Cover-Bild Sonntags fehlst du am meisten
(29)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 08.09.2017
  • ISBN: 9783548290201
Christine Drews

Sonntags fehlst du am meisten

Roman

Familie ist Liebe mit Ecken und Kanten

Schon immer war Caro das Lieblingskind ihres Vaters, doch seit einem großen Streit haben sie keinen Kontakt mehr. Nun steht die Goldene Hochzeit von Caros Eltern vor der Tür, aber wie soll Caro ihrem Vater gegenübertreten? Als arbeitslose, alleinerziehende Mutter fühlt sie sich von dem Mann, der nach dem Krieg seine Firma aus dem Nichts aufgebaut hat, nicht ernstgenommen. Erst durch ihre neugewonnene Freundschaft mit der alten Frau Schneiders kann sie Verständnis für die Generation der Kriegskinder entwickeln. Und plötzlich scheint eine Versöhnung doch möglich …
Ein kluger und bewegender, generationenumspannender Vater-Tochter-Roman.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2017

Familiengeschichte mit Tiefgang

0

Trotz des sehr fröhlichen Covers hatte ich aufgrund des Titels nicht mit einer durchgehend heiteren Familiengeschichte gerechnet, aber auch nicht mit so einer emotionalen und zum Nachdenken anregenden ...

Trotz des sehr fröhlichen Covers hatte ich aufgrund des Titels nicht mit einer durchgehend heiteren Familiengeschichte gerechnet, aber auch nicht mit so einer emotionalen und zum Nachdenken anregenden Erzählung.
Über einen Zeitraum von etwas über 70 Jahren wird hier die Beziehung zwischen Karl Winter und seiner Tochter Caro wiedergegeben. Karl ist ein Selfmade-Mann, der sich schon sehr früh als siebenjähriger Junge in der Nachkriegszeit in der Rolle als Beschützer und Ernährer für seine geliebte Mutter und seine beiden Schwestern wiederfand. Diese extreme Beschützerrolle nimmt er auch gegenüber seiner Tochter Caro – seiner Prinzessin – wahr.
Caro, das Lieblingskind ihres Vaters wächst mit dem sprichwörtlichen goldenen Löffel im Mund auf. Vater und Tochter haben eine sehr enge Beziehung obwohl Carl als selbständiger Bauunternehmer wenig Zeit für die Familie hat. Als Ausgleich überhäuft er seine Tochter mit Geschenken.
In der Familie werden Probleme nicht angesprochen sondern unter den Teppich gekehrt; auch gibt es keine Streitkultur. Caro kommt immer weniger mit ihrem Leben, in dem wichtige Entscheidungen von anderen für sie getroffen werden, zurecht und wird zur Alkoholikerin. Nach einem Unfall kommt es zum Bruch mit ihrem innig geliebten Vater. Ab diesem Zeitpunkt kämpft sie sich Schritt für Schritt aus der Sucht zurück ins Leben. Der schwerste Schritt liegt aber vor ihr – ein Wiedersehen mit dem Vater anlässlich der goldenen Hochzeit ihrer Eltern.
Neben diesen beiden Protagonisten nimmt Maria Schneider noch eine sehr wichtige Rolle ein. Es handelt sich um eine betagte, aber noch rüstige sehr sympathische Dame. Von ihr ist mir besonders folgende Aussage in Erinnerung geblieben: Probleme sind wie Unkraut. Entweder man geht dagegen an, oder sie wachsen einem irgendwann über den Kopf. Aber was einen bestimmt nicht weiterbringt, ist Selbstmitleid.
Die handelnden Personen sind sehr stringent gezeichnet und kommen sehr realistisch rüber.
In einem flüssigen Schreibstil und kurzen Kapiteln wechseln die Sichtweisen ständig sowohl zwischen Karl und Caro als auch Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Durch die jeweils angegebene Jahreszahl bleibt es aber übersichtlich.
Eine Familiengeschichte mit vielen Emotionen, die ich gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 25.09.2017

Vater-Tochter Beziehung

0

Das Cover des Buches ist einfach nur toll. Es erinnert an eine unbeschwerte Kindheit.

Inhalt: Die trockene Alkoholikerin Caro hat es nicht leicht. Obwohl sie immer das Lieblingskind ihres Vaters war, ...

Das Cover des Buches ist einfach nur toll. Es erinnert an eine unbeschwerte Kindheit.

Inhalt: Die trockene Alkoholikerin Caro hat es nicht leicht. Obwohl sie immer das Lieblingskind ihres Vaters war, hat er sich vor einem Jahr von ihr abgewandt. Durch den Anstoß einer Nachbarin kommt Caro ins grübeln. Sie denkt über ihre behütete Kindheit, das Leben ihres Vaters, die Beziehung zu ihrem Vater und ihren Eltern und vieles mehr nach. Bei diesen Rückblenden erfährt man auch mehr über Karls eigene Kindheit, die so einiges an Entbehrungen mit sich gebracht hat. Und so erfährt man auch warum sich Caros und auch Karls Leben so entwickelt hat.

Meine Meinung: Der Autorin ist es gelungen, den Leser mit einem sehr flüssigen Schreibstil an das Buch zu fesseln. Von der ersten Seite an, hat mich Caros Familiengeschichte gefangen genommen. Durch die relativ kurzen Kapitel, die meist immer im Wechsel aus der Geschichte Caros, der Geschichte Karls und der Gegenwart sind, lässt sich das Buch sehr leicht lesen.
Caro mit ihren Problemen ist mir vom ersten Moment an sehr sympathisch. Vor allem wie sie sich nach ihrer Alkoholerkrankung zurück ins Leben gekämpft hat finde ich ganz toll. Nach den Kindheitsbeschreibungen kann man einiges deutlich besser nachvollziehen, warum und weshalb vieles so gekommen ist. Allerdings wird auch Karls eigene Kindheit sehr realistisch dargestellt. So kann man auch verstehen, warum Karl seine Kinder so übertüttelt hat. Seine eigene Kindheit war von Verzicht und Krieg geprägt und das wollte er für seine Kinder besser machen.
Beide Geschichten, die ganz eng miteinander verbunden sind wurden sehr detailiert und realistisch von der Autorin zusammengefasst.

Mein Fazit: Ein wirklich gelungener Roman, den ich bedingungslos empfehlen kann.

Veröffentlicht am 21.09.2017

Wow!

0

Dieses Buch habe ich innerhalb von wenigen Tagen gelesen, weil mich die Geschichte einfach sehr berührt und nicht mehr losgelassen hat. Deswegen konnte ich diesem Buch auch verdiente 5 Sterne geben.

Inhaltlich ...

Dieses Buch habe ich innerhalb von wenigen Tagen gelesen, weil mich die Geschichte einfach sehr berührt und nicht mehr losgelassen hat. Deswegen konnte ich diesem Buch auch verdiente 5 Sterne geben.

Inhaltlich geht es in dem Buch um Caro, das Lieblingskind ihres Vaters. Das wunderbare Verhältnis zwischen ihnen zerbricht dann für ein ganzes Jahr durch einen großen Streit. Was genau das Thema davon war, möchte ich euch jetzt nicht verraten. Wenn ihr neugierig seid, dann schnappt euch das Buch und fangt an zu lesen. Auf jeden Fall kommt es so, dass die Beiden für ein ganzes Jahr nicht mehr miteinander sprechen. Das soll sich ändern, als die Goldene Hochzeit von Caros Eltern bevor steht. In dem einen Jahr ohne Kontakt mit ihrem Vater, hat sich vieles in ihrem Leben geändert, sie plagen Schuldgefühle und dennoch traut sie sich an dem wichtigen Tag ihrer Eltern zu erscheinen.

Mir persönlich hat das Buch sehr gefallen. Das Cover verspricht einen lockeren Familienroman, hinter dem dann aber doch viel mehr steckt. Besonders schön finde ich die Zeitsprünge und Rückblicke. Der Haupterzählstrang spielt im Jahre 2016, aber es wird immer wieder aus der Vergangenheit berichtet, in der Caros Vater Karl noch ein Kind war. Christine Drews hat einfach ein Talent fürs Schreiben und man fühlt richtig mit den Charakteren. Ihre Gedanken, ihre Sorgen, ihre Mimiken...einfach alles kommt perfekt zur Geltung und verleiht der Geschichte eine großartige Authentik. Dadurch das Karl in Zeiten des Krieges noch ein Kind war und schon als kleiner Junge mit den negativen Dingen im Leben, wie Tod, Hunger und Elend, konfrontiert wurde, möchte Karl seiner Tochter ein sorgenfreies Leben ermöglichen. Seine kleine Prinzessin lebt also im Gegensatz zu ihm im Überfluss und weiß auch das nicht richtig zu schätzen. Dieser starke Kontrast wird noch deutlicher, indem sich einige Dinge überschneiden. So wird beispielsweise von Caros Hochzeit berichtet und direkt im Anschluss von der ihres Vaters. Manchmal ist es ein wenig schwierig sich alle Jahreszahlen zu merken, da sich alle paar Seiten das Jahr ändert. Auf der anderen Seite lockert es die Geschichte aber auch unheimlich auf. Neben der Geschichte und Wichtigkeit von Familie und Liebe gibt es in diesem Buch aber auch noch viele weitere elementare Themen, wie der Alkohol, Freundschaften, das Berufsleben, Fehlentscheidungen, die Nachkriegszeit und Schuldgefühle. Und natürlich gibt es noch die wunderbare Senioren-Wg um Marie Schneider, die Caro mit ihren eigenen Geschichten hilft, die Lage ihres Vaters zu verstehen.

Besonders schön finde ich außerdem - die Einteilung des Buches - in verschiedene Kapitel. Diese haben neben einer Überschrift, immer eine Brockhaus-Definition des jeweiligen Wortes. Dies ist eine wunderbare Idee, gerade da dieses Lexikon in diesem Buch auch eine wichtige Rolle spielt.



Veröffentlicht am 14.09.2017

Eine interessante intensive Familiengeschichte

0

Ein heiterer Familienroman – so dachte ich mir, als ich das Cover gesehen habe. Aber weit gefehlt. Christine Drews, die ich bisher nur von ihren Krimis her kenne, macht mich mit einer Familie bekannt, ...

Ein heiterer Familienroman – so dachte ich mir, als ich das Cover gesehen habe. Aber weit gefehlt. Christine Drews, die ich bisher nur von ihren Krimis her kenne, macht mich mit einer Familie bekannt, in der es vor Problemen nur so wimmelt. Nur werden diese Probleme nicht behandelt, sondern unter den Tisch gekehrt. Es gibt keine Auseinandersetzungen miteinander, eine Streitkultur kennt man in dieser Familie nicht. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass Carolina an ihren Problemen zerbricht und schon früh zu trinken beginnt. Bis zu diesem Unfall kommt, der ihr Leben aus den Fugen schleudert, sie aber nach ihrem Entzug beginnt, sich mit sich selbst und den Erlebnissen der vergangenen Jahren auseinander zu setzen.
Ab 1944 bis 2016 erfahre ich, wie Caros Vater Carl Weber den Krieg zusammen mit seinem Mutterle und seiner Schwester überlebt hat, wie schwer er im Westen als Flüchtling schuften musste, bis er seinen eigenen Betrieb aufgebaut hatte. Caro war seit ihrer Geburt immer seine Prinzessin, die er über alles liebt. Allerdings war er durch seine viele Arbeit fast nie da, überbrückte dies aber mit unendlichen Geschenken. Bis zu diesem unsäglichen Unfall, nach dem er sich abrupt von seiner Tochter abwandte. Seit einem Jahr haben sie nicht miteinander gesprochen. Und nun steht die Goldene Hochzeit an, und für Caro die Frage: Soll sie sich mit ihrem Vater versöhnen? Und wenn ja, wie will sie das anstellen?

Caro ist eine Frau von 44 Jahren, die ich gleich in mein Herz geschlossen habe. Mit ihren Ecken und Kanten, mit ihren Selbstzweifeln und ihren Versagensängsten, eine Frau, die mit dem goldenen Löffel im Mund groß geworden ist, die ihr Studium der Architektur geschmissen hat, die immer alles dafür getan hat, ihrem Vater zu gefallen, die immer nach dem Motto gelebt hat: jedem gefallen, niemandem zur Last fallen, die ihre Alkoholsucht bezwungen hat und sich die größten Gedanken macht, wie ihr kleiner Sohn Cornelius die letzten 9 Jahre überstanden hat. Nun ist sie dabei, sich ihr eigenes Leben aufzubauen.

„Probleme sind wie Unkraut. Entweder man geht dagegen an, oder sie wachsen einem irgendwann über den Kopf. Aber was sie bestimmt nicht weiterbringt, ist Selbstmitleid.“ Dieser Satz stammt von der Person, die mich in diesem Buch ebenso beeindruckt hat, wie Caro – Maria Schneiders. Auch die rüstige, resolute, alte Dame hat in ihrem Leben viel mitgemacht und möchte nun, des Alleinseins satt, aus ihrer Villa eine Senioren WG machen. Für Caro sind diese Umbaumaßnahmen der erste eigene Auftrag als nicht abgeschlossene Architektin.

Aber auch die anderen Protagonisten sind hervorragend gezeichnet und für mich gut vorstellbar und absolut präsent. Die Emotionen, von denen es sehr viele hier gibt, kann ich sehr gut nach empfinden. Hier und da hatte ich Gänsehaut und ganz zum Schluss ein kleines Tränchen im Auge.

Eine interessante intensive Familiengeschichte über drei Generationen, die die Beziehung von Vater Carl und Tochter Carolina besonders hervor hebt und die zeigt, dass es hinter den Fassaden oft ganz anders ausschaut als davor. Mich hat diese Geschichte auch ein wenig zum Nachdenken angeregt.

Veröffentlicht am 07.09.2017

"Generation Krieg" und das Leben geht weiter

0

Mit "Sonntags fehlst du mir am Meisten" von Christine Drews durfte ich ein Buch vorablesen, dass in mir viele "Aha"-Effekte ausgelöst hat und mich die Generationen vor uns in einem anderen Licht erscheinen ...

Mit "Sonntags fehlst du mir am Meisten" von Christine Drews durfte ich ein Buch vorablesen, dass in mir viele "Aha"-Effekte ausgelöst hat und mich die Generationen vor uns in einem anderen Licht erscheinen lässt. Ich kann mich noch sehr gut an meine Kindheit erinnern als mir mein Großvater viele Geschichten aus der Kriegszeit erzählt hat. Irgendwie hat er dabei im Nachhinein gedacht so entspannt gewirkt und doch - wie schlimm muss es gewesen sein...

Caro wächst zusammen mit Ihren beiden Brüdern wohlbehütet in einer gut situierten Familie auf. Ihr Vater Karl führt ein gut gehendes Bauunternehmen und tut alles dafür, seiner Familie jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Aus diesem wohl behüteten Idyll heraus findet Caro allerdings nicht so recht in Ihr Leben als Erwachsenen. Ein abgebrochenes Studium, eine nicht funktionierende Ehe und dann noch die Zuneigung, die Ihr der Alkohol entgegen bringt. Nach einem daraus resultierenden Autounfall bricht sie mit Ihrem über alles geliebten Vater.

Die Autorin erzählt uns die Geschichte abwechseln aus der Situation der Tochter und des Vaters. Und das in vielen verschiedenen Zeitabschnitten von 1946 bis 2016. Man kann sich anhand der jeweiligen Jahreszahlen als "Kapitelüberschrift" sehr schnell zurecht finden in welcher Zeit man sich gerade befindet. Die Kapitel selbst sind in einer angenehmen Länge verfasst. Das Buch liest sich sehr flüssig, man will unbedingt wissen wie es weitergeht und so war die Geschichte innerhalb eines Tages ausgelesen. Sie hinterlässt bei mir viele Gefühle. Gerne würde ich bestimmte Dinge die mir durch den Kopf gehen nochmal mit meinem Großvater besprechen - aber das geht leider nicht mehr.

Ich habe die Geschichte als E-Book gelesen. Dieses umfasst 288 Seiten und erschien am 04.09.2017 im Ullstein Ebook-Verlag. Ich bedanke mich ganz herzlich bei diesem Verlag, der mir das Ebook kostenlos zum Vorablesen und Rezensieren bereit gestellt haben.

Als Fazit empfehle ich dieses Buch sehr gerne weiter. Vielleicht hilft es auch vielen zum Verarbeiten von eigenen Familienlasten. Ich vergebe sehr gerne 5 Sterne.