Cover-Bild Der Abgrund in dir
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 29.08.2018
  • ISBN: 9783257070392
Dennis Lehane

Der Abgrund in dir

Steffen Jacobs (Übersetzer), Peter Torberg (Übersetzer)

Rachel Childs hat alles, was man sich erträumt: ein Leben ohne finanzielle Sorgen, einen liebevollen Ehemann. Doch im Bruchteil einer Sekunde macht ausgerechnet dieser Mann ihr Leben zu einer Farce aus Betrug, Verrat und Gefahr. Nichts ist mehr, wie es scheint, und Rachel muss sich entscheiden: Wird sie kämpfen für das, was sie liebt, oder im Strudel einer unglaublichen Verschwörung untergehen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2018

Wenn dein Leben auf Lügen aufgebaut ist...

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Über Dennis Lehane habe ich schon so viel Positives gehört, dass ich nun endlich selbst mal etwas von ihm lesen wollte.

In der Geschichte geht es um Rachel, die nach einer recht schweren Kindheit und ...

Über Dennis Lehane habe ich schon so viel Positives gehört, dass ich nun endlich selbst mal etwas von ihm lesen wollte.

In der Geschichte geht es um Rachel, die nach einer recht schweren Kindheit und einem Schicksalsschlag im Erwachsenendasein einfach nur noch ihr Glück in der Liebe sucht. Doch dann lernt sie den charismatischen Brian kennen, der sie in allem unterstützt und ihr ein sorgloses Leben garantiert. Doch Brian ist immer mal wieder fort und Rachel ist sich nicht sicher, was dahinter steckt. Kennt sie ihren Mann überhaupt richtig? Ist er wirklich der, der er vorgibt zu sein? Oder leidet sie mittlerweile an Verfolgungswahn, weil sie ihr Glück nicht fassen kann?

Der Roman ist in drei Abschnitte unterteilt. Zuerst begleiten wir Rachel in den Jahren 1977 bis 2010. Danach sind die Jahre 2011 bis 2014 dran und im letzten Abschnitt spielt die Geschichte 2014, so dass die komplette Handlung ausschließlich in der Vergangenheit stattfindet. Ein beobachtener Erzähler führt uns durch die Ereignisse.

Gleich vorweg: Der erste Abschnitt ist recht düster und baut mehr auf Emotionen auf. Man hat das Gefühl, dass dieser sich etwas in die Länge zieht und der ein oder andere Leser wird hierbei vielleicht Langeweile verspüren, aber ich fand diesen Teil wichtig, um die Figur der Rachel richtig verstehen zu können. Mich hat dieser Abschnitt insofern berührt, da man sieht was eine verkorkste Kindheit aus einem werden lassen kann und dass psychische Probleme hier thematisiert werden. In den anderen beiden Bereichen ist dann so viel Action vorhanden, dass man alsbald den etwas schwereren Einstieg schnell wieder vergessen hat.

Im Fokus der Geschehnisse steht natürlich Rachel, die als Kind bei einer dominanten Mutter groß geworden ist und ihren Vater nie kennenlernen durfte. Rachels psychische Probleme sind nachvollziehbar und machen sie menschlich. Ich konnte mich gut in sie einfühlen. Was mir richtig gut gefallen hat war, dass sie im Verlauf der Handlung enorme Fortschritte macht und vom kleinen Angsthasen zu einer taffen und vor allem mutigen Frau wird.

Über die Nebencharaktere wie Rachels Mutter Elisabeth, Freund Sebastian, Ehemann Brian und den Geschäftspartner Caleb erfährt man nur soviel wie für die eigentliche Handlung wichtig ist, aber ausführlich beschrieben sind sie nicht. Mir hat das jedoch vollkommen ausgereicht.

Hat man es bis Seite 140 geschafft, geht es dann endlich auch los mit der Spannung. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten, aber es gibt alles an Action was man sich vorstellen kann, von der Verfolgungsjagd, über Morde, Auftragskiller bis hin zu kriminellen Geschäften.

Fazit: Ein Buch, das etwas Zeit braucht um in Fahrt zu kommen. Wer etwas Geduld mitbringt, wird mit einen grandiosen Finale belohnt. Gute Lektüre mit starker Hauptfigur und einer ordentlichen Portion Spannung.

Veröffentlicht am 04.10.2018

Spannend und gut zu lesen, im zweiten Teil leider unglaubwürdig

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Rachels Childs Leben ist beherrscht von Ängsten. Seit einer Recherchereise in ein Krisengebiet, lassen sie diese nicht mehr los und sie erleidet immer öfter Panikattacken. Als sie Brian, ihren zukünftigen ...

Rachels Childs Leben ist beherrscht von Ängsten. Seit einer Recherchereise in ein Krisengebiet, lassen sie diese nicht mehr los und sie erleidet immer öfter Panikattacken. Als sie Brian, ihren zukünftigen Ehemann kennenlernt, scheint sich ihr Leben wieder zu normalisieren.

Dennis Lehanes Buch hat mich sehr angesprochen. Ein tolles Cover, das viele Fragen aufwirft und ein Plot, wie man ihn sich als Thriller-Leser nur wünschen kann. Jetzt am Ende der Lektüre bin ich hin und her gerissen. Denn mir scheint, als hätte ich zwei ücher gelesen, die in meinen Augen ziemlich verschieden sind.

Im ersten Teil hat man eine tiefgehende Charakterstudie der Protagonistin, die detailliert ihre ganze Entwicklung darstellt. Rachel ist immer auf der Suche nach ihrem Selbst. Sie hatte nie einen Vater, eine sehr problematische Beziehung zu ihrer Mutter und konnte deshalb keine tiefergehende Bindung eingehen. Die daraus resulitierenden Ängste und Panikattacken, ausgelöst durch grausame Erlebnisse in einem Krisengebiet, in dem sie als TV-Reporterin unterwegs war, beherrschten ihr ganzes Leben. Diese sind meiner Meinung nach sehr detailliert und realistisch dargestellt.

Dann im zweiten Teil wendet sich das Blatt. Sie lernt Brian kennen. Er heiratet sie und scheinbar wendet sich ihr Leben zum Guten. Mit seiner Hilfe überwindet sie die Angstmomente. Aber das ging so rasend schnell, dass es für mich mehr und mehr unglaubwürdig wurde. Rachels rasante Entwicklung zu einer Frau ohne Angst und mit viel Risikobereitschaft war für mich nicht nachvollziehbar. So hat das Buch im zweiten Teil für mich ziemlich an Glaubwürdigkeit verloren. Ich hatte fast das Gefühl in einem anderen Film zu sein.

Dass meine Bewertung dann doch so gut ausfällt, hat damit zu Tun, dass Lehane einfach meisterhaft schreibt. Man ist gefesselt und gebannt und mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Mein Fazit: Ein durchaus spannender Pageturner. Wer jedoch großen Wert auf realistische Szenarien legt, ist hier schlecht bedient, wer es aber gerne actionreich und "amerikanisch" mag ist hier genau richtig.

Veröffentlicht am 01.10.2018

Abgrund in dir

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Rachel leidet an einer psychischen Erkrankung und hat vor allem beim Verlassen ihres Hauses häufig Panikattacken. Ihr Mann Brian steht ihr dennoch immer zur Seite und unterstützt sie wo er nur kann. Eines ...

Rachel leidet an einer psychischen Erkrankung und hat vor allem beim Verlassen ihres Hauses häufig Panikattacken. Ihr Mann Brian steht ihr dennoch immer zur Seite und unterstützt sie wo er nur kann. Eines Tages entpuppt sich Brian allerdings als das genaue Gegenteil des Traummannes, der er scheint zu sein. Für Rachel bricht eine Welt zusammen und ehe sie sich versieht wird auch sie in den Sog aus Kriminalität und Betrug gezogen.

Dennis Lehanes Schreibstil konnte mich zu Beginn weder fesseln noch begeistern. Ganz im Gegenteil empfand ich den ersten Teil des Buches als langatmig. Erst ab dem zweiten Teil kann der Autor Spannung aufbauen und diese zunehmend steigern. Dies liegt nicht zuletzt an einigen wirklich überraschenden Wendungen. Von da an konnte ich das Buch nur noch schwer zur Seite legen, da die Handlung mich komplett in ihren Bann gezogen hat und ich mit fiebern musste. Ab dem zweiten Teil empfand ich das Buch als sehr kurzweilig und ich musste das Buch in kürzester Zeit zu Ende lesen.

Ich finde es etwas Schade, dass das Buch nicht aus Rachels Sicht geschrieben wurde. Dadurch konnten mich ihre Panikattacken leider emotional nicht ergreifen.

Die einzelnen Charaktere sind authentisch und vielschichtig. Beim Lesen denkt man schnell sich ein Bild zum jeweiligen Protagonisten machen zu können, dies ändert sich aber im Laufe des Buches immer wieder. Da man erst mit zunehmender Handlung mehr über die jeweiligen Protagonisten erfährt und es einige überraschende und unerwartete Offenbarungen gibt, bleiben alle Charaktere bis zum Schluss geheimnisvoll.

Ich kannte vom Autor bisher nur „Shutter Island“ und habe mir ein ähnlich starkes Buch gewünscht. Leider blieb „Der Abgrund in dir“ etwas hinter meinen Erwartungen, da es mich nicht von Anfang an fesseln und mitreißen konnte und zu Beginn etwas gelangweilt hat. Nichts desto trotz war auch dieses Buch im Großen und Ganzen gelungen, weshalb ich auch in Zukunft gerne zu Büchern von Dennis Lehane greifen werde.

FAZIT:
„Der Abgrund in dir“ konnte meine hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen, da sich die Handlung zu Beginn des Buches in die Länge gezogen hatte. Auch die Panikattacken von Rachel konnten mich nicht ergreifen. Trotzdem wurde das Buch ab circa der Hälfte sehr spannend und konnte mich von da an begeistern. Aus diesem Grund vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 29.09.2018

psychologischer und actiongeladener Roman

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In meinen Augen beinhaltet dieses Buch zwei Geschichten über das Leben der Rachel Childs. Der erste Teil „Rachel im Spiegel 1977 – 2010“.
Das erste Kapitel beginnt mitten im jugendlichen Alter Rachels, ...

In meinen Augen beinhaltet dieses Buch zwei Geschichten über das Leben der Rachel Childs. Der erste Teil „Rachel im Spiegel 1977 – 2010“.
Das erste Kapitel beginnt mitten im jugendlichen Alter Rachels, als sie sich das erste Mal verlassen fühlt. Ihre Mutter, eine sehr dominante und gefühlskalte Person ist nicht gewillt, Rachel etwas über ihren Vater zu erzählen. Warum er die Familie verlassen hat, obwohl Rachel sich stark zu ihm hingezogen fühlte. Ihre Frage nach ihrem Vater wird für sie eine richtige Obsession. Als ihre Mutter bei einem Autounfall ums Leben kommt, fühlt sich Rachel noch mehr verlassen und verraten. Nach ihrem Studium arbeitet sie erfolgreich bei einem Fernsehsender. Ihren unbekannten Vater versucht sie jetzt auf eigene Faust zu finden. Sie steigert sich förmlich in diese Suche.

Ein schicksalhafter Reporter-Einsatz auf der total zerstörten Insel Haiti bringt Rachel an den gesundheitlichen Abgrund. Abrupt muss sie diesen abbrechen und nach Hause zurückkehren.

Und hier beginnt der zweite Teil „Brian 2011 – 2014“. Sie haben sich zwar schon früher kennengelernt. Rachel gefangen in ihrer Angst- und Verlassenwerdenphobie, traut sich schon seit längerer Zeit nicht mehr unter die Leute. Brian, gut aussehend, charmant und herzlich setzt als ihr jetziger Ehemann, Rachel wieder in ein normales Leben zurückzuführen. Er setzt alles auf eine Karte, die in einer alptraumhaften, ja verbrecherischen Tragödie endet.

Dennis Lehane erzählt diese Geschichte sehr eindrücklich. Für meinen Geschmack waren die Kapitel manchmal zu lang, zu ausführlich und wiederholend. Trotzdem fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Das Fesselnde war Brian und seine Methoden und Gründe.

Für mich ist dieses Buch eher ein Schicksalsroman mit einem kriminalistischen Schlussteil. Unglaublich, welche Wendungen das ganze nahm. Die Figur „Rachel“ erlebt ein sehr facettenreiches Leben. Ihre Entwicklung von einer jungen verlassenen ja total verängstigten Frau in eine selbstsichere Person, unglaublich. Eine solche Wende kann ich mir kaum vorstellen.

Leider hat mich dieses Buch von Dennis Lehane nicht vollkommen überzeugt. Der erste Teil psychologische, der zweite Teil actiongeladen. Was mir hingegen gut gefiel, ist sein toller Schreibstil. Eines ist klar, dies war nicht mein letzter Dennis Lehane.

Veröffentlicht am 20.09.2018

Was für ein Twist!

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Zum Inhalt:
Rachel Child hat es noch nie leicht gehabt: Eine Mutter, die ihr das Wissen über den Vater vorenthält, eine Karriere, die ins Stocken gerät, nachdem die Reporterin Rachel in den Wirren nach ...

Zum Inhalt:
Rachel Child hat es noch nie leicht gehabt: Eine Mutter, die ihr das Wissen über den Vater vorenthält, eine Karriere, die ins Stocken gerät, nachdem die Reporterin Rachel in den Wirren nach einer Naturkatastrophe auf Haiti einen Nervenzusammenbruch erleidet, ein Ehemann, der sie verlässt. Aber dann begegnet sie Brian wieder. Spross einer ehrwürdigen Familie, charmant und reich. Er bringt Rachel Stück für Stück ins Leben zurück, die beiden heiraten, sind glücklich, doch das Glück ist plötzlich nur noch eine Illusion.

Mein Eindruck:
Nach einem wirklich furiosen Beginn plätschert das Buch nur noch so dahin. Trotz einiger Szenen, die dramatisch hätten geschildert werden können (Tod der Mutter, Vorkommnisse auf Haiti) ist der Stil Lehanes bestenfalls lakonisch. Oder – um im Genre zu bleiben – er klingt eher nach Nachrichtensprecher als nach Reporter vor Ort. Zusätzlich erhält man das Gefühl, sich eher in Kurzgeschichten zu versenken, als eine wirklich fortlaufende Story zu lesen. Die Suche nach dem Vater, das Leben als Reporterin im Zentrum des Grauens – alles beginnt als reißender Strom um dann irgendwie als Abwasser zu verrieseln. Und so quält man sich durch die Seiten, bis wirklich urplötzlich nach gut der Mitte des Buches ein großartiger Dreh den Leser aus seiner Lethargie reißt. Was dann folgt, ist eine Abfolge von Aberwitz, Brutalität und Gefahr, aber auch von großer Zuneigung und schwarzem Humor. Figuren zeigen ihre wahre Identität und ihren echten Charakter – manchmal sogar für sie selber unerwartet. Das macht Spaß, lässt einen mitfiebern und die zu lange Einleitung auf diese Wahnsinnstour der letzten 200 Seiten vergessen.

Mein Fazit:
Zum Schluss ein wahres Feuerwerk – in jeder Beziehung