Cover-Bild Wir sehen uns am Meer
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 12.01.2018
  • ISBN: 9783426306185
Dorit Rabinyan

Wir sehen uns am Meer

Roman

Der große Liebesroman der israelischen Bestseller-Autorin Dorit Rabinyan, der in ihrer Heimat einen Skandal auslöste
Liat aus Tel Aviv und Chilmi aus Ramallah – in ihrer Heimat wären sie sich wohl nie begegnet, doch in New York, wo Chilmi seit einer Weile als Maler lebt und Liat ein Auslandssemester verbringt, geschieht das Unmögliche: Die Israelin und der Palästinenser verlieben sich ineinander.
In poetischen Bildern schildert Dorit Rabinyan eine Liebe mit Ablaufdatum im eisigen New Yorker Winter, denn Liat hat ihr Rückflugticket bereits in der Tasche. Vielleicht ist es besser so, gibt es doch zu viele Themen, über die sie mit Chilmi nicht sprechen kann. Und ihre Eltern dürfen ohnehin nie von ihm erfahren. Die Liebe allerdings schert sich nicht um möglich oder nicht …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2020

Insel der Zeit

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„Ach, das Meer, das Meer, das Meer ist einzigartig!“

„Wir sehen uns am Meer“ ist ein Roman von Dorit Rabinyan. Er erschien im Januar 2018 im Droemer Knaur Verlag.
Liat und Chilmi begegnen sich in New ...

„Ach, das Meer, das Meer, das Meer ist einzigartig!“

„Wir sehen uns am Meer“ ist ein Roman von Dorit Rabinyan. Er erschien im Januar 2018 im Droemer Knaur Verlag.
Liat und Chilmi begegnen sich in New York und verlieben sich ineinander. Doch die Liebe, die so perfekt scheint, ist nur eine Liebe auf Zeit, denn Liats Rückflug in die Heimat ist schon gebucht und eine Beziehung zwischen Israelin und Palästinenser sowieso ausgeschlossen… Doch Gefühle halten sich ja bekanntlich nicht immer an Regeln, kann es für die beiden also eine Zukunft geben…?

„Wir sehen uns am Meer“ ist kein typischer Liebesroman. Liat und Chilmi wären sich in Heimat niemals begegnet. Es wäre schlicht und ergreifend nicht möglich gewesen, denn es ist Palästinensern verboten in die Gebiete der Israelis zu kommen. In New York jedoch, ist alles anders und sogar eine Beziehung zwischen Israelin und Araber scheint möglich. Dennoch ist die Beziehung der beiden eine Liebe auf Zeit, denn Liats Rückflug in die Heimat ist bereits gebucht, ein Umdenken kommt für sie nicht in Frage.
Zudem ist die Beziehung während der gesamten Zeit von Vorurteilen überschattet. Liat schämt sich für Chilmi und leugnet seine Existenz vehement vor Freunden und Familie, was Chilmi fortwährend verletzt und traurig macht.
Über lange Abschnitte hatte ich das Gefühl zu wenig Kenntnisse über die Situation in Israel zu haben, um die Zusammenhänge und Konfliktpunkte im Roman vollständig zu verstehen. Diese Ahnung bleibt auch nach dem Beenden des Buches bestehen und zurück bleibt das vage Gefühl zu wenig Allgemeinbildung zu besitzen. Trotzdem habe ich einige Einblicke in den Konflikt um Israel gewinnen können und denke, dass die Vorurteile und angesprochenen Sichtweisen sich nicht nur auf dieses Land, sondern auch auf weitere Länder und Völker übertragen lässt. Viel zu oft lassen wir uns von Dingen leiten, die wir einmal gehört haben oder die man uns von klein auf beigebracht hat. Viel zu selten hinterfragen wir die Dinge oder geben Fremden eine wahre Chance.
Dieses wird im Roman sehr deutlich, denn durch die rückblickende Ich-Perspektive von Liat werden ihre widersprüchlichen Gefühle zu Chilmi sehr deutlich. Auf der einen Seite ist sie bis über beide Ohren verliebt, auf der anderen Seite verleugnet sie die Beziehung und erschreckt ein ums andere Mal über sich selbst und die „Ungehörigkeit“ ihrer „Affäre“. Da die Autorin selbst Israelin ist, gehe ich davon aus, dass Liats Gefühle und ihr Verhalten sehr realistisch und authentisch ist. Ich für meinen Teil fand ihre Gedanken jedenfalls sehr nachvollziehbar und logisch, die Beschreibungen aus ihrer Kindheit erschreckend und Ungleichheit der beiden Völker im selben Land beängstigend. Welten scheinen aufeinander zu treffen mit Sichtweisen, die kaum entgegengesetzter sein könnten und trotzdem doch dasselbe wollen: Frieden, Sicherheit und Heimat.
Ob Liat und Chilmi eine gemeinsame Zukunft haben oder nicht, ist die Frage, die man sich während des Lesens immer wieder fragt und irgendwie war für mich jeder Ausgang möglich. Dennoch hat mich das reale Ende dann wirklich überrascht und vollständig schockiert. Ich bin entsetzt, erschüttert und sprachlos. Die Verknüpfung zum Buchtitel ist großartig und dennoch kaum zu erahnen, bevor man es nicht gelesen hat. Ich weiß nicht wirklich, was ich davon halten soll und eine endgültige Bewertung fällt mir wirklich schwer.
Eindeutig weiß ich aber, dass das Buch mich bewegt und berührt hat, mich zum Nachdenken gebracht hat und eindeutig „schwerere Kost“ war, als die Romane die ich normalerweise lese.

Mein Fazit ist daher insgesamt auch positiv und ich vergebe 4 von 5 Sternen. Zwar hatte ich, gerade im letzten Abschnitt Probleme mit der ungewöhnlichen Erzählweise, die plötzlich vom klassischen Ich-Erzähler in einen Ich-Erzähler wechselt, der von „dir“ berichtet und hatte auch über lange Strecken das Gefühl zu wenig informiert für dieses Buch zu sein, trotzdem hat das Buch mich aber berührt und bewegt. Ich glaube, es ist ein großartiger Roman mit wichtiger Botschaft und denke, dass man ihn unbedingt gelesen haben sollte!

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Veröffentlicht am 16.05.2020

Die Freiheit der Liebe

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Liat verbringt ein Auslandssemester in New York, wo sie auf Chilmi trifft. In ihrer jeweiligen Heimat wären sie sich wohl nie begegnet, die Israelin und der Palästinenser. Doch in New York verlieben sie ...

Liat verbringt ein Auslandssemester in New York, wo sie auf Chilmi trifft. In ihrer jeweiligen Heimat wären sie sich wohl nie begegnet, die Israelin und der Palästinenser. Doch in New York verlieben sie sich. Auch wenn ihre Liebe keine Zukunft zu haben scheint, denn das Ende von Liats Aufenthalt steht schon fest. Kann das Unmögliche doch wahr werden?

Das Buch ist ein Plädoyer für die Liebe – das auf jeden Fall. Denn Liat und Chilmi sind ein Traumpaar – und sie sind doch getrennt durch so viele Vorurteile und Geheimnisse. Denn beide können ihren Familien nicht erzählen, mit wem sie ihre Zeit verbringen, denn sie würden diese Liebe nicht verstehen. Und selbst im fernen New York müssen sie sich bisweilen verstecken, dann nämlich, wenn sie auf Leute aus ihrer Heimat treffen. Schwierig!

Ich mochte den Beginn des Buches, als sich Liat und Chilmi kennenlernten und erste unbeschwerte Wochen miteinander verbrachten. Im Laufe des Buches wurde es mir dann etwas zu politisch. Klar verstehe ich die Schwierigkeiten, die gerade Liat mit der Beziehung zu Chilmi hat. Sie ist aufgewachsen mit der Gewissheit, dass alle Palästinenser ihr Böses wollen. Wie sollte sie ihrer Familie klar machen, dass sie sich in Chilmi verliebt hat, der so anders ist?

Zum Schluss habe ich das Buch wieder gemocht – weshalb mich das Ende des Buches noch mehr getroffen hat. Aber insgesamt ist das Buch genau das, was der Klappentext sagt: Ein Plädoyer für die Freiheit der Liebe.