Cover-Bild Hautfreundin. Eine sexuelle Biografie
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Luchterhand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 27.05.2019
  • ISBN: 9783630876030
Doris Anselm

Hautfreundin. Eine sexuelle Biografie

Roman
Gibt es noch schmutzige Worte? Hilft fesseln gegen Traurigkeit? Besitzt ein Mann mit einer schönen Stimme auch eine schöne Zungenspitze? Kann man zu zärtlich sein, wenn man bloß eine Affäre hat? Und gedeiht im Unanständigen vielleicht ein besonderer Anstand? - Sie ist eine Frau, die Sex mag und seltsame Fragen, ihre eigene Haut und die Haut ganz verschiedener Männer. Direkte Berührung ebenso wie den Salto ins Fantastische. Sie flirtet lieber unterwegs als online, weil sie den kleinen Rausch des ersten Schritts liebt. Ihr Blick auf Sex ist zugleich lustvoll und schräg, präzise und sanft. Die Männer, denen sie nah kommt, gehen ihr nah. Aber worauf steht sie eigentlich selbst? Und wie hat das angefangen? Nach und nach ergeben die Geschichten ihrer hautnahen Begegnungen eine Geschichte: die überraschend glückliche sexuelle Biografie einer freien Frau. So sinnlich erzählt, dass die Sprache selbst Feuer fängt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2020

Hautnahe Begegnungen

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Dies ist die sexuelle Biografie einer Frau. (Die Geschichte ist fiktiv, also nicht (offensichtlich) autobiografisch) Das heißt, in kurzen Episoden beschreibt sie als konstante Ich-Erzählerin - man erfährt ...

Dies ist die sexuelle Biografie einer Frau. (Die Geschichte ist fiktiv, also nicht (offensichtlich) autobiografisch) Das heißt, in kurzen Episoden beschreibt sie als konstante Ich-Erzählerin - man erfährt ihren Namen nicht - ihre sexuellen Begegnungen mit Männern. (Leider ausschließlich mit Männern.) Darunter sind ihr erstes Mal, Affären, One-Night-and-Day-Stands, wie sie sich Sex in der Zukunft vorstellt und noch einiges mehr.
Anfangs hat man natürlich noch keine Ahnung von dieser Frau, erst mit der Zeit ergibt sich ein großes Ganzes, aber sie blieb mir bis zum Schluss doch fremd. Sie nimmt in ihren Texten immer wieder Bezug auf frühere Erlebnisse, die in anderen Texten vorkommen, wenige bauen aufeinander auf. Trotzdem steht jedes Kapitel für sich, mit Anfang und Ende und neuen Nebencharakteren. Das Buch will zeigen, dass eine Frau, die genau weiß, was sie will, auch mit wechselnden Partnern ein glückliches Leben leben kann.
Ich mochte diesen weiblichen Blick, den die Autorin auf die sexuellen Abenteuer gerichtet hat. Ihre Sprache ist schön, sinnlich und vor allem nicht pornografisch, jedoch konnte sie mich mit ihrem erotischen Schreiben nicht immer so erreichen. Aber das ist sicher Geschmacksache. Die einzelnen Storylines sind mal langweilig, mal interessant. Manche stechen auch aus der Menge hervor, leider sind diese in der Unterzahl und ein Großteil ist einfach nicht hängen geblieben. Die ersten Kurzgeschichten habe ich fast in einem Rutsch durchgelesen, ich war neugierig auf die Protagonistin, was sie alles erlebt, wie sie einfach das macht, auf das sie Lust hat und frei durchs Leben geht. Leider verlaufen viele der Geschichten nach einem ähnlichen Muster ab und es hat mich irgendwann gelangweilt. (Ich habe mich - rein um mir eine eigene Meinung zu bilden - durch 50 Shades of Grey gequält. Anselms Buch ist hier um Welten besser.)

Fazit
Erotische Kurzgeschichten, die frei von jeden Erwartungen von einer normalen Frau erzählt werden, die einfach nur Spaß haben möchte und ihre sexuelle Befriedigung bei Männern findet, mit denen sie keine weitere tiefergehende Beziehung führt. "Hautfreundin" kann man gut lesen, schon allein wegen der Sprache ist es einen Versuch wert, bei mir blieb aber ein unbefriedigender Nachgeschmack.

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Veröffentlicht am 27.05.2019

Viel Potenzial verschenkt

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Ein Buch über eine Frau, die ihr sexuelles Leben so lebt wie sie es will. Das zeigen will, dass auch Frauen ohne feste Beziehung oder festen Sexualpartner glücklich sein können, Nähe erleben können und ...

Ein Buch über eine Frau, die ihr sexuelles Leben so lebt wie sie es will. Das zeigen will, dass auch Frauen ohne feste Beziehung oder festen Sexualpartner glücklich sein können, Nähe erleben können und dabei nichts vermissen. "Hautfreundin" klang durch seinen Klappentext wie ein revolutionärer Roman, der sich etwas traut. Leider überwiegte bei mir am Ende doch eher Enttäuschung darüber, dass diese gute Idee nicht so umgesetzt wurde, wie ich es mir gewünscht hätte. Der Protagonistin fehlt es meiner Meinung nach an Stärke - sie wiedersetzt sich nicht aktiv genug gegen Vorurteile und Kritik durch Freunde und Familie, zeigt nicht die Stärke die ich erwartet hätte, sondern schluckt vieles einfach nur runter. Die verschiedenen Kapitel erzähen von ihren sexuellen Abenteuern und diese werde alle auf eine ähnliche Weise erzählt. Hervorgestochen haben da nur wenige Geschichten, wie etwa eine, die die Protagonistin in der Zukunft zeigt - wobei hier das Zukunftsszenario an sich deutlich interessanter war als der Akt an sich. Doris Anselm bemüht sich zu zeigen, wie vielfältig Sex mit Fremden sein kann, dass es aufregend ist und einen Menschen trotzdem glücklich machen kann. Ganz klappt das aber einfach nicht. Es bleibt ein bitterer Beigeschmack, dass man sich mit dieser Einstellung trotzdem immer verstecken muss, sich in der Öffentlichkeit gegenüber anderen Frauen nicht wohl fühlt - und es fehlte massiv an Diversität! Ich habe zeitgleich einen anderen Roman mit ähnlicher Thematik gelesen und dann gemerkt, wie deutlich sich die Autorin in diesem Roman auf rein heterosexuelle Beziehungen bezieht - Die Protagonistin wag nichts neues, ihre Erkenntnisse beziehen sich immer nur auf den Kontakt mit einem männlichen Partner und in der heutigen Zeit hätte ich mir da zumindest eine Geschichte mit homosexuellen Hintergrund gewünscht - ein Experiment, ein Wagnis wäre schön gewesen. Durch diese inhaltliche Einseitigkeit kam bei mir irgendwann Langeweile auf, der Augang der meisten Kapitel hat sich schon früh abgezeichnet.
Einen recht positiven EIndruck habe ich hingegen vom Schreibstil und dem sprachlichen Können der Autorin gewonnen. Teilweise etwas fad und dann wieder etwas zu emotional und detailliert beschrieben, ist ihr Stil dennoch eigenwillig und hat einen Wiedererkennungswert. Manche Kapitel sind ihr sprachlich wirklich sehr gut gelungen und wenn mich die Story einmal nicht so packen konnte, so tat dies wenigstens ihr Schreibstil.