Cover-Bild Lichtspiel
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30,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Argon
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 10.10.2023
  • ISBN: 9783839820827
Daniel Kehlmann

Lichtspiel

Roman
Ulrich Noethen (Sprecher)

Einer der Größten des Kinos, vielleicht der größte Regisseur seiner Epoche: Zur Machtergreifung dreht G.W. Pabst in Frankreich; vor den Gräueln des neuen Deutschlands flieht er nach Hollywood. Aber unter der blendenden Sonne Kaliforniens sieht der weltberühmte Regisseur mit einem Mal aus wie ein Zwerg. Nicht einmal Greta Garbo, die er unsterblich gemacht hat, kann ihm helfen. Und so findet Pabst sich, fast wie ohne eigenes Zutun, in seiner Heimat Österreich wieder, die nun Ostmark heißt. Die barbarische Natur des Regimes spürt die heimgekehrte Familie mit aller Deutlichkeit. Doch der Propagandaminister in Berlin will das Filmgenie haben, er kennt keinen Widerspruch, und er verspricht viel. Während Pabst noch glaubt, dass er dem Werben widerstehen, dass er sich keiner Diktatur als der der Kunst fügen wird, ist er schon den ersten Schritt in die rettungslose Verstrickung gegangen.

Daniel Kehlmanns Roman über Kunst und Macht, Schönheit und Barbarei ist ein Triumph. Lichtspiel  zeigt, was Literatur vermag: durch Erfindung die Wahrheit hervortreten zu lassen.

Ulrich Noethens warmes, dunkles Timbre lässt eine intime und eindrückliche Stimmung entstehen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2024

Spannung zwischen Kunst und Moral

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Mit viel Humor tauchen wir ein in die Welt des Regisseurs Georg Wilhelm Pabst.

Die Grenzen zwischen Wirklichkeit und magischem Realismus verschwimmen.
Es ist eine Mischung aus biographischen Fakten und ...

Mit viel Humor tauchen wir ein in die Welt des Regisseurs Georg Wilhelm Pabst.

Die Grenzen zwischen Wirklichkeit und magischem Realismus verschwimmen.
Es ist eine Mischung aus biographischen Fakten und Fiktion. Dies hat mir sehr gut gefallen und mich dazu gebracht, mich genauer mit seiner Biographie zu beschäftigen.

Man schwankt zwischen Vorwürfen und hinterfragt aber gleichzeitig auch, wie man sich selbst damals verhalten hätte. Zudem wird die Frage nach der Spannung zwischen Kunst und Moral behandelt.

Es wird episodenhaft erzählt. Dabei bleiben ein paar Charaktere nicht ganz greifbar und etwas plakativ, was ich aber hier nicht negativ finde. Die Rahmenhandlung hat mich sehr amüsiert.

Der Roman schafft eine Mischung aus Tiefgründigkeit und guter Unterhaltung. Von mir daher eine klare Empfehlung.

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Veröffentlicht am 03.11.2023

Zwischen Genie, Ego und Mitläufer

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Ulrich Noethen ist nicht nur ein hervorragender Schauspieler, sondern auch ein hervorragender Hörbuchsprecher. Auch hier schafft er es grandios, G.W. Pabst und den anderen Protagonisten eine authentische ...

Ulrich Noethen ist nicht nur ein hervorragender Schauspieler, sondern auch ein hervorragender Hörbuchsprecher. Auch hier schafft er es grandios, G.W. Pabst und den anderen Protagonisten eine authentische Stimme zu geben.
Wie wird man zum Mitläufer, ist es Ego, die Möglichkeiten oder Resignation? Daniel Kehlmann nähert sich in diesem biografischen Roman mit dem Regisseur G. W. Pabst dieser Frage an. Ein gefeierter Regisseur der 1920er, vor dem Naziregime erst nach Frankreich, dann nach Los Angeles geflohen. Doch er kann dort kein Fuß fassen, auch die Garbo kann ihm nicht helfen. Sein Ego, angeknackst, ergreift die Möglichkeit eines Heimatbesuchs...doch eine Rückkehr ins Exil bleibt ein Wunschtraum. Eindrücklich verfolgt man, wie Pabst erst mehr gezwungen und unter Druck gesetzt, dann den Möglichkeiten erlegen, zum Mitläufer und Profiteur wird. Wie im Wahn begleitet man Pabst und seine Familie sowie seinen Verfall, geistig wie körperlich. Was wodurch bedingt ist, darf der Leser für sich selbst entscheiden. Und so bekommt man ein eindrückliches Bild und eine faszinierende Geschichte.

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Veröffentlicht am 14.10.2023

Fabulierkünstler Kehlmann in Hochform

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Daniel Kehlmann ist immer für eine Überraschung gut! Lichtspiel ist ein wunderbarer Roman und Ulrich Nöthen macht ihn zu einem Hörgenuss der Extraklasse.
Es mischen sich wahre Ereignisse mit Fiktionalem, ...

Daniel Kehlmann ist immer für eine Überraschung gut! Lichtspiel ist ein wunderbarer Roman und Ulrich Nöthen macht ihn zu einem Hörgenuss der Extraklasse.
Es mischen sich wahre Ereignisse mit Fiktionalem, der Fabulierkünstler Kehlmann ist hier zur Hochform aufgelaufen. Das Porträt von G. W. Pabst, dem berühmten Filmregisseur, und das Porträt einer Diktatur, die die Kunst vor ihren Karren spannte, beides ist absolut hörenswert und verschmilzt zu einer mitreißenden Symbiose.
Das größte Lob für ein Hörbuch ist es doch, dass ich sofort das Buch kaufen möchte, um alles noch einmal intensiv zu erleben. Nöthens Stimme werde ich dabei wohl immer im Kopf haben.

Lichtspiel

NetGalleyDE

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Veröffentlicht am 12.10.2023

etwas völlig anderes

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Den Autor Daniel Kehlmann kannte ich bisher nicht. Vorweggenommen bin ich aber froh, ihn jetzt kennenlernen zu dürfen.
„Lichtspiel“ ist ein Roman der Filmgeschichte, eingebettet in die Geschichte der ...

Den Autor Daniel Kehlmann kannte ich bisher nicht. Vorweggenommen bin ich aber froh, ihn jetzt kennenlernen zu dürfen.
„Lichtspiel“ ist ein Roman der Filmgeschichte, eingebettet in die Geschichte der Zeit vor der Machtergreifung Hitlers.
Die Nationalsozialisten ringen um die Macht, was zur Folge hat, dass Juden und andersdenkende Menschen brutal verfolgt wurden. Einige Zeitgenossen, darunter auch der damalige berühmte Filmregisseur Georg Wilhelm Pabst erkennen die Zeichen der Zeit und setzen sich in die USA ab. Doch der einstige Ruhm ist nicht zuletzt wegen der Sprachbarrieren verblasst. Kaum jemand erkennt in Pabst noch den weltberühmten Regisseur. Im Kapitel „Am Pool“ beschreibt Kehlmann typische Situationen, wie sie sich bei Gesellschaften der Filmschaffenden abgespielt haben.
Die Sorge um seine noch in Österreich lebende Mutter treibt ihn schließlich wieder in seine alte Heimat zurück. Aber auch hier holt ihn die Macht des Regimes ein. Pabst muss sich unterordnen und sogar mit dem Regime in Person des Propagandaministers zusammenarbeiten. Inzwischen ist der Krieg ausgebrochen und eine Flucht aus Österreich scheint unmöglich. Eine schlimme Zeit, nicht nur für Pabst. Die dunkle Seite der Macht zeigt sich auf sehr beklemmende Art und Weise.
Der Autor vermittelt die Atmosphäre dieser Zeit auf eine beeindruckende Weise.
Lesehighlights waren für mich die Gespräche mit dem Propagandaminister Goebbels und der Schauspielerin Leni Riefenstahl. Beängstigend scharf hat der Autor es verstanden, das Böse dieser Personen und die Regimetreue der Menschen dieser Epoche zu enttarnen.
In den Szenen auf Schloss Dreiturm wird das menschverachtende System besonders deutlich.
Der älteren Generation und Menschen, die sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus beschäftigen, werden hier unverkennbar maßgebliche Personen dieser Ära erkennen. Mir jedenfalls haben sich unwillkürlich Parallelen zu rechten Tendenzen unserer Zeit aufgedrängt.
Die historischen Fakten werden brillant nacherzählt und in eine eigene Geschichte eingebettet, so, dass man durchaus von einem halbdokumentarischen Roman sprechen kann.
Irritiert hat mich anfangs die wechselseitige Sicht unterschiedlicher Personen. Sehr interessant fand ich die Passagen über das Einmaleins der Filmarbeit. Allerdings erschienen mir die detaillierten Schilderungen später etwas zu langatmig.
Insgesamt gesehen hat mich das Buch förmlich gefesselt. Der Schreibstil ist flüssig und die Geschichte hat einen stabilen Spannungsbogen. „Lichtspiel“ ist ein Buch, das ich absolut weiterempfehlen kann. Es vermittelt zeitgeschichtliches Wissen und Erkenntnisse über die Arbeit der Filmschaffenden aus der Zeit nach dem Stummfilm, die mir als Leser bisher nicht bekannt waren.

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Veröffentlicht am 18.10.2023

Film ab

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Und wieder legt der Bestsellerautor Daniel Kehlmann mit einem neuen Roman nach. „Lichtspiel“ ist der Titel des Werkes und schon das Cover zeigt die Nähe zur behandelten Filmthematik.
Protagonist soll ...

Und wieder legt der Bestsellerautor Daniel Kehlmann mit einem neuen Roman nach. „Lichtspiel“ ist der Titel des Werkes und schon das Cover zeigt die Nähe zur behandelten Filmthematik.
Protagonist soll hier der bekannte Filmemacher Georg Wilhelm Pabst sein, welcher eine innere Zerrissenheit im Umgang mit dem damalig vorherrschendem NS-Regime aufzeigt. Eigentlich anderer politischer Gesinnung, belügt er sich nahezu selbst und beugt sich dem System. Nicht nur er selbst trägt dadurch einen anhaltenden inneren Konflikt mit sich herum…nein…seine Frau hält dem Ganzen nicht stand.
Kehlmanns Roman lässt dem Leser einen Überblick in die damalige Zeit bekommen und auch, wie sehr ein Individuum mit den eigenen Vorstellungen ringt und in einen inneren Konflikt gerät.
Der Schreibstil überzeugt mich dennoch nicht. Dieser ist sehr einfach gehalten und lässt mich persönlich nicht noch weiter in das Geschehen eintauchen, geschweige denn in das Gefühlsleben der einzelnen handelnden Personen.