Cover-Bild Nur noch ein einziges Mal
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15,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 10.11.2017
  • ISBN: 9783423740302
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Colleen Hoover

Nur noch ein einziges Mal

Roman – Die deutsche Ausgabe des Bestsellers ›It Ends With Us‹
Katarina Ganslandt (Übersetzer)

Eine Achterbahn der Gefühle

Als Lily Ryle kennenlernt, scheinen all ihre Träume wahr zu werden: eine neue Stadt, der erste Job und dann noch Ryle – überaus attraktiv, überaus wohlhabend und überaus erfolgreich. Vergessen scheint Lilys schwierige Kindheit. Vergessen auch Atlas, ihre erste Liebe, der gegenüber von Lily squattete – bis ihr Vater die beiden erwischte und Atlas von heute auf morgen verschwand. Und dann steht Atlas auf einmal vor ihr. Als Ryle von ihrer gemeinsamen Vorgeschichte erfährt, weckt dies seine Eifersucht …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.12.2017

Sensibles Thema perfekt umgesetzt

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Es gibt diese Romane, über die man eigentlich gar keine Rezensionen schreiben kann, weil das Beschreiben von Gefühlen und Wahrnehmungen nur einziger Spoiler wäre, der anderen Lesern, die auf der Suche ...

Es gibt diese Romane, über die man eigentlich gar keine Rezensionen schreiben kann, weil das Beschreiben von Gefühlen und Wahrnehmungen nur einziger Spoiler wäre, der anderen Lesern, die auf der Suche nach ihrer nächsten Lektüre sind, das Leseerlebnis komplett vornewegnehmen würden. Dennoch verdient dieses geniale Buch eine Rezension, daher habe ich mich um eine Bewertung bemüht, die weitestgehend spoilerfrei sein sollte.
Der Klappentext verrät sehr wenig, was ich eigentlich schade finde, da in „Nur noch ein einziges Mal“ ein hochsensibles Thema angesprochen wird (und hier kommt nun der einzige Spoiler!) – nämlich Gewalt in einer Beziehung – das je nachdem wie es umgesetzt ist, für Leser schwer zu ertragen sein kann. Vielleicht weil man selbst schon betroffen war oder ist oder einfach weil man Gewalt in keiner Form ertragen kann. Daher finde ich es schon wichtig, dass mal angesprochen wird, was das zentrale Thema dieses Buchs ist. Denn dass es in der Jugendbuchabteilung einer bekannten Buchhandlungskette zu finden war, ist nach meiner Lektüre als absoluter Witz zu bezeichnen.
Da ich Colleen Hoovers Treiben immer wieder durch soziale Netzwerke verfolge, habe ich mich sehr bemüht, mich von Spoilern von „Nur noch ein einziges Mal“ fernzuhalten, daher bin ich sehr unbedarft an dieses Buch herangegangen und war dementsprechend überrascht, dass das Thema häusliche Gewalt den Dreh- und Angelpunkt dieses Werks ausmacht. Ich aber finde das ganz klar positiv, da auch ich häufig über diesen Mythos nachdenke, warum Frauen/Männer, die von ihrem Partner Gewalt erfahren müssen, diesen nicht verlassen können. Man merkt schnell, dass dieses Buch einen Erklärungsversuch bieten möchte und ich muss sagen, dass das großartig gelungen ist. Gerade am Anfang hatte ich doch einige Sorgen, ob mich das Buch frustriert zurücklassen würde, aber irgendwann spürte ich: das wird etwas ganz Großes!
Dass mich das Thema so sehr berührt hat und dass ich mich so intensiv in die Situation reindenken konnte, liegt ganz klar an der Protagonistin Lily. Ich habe schon mal öfters meine Schwierigkeiten mit Hoovers weiblichen Charakteren, da diese häufig sehr kindlich wirken, zu naiv agieren und dann absolute Drama Queens sind. All das trifft auf Lily so gar nicht zu, die mich wirklich von Seite 1 an voll überzeugen konnte. Das Kleinstadtmädchen, das aus ihrer schwierigen Kindheit gestärkt hervorgegangen ist und zu einer ambitionierten Karrierefrau geworden ist, die immer erst andere und dann sich selbst im Blick hat. Dazu zeigt sie eine Vernunft, die in Mut und Stärke gründet und daher war es Vergnügen, die dargebotene Welt aus ihren Augen zu erleben. Klar, dadurch dass sie durch ihren Job bereits fest im Leben steht, geht es gleich um sehr erwachsene Themen, aber trotzdem ist so eine in sich ruhende weibliche Protagonistin nun wahrlich nicht selbstverständlich.
Als großartig empfand ich auch, dass dieses Buch in vielerlei Hinsicht anders ist, als Hoovers sonstige Bücher. Neben den sehr erwachsenen Themen fällt ins Auge, dass diesmal definitiv nicht die Liebesgeschichte im Vordergrund steht, sondern vielmehr die Charakterstudie einer starken, jungen Frau. Gerade in Zeiten des Feminismus eigentlich perfekt gewählt. Natürlich gibt es auch Liebe, ja sogar ganz viel Liebe, aber „Nur ein einziges Mal“ zeigt, dass Hoover auch außerhalb von klassischen Liebesgeschichten funktioniert.
Maßgeblich durch Lily beeinflusst hat sich für mich ein Blick auf das Thema häusliche Gewalt ergeben, das mich tief berührt und auch sehr nachdenklich gemacht hat. Dieser Aspekt hat so viele Seiten, das man gar keine Stereotype fahren darf, da das keinem Betroffenen (ob nun Täter oder Opfer) gerecht wird. Diese Erfahrung wird literarisch perfekt umgesetzt und spätestens mit dem Nachwort der Autorin ergibt sich ein Bild, das noch einmal demonstriert, wie durchdacht dieses Werk von ihr war. Und diese Akribie und auch der Kampf, den sie selbst während des Schreibprozesses hatte, der legt sich eben in einer perfekten Lektüre dar.
Fazit: Es ist unheimlich mit welcher Präzision Colleen Hoover literarisch abliefert. „Nur ein einziges Mal“ ist dabei wieder so ganz anders als ihre bisherigen Werke, weil sie sich dem ernsten Thema häusliche Gewalt widmet und weil sie eine Protagonistin erschaffen hat, die mich glatt von den Socken haut und nun mit weitem Abstand mir die liebste Protagonistin bei Hoover ist. Das Buch ist dabei ein Gesamtkunstwerk, weil es eine wichtige Botschaft hat, aber zu keinem Zeitpunkt 1000% Gefühl außer Acht lässt. Daher vergebe ich voller Freude die volle Sternenanzahl!

Veröffentlicht am 19.12.2017

So emotional, dass kein Auge trocken bleibt

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Ich habe schon viele Bücher von Colleen Hoover gelesen, doch keines hat mich bis jetzt so mitgenommen wie dieses. Vielleicht auch deshalb, weil es in diesem Buch um ein sehr sensibles Thema geht: die häusliche ...

Ich habe schon viele Bücher von Colleen Hoover gelesen, doch keines hat mich bis jetzt so mitgenommen wie dieses. Vielleicht auch deshalb, weil es in diesem Buch um ein sehr sensibles Thema geht: die häusliche Gewalt.

Lily lernt Ryle kennen und ihr Glück scheint perfekt, denn es scheint alles zu passen. Eines Tages begegnet sie ihrer alten Jugendliebe Atlas wieder. Und dann lernt sie Ryle kennen, wie sie es nie zu denken geglaubt hat.

Hoover schreibt sehr emotional. Man merkt genau wie wichtig ihr dieses Thema ist und das sie damit auch eigene Erfahrungen verarbeiten möchte. Ich habe sehr oft zur Taschentuchbox greifen müssen, weil mich diese Geschichte so gepackt und emotional mitgenomnen hat.

Eine ganz klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 11.12.2017

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Die nackte Wahrheit, dieses Buch hat mich emotional total mitgenommen und wird mir wohl noch lange im Gedächtnis bleiben. Es hat auch meine Ansichten beeinflusst und mich gezwungen, mich mit meinen eigenen ...

Die nackte Wahrheit, dieses Buch hat mich emotional total mitgenommen und wird mir wohl noch lange im Gedächtnis bleiben. Es hat auch meine Ansichten beeinflusst und mich gezwungen, mich mit meinen eigenen Einstellungen auseinanderzusetzen.

So was wie schlechte Menschen gibt es nicht.
Wir sind alle bloß Menschen, die manchmal schlimme Dinge tun.
Seite 24

Wie oft beginnt man ein Buch ohne genau zu wissen, was der Titel oder das Cover darüber aussagt. Umso mehr mag ich es, wenn man im Verlauf der Handlung bemerkt, wie sehr doch das Cover zum Buch passt und auch den Bezug zum Titel erkennen. Ich finde das Cover wirklich sehr passend, die zerbrochenen Blume passt einfach perfekt. Viele schätzen den Originaltitel it ends with us mehr als den deutschen, dies verstehe ich, weil er wirklich sehr gut passt. Aber ich finde, auch der deutsche passt zur Geschichte, auch wenn er einen bitteren Nachgeschmack für mich hat, der originale ist positiver und mutiger.

Häusliche Gewalt ist kein einfaches Thema. Lily ist damit aufgewachsen und ist davon überzeugt, dass sie nie so in die Opferrolle fallen würde wie ihre Mutter. Doch als es zwischen ihr und Ryle zu einer prekären Situation kommt, werden ihre Überzeugungen auf eine harte Probe gestellt. Was macht man, wenn man den Mann, der einen verletzte, trotzdem noch liebt? Ist eine Frau gleich schwach und dumm, wenn sie nicht sofort das Weite sucht. Dies sind nur ein paar Fragen, die sich der Leser unweigerlich stellt, wenn er die Geschichte von Lily und Ryle liest. Aber es ist auch die Geschichte von Lily und Atlas, dem obdachlosen Jungen, dem sie als Teenager geholfen hat. Atlas, der so wenig hatte, aber Lily so viel gegen hat, bis er aus ihrem Leben verschwinden musste. Man merkt schon, die Geschichte ist alles andere als einfach.

Ich habe davor noch kein Buch mit dieser Thematik gelesen. Umso interessanter fand ich es zu schauen, wie die Autorin dieses heikle und emotionale Thema umsetzt. Und ich finde, dies ist ihr sehr gut gelungen. Viel war für mich vorhersehbar, doch einige Szenen haben mich wirklich sehr überrascht und geschockt. Wie für Colleen Hoover Bücher üblich gab es wieder viele emotionale Momente. Gerade ab der zweiten Hälfte habe ich öfters feuchte Augen bekommen. Und bei dem ein oder anderen Satz bin ich auch ganz in Tränen ausgebrochen. Die Emotionen der Protagonisten kommen einfach so unglaublich gut beim Leser an. Sodass man so in die Geschichte abtauchen kann, dass sie einen kaum kalt lassen kann.

Nur fünfzehn Minuten.
Sie reichen, um einen Menschen zu zerstören.
Und um einen Menschen zu retten.
Seite 393

Lily ist eine selbstbewusste junge Frau, wir lernen Sie kurz nach der Beerdigung ihres Vaters kennen. Gleich zu Beginn trifft sie auf Ryle, der angehende Neurochirurg ist sofort begeistert von ihr. Doch er ist sehr ehrgeizig und möchte keine Beziehung. Doch durch Lily ändern sich seine Prioritäten und er möchte sich auf eine Beziehung mit ihr einlassen. Als eine Art Tagebuch hat Lily früher Briefe an eine Show Moderatorin geschrieben, durch diese erfahren wir von ihr und Atlas. Atlas ist ein Obdachloser Junge, um den sich Lily kümmerte. Zwischen den beiden entsteht eine Freundschaft und noch mehr, doch muss er wieder aus ihrem Leben verschwinden. Durch die Einträge erfährt man aber auch, was Lily miterleben musste. Wie schlimm ihr Vater, ihre Mutter behandelt hat.

Ich muss gestehen, dass ich lange Zeit nicht wusste, welches Ende der Geschichte ich mir wünsche. Die Autorin schafft es, so überzeugen, die Gefühle der Protagonisten zu zeichnen, sodass ich es nicht geschafft habe Ryle zu hassen, und immer wieder auch Mitleid mit ihm hatte. Genauso wie natürlich mit Lily. Es gibt Dinge, die kann man einfach nicht verzeihen. Und doch tat er mir stellenweise so unglaublich leid. Mich hat die Geschichte wirklich sehr bewegt und wird mir auch noch länger im Gedächtnis bleiben. Auch, weil sie mir mal wieder vor Augen führt, es gibt nicht immer nur schwarz und weiß, sondern auch ganz viel grau.

Vielleicht tut nicht das, was der andere einem angetan hat,
am meisten weg, sondern die Liebe zu ihm.
Ohne diese Liebe wäre der Schmerz sicher leichter zu ertragen.
Seite 351

Lily und Atlas sagen sich oft einfach schwimmen schwimmen schwimmen (Findet Nemo) als Mantra zum Durchhalten. Ich habe das selbst auch schon gemacht und die Worte im gleichen Sinn genutzt. Aber nicht nur dadurch entstand eine Verbundenheit mit der Protagonistin. Auch so konnte ich mich in einigen Dingen, gut mit ihr identifizieren. Ihre Gedanken und Gefühle waren für mich sehr gut nachvollziehbar. Vermutlich auch, weil ich einiges durch eigene Erfahrungen nachvollziehen konnte. Lily ist für mich eine richtig starke und mutige Protagonistin.

Es gibt auch ein Nachwort der Autorin, auch dieses hat mich bewegt. Schon die Widmung des Buches hat mich irritiert und das Nachwort hat dann meinen Verdacht bestätigt. Dadurch gewinnt das Buch noch mal an mehr tiefe für mich


Fazit:
Als hätte die Autorin mein Herz in der Hand und mit jeder weiteren Seite, schließen sich die Hand immer mehr. Bis sie es am Ende zerdrückt.
Schon Love and Confess von Collen Hoover hat mich emotional aufgewühlt zurückgelassen, doch ist es kein Vergleich zu Nur noch ein einziges Mal.
Häusliche Gewalt ist kein einfaches Thema und doch schafft es die Autorin diese Thematik auf so eine überzeugende und vielschichtige Art in die Geschichte einfließen zu lassen.
Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet, Atlas bliebt für mich zwar etwas blass, dafür konnte ich mir Ryle und Lily sehr gut vorstellen, als wären sie reale Menschen.
Sehr berührend.
Und gehört zu meinen Top 3 Büchern 2017

Veröffentlicht am 10.12.2017

Überraschend emotional und packend

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"Nur noch ein einziges Mal" war das erste Werk von Colleen Hoover was ich gelesen habe. Ich bin schon oft an ihren Büchern vorbei getingelt und habe mit mir gerungen, ob ich mir nicht doch mal ein Buch ...

"Nur noch ein einziges Mal" war das erste Werk von Colleen Hoover was ich gelesen habe. Ich bin schon oft an ihren Büchern vorbei getingelt und habe mit mir gerungen, ob ich mir nicht doch mal ein Buch von ihr holen soll. Als ich durch einen blöden Zufall dieses Buch in den Händen hielt und dann beschloss einfach mal das erste Kapitel in der Buchhandlung zu lesen war ich sofort von den Charakteren (die über 20 Jahre alt sind - großes Plus!) gefesselt. Auch der flüssige Schreibstil bewog mich dann dazu, das Buch einfach zu kaufen.

Die Autorin war mir durch YouTube-Videos und Rezensionen schon bekannt aber die Tatsache, dass ihre Bücher in der Jugendbuch-Abteilung stehen, hatten mich bisher doch etwas abgeschreckt, weil ich fürchtete, dass die Charaktere für meinen persönlichen Geschmack zu jugendlich und die zwischenmenschlichen Begebenheiten zu oberflächlich dargestellt sind. Bei Weitem hätte ich nie mit so viel Tiefgang und Emotionalität gerechnet.

VORSICHT LEICHTE SPOILER!!





Die Geschichte thematisiert häusliche Gewalt und den Teufelskreis der sich dadurch ergibt, wenn sich die eigenen Grenzen verschieben. Dieses Thema hat mich sehr gefesselt und berührt - auch wenn ich selbst diese Erfahrungen nicht gemacht habe konnte ich den Gedanken der Protagonistin Lily super folgen und hab mir selbst oft die Frage gestellt, wie ich mich verhalten würde.

Die Geschichte beginnt mit Lily, die nach der Beerdigung ihres Vaters auf einer Dachterasse Ruhe sucht. Sie begegnet dort Ryle - und zwischen den Beiden ist sofort etwas, was sie nich mehr loslässt. Während Lily ihren Traum einen eigenen Laden zu eröffnen folgt, trifft sie Ryle wieder und zwischen den Beiden entwickelt sich eine intensive Liebesbeziehung. Zwischendurch werden immer wieder Schnipsel von Lily`s Vergangenheit in Form von Tagebucheinträgen eingepflegt und wir lernen auch ihre erste große Liebe Atlas kennen.
Ich habe sehnsüchtig auf den Moment gewartet an dem sie sich wieder begegnen und war verwirrt und aufgewühlt, weil ich als Leser absolut zwischen den Stühlen saß. Immerhin hat sie ja Ryle, den sie unglaublich liebt (und den ich als Leserin sofort in mein Herz geschlossen habe) und dann ist da Atlas mit dem sie so viel verbindet und den sie nie wirklich loslassen konnte. Durch den Klappentext wusste ich ja schon, dass Ryle wohl auch einige tiefe Abgründe hat und sich dadurch einige Schwierigkeiten ergeben, daher war ich nicht wirklich überrascht, als die Beziehung zwischen Ryle und Lily anfing kompliziert zu werden.
Wie die Geschichte dann weiterging hat mich sehr berührt und gefesselt.

Was mir besonders gut gefallen hat war das Konzept mit den Tagebucheinträgen. Wir lernen die Protagonistin Lily auf zwei Ebenen gleichzeitig kennen: Ihr 15-Jähriges Ich in einem eher zerrütteten Familienleben mit ihrer ersten große Liebe Atlas, dem sie das Leben rettet UND ihr erwachsenes 23-jähriges Ich, das selbstbestimmt ihre Träume verwirklicht, einen Mann lieben lernt und sich letztendlich in der selben Situation wie ihre eigene Mutter wiederfindet.

Plötzlich kann sie ihre Mutter und ihr damaliges Verhalten verstehen und sieht alles plötzlich in einem ganz anderen Licht.

Das Beste in meinen Augen an dieser Geschichte ist jedoch das Ende. Sie wird nicht von einem Ritter in goldener Rüstung gerettet, sondern rettet sich selbst und trifft ihre eigene Entscheidung. Dies empfinde ich vorallem in einer Bücherwelt in der meiner Meinung nach Frauen oft klischeehaft dargestellt werden als äußerst wertvoll.

Auch wenn ich mir insgeheim ein etwas leidenschaftlicheres Ende gewünscht hätte, hat das Buch meine Erwartung nicht nur erfüllt sondern wahnsinnig übertroffen. Die Geschichte hat mich überrascht, mich teilweise zu Tränen gerührt und das Wichtigste - mich zum Nachdenken angeregt.







Veröffentlicht am 05.12.2017

Eines der besten Bücher von Colleen Hoover

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Colleen Hoover gehört mittlerweile zu den Autorinnen, bei denen ich mir nicht einmal mehr den Klappentext durchlese, da ich einfach alles von ihr lese, egal mit welcher Thematik sie sich auseinandersetzt. ...

Colleen Hoover gehört mittlerweile zu den Autorinnen, bei denen ich mir nicht einmal mehr den Klappentext durchlese, da ich einfach alles von ihr lese, egal mit welcher Thematik sie sich auseinandersetzt. Demnach bin ich auch komplett unvoreingenommen an ihr neuestes Werk „Nur noch ein einziges Mal“ herangegangen und das hat sich mal wieder mehr als gelohnt. Über den größten Teil des Buches hinweg hatte ich keine Ahnung, welche Wege die Geschichte um Lily und Ryle einschlagen würde und wurde immer wieder auf’s Neue von der Autorin überrascht.

„Ich sitze auf der gemauerten Brüstung einer Dachterrasse, blicke zwölf Stockwerke tief auf Boston hinunter und denke an Selbstmord.“

Mit diesem ersten Satz hatte Colleen Hoover direkt meine Aufmerksamkeit, wobei ich allerdings anmerken möchte, dass das Buch eine andere Thematik als Suizid behandelt, was man nach diesem ersten Satz vielleicht fälschlicherweise annehmen könnte. Um welche Thematik es sich jedoch wirklich handelt, möchte ich nicht verraten, da ich selbst ganz unvoreingenommen an die Geschichte herangegangen bin und das nur empfehlen kann.

Die Autorin wirft den Leser zu Beginn wie gewohnt mitten in das Geschehen hinein, schafft es aber trotzdem, die Protagonistin Lily binnen kürzester Zeit dem Leser nahe zu bringen. Bei mir jedenfalls hat es nur ein paar Seiten gebraucht, bis ich das Gefühl hatte, sie zu kennen und sie ins Herz geschlossen hatte. Besonders Lilys Herzlichkeit und ihren Mut, ihren eigenen Träumen zu folgen, machen sie zu einer tollen Protagonistin.
Ryle hingegen erscheint zu Beginn so ehrgeizig und selbstbewusst, ja fast ein bisschen machomäßig, dass ich ein bisschen gebraucht habe, um mit ihm warm zu werden. Seine humorvolle Art und die Entwicklung, die er vollzieht, haben mich dann aber doch von ihm überzeugen können.

Besonders gut an „Nur noch ein einziges Mal“ hat mir gefallen, dass neben der Geschichte von Ryle
und Lily, die in der Gegenwart angesiedelt ist, auch noch eine Geschichte aus Lilys Vergangenheit erzählt wird. Und wie wir es von Colleen Hoover nicht anders kennen, wird diese natürlich nicht einfach in Rückblenden erzählt, nein, wir erleben die Ereignisse in ganz besonderer Weise und zwar in Form von Briefen. Briefe, die Lily als Teenager an Ellen DeGeneres geschrieben, aber nie abgeschickt hat. Und ganz ehrlich, es war so herrlich diese Briefe zu lesen. Sie waren nicht nur spannend, sondern auch gleichzeitig sehr emotional und humorvoll. Diese Mischung gelingt meiner Meinung nach niemandem besser als Colleen Hoover.

Wie ich anfangs schon erwähnt habe, konnte mich Colleen Hoover mit der Entwicklung der Geschichte mehr als überraschen. Bei den meisten Liebesromanen weiß ich schon von Anfang an, wie die Geschichte enden wird. Dies war hier nicht annähernd der Fall, wodurch die Geschichte sehr viel mehr Tiefe bekommen hat und viel realitätsnaher gewirkt hat als eine typische 0815 Liebesgeschichte.

Mit der angesprochenen Thematik habe ich mich zuvor noch nie intensiver auseinandergesetzt und hätte ich gewusst, worum es in diesem Buch geht, so hätte ich nie erwartet, dass die Autorin mich damit so sehr abholen kann. Und mehr noch: Colleen Hoover hat es geschafft, mir die Thematik von einer ganz neuen Perspektive her näherzubringen und mein Blickwinkel darauf zu verändern. Dies hängt wohl auch damit zusammen, dass Colleen Hoover in jedes ihrer Bücher sehr viel von ihren eigenen Erfahrungen und ihrer Persönlichkeit einbringt. Auf dieses Buch trifft dies jedenfalls in besonderem Maße zu, was auch im Nachwort nachzulesen ist und mich wirklich zu Tränen gerührt hat. Hut ab, für den Mut von Colleen Hoover, so viel von sich selbst in ein Buch zu legen.

Fazit
„Nur noch ein einziges Mal“ ist vermutlich Colleen Hoovers persönlichstes Buch und das spürt man auf jeder Seite. Eine Liebesgeschichte, die ihre ganz eigenen Wege geht und mitten aus dem Leben herausgegriffen sein könnte. Ich bin dankbar, dass die Autorin mir einen neuen Blickwinkel auf eine sehr wichtige Thematik eröffnet hat, die in diesem Buch auf komplexe Art und Weise behandelt wird.