Cover-Bild Mein heller Abgrund
13,99
inkl. MwSt
  • Verlag: adeo Verlag
  • Themenbereich: Philosophie und Religion - Religion und Glaube …
  • Genre: Ratgeber / Spiritualität
  • Ersterscheinung: 15.01.2018
  • ISBN: 9783863347956
Christian Wiman

Mein heller Abgrund

Gedanken zum Leben für alle Sterblichen dieser Welt
Mein Gott mein heller Abgrund
In den all mein Sehnen nicht gehen will
Wieder komme ich an den Rand all meines Wissens
Und nichts glaubend glaube ich dies.

So beginnt Christian Wimans wilde, wunderschöne, mutige und poetische Pilgerreise nach einer Krebsdiagnose zurück zum Glauben an einen Gott, den er - oder der ihn - aufgegeben zu haben schien.

"Das beste moderne Buch über den Glauben."
New York Times, David Brooks

"Vielleicht braucht jede Generation einen Autor, der vom ausgetretenen Weg abweicht und dadurch den Zugang zum Glauben erneuert, wie es Christian Wiman tut."
Wall Street Journal, David Yezzi

Weitere Formate

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2018

Poetische Überlegungen über Gott und den Tod

0

Christian Wiman wächst in einer ländlichen Umgebung in Texas auf, in der Religion allgegenwärtig ist. Als Kind erlebt er eine Bekehrung, die er aber später in Frage stellt, da er zu dieser Zeit einfach ...

Christian Wiman wächst in einer ländlichen Umgebung in Texas auf, in der Religion allgegenwärtig ist. Als Kind erlebt er eine Bekehrung, die er aber später in Frage stellt, da er zu dieser Zeit einfach nichts Anderes kannte. Als Student trifft er erstmals Atheisten. Für ihn selbst tritt der Glaube in den Hintergrund. Mehr und mehr versteht er sich als Poet. Mit Worten versucht er seine Sicht der Welt und seine Gefühle auszudrücken.

Eine niederschmetternde Krebsdiagnose verändert alles. Der Tod ist von nun an sein ständiger Begleiter. Durch die Krankheit, und zusammen mit seiner geliebten Frau, findet er mit langsamen, zögernden Schritten zurück zu Gott. Aber es bleiben viele Zweifel. Vieles, was er von Gott ahnt, kann er nicht mit Worten ausdrücken. Er zweifelt an der Auferstehung. Einerseits tröstet ihn sein neugefundener Glaube, andererseits hadert er damit. Woran er sich festhält ist die Schwäche und Verlassenheit Jesu am Kreuz, der darum auch sicher ihn in seiner Not verstehen kann.

Dieses Buch ist eine fragmentarische Sammlung von Gedanken und Gedichten, aufgezeichnet im Laufe von mehreren Jahren, in denen der Autor mit seiner Krebserkrankung kämpft. Er spricht von den unaussprechlichen Schmerzen, die seine Erkrankung mit sich bringt, von seinen Kindern, die er vielleicht nicht lange begleiten kann, und immer wieder von seiner verzweifelten Suche nach Gott. Er ahnt, dass sich die Welt nur mit Gott erklären lässt. Er spürt die Lücke, die nur mit Gott gefüllt werden kann. Er spricht aber auch offen über seine Zweifel.

Manche Sätze dieses Buches sind sehr tiefsinnig und sicher wohlüberlegt. Andere erscheinen mir einfach nur verwirrend. Wer Dichtung liebt, wird sicher viel Freude an diesem Buch haben. Auch Menschen, die noch keine Beziehung zu Gott haben und ihn angesichts von Leid suchen, können hier Hilfe und Trost finden. Die Lektüre ist auf jeden Fall nicht einfach. Es ist ein Buch, in dem man immer wieder hineinschauen kann, aber es ist weniger dafür geeignet an einem Stück gelesen zu werden.

Schade, dass lange, komplizierte Sätze die Verständlichkeit dieses Buchs erschweren. Und schade, dass der Autor sich nicht einfach in Gottes liebende Gegenwart fallenlassen kann, ohne alles verstehen zu müssen. Das Überzeugtsein von einer Auferstehung der Toten wäre in der Situation des Autors sicher besonders tröstlich. Ich hoffe seine Suche führt ihn zu dieser Gewissheit.