Cover-Bild Was Nina wusste
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Sonstiges
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 17.08.2020
  • ISBN: 9783446267527
David Grossman

Was Nina wusste

Roman
Anne Birkenhauer (Übersetzer)

Es gibt Entscheidungen, die ein Leben zerreißen – Wer könnte eindringlicher und zarter davon erzählen als David Grossman

Drei Frauen – Vera, ihre Tochter Nina und ihre Enkelin Gili – kämpfen mit einem alten Familiengeheimnis: An Veras 90. Geburtstag beschließt Gili, einen Film über ihre Großmutter zu drehen und mit ihr und Nina nach Kroatien, auf die frühere Gefängnisinsel Goli Otok zu reisen. Dort soll Vera ihre Lebensgeschichte endlich einmal vollständig erzählen. Was genau geschah damals, als sie von der jugoslawischen Geheimpolizei unter Tito verhaftet wurde? Warum war sie bereit, ihre sechseinhalbjährige Tochter wegzugeben und ins Lager zu gehen, anstatt sich durch ein Geständnis freizukaufen? "Was Nina wusste" beruht auf einer realen Geschichte. David Grossmans Meisterschaft macht daraus einen fesselnden Roman.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.09.2020

Ein außerordentliches und ergreifendes Buch

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Dem israelische Schriftsteller David Grossman ist ein großartiges Buch gelungen. Der Leser begleitet primär drei Frauen aus der gleichen Familie bei der Entstehung eines Dokumentarfilms über ihre drei ...

Dem israelische Schriftsteller David Grossman ist ein großartiges Buch gelungen. Der Leser begleitet primär drei Frauen aus der gleichen Familie bei der Entstehung eines Dokumentarfilms über ihre drei ineinander verschlungene Lebensgeschichten. Es handelt sich bei den Frauen um die neunzigjährige Vera, ihre Tochter Nina und ihre Enkelin Gili. Vera wurde von Nina - als diese sechs Jahre alt war - getrennt und in das berüchtigte Umerziehungslager auf Goli otok während Titos Diktatur im ehemaligen Jugoslawien verschleppt. Dort wird sie schwer misshandelt. Die Trennung von der Tochter Nina und die Lagererlebnisse haben einschneidende Auswirkungen auf die drei Frauen. Sie hadern mit ihrem Schicksal und versuchen sich von dem Familientrauma zu lösen. Allen drei ist auf unterschiedlich verworrene Art bewusst, dass - wenn überhaupt- sie nur zusammen einen Ausweg aus diesem Schlamassel finden können.
Soweit der Stoff, aus dem die Geschichte gewoben ist. Das Besondere an diesem Buch ist, wie Grossman das nun umsetzt. Gili, die Dokumentarfilmerin ist, versucht über sich und die Familie eine Dokumentation zu drehen, in der die Vergangenheit noch einmal von den Protagonistinnen zusammen aufgerollt werden soll. Ziel ist für Gili primär, zu verstehen, warum sie so verkorkst ist, wie sie eben ist. Und warum sie Angst davor hat, ein eigenes Kind zu bekommen. Grossman zieht nun alle Register, um die Geschichte zu erzählen, bricht Erzählebenen, fügt diese wieder neu zusammen, arbeitet mit Rückblenden, Berichten, Filmaufnahmen, Träumen, Interviews, Notizen von Gili und vielen Gesprächen. Er schafft es sogar, ein Roadmovie in den Roman einzufügen. Und trotzdem verliert man als Leserin nie den Überblick (außer vielleicht zu Beginn des Buches, da muss man sich in diesem Erzählstil zuerst etwas zurechtfinden). Dem Autor gelingt es durch diese Vorgehensweise, die tragische Familiengeschichte packend und sehr anschaulich zusammenzufügen. Die Menschen hinter der Story und die Beziehungen zwischen den Akteuren werden dabei sehr plastisch und lebendig, so dass man als Leserin auf einmal mitten drin ist in den Geschehnissen. Trotzdem das Buch extrem konstruiert daherkommt, gelingt es Grossman zu 98 Prozent, die Leserinnen in seinen Bann zu schlagen. Man kann das Buch ab einem gewissen Punkt einfach nicht mehr auf die Seite legen, da es so einen starken Sog erzeugt.
Fazit: Lesen und sich nicht von dem etwas komplizierten Anfang des Buches abschrecken lassen.

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Veröffentlicht am 20.09.2022

Was Nina wusste

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In dem Buch geht es um drei Frauen – Vera, ihre Tochter Nina und deren Tochter, also Veras Enkelin Gili. Gili beschließt einen Film über ihre Oma zu machen und so fahren die drei Frauen nach Kroatien, ...

In dem Buch geht es um drei Frauen – Vera, ihre Tochter Nina und deren Tochter, also Veras Enkelin Gili. Gili beschließt einen Film über ihre Oma zu machen und so fahren die drei Frauen nach Kroatien, auf die frühere Gefängnisinsel Goli Otok. Dort erzählt Vera von ihrer tragischen Vergangenheit und warum sie ihre, damals 6-jährige, Tochter weggab, anstatt sie durch ein Geständnis frei zu kaufen. Diese Geschichte beruht auf eine wahre Begebenheit.

Meine Meinung:

Wenn ich das Buch nicht in einer Leserunde gelesen hätte, dann hätte ich es schon nach den ersten 100 Seiten abgebrochen. Leider verstehen sich David Grossmanns Schreibstil und ich nicht besonders. Er springt immer sehr viel in der Geschichte. Das ganze Buch hat mich nervös gemacht und ich konnte mich leider überhaupt nicht auf die Geschichte konzentrieren und es ist auch so gut wie nichts hängengeblieben. Es ist halt quasi in das eine Ohr rein und direkt aus dem anderen Ohr wieder rausgekommen, Ich hab mich regelrecht durch dieses Buch gequält, hab mich teilweise zu dumm dafür gefühlt. Allerdings weiß ich, dass das Buch nicht zu hoch für mich war, wir standen nur auf Kriegsfuß.
Ich glaube nicht, dass es ein schlechtes Buch ist und werde mich deshalb bei meiner Empfehlung neutral halten. Viele Mitleser fanden es sehr gut.

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Veröffentlicht am 18.10.2021

Konnte mich nicht überzeugen

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'Was Nina wusste' ist ausgelesen. Puh, endlich, warum ich es nicht abgebrochen habe, kann ich eigentlich nicht sagen, vielleicht wollte ich endlich wissen was Nina wusste...

Drei Frauen stehen hier im ...

'Was Nina wusste' ist ausgelesen. Puh, endlich, warum ich es nicht abgebrochen habe, kann ich eigentlich nicht sagen, vielleicht wollte ich endlich wissen was Nina wusste...

Drei Frauen stehen hier im Fokus:

- Vera, 90 Jahre alt, Jugoslawische Kommunistin, damals von der Tito-Regierung auf die Gefängnisinsel Goli Otok verschleppt
- ihre Tochter Nina, die sich ein Leben lang verstoßen und ungeliebt fühlte
- und Ninas Tochter Gili, die bei ihrem Vater aufwuchs, da Nina verschwand.

Der Bruch zwischen Gili und Nina ist auch nach 50 Jahren irreparabel. Gemeinsam treten sie mit Vera und Gilis Vater eine Reise an, um Veras Vergangenheit und den Ursprung des Zerwürfnisses aufzuarbeiten.

Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen. Obgleich es einen wichtigen historischen Hintergrund hat, gefiel mir der Schreibstil nicht:

Ständig wechselten Erzähler und Perspektiven: Mal erzählte Gili in der Ich-Form und sogleich wechselte sie ansatzlos in die 3.Person Singular. Auch ihr Sprachstil, der von poetisch bis vulgär-anrüchig bis hin zum Jugoslawischen Akzent reichte, sprach mich nicht an.

Schade, ich hatte mir mehr versprochen, nachdem ich hier viel positives gelesen hatte. Leider keine Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 10.09.2020

Eine Geschichte, die mich sehr nachdenklich, aufgewühlt und irgendwie verstört zurückgelassen hat.

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In seinem Buch "Was Nina wusste" erzählt der Autor David Großmann die Geschichte von drei Frauen - Großmutter Eva, Tochter Nina und Enkeln Gili - welche auf der wahren Lebensgeschichte von Eva Panic-Nahir ...

In seinem Buch "Was Nina wusste" erzählt der Autor David Großmann die Geschichte von drei Frauen - Großmutter Eva, Tochter Nina und Enkeln Gili - welche auf der wahren Lebensgeschichte von Eva Panic-Nahir basiert.

Warum hat Nina ihren Mann und kleine Tochter Gili damals alleine gelassen und warum hat sie ein so auffällig zerstörtes Verhältnis zu ihrer Mutter?

Was ist damals Jahre zuvor passiert, dass Nina von ihrer Mutter alleine gelassen wurde?

Warum? Es geht um ganz viele Fragen, die dieser Roman in aller Gemächlichkeit und doch mit immenser Wucht so nach und nach offenbart, in dem er die Lebensgeschichte von Vera aufrollt, wobei er dies in verschiedenen Zeitsprüngen zwischen Gegenwart und Vergangenheit macht.

Am 90. Geburtstag von Vera entsteht die Idee von einem Film und verwirklichen möchte dies Gili, ihres Zeichens Enkelin und Filmemacherin. Es geht auf eine gedankliche sowie reale Reise nach Kroatien u.a. auf die frühere Gefängnisinsel Goli Otok.Eingeflochten werden werden unabhängig vom Film in der Gegenwart, weitere Rückblicke aus dem Leben von Eva, Nina und Gili.

Ich konnte mich sehr schwer in die Frauen hineinversetzen, trotz scheinbarer Nähe, wrirkten sie für mich unnahbar. Die schrecklichen Erlebnisse, die geschildert werden, erschüttern mich, wühlen mich auf...sind fast unfassbar, doch so schrecklich real.

Ich habe mich mit dem Lesen des Buches schwer getan, obwohl der Autor wunderbare sprachliche Formulierungen findet. Selten habe ich ein Buch gelesen, was mich so aufgewühlt zurückgelassen hat, ohne das es mir wirklich gut gefallen hat. Ich fühle mich, in dem ich dies schreibe, irgendwie schlecht.....denn wie kann ich mir anmaßen über eine warhe Geschichte zu urteilen...?Leseempfehlung für dieses Buch? Schwierig......Ich vergebe drei Sterne.....

Veröffentlicht am 08.09.2020

Familiengeschichte

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Der Roman „Was Nina wusste“ ist am 17. August im Hanser Verlag erschienen.

In David Grossmans neuem Roman, geht es um das Leben von drei Frauen. Vera, der Großmutter, welche diverse schlimme Dinge in ...

Der Roman „Was Nina wusste“ ist am 17. August im Hanser Verlag erschienen.

In David Grossmans neuem Roman, geht es um das Leben von drei Frauen. Vera, der Großmutter, welche diverse schlimme Dinge in einem Umerziehungslager auf der Insel Goli Otok erlebt hat, ihrer Tochter Nina und der Enkelin Gili. Das Buch beschreibt einen Dokumentarfilm, welcher jede der drei Frauen emotional aufwühlt und die Beziehungen der Frauen hinterfragt. Im Fokus steht die Beziehung zwischen Vera und Nina. Erzählt wird die ganze Geschichte aus der Sicht von Gili, welche sich oft von der Liebe fernhält und im Roman sehr unnahbar wirkt. Das Buch ist original im Hebräischen erschienen und die Übersetzung ist sehr gut gelungen.

Für mich war „Was Nina wusste“ ein sehr herausfordernder und schwer zu lesender Roman, obwohl ich normalerweise zu den schnelleren Leserinnen gehöre. Grossmann hat es jedoch, objektiv gesagt, geschafft tief in eine Familiengeschichte einzutauchen und darzustellen, welche Folgen politische Maßnahmen und psychologische Manipulation haben können.