Cover-Bild Frag mich, wie es für mich war
13,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Julius Beltz GmbH & Co. KG
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 232
  • Ersterscheinung: 07.02.2018
  • ISBN: 9783407823601
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Christine Heppermann

Frag mich, wie es für mich war

Kanut Kirches (Übersetzer)

Als Addie schwanger wird, entscheidet sie sich für eine Abtreibung – mit Unterstützung ihrer Eltern und ihres Freundes. Alles verläuft unkompliziert. Nach dem Eingriff bemerkt sie dennoch, dass Veränderungen in ihr vorgehen. Sie sieht bisher getroffene Entscheidungen in einem anderen Licht und bewertet sie neu. Ihre Erfahrungen, Wünsche, Geheimnisse und Gedankenexperimente schreibt sie nieder, mal ergreifend, mal witzig; in Dialogform oder in schnell dahingekritzelten Zeilen – aber immer sehr persönlich und intim.
Addies Geschichte handelt nicht davon, ob eine Entscheidung richtig oder falsch war. Sondern davon, dass jede Entscheidung uns zu dem macht, was wir sind.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2018

Addies Gedanken

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Das Jugendbuch der US-amerikanischen Autorin Christine Heppermann ist vollkommen aus der Perspektive der Protagonistin Addie gestaltet, mit wenigen, gediegen gemachten Zeilen auf jeder Seite, die an Tagebucheinträge ...

Das Jugendbuch der US-amerikanischen Autorin Christine Heppermann ist vollkommen aus der Perspektive der Protagonistin Addie gestaltet, mit wenigen, gediegen gemachten Zeilen auf jeder Seite, die an Tagebucheinträge in Versform erinnern, an poems, innere Zwiegespräche etc.
Dieser Stil ist ganz anders als der vieler anderer Jugendbücher, sehr fein, sensibel und originell.

In der Summe entsteht dennoch eine geradlinige Handlung, die sich auf ein paar Monate erstreckt und von Addies Beziehung mit Nick erzählt, ihr Leben an einer katholischen Schule und als Läuferin, ihre ungewollte Schwangerschaft und Abtreibung und wie sie damit fertigen werden muss.
Dabei werden Addies Freund Nick, ihre Eltern und Freundinnen durchaus als unterstützend beschrieben.
Addie begegnet auch einer alten Freundin Juliana wieder, die ebenfalls Läuferin war.
Es ist eine Zeit, in der sich Addie und ihr Leben sowie ihre Gefühle ändern. Das ist sehr interessant zu lesen.

Veröffentlicht am 28.01.2018

Eine Entscheidung fürs Leben

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Addie ist ein ganz normales, junges Mädchen. Sie trifft sich mit Freunden, liebt ihren Sport und ist glücklich verliebt. Doch mit einem Schlag ist alles anders.

Addie wird schwanger und plötzlich müssen ...

Addie ist ein ganz normales, junges Mädchen. Sie trifft sich mit Freunden, liebt ihren Sport und ist glücklich verliebt. Doch mit einem Schlag ist alles anders.

Addie wird schwanger und plötzlich müssen sie und ihr Freund Entscheidungen treffen, die man in diesem Alter nicht treffen sollte. Sie müssen handeln wie Erwachsene und abwägen, was sie tun sollen. Addie trifft eine Entscheidung und ihr Freund steht ihr in allen Situationen zur Seite.

Doch der Eingriff hinterlässt bei Addie deutliche Spuren, die sie so nicht vorausahnen konnte. Sie verändert sich und ihr Umfeld kann mit diesen Veränderungen nicht besonders gut umgehen. Auch sie selber ist mit sich nicht im reinen.

Christine Heppermann hat hier ein heikles Thema aufgegriffen. Sie erzählt Addies Geschichte in Form von Reimen, wie eine Art Tagebucheintragungen und manchmal Texten sie und ihr Freund sich einfach.

Dadurch ist die Geschichte sehr schnell ausgelesen und man könnte den Eindruck bekommen, sie ist etwas oberflächlich erzählt. Diese Art des Schreibens ist Geschmacksache und ich hatte tatsächlich stellenweise das Gefühl, es fehlt etwas oder einige Stellen sind viel zu schnell abgehakt. Das ist aber wirklich mein Empfinden und ist vielleicht bei anderen Lesern überhaupt nicht so, daher ziehe ich an dieser Stelle nur ein Sternchen ab.

Addies Freund kam für mich viel zu kurz. Eigentlich hat er die ganze Zeit versucht ihr beizustehen, seine eigenen Gefühle wurden komplett außen vor gelassen. Für mich hätte das aber durchaus zur Geschichte gehört.

Generell interessant, die Umsetzung für mich jedoch nicht ganz gelungen.

Veröffentlicht am 13.02.2018

Lauf, Addie, Lauf!

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Wir alle erinnern uns an unsere Jugendzeit – frei, unbeschwert, nichts konnte uns aufhalten. Was sollte schon passieren? Zwischen Partys, Schule und Freizeit hat so mancher Grenzen überschritten, den jugendlichen ...

Wir alle erinnern uns an unsere Jugendzeit – frei, unbeschwert, nichts konnte uns aufhalten. Was sollte schon passieren? Zwischen Partys, Schule und Freizeit hat so mancher Grenzen überschritten, den jugendlichen Leichtsinn im Hinterkopf und den Gedanken von „Wird schon schief gehen.“ Ging es meistens auch – im Falle von Addie aber nicht. Sie ist schwanger, von ihrem Freund – dabei war es nur ein unbedachter Moment. Doch jetzt gilt die Entscheidung – Abtreibung oder nicht, statt Wettkampf oder Lernen?
Die unbequeme Frage nach der Abtreibung, das große Tabuthema, all das thematisiert Christine Heppermann in „Frag mich, wie es für mich war“. Addie entscheidet sich für die Abtreibung, mit Rückenstärkung ihres Freundes und ihrer Eltern. Auch wenn der Abbruch relativ unkompliziert von statten geht, bemerkt Addie immer mehr Veränderungen. Emotionaler Rückzug, Lustlosigkeit, ein Lügennütz um ihre Freunde. Nicht nur, dass Heppermann sich einem schwieirigen Thema gewidmet hat, sie hat auch Addie eine eigene Stimme gegeben. Die Kapitel sind ein wilder Mix aus Gedichten, kurzen Tagebucheinträgen, sehr prosalastig. Doch nach den ersten Kapiteln ist man schnell in einem Lesefluss und kann das Buch an einem Abend lesen. Denn ein Ablegen, kurzes Absetzen ist fast gar nicht möglich. Zu sehr saugt man Addies Geschichte auf, ihre Gedichte und ihre Notizen.
Mit wirklich wenigen Worten füllt Heppermann jedoch Seiten, spickt sie mit Gefühlen. Nicht alles muss ausgesprochen werden. Addies Lustlosigkeit spiegelt sich in ihren unzählig durchgestrichenen, immer wieder verkehrenden Aufsätzen wieder. Des Weiteren ist Addies Zwiespalt mit der Religion interessant. Geht sie auf eine mit Nonnen geführte Schule, führt sie ihre eigenen Zwiegespräche mit Maria. Zieht Vergleiche, stellt Fragen und bringt in ein Jugendbuch noch ein Thema, das nicht unbedingt gewöhnlich ist und in der Kombination für einige Diskussionen sorgt.
Trotzdem fehlt dem Buch eine kleine Prise – wovon? Tiefe. Nicht, weil die Kapitel kurz sind, nicht weil es Gedichte sind, nicht weil es anders ist – all das, macht das Buch aus. Jedoch gibt Heppermann viel Raum für Interpretation, viel Platz für Spekulationen – an manchen Stellen wünschte man sich jedoch eher einen Punkt statt ein Fragezeichen, auch wenn offene Enden ihre Daseinsberechtigung haben.

Nichtsdestotrotz ist „Frag mich, wie es für mich war“ lesenswert, weil es eben anders ist. Kein typisches Jugendbuch, sondern eine Geschichte, die sich den unbequemen Themen stellt und sich klar abhebt.

Veröffentlicht am 09.05.2018

...und was bleibt, wenn ich gefragt habe?

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Addies Schülerleben ist in mancherlei Hinsicht von Erfolg gekrönt, in der Schule, im Sport, in der Liebe, überhaupt in ihrem Leben. Als sie ungewollt schwanger wird, lässt sie in Absprache mit ihren Eltern ...

Addies Schülerleben ist in mancherlei Hinsicht von Erfolg gekrönt, in der Schule, im Sport, in der Liebe, überhaupt in ihrem Leben. Als sie ungewollt schwanger wird, lässt sie in Absprache mit ihren Eltern abtreiben. Obwohl alles unkompliziert verläuft, hinterlässt diese Erfahrung sie verändert.

Das Buch ist als Tagebuch geschrieben und gibt so einen guten Einblick in Addies Gedanken, während man ihre Geschichte selbst eher zwischen den Zeilen liest. So wird der Schreibstil etwas gewöhnungsbedürftig, andererseits richtet er sich so eher an Jugendliche. Zusätzlich spannend wird es dadurch, dass Addie Schülerin an einer katholischen Mädchenschule ist und sie sich mit den religiösen Vorgaben auseinandersetzen muss. Dennoch wird das Thema Schwangerschaftsabbruch nicht gewertet, sondern sehr sachlich damit umgegangen. Abbie selbst aber blieb mir unbekannt, so richtig in sie hineinfühlen konnte ich mich nicht.

Ich habe mich mit diesem Buch eher schwer getan und merke dies auch beim Schreiben der Rezension. Die Idee an sich finde ich sehr gut, die Umsetzung liegt mir allerdings nicht so sehr. Liegt es daran, dass ich der Jugendzeit schon länger entwachsen bin? Doch auch das trifft es nicht so ganz. Das Buch hinterlässt mich trotz dem wichtigen Thema eher zwiespältig, eine echte Leseempfehlung mag ich nicht aussprechen.

Veröffentlicht am 15.02.2018

Wichtiges Thema in interessantem Erzählstil verpackt, der aber auch für kleine Probleme sorgt

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Klappentext
„Als Addie schwanger wird, entscheidet sie sich für eine Abtreibung – mit Unterstützung ihrer Eltern und ihres Freundes. Alles verläuft unkompliziert. Nach dem Eingriff bemerkt sie dennoch, ...

Klappentext
„Als Addie schwanger wird, entscheidet sie sich für eine Abtreibung – mit Unterstützung ihrer Eltern und ihres Freundes. Alles verläuft unkompliziert. Nach dem Eingriff bemerkt sie dennoch, dass Veränderungen in ihr vorgehen. Sie sieht bisher getroffene Entscheidungen in einem anderen Licht und bewertet sie neu. Ihre Erfahrungen, Wünsche, Geheimnisse und Gedankenexperimente schreibt sie nieder, mal ergreifend, mal witzig; in Dialogform oder in schnell dahingekritzelten Zeilen – aber immer sehr persönlich und intim.
Addies Geschichte handelt nicht davon, ob eine Entscheidung richtig oder falsch war. Sondern davon, dass jede Entscheidung uns zu dem macht, was wir sind.“

Gestaltung
Das Cover sieht mit seiner Kombination aus Fotografie und Farben, die aussehen wie auf Leinwand gemalt, interessant aus. Das schwarz-weiß Foto des Mädchens wirkt vor den bunten Farben eher blass, wobei mir besonders die Idee gefällt, dass es so aussieht, als tauche das Mädchen aus den blauen Pinselstrichen auf und stünde nun im Wasser vor einer orangefarbenen Sonne. Insgesamt muss ich aber auch sagen, dass mir das Cover trotz all der guten Ideen insgesamt zu unscheinbar ist. Die blauen Streifen mag ich sehr, denn sie sehen spannend aus, aber die restlichen Farben verblassen dagegen zu sehr.

Meine Meinung
An diesem Buch fand ich die Thematik sehr spannend, denn Abtreibung wird in Jugendbüchern nicht so oft angesprochen, wodurch ich sehr gespannt auf die Geschichte war. Die Autorin Christine Heppermann hat mit Protagonistin Addie eine Figur geschaffen, die diese ernsthafte Thematik sehr treffend auf den Punkt bringt, denn Addie ist sehr direkt und beschreibt ihre Geschichte sehr treffend (meist sogar mit wenigen Worten und kurzen, prägnanten Sätzen).

Das Besondere an dieser Geschichte ist wohl der Erzählstil, denn „Frag mich, wie es für mich war“ ist eine Art Tagebuch. Die Kapitel bestehen aus kurzen Einträgen, Textpassagen, Dialogen, Gedichten oder vielen anderen Formen. So ist das Buch sehr vielfältig, poetisch und es regt vor allem zum Nach- und Mitdenken ein. Diese Erzählform ist zunächst etwas ungewohnt, aber sehr wirkungsvoll, denn für mich wurde Addies Gefühlswelt sehr treffend auf den Punkt gebracht und gut verständlich dargelegt. Ich konnte mich gut in ihre Situation hineinversetzen, obwohl ich nichts Vergleichbares wie sie erlebt habe. Dies macht die Kunst dieses Buches aus, denn durch die eindringliche Erzählweise kann der Leser die Thematik verstehen und sich in Addies Situation einfühlen.

Ich muss aber auch sagen, dass mich diese Besonderheit des Buches manchmal einiges an Mühe gekostet hat, dem Buch zu folgen, denn der rote Faden war zwar vorhanden, aber durch die Kürze der Einträge hatte ich manchmal das Gefühl, dass mich nicht alle Bedeutungen und Geschehnisse in ihrer völligen Tiefe erreicht haben. Dieses Gefühl des „Vielleicht habe ich jetzt etwas verpasst“ schwebte irgendwie immer über mir, sodass ich immer ziemlich lange an den kurzen Sätzen verweilte, wodurch sich das Lesen für mich vom Gefühl her in die Länge zog (obwohl das Buch sehr schnell ausgelesen ist, weil es eben nicht so lang ist und die Kapitel auch kurz sind). Etwas schwer habe ich mich auch mit den Passagen über die Jungfrau Maria getan, die Addie aufgreift, denn ich konnte damit nicht so viel anfangen.

Gefallen hat mir aber die Bedeutung hinter Addies Geschichte, denn für mich haben ihre Einträge verdeutlicht, dass es unsere Entscheidungen sind, die uns ausmachen und uns zu (Charakter-)Entwicklungen antreiben. Egal, ob sie richtig oder falsch sind. In diesem Buch geht es zudem nicht um eine Wertung von Addies Entschluss. Vielmehr ist es eine Sammlung von Momentaufnahmen aus einer längeren erzählten Zeit, die in den kurzen Kapiteln dargelegt werden und die ihre Botschaft für den Leser entfalten.

Fazit
„Frag mich, wie es für mich war“ ist eine Geschichte mit einem wichtigen, ernsthaften Thema, das für seine Leser gleichzeitig eine schöne Botschaft bereithält. Die Erzählweise des Buches ist dabei durch die kurzen Tagebucheinträge sehr besonders, was mir einerseits gut gefallen hat, aber andererseits auch dazu geführt hat, dass ich manchmal den Eindruck hatte, dass Elementares der Geschichte unbemerkt an mir vorbeizieht.
Gute 3 von 5 Sternen!

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