Cover-Bild Was ich euch nicht erzählte
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19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 27.05.2016
  • ISBN: 9783423280754
Celeste Ng

Was ich euch nicht erzählte

Roman
Brigitte Jakobeit (Übersetzer)

Von den Verheerungen, die wir einander zufügen


"Lydia ist tot." Der erste Satz, ein Schlag, eine Katastrophe. Am Morgen des 3. Mai 1977 erscheint sie nicht zum Frühstück. Am folgenden Tag findet die Polizei Lydias Leiche. Mord oder Selbstmord?

Die Lieblingstochter von James und Marilyn Leewar ein ruhiges, strebsames und intelligentes Mädchen. Für den älteren Bruder Nathan steht fest, dass der gutaussehende Jack an Lydias Tod Schuld hat. Marilyn, die ehrgeizige Mutter, geht manisch auf Spurensuche. James, Sohn chinesischer Einwanderer, bricht vor Trauer um die Tochter das Herz. Allein die stille Hannah ahnt etwas von den Problemen der großen Schwester. Was bedeutet es, sein Leben in die Hand zu nehmen? Welche Kraft hat all das Ungesagte, das Menschen oft in einem privaten Abgrund gefangen hält? Nur der Leser erfährt am Ende, was sich in jener Nacht wirklich ereignet hat.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2020

Tiefes Eintauchen

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Lydia ist tot. Aber wie kam es dazu? Die Lees sind auf den ersten Blick eine ganz normale, amerikanische Familie, bestehend aus dem Vater, der von chinesischen Einwanderern abstammt, der Mutter und ihren ...

Lydia ist tot. Aber wie kam es dazu? Die Lees sind auf den ersten Blick eine ganz normale, amerikanische Familie, bestehend aus dem Vater, der von chinesischen Einwanderern abstammt, der Mutter und ihren drei - nun nur noch zwei - Kindern. Nach und nach blicken wir immer tiefer hinter diese Fassade. Es gibt so vieles, das niemals ausgesprochen wurde, so vieles, das falsch verstanden wurde, weil man nicht miteinander geredet hat. Und während man immer tiefer in die Familie eintaucht, wird das Bild immer klarer.


Das Cover versteht man erst richtig, wenn man das Buch gelesen hat. Nun finde es aber wahnsinnig toll, denn nach dem Lesen weiß man genau, welcher Ort das ist und durch wessen Augen man hier blickt.
Vorher hat es mich optisch auch schon sehr angesprochen, weil es so schlicht ist aber durch die ungewöhnliche Perspektive heraussticht. Außerdem ziehen mich Cover mit Pflanzen an, ich weiß auch nicht wieso.


Ich gebe zu, ich hatte eigentlich eine andere Geschichte erwartet. Es gibt keinen Klappentext, lediglich drei Zitate aus englischsprachigen Zeitungen und ich hatte die Lebensbeichte einer Mörderin erwartet. Stattdessen fand ich aber eine mit sehr viel Liebe zum Detail und sehr viel Gefühl ausgestaltete, äußerst verschachtelte Familiengeschichte, die mich sehr begeistert hat.

Ich liebe multiperspektivische Bücher, die aber keine klar getrennten Handlungsstränge, sondern fließende Übergänge haben. Wir begleiten mal den einen, mal den anderen und sehen dabei so viele Dinge, die die Familienmitglieder voneinander nicht wissen. Sehr eindrucksvoll zeigt uns die Autorin, wie all diese unausgesprochenen Dinge schließlich zu massiven Mauern werden, die die Familienmitglieder voneinander separieren, sodass wir letztlich eine Familie haben, in der jeder irgendwie alleine und auf sich gestellt ist.
Dieses Buch zeigt, was geschehen kann, wenn man nicht offen zueinander ist. Ein Thema, das mich auch privat oft beschäftigt, da ich sehr ehrlich und direkt bin und häufig Probleme damit habe, dass die Mehrheit der Leute es nicht ist.

Hier gibt es den Vater, dessen Eltern aus China eingewandert sind und der sein Leben lang darunter gelitten hat, überall immer nur "der Chinese" zu sein und der so gerne einfach wäre, wie alle anderen. Die Mutter, die früher Ärztin werden wollte und so gerne anders als alle anderen Frauen geworden wäre. Lydia, die stets versucht es beiden Eltern recht zu machen und durch diese gegensätzlichen Anforderungen förmlich zerrissen wird. Für ihren Vater versucht sie das beliebte Mädchen zu sein, für ihre Mutter die überdurchschnittliche Wissenschaftlerin. Nath, der ältere Bruder, interessiert sich dabei viel mehr für all das, was die Mutter so begeistert, doch das sieht sie überhaupt nicht, weil sie so sehr auf Lydia fixiert ist. Gleichzeitig braucht Lydia ihren Bruder, um all dem Druck überhaupt standhalten zu können. Und dann ist da noch Hannah, das jüngste Kind, das von keinem in der Familie wirklich zur Kenntnis genommen wird, obwohl sie sich so sehr nach Liebe sehnt.
Das war natürlich nur ein grober Umriss. Die ganze Familiengeschichte ist sehr verschachtelt, ebenso wie die Handlung. Man kann sich in jeden Einzelnen ehrlich gut hineinfühlen!

Celeste Ng hat zudem einen wunderbaren Schreibstil, der mit vielen ungewöhnlichen, aber sehr poetischen, malerischen Metaphern daherkommt.


Dies ist eins dieser Bücher, die sich beim Lesen zusammensetzen, wie ein Puzzle. Ich könnte jetzt noch seitenweise darüber schreiben, aber am besten lest ihr es einfach selbst! Es ist fantastisch!

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Veröffentlicht am 10.07.2018

Einblick in eine zerrissene Seele

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Im Mai 1977 wird die sechzenjährige Lydia Lee tot im See aufgefunden. War es Mord, Selbstmord – oder gar ein Unfall? Mit diesem Rätsel beginnt der Roman um ein Mädchen, Tochter der ehrgeizigen Marilyn ...

Im Mai 1977 wird die sechzenjährige Lydia Lee tot im See aufgefunden. War es Mord, Selbstmord – oder gar ein Unfall? Mit diesem Rätsel beginnt der Roman um ein Mädchen, Tochter der ehrgeizigen Marilyn sowie von James, einem Sohn chinesischer Einwanderer.
Was zuerst wie ein Krimi anmutet, entpuppt sich beim Lesen als ein Roman, welcher ein tiefsitzendes Familiendrama aufdeckt. Professor James Lee heiratete seine Marilyn zu einer Zeit, in welcher die Durchmischung der Hautfarben in einigen US-Staaten sogar noch gesetzlich verboten war. Entsprechend reagierten viele auf diese Kombination und selbst beruflich hatte James viel mit Vorurteilen zu kämpfen, während Marilyn die langersehnte berufliche Erfüllung versagt blieb.
Einfühlsam schildert Celeste Ng den familiären sowie gesellschaftlichen Druck, unter welchem Lydia aufwächst, hin- und hergerissen zwischen mütterlichem Ehrgeiz und dem Stigma der Andersartigkeit. Ein Druck, unter welchem sie zu zerbrechen droht. Mich hat dieser Roman sehr berührt, da Celeste Ng einen Einblick in Lydias Seele gewährt, welcher oberflächlich betrachtet kaum wahrnehmbar war. Ein Einblick, welcher auf traurige Art erkennen lässt, unter welchem Umständen Lydias Leben endete.

Veröffentlicht am 16.05.2018

Ein mitreißender Roman

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Lydia ist tot. Der Beginn des Romans. Aber was War eigentlich geschehen? In dem Buch geht es mehr um die Familie und deren Vergangenheit also im den Tod. Wer also eine spannenden Thriller erwartet lihr ...

Lydia ist tot. Der Beginn des Romans. Aber was War eigentlich geschehen? In dem Buch geht es mehr um die Familie und deren Vergangenheit also im den Tod. Wer also eine spannenden Thriller erwartet lihr falsch. Nicht desto trotz ist es ein sehr gutes Buch!
Im Jahre 1977 stirbt Lydia. Im Rückblick erfährt man vieles über die Vergangenheit irre Eltern, ihr Vater der als Chinese eingewandert ist und nie so richtig anerkannt wurde, er wollte doch immer wie die anderen sein. Ihre Mutter das komplette Gegenstück, sie wollte als Frau eine Ärztin werden und immer irgendwie außergewöhnlich. Die Perspektiven wechseln ständig und so erfährt man mehr von allen Protagonisten also die einzelnen Familienmitglieder selbst von einander wissen.
Das Buch setzt sich mit dem Thema Rassismus auseinander und weiterhin zeigt es was zu viel Druck auf Kinder für eine Auswirkung haben kann.
Es ist ein gut gelungener Roman den ich aufjedenfall weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 15.03.2018

Roman mit Tiefgang!

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Ein stilles Familiendrama:
WAS ICH EUCH NICHT ERZÄHLTE - Celeste Ng ? ———————————————
Ein einfühlsames Buch über eine Familie, die das Verschwinden einer Tochter verkraften muss.
Nach und nach erfährt ...

Ein stilles Familiendrama:
WAS ICH EUCH NICHT ERZÄHLTE - Celeste Ng ? ———————————————
Ein einfühlsames Buch über eine Familie, die das Verschwinden einer Tochter verkraften muss.
Nach und nach erfährt der Leser, wie es dazu gekommen ist, welche Rolle die einzelnen Familienmitglieder dabei gespielt haben und welche unterschwelligen Gefühle und Konflikte hinter jeder Fassade einer perfekten Familie brodeln können. Es sind die kleinen Dinge, die ein oder mehrere Leben für immer verändern.
Die Autorin erzählt so einfühlsam, dass man sich in jeden der einzelnen Charaktere und seine Taten hineinversetzen kann, ohne dass das Buch je kitschig wird.
Mich hat das Buch nachhaltig beeindruckt und ich kann es nur jedem Leser, der auf der Suche nach einer Geschichte mit Tiefgang ist, ans Herz legen.

Veröffentlicht am 16.09.2017

Packende Familientragödie

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Ich habe die Hoffnung, dass das Buch aus der Fantasie von Celeste Ng stammt und nicht Ähnlichkeiten mit ihrer Familiengeschichten hat. Denn es ist brutal. Nicht wie Chris Carters Thriller. Da hat man das ...

Ich habe die Hoffnung, dass das Buch aus der Fantasie von Celeste Ng stammt und nicht Ähnlichkeiten mit ihrer Familiengeschichten hat. Denn es ist brutal. Nicht wie Chris Carters Thriller. Da hat man das Gefühl, dass es nur brutale Fantasie ist, die zum Glück nicht in die Tat umgesetzt wird. Aber Ng beschreibt mit so vielen Details die Familie Lee, deren Leben in tausend Scherben daliegen und jeden Tag noch viel mehr offenbart werden. Inhaltlich geht es um den Tod eines jungen Mädchens, die nicht mehr wusste, wer sie war und nur das getan hat, was ihre Eltern ihr befohlen hatten. Mehr kann ich gar nicht dazu schreiben, weil nur noch Spoiler herauskommen würde, was ich nicht will bei so einem Buch, was einem sehr zum Nachdenken bringt. Allerdings wohl eher weniger für ein Weihnachtsgeschenk geeignet, was derzeit kurz bevor steht. Außer jemand will einem zeigen, dass man diesen Bann von Perfektionismus brechen muss, da man ansonsten niemals wahrhaft glücklich leben wird.