Cover-Bild Die spürst du nicht
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hörbuch Hamburg
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 30.03.2023
  • ISBN: 9783957132949
Daniel Glattauer

Die spürst du nicht

2 CDs
Tessa Mittelstaedt (Sprecher), Steffen Groth (Sprecher)

Endlich: Der neue Roman von Daniel Glattauer

Die Binders und die Strobl-Marineks gönnen sich einen exklusiven Urlaub in der Toskana. Tochter Sophie Luise, 14, durfte gegen die Langeweile ihre Schulfreundin Aayana mitnehmen, ein Flüchtlingskind aus Somalia. Kaum hat man sich mit Prosecco und Antipasti in Ferienlaune gechillt, kommt es zur Katastrophe. 
Was ist ein Menschenleben wert? Und jedes gleich viel? Daniel Glattauer packt große Fragen an in seinem neuen Roman, der einen nicht mehr loslässt und in dem er all sein Können ausspielt: spannende Szenen, starke Dialoge, Sprachwitz. Dabei zeichnet Glattauer ein Sittenbild unserer privilegierten Gesellschaft, entlarvt ihre Doppelmoral und leiht jenen seine Stimme, die viel zu selten zu Wort kommen.
Gekonnt und eindringlich gelesen von Tessa Mittelstaedt und Steffen Groth.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2023

Grandiose Geschichte, eindrücklich erzählt und vorgetragen

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Die spürst du nicht von Daniel Glattauer, gelesen von Tessa Mittelstaedt und Steffen Groth, erschienen im Hörbuch Hamburg Verlag als ungekürzte Hörbuchversion am 30. März 2023.

Die Familien Binder und ...

Die spürst du nicht von Daniel Glattauer, gelesen von Tessa Mittelstaedt und Steffen Groth, erschienen im Hörbuch Hamburg Verlag als ungekürzte Hörbuchversion am 30. März 2023.

Die Familien Binder und Strobl-Marinek fahren gemeinsam in die Toskana, um dort einen Luxusurlaub zu verbringen. Können sie sich leisten. Noch am ersten Abend schlägt die Situation völlig um. Aayana, ein Flüchtlingskind aus Somalia und Klassenkameradin von Sophie Luise Strobl-Marinek erleidet eine Badeunfall und muss von den Familien wiederbelebt werden. Das Kind stirbt wenige Tage später im Krankenhaus, da sind die Familien aber längst wieder daheim in Wien.

Daniel Glattauer zieht diesmal alle Register, um dem Fall Authentizität und der Welt eine Plattform zu geben, um Stimmungen und Meinungen einzufangen. Elisa Strobl-Marinek steht als Politikerin in der Öffentlichkeit und so bekommt eine breite Öffentlichkeit etwas von Aayanas Tod mit. Es werden Pressemeldungen verlesen, der Leser bekommt Chats mit und Internetkommentare die es so wie sie da stehen täglich auftauchen, so wir denn überhaupt ein Interesse und/oder Berührungspunkte mit den Flüchtlingen unter uns haben
.
Tessa Mittelstaedt und Steffen Groth lesen so eindringlich, dass ich nach wenigen Augenblicken in die Geschichte eingetaucht bin. Ihre Stimmen gaben den Protagonisten ein Leben und da es teilweise auch mit Wiener Tonfall gesprochen wurde, fühlte man sich ausgesprochen gut unterhalten, aber gleichzeitig auch angesprochen und vielleicht auch etwas ertappt, was das Interesse an den Geschichten unserer Nachbarn betrifft. Klare Hörbuchempfehlung.

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Veröffentlicht am 31.03.2023

Bewegend

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Zwei bessergestellte Familien fahren zusammen in den Urlaub in die Toskana. Tochter Sophie Luise darf ihre Schulfreundin Aayana mitnehmen. Diese ist ein Flüchtlingskind aus Somalia und völlig anders aufgewachsen, ...

Zwei bessergestellte Familien fahren zusammen in den Urlaub in die Toskana. Tochter Sophie Luise darf ihre Schulfreundin Aayana mitnehmen. Diese ist ein Flüchtlingskind aus Somalia und völlig anders aufgewachsen, als SoLu. Wie anders, wird sich dramatisch herausstellen und Dinge in Gang setzen, die alles verändern.

Uff! Da hat Glattauer eine gigantische Geschichte ersonnen, die leider viel zu nah an der Wahrheit ist. Auch wenn die Wahrheit unbequem ist, aber ganz genau so sind die Menschen. In jeder Hinsicht. Miteinander, mit anderen, in der eigenen Familie, im Umgang mit anderen Familien und vor allem im Schutz der digitalen und anonymen Welt. Die eingeschobenen Postings in Foren sind genauso, wie ich sie schon so oft gelesen habe. Da wird alles und jeder zerfleischt, da werden Behauptungen in den Raum gestellt, da wird gelästert, was das Zeug hält.

Nach und nach erfährt nicht nur der Leser, sondern auch SoLus Familie, die Geschichte einer Familie. Ein Schicksalsschlag jagt den nächsten, eine Ungerechtigkeit folgt auf die andere. Und weil alle immer schon ein fixes Bild von anderen, besonders Fremden, im Kopf haben, hat keiner jemals danach gefragt und somit im Grunde zur Katastrophe beigetragen.

Mich hat „Die spürst du nicht“ unbeschreiblich bewegt und auch schockiert. Doch nicht, was andere taten und sagten, nimmt mich so mit, sondern dass ich das kenne und mich nicht davon ausnehme, dass ich zwar Empathie für Flüchtlinge habe, aber auch eine Art Vorurteil in mir trage. Das Vorurteil zu wissen, dass sie Schlimmes erlebt haben und man nicht nachfragen muss, sie in Deutschland (oder wie im Buch in Österreich) in Sicherheit sind, versorgt werden und doch bitte glücklich sein sollen. Aber jeder einzelne dieser Menschen hat seine eigene Geschichte und selbst, wenn sich viele ähneln, so müssen sie doch erzählt und gehört werden. Erst dann helfen wir tatsächlich.

Doch Glattauer urteilt nicht. Er erzählt und überlässt dem Leser / Zuhörer, daraus etwas mitzunehmen. Dabei ist durchaus auch Humor vorhanden, der die Wahrheit und Aussage der Story nur noch unterstreicht. Dies ist Sozialkritik vom Feinsten, brandaktuell zu jedem Zeitpunkt, nicht nur jetzt. Die Figuren sind sehr glaubwürdig und lebensnah gezeichnet, verhalten sich manchmal dumm, aber genau das ist so real, machen Fehler, fallen hin, stehen auf oder auch nicht, verarbeiten ihre Traumata auf ganz eigene Art.

Als Hörbuch mit den Sprechern Tessa Mittelstaedt und Steffen Groth wirkt die Story sehr heftig. Die beiden schaffen es, die Illusion entstehen zu lassen, dass all dies tatsächlich gerade geschieht. Sie legen weder zu viel Gefühl in ihre Stimme, noch sind sie zu distanziert. Ganz besonders gelungen finde ich Tessa Mittelstaedts Version von Pierre.

Die Aussage ist hart, aber das Buch ist wunderbar. Ich gebe fünf Sterne und werde versuchen, mir ab sofort erst dann ein Bild von einem Menschen zu machen, wenn ich seine Geschichte von ihm selbst erfahren habe.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Ein raffinierter Roman

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Was als luxuriöser Familienurlaub geplant war, endet in einer schrecklichen Tragödie. Die Binders und die Strobl-Marineks wollten eigentlich nur die gemeinsame Zeit in der exklusiven toskanischen Villa ...

Was als luxuriöser Familienurlaub geplant war, endet in einer schrecklichen Tragödie. Die Binders und die Strobl-Marineks wollten eigentlich nur die gemeinsame Zeit in der exklusiven toskanischen Villa verbringen und es sich bei Sonne, Prosecco und Antipasti gut gehen lassen. Die kleineren Kinder sind unter sich, die 14 jährige Tochter Sophie-Luise durfte ihre Schulfreundin Aayana, ein Flüchtlingskind aus Somalia, mitnehmen - alles scheint gut an diesem ersten Urlaubstag. Doch schon wenige Stunden nach der Ankunft der Urlaube kommt es zur Katastrophe.
„Die spürst du nicht“, der neue Roman von Daniel Glattauer hat mich ungemein begeistert. Das Hörbuch aus dem Schmiede von Hörbuch Hamburg hat mit knapp 9 Stunden eine gute Länge und sobald ich angefangen habe es zu hören, gab es für mich kein zurück mehr. Tessa Mittelstaedt und Steffen Groth haben hier einen herausragenden Job geleistet. Als hätten sie der Dringlichkeit und dem fesselnden Charakter der Geschichte mit ihren Stimmen nochmal Nachdruck verliehen.
Auch der Inhalt des Romans konnte mich restlos überzeugen. Das war mein erstes Buch des Autors und sehr früh habe ich gemerkt, wie außergewöhnlich seine Art des Erzählens ist. Ich hatte das Gefühl zeitweise einem Theaterstück oder Regieanweisungen zu folgen, so ungefiltert und scharfkantig werden einem die Figuren gleich zu Anfang vorgestellt. Eine wahrlich raffinierte Vorgehensweise, denn obwohl die Figuren bewusst überzeichnet rüberkommen, so hat der Autor damit nicht übertrieben. Stattdessen offenbart sich darin eine feine Ironie, die dem Roman trotz der tragischen Entwicklungen eine humorvolle Note verleiht. Die Charaktere können sich nicht hinter ihrer fadenscheinigen Großzügigkeit oder Menschenfreundlichkeit verstecken, denn als Leser weiß man sofort, wen man da vor sich hat. Ich fand das enorm faszinierend.
Durch die regelmäßigen Wechsel in der Erzählperspektive konnte man völlig ungefiltert in die Gefühls- und Gedankenwelten der Protagonisten abtauchen und erfahren, wie sie individuell durch die Tragödie betroffen sind und wie sie damit umgehen.
Die häufig eingeschobenen Auszüge von Pressemitteilungen und Social-Media Beiträgen sind ein interessanter Kniff des Autors, der über den Horizont der Figuren hinaus auf äußerst unbequeme Weise aufzeigt, wie in den Medien mit Geschichten wie Aamaya’s umgegangen wird.
Glattauer adressiert in diesem Roman die unbequemen Wahrheiten unserer Zeit und regt zum Nachdenken an. „Die Spürst du nicht“ hat definitiv einen Platz unter meinen Jahreshighlights.

Veröffentlicht am 29.03.2023

Charakterstudien

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Das Bild eines herrlich blauen Swimmingpools ziert das Cover. Gerade so ein Pool ist der Auslöser einer großen Tragödie. Zwei befreundete Familien wollen ihren Urlaub gemeinsam in der Toskana verbringen. ...

Das Bild eines herrlich blauen Swimmingpools ziert das Cover. Gerade so ein Pool ist der Auslöser einer großen Tragödie. Zwei befreundete Familien wollen ihren Urlaub gemeinsam in der Toskana verbringen. Auf Drängen der verwöhnten Tochter wird noch eine Klassenkameradin mit genommen. Es handelt sich um ein traumatisiertes Flüchtlingsmädchen aus Somalia, das direkt am ersten Abend im Pool ertrinkt.
Daniel Glattauer beschreibt mit spitzer Feder den Charakter der wohlhabenden Gutmenschen, vor allem, wie sie dieses Unglück in egoistischster Weise verarbeiten. Sie fallen von einem Albtraum in den nächsten, als ein vertrottelt wirkender Rechtsanwalt ein Gerichtsverfahren mit einer utopischen Schadenersatzklage im Namen der somalischen Familie anstrebt. Zwischendurch gibt es eingeschobene Passagen mit Auszügen von Internetkommentaren mit den üblichen Statements, Vorurteilen und Beleidigungen, größtenteils auf Boulevard-Zeitungsniveau.
Das Ende wird dann tatsächlich auch noch einmal richtig spannend und hat zudem einen unerwarteten Knalleffekt.
Humor hat der Autor, das muss man ihm lassen, aber jede einzelne Seite bringt den Leser zum Nachdenken: Einerseits stecken die Protagonisten voller Klischees, aber Tatsache ist doch, die Menschen sind wirklich so.
Mir hat das Buch sehr gefallen. Es fällt aus dem Rahmen, behandelt ein hochbrisantes Thema, ist menschlich anrührend und regt zum Nachdenken an, obwohl es einen hohen Unterhaltungswert hat.
Die Hörbuchversion mit zwei hervorragenden Sprechern gibt den Inhalt noch einmal besonders intensiv wieder.

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Veröffentlicht am 23.06.2023

Aktuelle Themen, die authentisch dargestellt wurden

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🎧Hörbuch Rezension 🎧
Gesamt: ⭐️️⭐️⭐️️️️⭐️️
Sprecher: ⭐️⭐️️️️️️️️️⭐️️️️️️️️️️️️️️⭐️️⭐️️️️️️️️️️️️
Story: ⭐️⭐️⭐️️️️️️️️️️️️️️⭐️️

Daniel Glattauer hat ein Buch zu einem aktuellen Thema verfasst. Der Schreibstil ...

🎧Hörbuch Rezension 🎧
Gesamt: ⭐️️⭐️⭐️️️️⭐️️
Sprecher: ⭐️⭐️️️️️️️️️⭐️️️️️️️️️️️️️️⭐️️⭐️️️️️️️️️️️️
Story: ⭐️⭐️⭐️️️️️️️️️️️️️️⭐️️

Daniel Glattauer hat ein Buch zu einem aktuellen Thema verfasst. Der Schreibstil war ungewöhnlich und es dauerte tatsächlich etwas, bis ich damit zurecht gekommen bin. Heutzutage hat ja jeder Internet und ist in den sozialen Medien unterwegs. Es wird viel gepostet und jeder hat eine Meinung dazu. Dies hat der Autor auch so dargestellt und es gab unzählige Kommentaren von Internetnutzern zu Pressetexten. Das passt irgendwie gut zur heutigen Zeit. Dennoch habe ich ein paar Kapitel gebraucht, bis ich es gut fand.

Zwei Familien aus höheren Kreisen machen in der Toskana einen Sommerurlaub. Und damit sich die Tochter Lousia nicht so langweilt, darf sie ihre Schulfreundin Aayana mitnehmen - ein Flüchtlingskind. Es waren einige Anstrengungen notwendig, damit das klappt, aber dann geht es los Richtung Süden. Und früher als angenommen ereignet sich eine Katastrophe.
Die Story dreht sich hauptsächlich um die Zeit nach dem Vorfall und dem Umgang damit. Die Themen Migration, Asyl, Moral bzw. Doppelmoral sind sehr aktuell - und der Autor wirft einige relevante Fragen zu diesen Themen auf und rückt diese gekonnt in den Vordergrund.

Was die beiden Ehepaare betrifft, kann ich nur sagen, dass sie nicht besonders sympathisch waren. Sie gehörten zum Typ oberflächlich und egosistisch. Abgesehen von Aayanas Familie lag mein Mitgefühl bei der Tochter, für die niemand mehr Zeit hat und die sich zusehends verändert hat.

Das Buch ist ungewöhnlich, die Eigenschaften der Charaktere sind machmal schwer zu ertragen und trotzdem hat mich das Buch fesseln können. Es ist eines der Bücher, die einem noch eine Zeitlang im Gedächtnis bleiben.

Ich habe das Hörbuch angehört, welches von Tessa Mittelstaedt und Steffen Groth gelesen wurde. Beide Sprecher haben einen guten Job gemacht und haben die verschiedenen Protagonisten so dargestellt, dass man sie gut unterscheiden konnte. Außerdem fand ich ihren Vortrag sehr kurzweilig.