiner verstörenden Aktualität und atmosphärischen Kraft die Leser über alle Grenzen hinweg fesselt.

Was ist grausamer, die Natur oder die Menschen? Ruth wollte mit ihrer Familie neu anfangen, draußen im Haus an der Quelle. Doch als es im ganzen Land nicht mehr regnet, nur noch bei ihnen, wird das Paradies zum Albtraum, der das Leben eines Kindes kostet – und bald kann Ruth nicht einmal mehr sich selbst trauen.

In England regnet es nicht mehr, eine Dürre überzieht das ganze Land. Nur auf dreißig Morgen Land im Westen der Insel fällt noch Regen. Ruth und Mark, denen »die Quelle«, dieses noch fruchtbare Grundstück gehört, haben als Einzige Wasser und könnten sich glücklich schätzen. Doch das vermeintliche Paradies, in dem sie leben, wird zu ihrer ganz persönlichen Hölle.
Ein aufwühlender psychologischer Roman von zwingender Spannung: eine Frau, ein Mann und ihre Familie in einer Extremsituation, die uns jederzeit treffen könnte. Mitreißend erzählt von Catherine Chanter, der Neuentdeckung aus England.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2017

Verstörend, tiefgründig und subtil

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Catherine Chanter konfrontiert ihre Leser im Buch „Die Quelle“ mit einem Szenario, das durchaus eines Tages in nicht allzu ferner Zukunft möglich sein könnte. Es regnet seit Tagen und Wochen nicht mehr ...

Catherine Chanter konfrontiert ihre Leser im Buch „Die Quelle“ mit einem Szenario, das durchaus eines Tages in nicht allzu ferner Zukunft möglich sein könnte. Es regnet seit Tagen und Wochen nicht mehr über den britischen Inseln. Einzig über dem Anwesen das der Protagonistin Ruth Ardingly und ihrem Ehemann Mark gehört und unter dem Namen „Die Quelle“ bekannt ist, gibt es Niederschläge. Doch nicht nur diese Tatsache sorgt im Buch für Konfliktstoff. Das Buch schildert ebenfalls einen Kriminalfall, denn auf dem Anwesen wird ein Junge ermordet und sehr lange bleiben die Umstände des Mords ungeklärt.

Das Cover des Buchs lässt den Leser auf einen Weg zwischen Bäumen schauen, an dessen Ende ein heller Lichtschein lockt, so wie für Ruth und Mark das Anwesen ein Hoffnungsstrahl, ein Neuanfang nach einem persönlichen Desaster ist. Doch nach einem verheißungsvollen Beginn werden beide mit einem sich verdichtenden Anspruch ihrer Umwelt auf die Wasserressourcen, die sich auf dem Gut befinden, bedrängt.
Bei dem in London lebenden Anwalt Mark Ardingly konnte der Verdacht, kinderpornographisches Material zu besitzen, zwar nicht bestätigt werden, jedoch bleibt ein gewisser Makel an ihm haften. Gemeinsam mit seiner Frau Ruth beschließt er daher, aufs Land zu ziehen. Sie erwerben das Anwesen „Die Quelle“ und erschließen sich nach und nach die Fähigkeiten, die das Landleben ihnen abverlangt. Doch dann regnet es nicht mehr im Land, sondern ausschließlich auf ihrem Besitz. Mit der Zeit steigt das Misstrauen der Nachbarn, dass dies nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Es ist nicht möglich das Wasser umzuleiten. Schließlich wird auch das Interesse der nationalen Behörden geweckt.

Die Erzählung beginnt zu einer Zeit, in der Ruth auf das Anwesen „Die Quelle“ zurückkehrt, in Polizeibegleitung und unter Hausarrest gestellt. Ruth erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht in Ich-Form. Anhand ihrer Gedanken erkennt der Leser, dass etwas Schreckliches vorgefallen sein muss. Ruth schildert nicht nur die nun folgenden Wochen und Monate, in denen sie starken Beschränkungen und Restriktionen unterworfen ist, sondern auch die vergangenen Erlebnisse, die sie an diesen Punkt der Geschichte gebracht haben.

Verstörend an der Erzählung sind der Gegensatz der Schönheit der Landschaft an der Quelle und das Wissen um die Dürre im Land. Durch die Vorwürfe gegen Mark in der Zeit als beide in London lebten, wurden auch Ruths Gefühle verletzt. Misstrauen gegen ihren Mann drängt durch die Ereignisse nach außen, wird sogar bewusst gestreut und ist doch unterschwellig schon lange vorhanden. Außerdem macht Ruth sich Vorwürfe in Bezug auf die Erziehung ihrer inzwischen erwachsenen Tochter. Unterschwellig kommt bei ihr noch die Hilflosigkeit hinzu, den unter der Dürre leidenden Menschen nicht helfen zu können.

Im Laufe der Zeit schotten sich Mark und Ruth immer mehr von der Welt außerhalb ihres Anwesens zurück. Dadurch findet Ruth genügend Zeit sich mit ihrer gegenwärtigen Situation auseinanderzusetzen und wird dabei immer unzufriedener, aber auch unsicherer. Die Freundlichkeit der vier selbsternannten Glaubensschwestern im Namen der Rose von Jericho trifft daher auf Nährboden. Vollends überzeugt es sie, auserwählt zu sein als letztes fehlendes Glied der Gemeinschaft, durch ihren Mädchennamen „Rose“. Eingesponnen in diesen emotionalen Mix wird eine einzige Nacht für sie zum Desaster mit der Folge, dass sie sich schuldig an dem Mord des kleinen Jungen glaubt. Vielleicht war es aber auch jemand anders. Allein ohne Vertraute auf dem Anwesen weiß sie die Schuldfrage nicht zu klären. An ihrer Seite findet sich nun der Leser wieder, der mit ihr versucht eine Antwort zu finden.

Beim Lesen ist unklar, welcher Charakter ohne Fehl und Tadel ist und gerade das macht den Roman so besonders. Die Suche nach der Wahrheit und der Gerechtigkeit erhält den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es daher gerne an Leser weiter, die tiefgründige Romane mögen.

Veröffentlicht am 23.05.2017

Ungewöhnlich.

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Inhalt und meine Meinung – Achtung es wird aus dem Inhalt berichtet:
Ruth und ihr Mann Mark kaufen sich ein Grundstück auf dem Lande, um sich ihren Traum von einem Leben auf einem kleinen Bauernhof zu ...

Inhalt und meine Meinung – Achtung es wird aus dem Inhalt berichtet:
Ruth und ihr Mann Mark kaufen sich ein Grundstück auf dem Lande, um sich ihren Traum von einem Leben auf einem kleinen Bauernhof zu verwirklichen. Dieses Stück Land hat praktischer Weise seine eigene Wasserversorgung, nämlich die Quelle. Im Rest des Landes herrscht jedoch eine langanhaltende und heftige Dürre; überall nur nicht auf dem Land der Quelle.
Doch eines Tages wird Ruths Enkel tot im Quell-Teich gefunden.
Wie kam er zu Tode?
War es etwa Mark, der vor dem Umzug auf das Land in London als Pädophiler bezichtigt wurde?
Oder war es gar Ruth selber?
Oder wer sonst?

Der Roman spielt, ohne konkrete Jahresangabe, im heutigen England.
Die Erzählung spielt zwar teilweise in der Realität, doch dann sind auch wieder unrealistische Themen enthalten, was die Erzählung teilweise unlogisch erscheinen lässt.
Die Story wird sowohl in der Gegenwart alsauch in Rückblenden aus Ruths Sicht geschildert. Die Sichtweise wechselt oftmals abrupt innerhalb eines Kapitels, was das Lesen manchmal erschwert.
Ein Großteil des Themas dreht sich um die Sekte, deren Auserwählte Ruth sein soll.
Zeitweise fand ich die Geschichte etwas zu sehr „Nabelschau“ und zu wenig „Vorwärtsgang“.

Fazit: Ungewöhnliches Thema (und wahrscheinlich nicht jedermanns Sache).