Cover-Bild Nur ein Wort
14,90
inkl. MwSt
  • Verlag: ProTalk
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 10.10.2017
  • ISBN: 9783939990420
Christina Talberg

Nur ein Wort

Seulement une parole
Anna hat eine grüne Kunstlederjacke, ein Faible für Pariser Programmkinos und Filme aus kühlen Ländern. Und sie hat ein Problem: Sie liebt die Männer nicht, mit denen sie Sex hat. Und auch die nicht, mit denen sie keinen Sex hat.

Pedro ist katholischer Slumpfarrer und politischer Flüchtling aus Kolumbien, wo seine umstürzlerischen Ideen nicht gerne gesehen werden. Auch er hat ein Problem: Er verliebt sich in Anna.

Nur ein Wort – Seulement une parole erzählt von Tabus und Redeverbot. Von dem Risiko, der Liebe wegen auf den Regenschirm zu verzichten. Und der Chance, den grauen Pariser Dauerregen in glitzernde, schillernde Perlenschnüre zu verwandeln.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2018

Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte mit gesellschaftlichen Anspruch...

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Das Cover des Buches ist wirklich schön gemacht, das Cover zeigt eine Strasse in Paris, man sieht im Hintergrund des Eiffelturm und die recht schlicht gehaltenen Farben runden das Cover wirklich schön ...

Das Cover des Buches ist wirklich schön gemacht, das Cover zeigt eine Strasse in Paris, man sieht im Hintergrund des Eiffelturm und die recht schlicht gehaltenen Farben runden das Cover wirklich schön ab.
Anna ist eine Lebefrau - sie nimmt sich, was sie will, auch wenn sie die Männer, mit denen sie die Nächte verbringt, nicht liebt. Anna versteht in dieser Beziehung ihre Schwester Nat nicht, die das typische in Annas Augen Spiesserleben mit Ehe und einem Kind führt, was Anna immer wieder verwundert, weil das Lebensmodell nicht in ihre Welt und ihre Einstellung passt.
Pedro ist katholischer Pfarrer, der aus seinem Slum in Kolumbien geflüchtet ist und sich aufgrund seines Glaubensbekenntnisses nicht verlieben darf.
Doch dann begegnen sich beide in Paris und diese Begegnung wird ihrer beider Leben durcheinander wirbeln, da Pedro sich in Anna verliebt und das wird eine recht turbulente Liebesgeschichte.
Christina Talberg schreibt sehr flüssig, auch der Stil zu Beginn des Buches etwas gewöhnungsbedürftig war und die Geschichte baut sich langsam auf, auch der Spannungsbogen ist etwas knapp gehalten, was aber vielleicht auch an der Kürze der Geschichte liegt. Christina Talberg kreiert aber mit Anna und Pedro zwei spannende Menschen, die ein völliges anderes Lebensmodell haben, aber die eins verbindet - die Liebe und das Kämpfen für alle ihre Ideale.
Christina Talberg schreibt recht gesellschaftskritisch, was aber in die Zeit passt und sie versteht das Spiel mit tabuisierten Themen, das muss man sagen.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Anna geschrieben, trotzdem bleib Anna als Protagonistin etwas an der Oberfläche, obwohl aus der Ich-Perspektive erzählt wird.
Leider fehlt auch sonst etwas die Tiefe in den Protagonisten - so merkt man kaum, dass es sich bei Petro um einen katholischen Pfarrer handelt, weil das Thema katholische Kirche maximal gestreift wird, mehr aber auch nicht. Da wünscht man sich schon mehr, gerade wenn man im Klappentext liest "katholischer Pfarrer eines Slums aus Kolumbien wird er wegen seines Einsatzes für soziale Gerechtigkeit politisch verfolgt" wünscht man sich dann mehr zu dem Thema, aber das fehlte leider.
Auch Anna ist als Protagonistin recht blass, auch wenn sie im Buch immer wieder mal an ihre Grenzen kommt.

Fazit:
Nur ein Wort - Seulement une parole ist ein Roman, der sehr lebendig ist, weil man mit Anna und Pedro zwei Protagonisten gestaltet hat, die aus zwei Welten kommen und mit zwei völlig verschiedenen Lebensmodellen ausgestattet sind, aber trotzdem auf der Suche nach ihrem Ideal sind. Man findet eben nicht die klassische Liebesgeschichte vor, da Christina Talberg sich nicht scheut, Gesellschaftskritik und auch Tabuthemen mit in die Geschichte einzubinden, was den Roman besonders macht.

Veröffentlicht am 30.11.2017

Anders als gedacht (3,5 Sterne)

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Anna lebt in Paris und liebt das Leben in dieser Stadt, doch eines ist auch in Paris nicht anders: sie war auch in der Stadt der Liebe noch nie verliebt. Vielleicht liegt es an ihrer eigenen Vergangenheit? ...

Anna lebt in Paris und liebt das Leben in dieser Stadt, doch eines ist auch in Paris nicht anders: sie war auch in der Stadt der Liebe noch nie verliebt. Vielleicht liegt es an ihrer eigenen Vergangenheit? Daran, dass sie den Tod des Vaters nie so ganz überwunden hat unddie Beziehung, die ihre Mutter später einging, alles andere als gewöhnlich ist. Dann lernt Anna Pedro kennen, einen katholischen Pfarrer aus einem Slum in Kolumbien, der von dort fliehen musste, da sein solzialer Einsatz alles andere als Anklang fand. Doch ausgerechnet ein Priester, dessen Gelübde ihnen im Wege steht? Und ausserdem, wer darf bestimmen, ob man sich verliebt?
Meine Meinung:
Das Cover ist, spätestens wenn man den Inhalt kennt, passend gewählt, denn auch wenn es sehr trist und trüb wirkt, macht es doch neugierig. Doch der Einstieg fiel mir nicht ganz leicht, da ich mich doch ein wenig an die sehr sprunghaft wirkende Protagonistin und deren Gedankengänge gewöhnen musste. Aber der Schreibstil der Autorin Christina Talberg machte die Geschichte dann doch wiederum leichter, denn dieser lässt sich locker und leicht lesen. Sprachlich sehr jung und sehr modern, ist es auch durchaus für junge Erwachsene vorstellbar, bringt aber auch sonst nicht nur Unterhaltung, sondern lädt auch zum Nachdenken ein.
Liest man alleine den Klappentext, könnte man annehmen, dass es hier ein reiner Liebesroman ist. Doch bis es hier wirklich um die Liebe zwischen Anna und Pedro geht, vergeht eine ganze Weile, bzw. erlebt der Leser hier sehr viel rund um Anna, deren Leben und Gedanken. Viele politische Themen werden angesprochen und die ein oder andere Kritik wird wach. Sei es die Gesellschaft oder die Kirche, so ein bisschen bekommt hier jeder einen Part, der den Leser zum Nachdenken animieren kann und auch soll. Gerne hätte es hier an der ein oder anderen Stelle noch ein wenig mehr in die Tiefe gehen können, wobei es da abzuwägen ist, wie sehr das alles dann noch in eine Liebesgeschichte gepasst hätte. Diese Waage zu halten, ist der Autorin doch recht gut gelungen.
Erzählt wird die Geschichte i aus der Ich-Perspektive von Anna. Diese lernt der Leser sehr intensiv kennen und auch wenn man viele ihrer Gedanken kennenlernt, so ist es doch alles in allem ein wenig sprunghaft und immer mal wieder muss man innehalten, um noch einmal zu überlegen, auf was Anna da gerade hinaus wollte. Doch je mehr man sie kennenlernt, umso sympathischer wird sie dem Leser. An und für sich ist sie eine Frau, die ihr Leben durchaus mit Humor nimmt. Die Verbundenheit zwischen Anna und Nat ist deutlich spürbar. Die beiden Frauen wuchsen in nicht ganz einfachen Verhältnissen auf und man merkt, wie sehr Nat alles perfekt machen möchte. Dabei wirkt sie durchaus schonmal sehr steif, aber ihre Art kann man nachvollziehen. Pedro ist ein interessanter Charakter, doch gerade seine Herkunft und sein Amt als Priester hätten diese Liebesgeschichte noch intentsiver machen können. Hier hätte ich mir einfach gewünscht, dass er mehr in den Vordergrund gerückt wäre und man seine Zerrissenheit zwischen Amt und Liebe noch mehr verdeutlichen könnte.
Mein Fazit:
Eine Liebesgeschichte, die auf jeden Fall eins ist: nicht gewöhnlich. Es gibt einige Themen, die mich immer wieder zum Nachdenken brachten, gerade diese Frage, ob es heute überhaupt noch richtig ist, dass es eine Institution wie die Kirche noch immer schafft, vorzugeben, wen man lieben darf. Was mir ein bisschen gefehlt hat, waren die intensiveren Gefühle, ich hätte mich gerne mit den Charakteren verbunden gefühlt, was aber nicht immer gelang. Was mir aber hier richtig gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass diese Geschichte in keinster Weise kitschig wirkt, also wer eine Priester-Liebesgeschichte voller Drama und Schmalz erwartet, ist hier nicht richtig. Eine Geschichte, in die es sich lohnt, einmal hineinzulesen.

Veröffentlicht am 26.11.2017

Nur ein Wort

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Anna war bisher noch nie so richtig verliebt. Das ändert sich aber als sie Pedro kennenlernt. Auch Pedro findet schnell heraus, dass er Gefühl für Anna hat und so dauert es nicht allzu lang bis die beiden ...

Anna war bisher noch nie so richtig verliebt. Das ändert sich aber als sie Pedro kennenlernt. Auch Pedro findet schnell heraus, dass er Gefühl für Anna hat und so dauert es nicht allzu lang bis die beiden im Bett landen. Das Problem an der Sache ist aber, dass Pedro ein katholischer Priester ist und diese Art der Liebe ihm verboten ist.

Pedro ist nun also zwischen seinen Gefühlen hin- und hergerissen. Nach ihrer gemeinsamen Nacht schreibt er Anna daher einen langen Brief und erklärt ihr, warum die Beziehung nicht funktionieren kann. Noch einmal einige Zeit später kommt es aber natürlich doch, wie es kommen muss und die beiden finden wieder zueinander. Pedro entscheidet sich für die Liebe, auch wenn es ihn sein Amt als Priester kostet.

Anna kommt dazu auch noch etwas schwierigeren Familienverhältnissen. Ihr Vater ist vor einigen Jahren verstorben, ihre Mutter hat mittlerweile ebenfalls eine heimliche Beziehung zu einem Pfarrer, ihre Schwester ist verheiratet und hat ein Kind und führt ein sehr grünes Leben.

Mir gefallen Liebesgeschichten, die anders sind, in denen es nicht nur um die normalen Widrigkeiten des Lebens geht, sondern die Tiefgang haben. Genau das habe ich von diesem Buch erwartet. Diese Erwartung wurde aber nur zum Teil erfüllt.

Anna hat auf mich den Eindruck einer sehr sympathischen jungen Frau gemacht, die das Leben überwiegend mit Humor nimmt. Abgesehen von ihrer Angewohnheit, sich selbst oft „Alte“ zu nennen, mag ich sie sehr gerne. Ihre Schwester Natascha und ihr Schwager Victor gingen mir manchmal aber ein bisschen auf den Zeiger. Ihre Lebensweise und ihr Denken ist mir einfach zu grün, um mich damit zu identifizieren. Auch die Tochter der beiden, Paola, wünscht sich oft ein lockeres Leben. Sie tat mir dahingehend manchmal schon ganz schön leid.

Pedro’s anfängliche Zweifel die Beziehung betreffend, fand ich gut nachvollziehbar. Und auch seine Entscheidung für Anna und gegen das Priester-Sein ist für mich authentisch. Nachdem Anna und Pedro dann aber ganz offiziell ein Paar sind, reden sie zwar ab und zu über das Problem, dass Pedro’s Amt mit sich bringt und er schreibt im Verlauf des Buches auch einen Brief an seinen zuständigen Bischof, aber ob er den Brief auch tatsächlich versendet und wie genau die Antwort ausfällt, das bleibt offen.

Diese ganze direktere Auseinandersetzung zwischen Pedro und der Kirche kommt mir hier einfach viel zu kurz. Pedro hat erst Zweifel, dann kommen die beiden zusammen und dann sind sie halt glücklich zusammen. Da fehlt mir die tiefergehende Auseinandersetzung mit dem Thema. Es wirkt mir alles ein bisschen zu leicht.

Fazit
Die Problematik eines Priesters, der sich für die Liebe und gegen sein Amt entscheidet, hätte in „Nur ein Wort“ noch ein bisschen tiefer ausgearbeitet werden können.

Veröffentlicht am 13.11.2017

hat was, aber mich hat es nicht überzeugt

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Anna eine etwas schräge junge Frau mit einer chaotischen Familie, verliebt sich in Pedro den Slumpfarrer aus Kolumbien. Da sie aber aufgrund der Beziehung ihrer Mutter zu einem Pfarrer ein negatives Bild ...

Anna eine etwas schräge junge Frau mit einer chaotischen Familie, verliebt sich in Pedro den Slumpfarrer aus Kolumbien. Da sie aber aufgrund der Beziehung ihrer Mutter zu einem Pfarrer ein negatives Bild vor Augen hat, läßt sie die Beziehung nicht zu. Bis Pedro sie eines Tages mit einem Geständnis überrascht.
Ihre Schwester Natasche hingegen führt ein fast bodenständiges Leben, mit Mann und Kind. Allerdings wachsen auch hier die Probleme in den Himmel...

Der Schreibstil etwas gewöhnungsbedürftig, die Problematik im Vordergrund Politk und Kirche. Die Charaktäre sind mir irgendwie alle nicht sympatisch rübergekommen, trotz des Chaos in der Famile. Kurz gesagt es hat mich nicht ganz überzeugt, ich habe zum Teil quer geesen und das gubt 3 Sterne.

Veröffentlicht am 03.12.2017

Eine graue Protagonistin und ein leidenschaftlicher Priester in einem tristen Paris

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Die Geschichte ist aus Annas Sicht erzählt, und ich fand leider keinen Zugang zu ihr. Sie war mir zwar nicht komplett unsympathisch, aber ich fand sie spröde, introvertriert - einfach anstrengend. Sie ...

Die Geschichte ist aus Annas Sicht erzählt, und ich fand leider keinen Zugang zu ihr. Sie war mir zwar nicht komplett unsympathisch, aber ich fand sie spröde, introvertriert - einfach anstrengend. Sie scheint regelrecht mit ihren melancholischen Gedanken in ihrem eigenen Kopf, in ihrer kalten winzigen Wohnung eingesperrt zu sein. Dadurch wirkte die Geschichte für mich lange Zeit sehr bedrückend und trist. Der vielgepriesene Pariser Charme half hier leider auch nichts. In diesem Buch kam mir die Stadt wie ein schmuddeliger Moloch kaputter Gestalten vor.

Pedro blieb mir bis zum Schluss fremd. Er ist ein guter Kerl, aber ein extremer Mensch mit viel (übertriebener) Leidenschaft. Männer, die schon nach einer Nacht eine Frau heiraten und mit ihr Kinder haben wollen, sind mir etwas suspekt. Zusammen wirken Anna und Pedro einfach nicht. Man fragt sich, worin die gegenseitige Anziehungskraft liegt. Kein Knistern, kein Beben - bei mir kamen null Emotionen an. Dann auch noch Szenen, in denen Anna sich bei Pedro wie ein Schaf verhält, das zu allem Ja und Amen sagt, während es "Hilfe, nein!" denkt.

Bei den anderen Charakteren fehlte mir ebenfalls die Tiefe, auch wenn sie alle sehr interessante Figuren sind. Gefallen hat mir aber Annas gutes Verhältnis zu ihrer Schwester Nat und ihrer kleinen Nichte. Interessant auch die Familiengeschichte: Der Vater kam bei einem Unglück ums Leben, die Mutter unterhält seitdem eine bereits lang anhaltende Beziehung zu einem katholischen Pfarrer. Diese Thematik wird oft in Rückblenden aufgegriffen. Später lernt der Leser dann auch die vielzitierte Mutter samt Priester-Freund kennen, was nochmal für Dynamik in der Geschichte sorgt.

Die ersten zwei Drittel des Buches bin ich etwas lustlos durch die Seiten geschlichten. Erst im letzten Drittel hat es die Autorin meines Erachtens herausgerissen. Die Geschichte dümpelt nicht mehr so vor sich hin, und zum Schluss habe ich die Gefühle zwischen Anna und Pedro sogar einigermaßen abgekauft. Nichtsdestotrotz muss ich wiederum kritisieren, dass sich die ganzen Probleme und Missstände, die sich vorher langwierig durch das Buch zogen, nun fast alle nach und nach in Gefälligkeit auflösten. Dies hat mich einerseits für die Figuren gefreut, die sich diese Wendungen zum Positiven hin auch verdient hatten. Andererseits war es zu konstruiert und zu gewollt.

Der Schreibstil ist einerseits relativ einfach gehalten. Allerdings unterhalten sich die Figuren öfter über sehr anspruchsvolle Themen aus den Bereichen Politik oder Philosophie, was auch dem Leser stellenweise Konzentration abringt. Es werden Stilmittel wie eingeschobene Liedtexte, Schlagzeilen aus Zeitungen oder Geräusche ("dopp, tschick, klack") verwendet, was ich persönlich eher störend fand, was aber vielleicht Annas teils wirre Gedankengänge ganz gut wiedergibt. Generell lässt sich der Schreibstil aber schnell und angenehm lesen.

Zu guter Letzt muss ich noch anmerken, dass das Layout mehrmals meinen Lesefluss gestört hat. Oft gab es abrupte Wechsel von Block- in Flattersatz, mitten in den Zeilen gab es Worttrennungen. Da dies auffallend häufig vorkam, würde ich hier dem Verlag empfehlen, das Layout nochmal zu überprüfen.

"Nur ein Wort" ist eine etwas schwere Liebesgeschichte mit einer grauen Protagonistin, die mich nicht so ganz überzeugen konnte, die aber im letzten Drittel nochmal das Ruder herumreißt und sich immerhin schnell weglesen lässt. Ich persönlich fand leider keinen Zugang zu den Figuren und hatte beim Lesen wohl nicht den nötigen Hang zur Melancholie.