Cover-Bild Murtagh - Eine dunkle Bedrohung
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: cbj
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Episch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 07.11.2023
  • ISBN: 9783641312893
Christopher Paolini

Murtagh - Eine dunkle Bedrohung

Das große neue Fantasyabenteuer in Eragons Welt. - Deutsche Ausgabe
Wolfgang Thon (Übersetzer)

Etwas Böses lauert in den Schatten von AlagaësiaDie Welt ist nicht mehr sicher für den Drachenreiter Murtagh und seinen Drachen Dorn. Seit Galbatorix’ Sturz sind Murtagh und sein Drache verhasst und von allen Völkern verachtet, obwohl sie dem grausamen König nicht aus freien Stücken gedient haben. Als ein Flüstern und Raunen durchs Land geht von brüchiger Erde und Schwefelhauch, spürt Murtagh, dass etwas Böses in den Schatten von Alagaësia lauert. Damit beginnt eine epische Reise ins Unbekannte. Murtagh und Dorn müssen mit allen Waffen kämpfen, die ihnen zur Verfügung stehen, um eine geheimnisvolle Hexe zu finden und zu überlisten. Eine Hexe, die so viel mehr ist, als es zunächst scheint. Von Millionen Fans sehnsüchtig erwartet: Mit MURTAGH erscheint der lang ersehnte neue Roman des meisterhaften Geschichtenerzählers und Weltbestsellerautors Christopher Paolini. MURTAGH ist der perfekte Start für Lesende, die eine sensationelle neue Fantasywelt entdecken wollen, und die heiß ersehnte Gelegenheit für alle, die schon lange darauf warten, wieder nach Alagaësia und in Eragons Welt zurückzukehren.   Alle Bände der World of Eragon: Eragon. Das Vermächtnis der Drachenreiter (Band 1)Eragon. Der Auftrag des Ältesten (Band 2)Eragon. Die Weisheit des Feuers (Band 3)Eragon. Das Erbe der Macht (Band 4)Die Gabel, die Hexe und der Wurm. Geschichten aus Alagaësia (Zusatzband)

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2024

Ein Gefühl wie nach Hause kommen

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Der lange Krieg gegen König Galbatorix ist endlich vorbei. Endlich ist Ruhe eingekehrt in Alagaesia, nur nicht für Murtagh, Eragons Halbbruder. Gemeinsam mit seinem Drachen Dorn ist er gezwungen, sich ...

Der lange Krieg gegen König Galbatorix ist endlich vorbei. Endlich ist Ruhe eingekehrt in Alagaesia, nur nicht für Murtagh, Eragons Halbbruder. Gemeinsam mit seinem Drachen Dorn ist er gezwungen, sich zu verstecken, denn das Volk Alagaesias ist ihm alles andere als wohlgesonnen, galt er doch als Handlanger Galbatorix‘. Doch während die beiden versuchen, die neugewonnen Freiheit zu genießen und nicht aufzufallen, breiten sich Gerüchte aus, dass es unter der Oberfläche Alagaesias brodelt. Murtagh beschließt, mit Ilenna, der Hexe in Kontakt zu treten. Doch allein das entpuppt sich als schwieriges Unterfangen.

Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich die Eragon Reihe gelesen habe, doch sie gehört zu einer meiner liebsten Fantasyreihen, so dass ich mich extrem gefreut habe, als ich herausfand, dass es nun eine neue Geschichte aus der Welt gibt und dann auch noch rund um Murtagh. Ich gestehe, dass ich oft eine Schwäche für die Helden aus der zweiten Reihe habe und damals hatte ich tatsächlich auch eher eine Schwäche für Murtagh.

Ich hatte ein bisschen Angst das Buch zu beginnen, ohne zuvor noch einmal Eragon zu lesen, doch ich muss sagen, dass ich allein durch bestimmte Namen oder auch Orte mich recht gut zurechtfand.

Der Einstieg fiel mir recht leicht, denn Christopher Paolini versteht es ausgezeichnet mit Worten Bilder zu formen und das Gelesene lebendig werden zu lassen. Dabei bringt er ganz geschickt Dinge mit ein, die einst geschahen und verknüpft dieses mit dem aktuellen Geschehen. Es war ein Gefühl wie nach Hause kommen.

Da es sich hier um High Fantasy handelt, ist die Welt Alagaesias auch eher mittelalterlich angehaucht, mit vielen Fantasyfiguren wie Elfen, Zwerge, Werkatzen oder Drachen. Paolinis Fantasy hat in dieser Hinsicht keinerlei Grenzen. Es gibt große Städte, tiefe Täler, hohe Berge, weite Ebenen, Alagaesia ist so vielfältig wie seine Völker. Wer gerne High Fantasy mag, wird sich hier auch gut zurechtfinden.

Natürlich gibt es hier auch jede Menge Abenteuer, Kämpfe und Aufgabe, die Murtagh und Dorn gemeinsam meistern müssen. Dabei wird natürlich auch gerne schonmal weit ausgeholt und vieles intensiver beschrieben, als manchmal sein müsste, doch ist dies auch fast schon ein typisches Merkmal der High Fantasy. Im Großen und Ganzen ist die Geschichte fesselnd und spannend, aber ich habe mir Zeit gelassen beim Lesen, um alle Eindrücke wirken zu lassen.

Was mir besonders gut gefallen hat, ist die Zeichnung der Figuren. Murtagh hatte ich schon damals ins Herz geschlossen, denn seine Geschichte, mit der er es nie wirklich leicht hatte, konnte mich schon in Eragon für Murtagh einnehmen. Hier lernt man ihn natürlich noch intensiver kennen, mit all seinen Gefühlen und Gedanken und erlebt nun eine andere Seite als die, in der er unter Galbatorix Einfluss stand. Sein Drache Dorn und er sind miteinander verbunden wie halt Reiter und Drachen sind. Sie können einander spüren und miteinander reden und dabei wird klar, dass sie sich einfach besser kennen, als sich selbst.

Mein Fazit: es war wunderschön zurück nach Alagaesia zu kehren und Murtagh und Dorn in ihren Abenteuern zu begleiten. Insgesamt kam ich sehr gut zurecht beim Lesen und die Welt kam Stück für Stück in mein Gedächtnis. Wer Eragon nicht kennt, könnte hier Schwierigkeiten beim Verständnis bekommen, da es doch viele Anspielungen in die Vergangenheit gibt. Meiner Meinung nach bleibt auch immer noch genug offen, um auf eine erneute Rückkehr nach Alagaesia zu hoffen.

Veröffentlicht am 02.01.2024

Einzigartig. Besonders. Alagaësia.

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Leseerlebnis :
Eragon ist meine absolut Lieblings-High-Fantasyreihe, daher waren meine Erwartungen an Murtagh wahrscheinlich auch entsprechend hoch.
Ich habe bei meinem ersten Versuch des Lesens festgestellt, ...

Leseerlebnis :
Eragon ist meine absolut Lieblings-High-Fantasyreihe, daher waren meine Erwartungen an Murtagh wahrscheinlich auch entsprechend hoch.
Ich habe bei meinem ersten Versuch des Lesens festgestellt, dass man wirklich in der passenden Stimmung sein muss.
Christopher Paolini schreibt sehr ausufernd, pittoresk und atmosphärisch. Manchmal hat man fast das Gefühl, dass er sich ein wenig beim Erzählen verliert. Entsprechend muss man sich darauf wieder einlassen können. Die meisten Geschichten haben doch ein deutlich schnelleres Tempo, aber wenn man sich bewusst darauf einlässt, ist die Entfaltung seines Schreibens einfach unheimlich besonders.
"Murtagh - eine dunkle Bedrohung" wird aus der Perspektive des gleichnamigen Protagonisten in der dritten Person erzählt. Das Buch ist definitiv nicht unabhängig lesbar, denn auch wenn es einige Rückblicke gibt, beleuchten diese für mich nur noch mal einige Ereignisse aus einem anderen Blickwinkel. Allerdings fehlt dann einfach zu viel Kontext meiner Meinung nach.
Die Handlung selbst war durchweg vereinnahmend, die Abenteuer sehr spannend und Murtagh entwickelt sich unheimlich gut weiter. Zudem erzeugen auch die genannten Rückblicke ein größeres Verständnis für ihn.
Das Ende schenkt mir große Hoffnung für weitere Bände in und um Alagaësia.
Übrigens lohnt sich hier auch wieder das Hörbuch sehr, denn es wird phänomenal eingespochen von Johannes Steck.
Fazit:
Wenn man sich auf das Buch einlässt, wird es einen vereinnahmen, verzaubern und sehnsüchtig zurücklassen.

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Veröffentlicht am 01.01.2024

Endlich die lang ersehnte Fortsetzung

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Der Neuzugang für alle Fans der Eragon-Reihe, der so lange auf sich warten ließ.
Nachdem ich die Eragon-Bücher allesamt gerne gelesen hatte, hat mich sofort interessiert, wie es dem Halbbruder Eragons, ...


Der Neuzugang für alle Fans der Eragon-Reihe, der so lange auf sich warten ließ.
Nachdem ich die Eragon-Bücher allesamt gerne gelesen hatte, hat mich sofort interessiert, wie es dem Halbbruder Eragons, Murtagh, wohl ergangen ist.
Es war mir eine Freude, nach Alagaësia zurückzukehren, zu sehen wie es sich verändert hat nach der Schreckensherrschaft von Galbatorix. Es hilft sicher, die Eragon-Bücher gelesen zu haben, bevor man sich Murtagh widmet. Zwingend ist es nicht, aber es macht vieles leichter.
Der Schreibstil Paolinis ist erwachsen geworden und die Figuren, um die es geht, der Drachenreiter Murtagh und sein blutroter Drache Dorn, auch. Schön zu sehen, wie bildhaft Paolini schreibt und beschreibt, wie er zum Beispiel auch den Drachen Dorn mit Humor ausstattet, aber auch mit tiefen, in ihm verborgenen Ängsten.
Murthag, der Sohn des Abtrünnigen Morzan, war in die Hände des despotischen Königs Galbatorix gelangt und wurde von ihm gebrochen und beherrscht und für seine üblen Zwecke missbraucht. Ebenso Dorn, der junge Drache, der für Murtagh geschlüpft war.
In seiner damaligen Rolle wurde Murtagh nicht eben ein Sympathieträger – die Leserschaft mag ihn wenig gemocht haben.
Nun aber im neuen, nach ihm benannten Buch gelingt es dem Reiter, sich die Sympathien der Leser zurückzuholen. Auch Dorn hat einen ganz neuen Stellenwert bekommen. Beide sind ein eingespieltes Team und dennoch sind sie in vielerlei Hinsicht noch unbedarft. Sie haben vieles zu lernen, sind aber unglaublich stark in ihrem gegenseitigen Vertrauen. Sie sind Ausgestoßene, Unbeliebte, sie verstecken sich, aber sie spüren Böses in Alagaësia und machen sich auf die Suche danach.
Sie geraten von einem Abenteuer ins nächste, bis sie am Ende dort anlangen, wo das abgrundtiefe Böse sie erwartet. Bis hierher gibt es gewisse Längen in dem Buch, die manchem Leser nicht gefallen mögen. Für mich war dennoch jede Seite eine Freude und der Genuss, länger im Buch verweilen zu können. Das ist nun einfach Ansichtssache, mich haben die langen Passagen nicht gelangweilt, sondern zurückgeführt in die früheren Bücher und Schilderungen und auch meiner Erinnerung an die früheren Handlungen auf die Sprünge geholfen.
Eragon-Fans sollten dieses Buch unbedingt lesen – allerdings kommt Eragon nicht wirklich darin vor – das wäre eine falsche Erwartung. Doch Murtagh und Dorn sind ein wahrhaft würdiger Ersatz und mir beide sehr ans Herz gewachsen. Das Ende lässt Raum für Vermutungen und die Hoffnung auf ein neues Buch.

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Veröffentlicht am 08.12.2023

Erwartungen übertroffen.

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'Wer Eragon mochte, wird Murtagh lieben.'
So oder so ähnlich habe ich es in den großen Ankündigungen gelesen. Und was soll ich sagen...ich kann es einfach genauso bestätigen.
Aber - von vorn.
Die Eragon-Reihe ...

'Wer Eragon mochte, wird Murtagh lieben.'
So oder so ähnlich habe ich es in den großen Ankündigungen gelesen. Und was soll ich sagen...ich kann es einfach genauso bestätigen.
Aber - von vorn.
Die Eragon-Reihe habe ich damals gelesen, als die Bücher erschienen sind. Also vor ca. 12-16 Jahren. Die Geschichte habe ich wirklich geliebt.
Dann das Büchlein mit den Kurzgeschichten 'Die Gabel, die Hexe und der Wurm' hat mich mehr als bitter enttäuscht. So wie viele andere Leser*innen auch.
Aus dem Grund war meine Erwartung an Murtagh nicht sehr hoch. Was, wenn das wieder so ein Flop wird?
Aber ich wurde sehr sehr schnell eines besseren belehrt und konnte das Buch kaum mehr weglegen. Die Kurzgeschichte über "die Gabel" findet sich 1:1 wieder (was dem oben erwähnten Kurzgeschichten-Band nur noch mehr den Charakter einer extrem teuren Leseprobe verleiht. Aber das ist eine andere Rezi wert 😆). Außer dieser Tatsache gibt es tatsächlich nichts zu bemängeln. Den geneigten Fantasy-Leser erwartet eine ganz tolle Story voller Magie, passend platzierten Actionszenen, viel Spannung und Tiefgang.
Mir bleibt nur noch viel Spaß zu wünschen mit diesem überaus gelungenen Buch.

Achso: Auch wenn es an die Ereignisse in Eragon anknüpft und in Alagäesia spielt, so ist es nicht unbedingt nötig, Eragon vorher zu lesen oder zu rereaden. Es werden ab und an mal Ereignisse erwähnt, jedoch ist dies eine völlig neue Geschichte. Eintauchen, wohlfühlen. Gehabt Euch wohl.

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Veröffentlicht am 27.11.2023

Ein mitreißendes und vielschichtiges Abenteuer!

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Nachdem ich die "Eragon"-Reihe Anfang des Monats anlässlich des lange herbeigesehnten Erscheinungstermin des Spin-Offs nochmal gelesen habe, konnte ich mich nun mit frischer Erinnerung "Murtagh" widmen. ...

Nachdem ich die "Eragon"-Reihe Anfang des Monats anlässlich des lange herbeigesehnten Erscheinungstermin des Spin-Offs nochmal gelesen habe, konnte ich mich nun mit frischer Erinnerung "Murtagh" widmen. Zwar habe ich für die 800 Seiten länger gebraucht als geplant und ich habe auch den ein oder anderen kleinen Kritikpunkt, die Geschichte konnte mich aber wieder unterm Strich sehr mitreißen und ist in meinen Augen eine absolut würdige Ergänzung meiner All-time-Favorite-Reihe!

Das Cover von "Murtagh" fügt sich sehr schön in die Reihe der alten deutschen Cover ein. Auf den vier Bänden meiner Ausgaben der "Eragon"-Reihe sind jeweils die vier wichtigsten vorkommenden Drachen der Geschichte abgebildet: die blaue Drachensame Saphira auf Band 1, Murtaghs roter Drache Dorn auf Band 2, der weise goldene Drache Glaedr auf Band 4 und Aryas grüner Drache Fírnen auf dem Cover des fünften Bandes. Trotz der ansonsten schlichten Gestaltung der Cover in der Farbe des jeweiligen Drachens, war ich schon immer ein Fan der Cover, da sie die jeweilige Persönlichkeit des Drachens gut einfangen. Ich war also mehr als erleichtert zu sehen, dass auf "Murtagh" das Bild von Dorn auf Band 2 übernommen wurde. Zugleich ist "Murtagh" das erste Cover, auf dem auch der Reiter des Drachen zu sehen ist. In diesem Fall Murtagh in einem braunen Reisemantel mit dem roten Schwert Zarr´oc in der Hand und einem der geheimnisvollen Vogelschädel-Amuletten der Hexe Bachel am Gürtel hängend. Zusamemn mit dem dunkelroten, kontrastreichen Hintergrund ergibt sich so ein düsteres, atmosphärisches Cover, das perfekt zur Geschichte passt.

Auch der Rest der Gestaltung ist wieder toll. Genau wie in allen vorherigen Bänden beginnt auch dieses Buch wieder mit einer detaillierten Karte von Paolinis Welt, einem Inhaltsverzeichnis, einer Zusammenfassung der vorhergehenden Geschehnisse und endet mit einem Glossar, einer Runenübersicht und einer Ausspracheübersicht für seine erfundene Sprache. Angesichts der Komplexität des Worldbuildings sind das sehr nützliche Ergänzungen, die ich beim Lesen immer wieder genutzt habe. Zusätzlich beginnt jeder der vier großen Abschnitte der Geschichte, die nach den jeweiligen Handlungsorten Ceunon, Gil´ead, Nal Gorgoth und Oth Orum benannt sind, ebenfalls mit einer illustrierten Karten dieses Ortes.

Erster Satz: "Willst du allein gehen?"

Und damit wären wir auch schon bei der Handlung angelangt. Wir begegnen Murtagh und Dorn zuerst in Ceunon wieder, wo er einer geheimnisvollen Warnung des Drachen Umaroth nachgeht und in einem Wirtshaus eine Gabel verzaubert. Damit nimmt "Murtagh" den Erzählfaden von "Die Gabel, die Hexe und der Wurm" - dem letzten im Eragon-Universum erschienenen Buch - gelungen auf. Nach so langer Funkstille vonseiten des Autors fand ich es sehr beeindruckend, wie mühelos der Autor hier wieder in seine Geschichte einsteigen kann. Paolini gelingt es meisterhaft mit seinem typischen einfachen Stil an seine aufgebaute Welt und die vorgestellten Protagonisten anzuknüpfen und ein neues Abenteuer zu starten, das das Gespann aus Drache und Reiter bis in die Tiefen des Buckels führen, zu einem geheimnisvollen Ort, an dem Schwefel aus der Erde quillt und sich Träume erfüllen...

Genau wie die vorherigen Eragon-Bände ist auch "Murtagh" eher episodisch erzählt und variiert stark im Erzähltempo. Die erste Hälfte der Geschichte eignet sich dabei wunderbar, um gemütlich wieder in die Geschichte einzusteigen, hat aber wie gewohnt ein wenig Überlänge. Der Autor ist dafür bekannt, seine Geschichten sehr langsam aufzubauen und sich dabei auf viele Detailbeschreibungen zu stützen. So kann man die Welt, die Figuren und deren Beziehungen ganz in Ruhe zu erkunden - was angesichts der Komplexität von Paolinis Fantasywelt durchaus keine schlechte Idee ist! Besonders Murtaghs Abenteuer in Gilead rund um den Fisch Schlammschlund und die verschwundenen Werkatzen liest sich fast wie ein eigenständiges Buch mit abgeschlossenem Spannungsbogen. Dementsprechend habe ich die Geschichte während der ersten 400 Seiten immer wieder beiseite gelegt und bin nur eher schleppend vorangekommen.

Aber dennoch zahlen sich all diese Informationen im Verlauf der Handlung immer aus und hat sich der Konflikt erst mal aufgebaut, kann man das Buch kaum aus der Hand legen. So ist die zweite Hälfte der Geschichte, die in Nal Gorgoth spielt, für mich dann zu einem absoluten Pageturner für mich geworden. Murtaghs Aufeinandertreffen mit dem Kult der Träumer und der Hexe Bachel in dem abgeschiedenen Dorf im Buckel empfand ich als so spannend, atmosphärisch und rätselhaft, ich die verbliebenden 400 Seiten in einem Tag verschlungen habe. Auch wenn ich zunächst nicht so recht wusste, was ich von einer neuen Bedrohung nach Galbatorix´ Fall halten soll, durfte ich bald feststellen, dass sich der neue Konflikt wunderbar in die Gesamtgeschichte integriert. Und so bin ich Murtagh und Dorn zitternd auf ihrer düsteren Seelenreise beigestanden und habe gespannt mit ihnen ein Geheimnis erkundet, das älter ist als Alagäesia...

"Achte darauf, wohin du deinen Fuß setzt, Reiter. Diese Hexe ist wie eine Spinne, die in der Mitte eines großen Netzes lauert, und ihr Biss ist giftig."
"Dann ist es gut, dass ich keine Angst vor Spinnen habe."


Apropos Alagaësia... Ich werde wohl nie müde, von dieser vielschichtigen und komplexen Fantasy-Welt zu lesen, die von vielen unterschiedlichen Wesen bevölkert wird. Vor einer mittelalterlichen Kulisse treffen wir hier abermals auf Menschen, Elfen, Zwerge, grobschlächtige Urgals, vogelähnliche Ra'zac, Werkatzen, Geister, Riesenspinnen, verzauberte Fische, Fingerratten und natürlich Drachen und ihre Reiter. All diese unterschiedlichen Völker und Ethnien bekommen wie gewohnt eine eigene Kultur, Politik und Sprache, über die wir bereits im Laufe der vier Bände der Hauptreihe einiges lernen durften und die aufgrund einer eigenen Geschichte und Taten einzelner sowohl Positives als auch Negatives zur Geschichte beitragen. Damit ist die Verteilung von Gut und Böse hier deutlich vielschichtiger als beispielsweise in "Herr der Ringe" und kein Volk entspricht einem klaren Klischee. Das sieht man beispielsweise an den Urgals, die zunächst an monströse Orks erinnern, sich aber als eigenes Volk mit Kultur und Meinungen entpuppen.

Es sind jedoch nicht nur die Bewohner der Welt detailreich ausgearbeitet, sondern auch die Schauplätze. Auf die sehr verwirrenden Namen der Orte und Personen mit vielen Apostrophen hätte ich zwar verzichten können - Gil’ead, Dras-Leona, Farthen Dûr, oder Urû’baen bleiben einfach zu schlecht im Gedächtnis -, durch die einfachen, aber bildhaften Beschreibungen des Autors werden die Landschaften und Städte Alagaësias aber herrlich lebendig. Ob der bergige Buckel, die Küstenstadt Teirm, der Wald Du Weldenvarden, der Hauptstadt der Elfen Ellesméra, den brennenden Steppen Du Völlar, der unnachgiebigen Wüste Hadarac, oder der Schönheit der Zwergenhauptstadt Tronjheim - schon beim Blick auf die Landkarte in der Vorderseite des Buches, kommen viele Erinnerungen zurück! In dieser Geschichte wird das Worldbuilding nochmal erweitert, indem wir bereits bekannte Orte durch ein frisches Paar Augen sehen, aber auch neue Städte und Dörfer besuchen und dabei viele neue Details über Alagäsia kennenlernen. Generell merkt man der Geschichte in jedem Aspekt an, dass Paolini als Autor gereift und erwachsen geworden ist. So auch am Schreibstil, der deutlich direkter und prägnanter geworden ist, sich selbst im Kern aber treu geblieben ist.

"Sing von Sorgen sanft und herb
Wein´, o fliegender Bote, um Sieg und Untergang.
Wer klagt um die Gefallenen, nach blut´ger Schlacht?
Was trösten Tränen, wenn Krähenschar sich senkt?

Die Worte hallten in seinem Geist nach, während er in der Dunkelheit lag. "Vergebt mir", flüsterte er. Er war sich nicht sicher, ob die Worte an die Geister seienr Vergangenheit gerichtet waren oder an die Männer in der Baracke. Doch als er die Augen schloss, sah er das Knochenfeld der Ertrunkenen vor sich."

Auch das Magiesystem des Eragon-Universums hat mir schon immer sehr gut gefallen, denn hier liegt der Schlüssel der Magie in Worten der sogenannten "alten Sprache". Spricht man ein Wort in der alten Sprache aus (z.B. "Brisingr", was "Feuer" bedeutet), erlangt man Macht über das, was es betitelt. Das lässt sich auch auf Personen übertragen: kennt man den sogenannten "wahren Namen" einer Person, hat man Macht über sie - ein Umstand, den der Antagonist der Geschichte, Galbatorix, schamlos ausgenutzt hat, um Murtagh und Dorn zu versklaven. Neu ist hier, dass Murtagh nach dem Showdown von Band 4 den wahren Namen der Magie kennt und somit Macht über die Magie an sich hat. Ich war sehr gespannt, wie sich diese Tatsache auf ihn und seine Macht auswirken würde. Leider kommt er gar nicht dazu, diese wirklich anzuwenden, da seine Gegenspieler gegen die Magie der Worte immun sind. Ich hätte sehr gerne gesehen, wie sich diese Idee weiterentwickelt. Aber vielleicht wird das ja in weiteren Bänden verfolgt...

Neben dem detaillierten, ausgeklügelten, liebevoll ausgearbeiteten Worldbuilding sind die wundervollen Protagonisten das Herzstück der Geschichte. Im Vordergrund stehen hier unzweifelhaft Murtagh und sein Drache Dorn. Zum ersten Mal ist der gesamte Roman auf seine Perspektive beschränkt und wechselt sich nicht mit weiteren Handlungssträngen ab. Da er als Erzähler sehr spannend ist und immer genug passiert, tut das der Spannung keinen Abbruch. Schon in der Eragon-Reihe war Murtagh für mich immer ein sehr interessanter und vielschichtiger Protagonist, der zu meinen absoluten Lieblingen gehört hat. Durch seine holprige Vergangenheit, seine schwierige Beziehung zu seinem Vater, die grauenvollen Jahre unter Galbatorix´ Befehl und seine aufgezwungene Rolle in dessen Pläne hat er einiges, was auf ihm lastet. Dadurch ist er von Beginn an deutlich erwachsener und vielschichtiger angelegt als unser jugendlicher Held Eragon es war.

"Nichts im Leben ist einfach", sagte Murtagh in Gedanken, denn der Klang seiner Stimme wäre ihm unerträglich rau vorgekommen. "Warum sollte es einfach sein? Das Leben ist ein Kampf von Anfang bis Ende." Ein grimmiges Lächeln umspielte Murtaghs Mund und er tätschelte Dorn. "Und es ist besser, zu gewinnen, als zu verlieren."


Die Unterschiede zu Eragon zeigen sich auch in den Konflikte und eigenen Herausforderungen, in die er sich hineinmanövriert, sowie in den komplett unterschiedliche Herangehensweisen, mit denen er diese angeht. Auch seine Beziehung zu seinem Drachen, Dorn, kann man nicht mit der von Eragon und Saphira vergleichen. Während die beiden durch eine sehr reine, freundschaftliche Liebe verbunden sind, sind Murtagh und Dorn in erster Linie Leidensgefährten, die durch den gemeinsam durchgestandenen Schmerz und das Verständnis für den jeweils anderen zueinander gefunden haben. Ich habe die Beziehung der beiden zu Beginn nur schlecht greifen können. Gegen Ende konnten die beiden, die zusammen Außenseiter sind, Fehler haben, traumatisiert, aber trotzdem voll von Empathie, Selbstreflexion und Liebe füreinander und andere Lebewesen sind, mich aber sehr berührend und jetzt würde ich gerne noch viel mehr über dieses Gespann lesen!

"Welche Maske würdest du wählen?" Ihm entfuhr ein schnaubendes Lachen. "Keine. Ich trage schon zu viele."
"Nicht bei mir."
"Nein, nicht bei dir."


Neben Murtagh und Dorn kommen nur sehr wenige aus der Hauptreihe bekannte Figuren vor. Neben einigen unbedeutende Nebenfiguren hat eigentlich nur die neue Königin Nasuada einen für meinen Geschmack viel zu kurzen Gastauftritt am Ende. Wer sich auf eine Neuauflage der zurückhaltenden Liebesgeschichte zwischen Murtagh und Nasuada freut, muss seine Erwartungen also stark herunterschrauben. Die Beziehung der beiden bleibt auf der Ebene des Potenzials. Dafür lernen wir einige ausgewählte neue Figuren kennen wie beispielsweise die Dienerin der Träumer Alin oder der Urgal Uvek, welche mir beide sehr ans Herz gewachsen sind. Auch die Hexe Bachel ist eine sehr interessante Figur, über die ich aber gerne noch mehr erfahren hätte.

Nach 800 Seiten gipfelt die Geschichte in einem epischen Showdown, der allerdings etwas abrupt in einem recht knappen Ende mündet. Ich hoffe also sehr, dass der Autor weitere Werke geplant hat, die die offenen Anknüpfungspunkte weiterführen und dass wir auf diese Fortsetzungen nicht nochmal 10 Jahre warten müssen! Es fehlt ja immer noch der versprochene Eragon Teil 5 und der angekündigte zweite Teil der Kurzgeschichten Sammlung steht ja ebenfalls noch aus. Man darf also gespannt bleiben...

"Du kannst die Welt nicht zwingen, so zu sein, wie du sie haben willst."




Fazit:


Eine tolle Fortsetzung, in der sich der Autor in jedem Aspekt gereift zeigt, aber dennoch treu bleibt. Murtagh ist eine stimmige Ergänzung zum Eragon-Universum, aber auch alleinstehend ein mitreißendes und vielschichtiges Abenteuer! Trotz kleiner Kritikpunkte wie leichten Längen oder dem recht abrupten Ende vergebe ich deshalb volle 5 Sterne!

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