Cover-Bild Das Geheimnis der Mittsommernacht
8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 09.09.2016
  • ISBN: 9783732523252
  • Empfohlenes Alter: bis 99 Jahre
Christine Kabus

Das Geheimnis der Mittsommernacht

Norwegenroman

Norwegen, 1895. Als die junge Deutsche Clara ihrem Mann Olaf in das Bergbaustädtchen Røros folgt, erwartet sie eine böse Überraschung. Olafs Mutter macht keinen Hehl daraus, dass sie eine andere als Schwiegertochter bevorzugt hätte. Um den wirtschaftlichen Ruin der einst wohlhabenden Familie abzuwenden, sollte Olaf mit der Tochter des Bergwerksdirektors verheiratet werden. Als Olaf nach einem Streit tödlich verunglückt, muss Clara einen steinigen Weg gehen, bevor sie in der Fremde heimisch werden kann. Dabei kommt sie einem Geheimnis auf die Spur, das die Schicksale zweier Familien seit Jahrzehnten überschattet und das nicht nur ihrem Leben eine neue Wendung gibt ...


Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2016

Das Geheimnis der Mittsommernacht

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Die Geschichte spielt 1895 in Röros, einem Ort in Norwegen, in dem Kupfererz abgebaut wird.

Clara Ordal will mit ihrem Mann Olaf und ihren kleinen Sohn Paul nach Samoa auswandern. Kurz bevor sie abreisen, ...

Die Geschichte spielt 1895 in Röros, einem Ort in Norwegen, in dem Kupfererz abgebaut wird.

Clara Ordal will mit ihrem Mann Olaf und ihren kleinen Sohn Paul nach Samoa auswandern. Kurz bevor sie abreisen, erhält Olaf einen Brief von seinen Eltern aus Norwegen, da seine Mutter im Sterben liegt. Die Familie reist dorthin, damit Olaf sich mit den Eltern aussöhnen kann. Es stellt sich jedoch heraus, das die Mutter nicht krank ist und bei einem heftigen Streit stirbt Olaf. Paul möchte gerne am Grab seines Vaters besuchen können und deshalb bleibt Clara in Röros. Sie wird von ihren Schwiegereltern abgelehnt und auch bei der Dorfbevölkerung ist sie eine Außenseiterin, da sie die Sprache nicht spricht und einer anderen Religion angehört.

Sofie ist die Tochter des Bergwerksbesitzers und er interessiert sich nicht viel für seine jüngere Tochter. Als Sofies Mutter und ihr Bruder bei der Geburt sterben, verliert sie mit der Mutter den einzigen Halt in der Familie. Die Arbeit in der Bibliothek gibt ihrer wieder Kraft und dort lernt sie auch Clara und Paul kennen. Das sie Paul Musikunterricht gibt, ist ein weitere Lichtblicke in ihrem Leben.

Die Geschichte erzählt, wie die beiden jungen Frauen mit den Schicksalsschlägen fertig werden und sich langsam eine Freundschaft entwickelt. Es wird abwechselnd aus Claras und Sofies Sicht erzählt. Das macht das ganze spannend und man wird verleitete, immer noch ein Kapitel mehr zu lesen.

Die Beiden sind für die Zeit ungewöhnliche Frauen, Clara eine sehr selbstständige Witwe und Sofie ein unabhängiges Mädchen, das keinen Wert auf ihre gesellschaftliche Stellung legt. Ihr Leben wird anschaulich geschildert, daneben erfährt man aber auch noch viel über die Landschaft, das Leben im Ort, die Arbeiterbewegung und die politischen Verhältnisse zu der damaligen Zeit. auch wird die Fahrt in einen Stollen geschildert. Man erfährt sehr viel, was nicht direkt im Zusammenhang mit den Frauen steht, dadurch wird das Buch sehr lang, mir hat es aber gefallen.

Ich vergebe 5 Sterne für diesen Roman und eine Leseempfehlung. Mir hat er sehr gut gefallen und ich habe viel neues erfahren.

Veröffentlicht am 25.09.2016

Zwei Frauenschicksale in Norwegen

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1895 in der Norwegischen Bergbaustadt Roros: Sofie, Tochter des einflussreichen Bergwerksbesitzers Ivar Svartstein leidet nach dem Tod ihrer Mutter zunehmend unter der Strenge ihres Vaters und der Gefühlskälte ...

1895 in der Norwegischen Bergbaustadt Roros: Sofie, Tochter des einflussreichen Bergwerksbesitzers Ivar Svartstein leidet nach dem Tod ihrer Mutter zunehmend unter der Strenge ihres Vaters und der Gefühlskälte ihrer Schwester. Sie träumt von einem freien, selbstbestimmten Leben, das sie auch als Frau nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten möchte.
Die junge Deutsche Clara Ordal ist inzwischen nach dem ebenso unerwarteten wie tragischen Tod ihres aus Norwegen stammenden Mannes gemeinsam mit ihrem sechsjährigen Sohn Paul in Roros gestrandet. Die meisten Bewohner, darunter auch ihre Schwiegereltern, treten ihr ablehnend gegenüber, mit der Zeit findet sie aber auch einige Verbündete.

Diese Geschichte wird abwechselnd aus Sofies und Claras Perspektive erzählt, sodass man sich gut in die beiden hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen kann. Es ist schön, sie auf ihrem Weg zu begleiten.
Daneben werden auch immer wieder interessante Informationen über Land und Leute eingeflochten, beispielsweise zur damaligen politischen Situation oder zum Leben der Bergleute.
Da die einzelnen Kapitel meistens mit einem kleinen Cliffhanger enden, wird außerdem einige Spannung erzeugt. Dennoch ist der Erzählstil eher ruhig, aber nichtsdestotrotz mitreißend.
Es treten eine Reihe von Protagonisten auf, die großteils nachvollziehbar gezeichnet sind. Ein paar davon sind aber fast ein bisschen zu nett und freundlich.

Außerdem ist die Handlung für meinen Geschmack zu sehr auf Happy End getrimmt. Für manche Probleme findet sich eine zu einfache Lösung und einiges wirkt übertrieben oder unrealistisch. Auch die Auflösung, worum es sich bei dem „Geheimnis der Mittsommernacht“ handelt, konnte nicht ganz überzeugen. Sie geht zu schnell und viele Fragen und Zusammenhänge bleiben offen.

Dennoch ermöglicht es dieser Roman wunderbar, in eine fesselnde Geschichte in einem faszinierenden Land einzutauchen.

Veröffentlicht am 22.09.2016

Ganz nette Lektüre, aber nicht ganz nach meinem Geschmack...

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„Das Geheimnis der Mittsommernacht“, der neue Norwegen-Roman von Christine Kabus. Roro, eine kleine norwegische Stadt um 1895. Sofie und Clara, zwei junge Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. ...

„Das Geheimnis der Mittsommernacht“, der neue Norwegen-Roman von Christine Kabus. Roro, eine kleine norwegische Stadt um 1895. Sofie und Clara, zwei junge Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Sofie aus reichem Hause, Clara durch Heirat vom Dienstmädchen zur Juristen-Frau aufgestiegen. Beide ereilen in diesem Roman Schicksalsschläge, beide sind einem Geheimnis auf der Spur, dessen Aufklärung alle Beteiligten in Gefahr bringen könnte. Die Svartsteins als mächtige und herrschende Familie stehen mit den Töchtern Sofie und Silje im Zentrum des einen Erzählstrangs, Clara ist die Hauptprotagonistin des zweiten Erzählstrangs. Schauplatz ist beinahe durchgängig Roro, wo Sofie und Clara aufeinandertreffen und sich die jeweilige wie auch die gemeinsame Geschichte der Frauen entwickelt. Der Schreibstil der Autorin ist durchweg schlicht und gut lesbar. Man kann sich sehr schnell in die Geschichte einlesen und springt mit jedem Kapitel von der einen Protagonistin zur anderen. Der Leser wird im Verlauf immer weiter in die unterschiedlichen Inhalte eingeführt und auch in die Geheimnisse der Frauen eingeweiht. Die Figuren sind überwiegend sympathisch, für meinen Geschmack aber nicht durchgängig authentisch dargestellt. Die Spannung ist stellenweise gegeben (insbesondere zum Schluss), jedoch gibt es meiner Meinung nach zu viele „leere“ Füllszenen. Zudem hätte ich mir an mancher Stelle etwas mehr Detailgenauigkeit oder weitere Ausführungen gewünscht. Andere Szenen dagegen würde ich schlichtweg streichen. Insgesamt ist das Buch sicherlich eine nette Lektüre. Man darf aber, wie ich finde, nicht zu viele Ansprüche an die Handlung stellen und sich nicht an Ungereimtheiten aufhängen. Mich konnte der Roman leider nicht ganz überzeugen. Aber da es auch eine Geschmacksfrage ist und andere Leser diesem Buch bessere Bewertungen zugesprochen haben, vergebe ich gut gemeinte 3 Sterne. Es war allerdings nicht ganz meins. Sorry!