Cover-Bild Die geheime Geschichte
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 736
  • Ersterscheinung: 16.10.2017
  • ISBN: 9783442487332
Donna Tartt

Die geheime Geschichte

Roman
Rainer Schmidt (Übersetzer)

Richard Papen stammt aus einfachen Verhältnissen. Als er aufgrund eines Stipendiums das College besuchen kann, ist er gleich fasziniert von der ihm fremden Welt. Besonders zieht ihn eine Gruppe junger Studenten in den Bann, mit denen er nicht nur Griechisch lernt, sondern auch ausgelassen feiert. Doch bald spürt er, dass unter der Oberfläche unerschütterlicher Freundschaft Spannungen lauern und dass ein furchtbares Geheimnis seine Freunde belastet – ein Geheimnis, das auch ihn mehr und mehr in seinen dunklen, mörderischen Sog zieht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2022

Düster und mitreißend

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Richard Papen , ein junger Mann aus einfachen Verhältnissen, kann dank eines Stipendiums seinem lieblosen Elternhaus in Kalifornien entfliehen, und ein Studium im College von Hampden in Vermont beginnen. ...

Richard Papen , ein junger Mann aus einfachen Verhältnissen, kann dank eines Stipendiums seinem lieblosen Elternhaus in Kalifornien entfliehen, und ein Studium im College von Hampden in Vermont beginnen. Den Empfehlungen seines Studienberaters zum Trotz möchte er unbedingt in die Altgriechischklasse aufgenommen werden, ein ganz besonderer Kurs mit nur einer Handvoll Studenten, die sich zusammen mit ihrem Professor Julian Morrow vom restlichen Campusleben abschirmen und einen elitären Kreis bilden,in den eigentlich keine neuen Studenten aufgenommen werden. Richard gelingt die Aufnahme aber tatsächlich und er ist stolz nun zu dem illustren Kreis dazuzugehören. Seine Mitstudenten sind Söhne reicher Eltern, wie Henry, der in gewisser Weise Kopf der Studentengruppe ist und Francis, der geerbt hat und sich ebenfalls keine Geldsorgen zu machen braucht. Das Zwillingspaar Camilla und Charles wird nach dem Tod der Eltern finanziell von der wohlhabenden Großmutter unterstützt. Nur Bunny, dessen Eltern nicht so freigiebig sind, spielt eher den reichen Lebemann und schnorrt sich aber bei seinen Freunden durch, was aber schulterzuckend akzeptiert wird.

Schon im Prolog wird Bunny ermordet. So wie es aussieht sind die Täter seine Freunde. Der Roman befasst sich also nicht mit der Tätersuche, sondern erzählt aus Richard‘s Sicht, wie und warum es zu diesem Verbrechen kam und was sich daraus für Folgen ergeben.

Die Charaktere sind sehr detailreich, ja fast ausschweifend beschrieben. Auch um die äußerst düstere Atmosphäre aufzubauen spart die Autorin nicht an Details.

So führen die Ausschmückungen natürlich oft auch die Handlung nicht voran, und ich habe das Buch dann als langatmig empfunden.

Richard, der von außen in diese Gruppe stößt, ist da selbst ins Geschehen involviert, nicht immer der zuverlässigste Erzähler. Trotzdem fand ich diesen Schachzug der Autorin aus Richard’s Perspektive zu erzählen sehr geschickt, denn man lernt als Leser die Gruppe mit dem gleichen Wissenstand wie er kennen. Der ist Anfangs fasziniert , fast schon besessen von ihnen. Er teilt die leidenschaftliche Begeisterung mit der sie sich dem Griechischen hingeben und diese Werte auch zu leben versuchen. Der Mord verändert natürlich alles. Innere Konflikte, Fragen von Moral und Schuld werden thematisiert. Der schon zu Beginn bedenkliche Konsum von Alkohol, Zigaretten und Drogen wird noch ausufernder. Die Beschreibung der Gruppendynamik fand ich total interessant und das Buch entwickelte für mich zunehmend einen starken Sog.

Sehr gefallen hat mir auch das Ende der Geschichte und dass von jeder in der Geschichte relevanten Person erzählt wird, was aus ihr geworden ist.


Ich kann den Roman, der oft als das Vorbild für Romane des Sub-Genre Dark Academia genannt wird auf jeden Fall empfehlen, auch wenn ich mich an manchen Stellen ein bisschen durchkämpfen musste.

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Veröffentlicht am 19.02.2024

Spannend und langwierig zugleich

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Richard Papen wächst in einfachen Verhältnissen auf und erhält die Möglichkeit, durch ein Stipendium das College zu besuchen. Dort wird er von der Welt der privilegierten Studenten fasziniert. Besonders ...

Richard Papen wächst in einfachen Verhältnissen auf und erhält die Möglichkeit, durch ein Stipendium das College zu besuchen. Dort wird er von der Welt der privilegierten Studenten fasziniert. Besonders beeindruckt ihn eine Gruppe junger Leute, mit denen er Griechisch lernt und ausgelassen feiert. Doch schon bald merkt er, dass hinter der scheinbaren Freundschaft seiner neuen Bekannten Spannungen und ein düsteres Geheimnis lauern. Dieses Geheimnis zieht ihn nach und nach in einen dunklen und mörderischen Strudel.

Donna Tartts „Die geheime Geschichte“ ist angekündigt als literarisches Meisterwerk, das die Leser:innen in eine faszinierende und düstere Welt voller Geheimnisse und moralischer Abgründe entführt und genau so ging es mir auch.

Die Charaktere sind unglaublich vielschichtig und komplex gestaltet, was es dem:der Leser:in ermöglicht, sich tief in ihre Gedanken- und Gefühlswelten hineinzuversetzen. Tartt nimmt sich viel Zeit, um die Hintergründe und Motive ihrer Figuren zu durchleuchten, was zu einer intensiven und atmosphärischen Erzählung führt. Was ich stellenweise als langwierig empfand, war nötig, um die facettenreiche Vielschichtigkeit der einzelnen Charaktere darzulegen und kommende Handlungen besser verstehen zu können.

Der langsame Aufbau der Handlung ist sowohl ein Segen als auch ein Fluch. Einerseits ermöglicht er es dem:der Leser:in, die Charaktere und ihre Beweggründe besser zu verstehen, andererseits führen die ausführlichen Beschreibungen und die detaillierte Entwicklung der Geschichte zu einigen Längen und langwierigen Passagen. Ich war konstant in einem Zwiespalt mit mir selbst, weil es zeitweise mein Lesevergnügen einfach schmälerte.

Dennoch gelingt es Tartt, die Spannung immer wieder einzuweben, die immer wieder überrascht und schockiert. Die Wendungen und Enthüllungen in der Handlung sorgen für unerwartete Momente und hielten mein Interesse bis zum Ende aufrecht.

Insgesamt ist „Die geheime Geschichte“ ein beeindruckendes Werk, das nicht nur durch seine fesselnde Handlung und die starken Charaktere besticht, sondern auch zum Nachdenken über moralische Fragen und die Abgründe der menschlichen Psyche anregt. Trotz einiger Längen bietet das Buch eine mitreißende und packende Lektüre, die lange nachhallt und zum Diskutieren und Interpretieren einlädt.

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Veröffentlicht am 10.04.2023

wirr und langatmig mit überraschender Wendung

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Vorab: Ich habe das Buch in der englischen Taschenbuchausgabe gelesen.

Inhalt:
Richard kann dank eines Stipendiums in Hampden zum College gehen und lernt dort eine Gruppe Klassik-Studenten kennen. Die ...

Vorab: Ich habe das Buch in der englischen Taschenbuchausgabe gelesen.

Inhalt:
Richard kann dank eines Stipendiums in Hampden zum College gehen und lernt dort eine Gruppe Klassik-Studenten kennen. Die Gruppe verbringt, insgesamt eher selbstisoliert, auch einen großen Teil ihrer Freizeit zusammen. Doch schon nach kurzer Zeit werden Spannungen deutlich.


Bewertung:
Das Buch ist aus der Ich-Perspektive Richards geschrieben, es spielt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Amerika. Die Charaktere an sich sind spannend ausgearbeitet und der Stil in Ordnung.
Das englische Cover ist hübsch, es sieht ein wenig edel und vor allem mysteriös aus, vor allem mit der bronzenen Plakette passt es sehr gut zur Geschichte oder wenigstens zur Rahmenhandlung.

Ich tue dem Buch sicherlich unrecht, indem ich es über einen sehr langen Zeitraum gelesen habe und dadurch (hoffentlich) weniger von der Geschichte aufgenommen habe, insgesamt war ich aber unzufrieden. Was mich ein wenig störte, war, dass der größte Plottwist direkt im Prolog vorweggenommen wurde, man aber ungefähr das halbe Buch darauf warten musste. Natürlich wurde langsam Spannung aufgebaut, aber leider so langsam und schleppend, dass es eher geeignet ist, um sie literarisch zu analysieren, oder wenigstens voraussetzt, dass man das Buch sehr schnell und in einem Rutsch liest, um sich nicht auf dem Weg dorthin zu langweilen. Und dafür baut sich die Spannung dann doch zu langsam auf. Irritiert hat mich weiterhin, dass dieses Event dann passierte, aber danach kaum etwas. Es hatte quasi keine Folgen, sondern die Handlung plätscherte weiter vor sich hin. Am Ende, auf den wenigen letzten Seiten, nahm die Geschichte dann erst Fahrt auf, indem noch einige unerwartete Wendungen passierten, aber diese wurden dann zu schnell abgefertigt, besonders der Abschluss wirkte, als wären die Seiten ausgegangen und eher lieblos und kursorisch. Das fand ich sehr schade, ein bisschen mehr von solchen Szenen und das Buch hätte extrem fesselnd und spannend sein können.

Insgesamt also eher ein Buch für Leute, die beim Lesen etwas mehr Geduld haben als ich und die eine eher vor sich hin plätschernde Handlung suchen.

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