Cover-Bild Wiedersehen in Barfleur
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 17.06.2016
  • ISBN: 9783548287638
Claire Bonamy

Wiedersehen in Barfleur

Seit ihrer Jugend sehnt sich Charlotte in den traumhaften Ferienort Barfleur zurück — mit gemischten Gefühlen: Vor Jahren ist dort während eines Familienurlaubs ihr geliebter Vater verschwunden. Den Verlust hat Charlotte nie verarbeitet. Endlich zurück in dem kleinen französischen Fischerdorf erfährt sie von einer Frau, der sie sich sehr verbunden fühlt: Mathilde hieß die Französin, mit der Charlottes Großvater während der Besatzungszeit eine verbotene Liebesbeziehung führte. Stück für Stück ergründet Charlotte Mathildes tragisches Schicksal — und kommt dabei den Rätseln ihres eigenen Lebens immer näher ...

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Reise in die Normandie

0

Charlotte hat Kunstgeschichte studiert und arbeitet nun als Kuratorin in einem Kölner Museum. Sie lebt mit ihrem Partner Gregor zusammen, doch in der Wohnung fühlt sie sich nicht so wohl und auch die Beziehung ...

Charlotte hat Kunstgeschichte studiert und arbeitet nun als Kuratorin in einem Kölner Museum. Sie lebt mit ihrem Partner Gregor zusammen, doch in der Wohnung fühlt sie sich nicht so wohl und auch die Beziehung zu Gregor war schon mal besser. Da erhält sie auf einmal eine Nachricht von ihrer Cousine Sophie. Der Kontakt ist vor Jahren abgebrochen, aber plötzlich holt Charlotte die Vergangenheit wieder ein. Sophie schickt ihr ein Foto, auf dem ihr vor 15 Jahren verschollenener Vater sein könnte. Seit damals war sie nicht mehr in dem kleinen Ferienhäuschen in Barfleur, aber sie hat viele schöne Erinnerungen an die Zeit und so beschließt sie spontan, der Sache auf den Grund zu gehen und fährt in die Normandie. Dort wird sie auf mehr als eine Art mit der Vergangenheit konfrontiert.
Ein zweiter Erzählstrang spielt ab dem Jahr 1933, vorrangig aber in den Jahren 1940-1942.

Den Autorinnen ist eine schöne Sommerlektüre gelungen, die jedoch keinesfalls zu kitschig ist, sondern auch ernste Themen anspricht, wenn es um die Zeit der Besatzung in der Normandie geht und das Verhältnis zwischen Franzosen und Deutschen, um das Leben zwischen Kollaboration und Résistance. Informationen über das Werk von Paul Signac und weiterer Künstler, die Architektur von Le Havre und immer wieder Barfleur, sein Leuchtturm, die Bunker, die in Wohnhäuser umgewandelt wurden etc. sowie das französische Essen werden gekonnt in die Geschichte eingebunden. Auch die vielen französischen Begriffe und (Halb-)Sätze lassen das Buch authentischer wirken und vermitteln ein tolles Frankreichflair. Ich habe auf jeden Fall Lust auf einen Urlaub in der Normandie bekommen und habe den salzigen Geruch des Meeres in der Nase gehabt.
Über eine Fortsetzung der Geschichte würde ich mich freuen, denn es gibt noch so einiges, was weiter erzählt werden könnte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine emotionale Geschichte

0

Die 30jährige Kunsthistorikerin Charlotte hat gerade eine Arbeit in Köln erledigt, als sie einen Anruf ihrer Cousine Sophie erhält, von der Charlotte seit 15 Jahren nichts mehr gehört hatte. Damals verschwand ...

Die 30jährige Kunsthistorikerin Charlotte hat gerade eine Arbeit in Köln erledigt, als sie einen Anruf ihrer Cousine Sophie erhält, von der Charlotte seit 15 Jahren nichts mehr gehört hatte. Damals verschwand Charlottes Vater bei einem Urlaub in Barfleur, einem Fischerstädtchen in der Normandie, unter merkwürdigen Umständen. Nun will ihn Sophie mit zwei kleinen Mädchen gesehen haben. Etwas Hals über Kopf reist Charlotte nach Barfleur, um herauszufinden, was wirklich geschehen ist. Bei ihren Nachforschungen erfährt sie auch mehr über ihren Großvater, der während der Besatzung eine Beziehung zu der jungen Französin Mathilde hatte, was verboten war.
Der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Die schöne Landschaft der Normandie, die ich nicht kenne, konnte ich mir anhand der Beschreibungen sehr gut vorstellen.
Die Geschichte wechselt immer wieder zwischen den Zeiten. So lernt man Mathildes Seite gut kennen und erlebt, wie Charlotte der Familiengeschichte immer mehr auf die Spur kommt. Dass das Schicksal der beiden Frauen auf eine ganz besondere Art miteinander verknüpft ist, wird so nach und nach offenbar.
Die Charaktere sind sehr gut dargestellt. Ich mochte beide Frauen, auch wenn mich die Geschichte von Mathilde mehr ansprach, da ich besser mit ihr fühlen konnte. Sie musste mit den Schwierigkeiten jener Zeit leben, was nicht einfach war. Charlotte trifft Ihren Jugendfreund Mathieu wieder, der auch Einfluss darauf hat, dass sie die Weichen neu stellt für ihr weiteres Leben.
Auch wenn einiges vorhersehbar war, so hat mich das Buch doch sehr gut unterhalten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein unerwarteter Fund

0

Die Kölner Museumskuratorin Charlotte hat gerade eine Ausstellung mit Impressionisten zusammengestellt, als sie ein Anruf ihrer Cousine Sophie erreicht. Seit vor 15 Jahren während der Sommerferien in Barfleur ...

Die Kölner Museumskuratorin Charlotte hat gerade eine Ausstellung mit Impressionisten zusammengestellt, als sie ein Anruf ihrer Cousine Sophie erreicht. Seit vor 15 Jahren während der Sommerferien in Barfleur Charlottes Vater an der französischen Normandieküste spurlos verschwand, haben sich die beiden Frauen aus den Augen verloren, dabei waren sie sich einmal sehr verbunden. Nun berichtet ihr Sophie, die sich momentan mit ihrer Tante Anna im Ferienhaus in Frankreich aufhält, dass sie einen Mann mit zwei kleinen Mädchen gesehen hat, der ihr Vater sein könnte und schickt Charlotte ein Foto, dass sie heimlich aufgenommen hat. Charlotte packt nach einem Blick auf das Bild sofort ihre Sachen und macht sich auf den Weg nach Barfleur, um diesen Mann zu suchen. Im Ferienhaus findet Charlotte mit Hilfe von Sophie die Zeichenmappe ihres Vaters, die zusätzlich ein kostbares Originalgemälde vom Impressionisten Paul Signac enthält und mit einer Widmung von einer Frau namens Mathilde versehen ist. Charlotte ist verwirrt, hatte ihr Vater etwa ein Verhältnis? Doch je mehr Charlotte nach Antworten und ihrem Vater sucht, umso mehr findet sie über ihren Großvater heraus. Als dann auch noch Charlottes Jugendliebe Matthieu auf einmal wieder vor ihr steht, ist sie vollends durcheinander. Welche Geheimnisse wird Charlotte aufdecken und wird es ihr Leben verändern?

Das Buch „Wiedersehen in Barfleur“ ist ein Roman um ein Familiengeheimnis vor der malerischen Kulisse der französischen Normandieküste, der von zwei Autorinnen unter dem Pseudonym Claire Bonamy geschrieben wurde. Der Schreibstil ist flüssig und gefühlvoll, nimmt den Leser gleich mit an Charlottes Seite, um sie bei ihrer Reise in die Vergangenheit zu begleiten und an ihren Gedanken und Gefühlen teilzuhaben. Der Spannungsbogen wird gemächlich aufgebaut und steigert dann im weiteren Verlauf des Romans. Die Landschaftsbeschreibungen sind so detailliert, dass der Leser sich an der rauen französischen Küste wähnt, die Meeresluft genießt und das Salz in der Luft spürt. Der Roman teilt sich in zwei Handlungsstränge auf, der eine behandelt die Gegenwart um Charlotte und ihren Aufenthalt in Barfleur auf der Suche nach ihrem Vater, der andere ist historisch und beschreibt die Zeit im zweiten Weltkrieg mit der Stationierung deutscher Soldaten in der Normandie und den Erlebnissen von Mathilde. Besonders zu erwähnen sei noch der historische Hintergrund, der gut recherchiert mit der Handlung verwoben wurde und den Leser dazu animiert, weitere Informationen darüber nachzuschlagen.

Die Charaktere sind sehr schön skizziert, so dass man sich gleich mit ihnen wohl fühlt. Charlotte ist eine sympathische junge Frau mit Kunstverständnis. Sie lebt in einer nicht erfüllenden Beziehung und ist durch das Verschwinden ihres Vaters in ihrer Jugend geprägt. Das Verhältnis zu ihrer Mutter ist schwierig, die beiden haben sich kaum etwas zu sagen. So bleibt Charlotte nur ihre Freundin Tessa als Unterstützung bei Sorgen und Nöten. Die Reise nach Frankreich ist zugleich eine Reise in die Vergangenheit für sie, viele unterdrückte Gefühle kommen wieder hervor, Erinnerungen drängen an die Oberfläche. Cousine Sophie ist eine unternehmungslustige, warmherzige Person, die sich liebevoll um ihre alte Tante Anna kümmert. Außerdem kann Sophie wunderbar kochen, oftmals läuft einem das Wasser im Mund zusammen bei all den aufgeführten Köstlichkeiten. Sophie wird schnell wieder zu einer Vertrauten Charlottes, die den Beistand auch bitter nötig hat. Mathilde fliegt die Sympathie einfach zu, sie ist ein freundlicher und lieber Mensch, der aus einfachen Verhältnissen stammt und durch die Entscheidung, auf ihr Herz zu hören, teuer bezahlt hat. Auch die anderen Protagonisten unterstützen die Handlung durch ihre kleineren oder größeren Episoden und machen die Geschichte rund.

„Wiedersehen in Barfleur“ ist ein sehr unterhaltsamer historischer Roman, der ein Familiengeheimnis ebenso wie eine schöne Liebesgeschichte in sich vereint. Auch wenn nicht alle Fragen beantwortet werden, Liebhaber dieses Genres werden mit diesem Buch sehr schöne Lesestunden verbringen, absolut empfehlenswert!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wiedersehen in Barfleur

0

Wiedersehen in Barfleur, von Claire Bonamy

Cover:
Ein sehr schönes Bild das anspricht und neugierig macht.

Inhalt:
Charlotte, eine Kunsthistorikerin in Köln, fällt aus allen Wolken, als sich ihre Cousine ...

Wiedersehen in Barfleur, von Claire Bonamy

Cover:
Ein sehr schönes Bild das anspricht und neugierig macht.

Inhalt:
Charlotte, eine Kunsthistorikerin in Köln, fällt aus allen Wolken, als sich ihre Cousine Sophie, seit 15 Jahren zum ersten Mal wieder bei ihr meldet. So lange ist es her, dass sie das letzte Mal in ihrem geliebten Ferienort, einem kleinen französischen Fischerdorf war. Denn damals ist dort ihr Vater aufs Meer gefahren und nie mehr zurückgekehrt.
Nun sagt Sophie sie hat ihren Vater gesehen, und als Beweis schickt sie auch ein Bild das sie mit dem Handy gemacht hat.
Charlotte fährt sofort nach Frankreich um vor Ort auf die Spurensuche zu gehen.
Was sie erfährt geht noch weiter in die Vergangenheit als sie graben wollte.
Sie erfährt von der Französin Mathilde die mit ihrem Großvater während der Besatzungszeit eine verbotene Liebesbeziehung geführt hat.

Meine Meinung:
Der Einstig hat mich kurz irritiert, denn nach dem Klappentext hab ich andere Personen erwartet.
Dann bin ich aber schnell in die Geschichte eingetaucht und es wird eine Spannung aufgebaut bei der man unbedingt wissen will, wie geht/ging es weiter, was erfährt Charlotte nun als nächstes.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm zu lesen, die Charaktere sind sehr gut beschrieben und mir auch schnell ans Herz gewachsen.
Die zwei Erzählstränge in der Vergangenheit und Gegenwart sind auf der einen Seite klar voneinander getrennt, und es ist immer sofort klar wo ich mich befinde, auf der anderen Seite werden sie sehr gekonnt mit der Gegenwart verbunden. Immer wieder gibt es neue Erkenntnisse.
Da ich sehr gerne historische Romane lese, hab ich von diesem Dilemma der Liebe in der Besatzungszeit schon einige Romane gelesen. Es ist immer wieder erschütternd wie junge Menschen dann für ihre Liebe verurteilt wurden und leiden mussten, oder wie Menschen getrennt wurde, oder nichts voneinander wussten oder sich nicht mehr fanden.
Im letzten Viertel fällt dann die Spannung (meiner Meinung nach) ab.
Es kommt nichts Neues mehr, keine Überraschung oder neue Erkenntnis, das was wir ahnen oder schon wissen, wird quasi bestätigt.

Autorinnen:
Claire Bonamy ist ein Pseudonym, hinter dem sich zwei Autorinnen verbergen. Die Kunsthistorikerin (und nebenher Personenfinderin) Eva Philippon lebt in Frankreich.
Andrea Russo hat den‚ Beruf als Lehrerin aufgegeben und ist nun freie Autorin und lebt in Deutschland.

Mein Fazit:
Nach dem Klappentext ein kurz verwirrender Einstieg. (Für mich).
Dann wird es sehr spannend und emotional. Im letzen Viertel wird dann das bestätigt was wir schon wissen und ahnen.
Eine sehr zu Herzen gehende Geschichte, meiner Meinung nach mit mehr Potential. Von mir 3,5 Sterne, die ich dann im Vergleich zu meinen anderen 4 Sternebüchern ganz knapp auf 3 abrunde.