Cover-Bild Vertrauen
(38)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 23.02.2022
  • ISBN: 9783257071771
Dror Mishani

Vertrauen

Markus Lemke (Übersetzer)

In einem Vorort von Tel Aviv wird vor einem Krankenhaus ein Neugeborenes gefunden. Am selben Tag verschwindet ein Tourist und lässt sein Gepäck im Hotelzimmer zurück. Inspektor Avi Avraham hat genug von Bagatellfällen und häuslichen Dramen. Deshalb stürzt er sich gleich in den rätselhaften Vermisstenfall. Doch bald merkt er, dass auch das Private Sprengstoff birgt – und gerät in ein Labyrinth aus Gewalt und Täuschung, das ihn bis nach Paris führt und nicht nur mit dem Mossad in Konflikt bringt.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2022

zwei in einem

0

Inspektor Avi Avraham ermittelt in dieser Geschichte gleich in zwei Fällen, wobei er einem mehr Beachtung schenkt, als dem anderen, den er hauptsächlich von seiner Kollegin Esthi Wahabe bearbeiten lässt. ...

Inspektor Avi Avraham ermittelt in dieser Geschichte gleich in zwei Fällen, wobei er einem mehr Beachtung schenkt, als dem anderen, den er hauptsächlich von seiner Kollegin Esthi Wahabe bearbeiten lässt. Der Tod eines "Touristen" sowie die Aussetzung eines Säuglings beschäftigen die beiden sehr.
Man fragt sich immer wieder, ob die Fälle etwas gemeinsam haben, was hier aber nicht verraten werden soll.
Das Buch beginnt sehr spannend, wirkt aber in manchen Passagen immer wieder etwas langatmig. Doch je eher sich die Geschichte dem Ende nähert, um so weniger will man das Buch wieder weglegen, die Spannung steigt. Hätte mir vom Ende jedoch mehr erwartet.
Der Schreibstil ist recht gut gehalten. Klare , einfache Sätze lassen den Leser in die Ermittlungen eintauchen. Man kann sich das Geschehen auch sehr gut bildhaft vorstellen.
Der Titel des Romans passt super zur Geschichte, denn ohne " Vertrauen" kommen die Ermittler überhaupt nicht weiter.
Kannte den Autor noch nicht, war nach dem Buch positiv überrascht von ihm.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.03.2022

Verschwunden

0

Eigentlich hat Avi Avraham gerade um seine Versetzung gebeten, da fesselt ihn der Fall eines vermissten Touristen doch mehr als zunächst erwartet. Der hat sein Hotelzimmer zwar auf eigenen Beinen verlassen, ...

Eigentlich hat Avi Avraham gerade um seine Versetzung gebeten, da fesselt ihn der Fall eines vermissten Touristen doch mehr als zunächst erwartet. Der hat sein Hotelzimmer zwar auf eigenen Beinen verlassen, doch sein Gepäck wird von zwei ominösen Gestalten abgeholt. Er selbst bleibt verschwunden. Avi stürzt sich in die Ermittlung und stößt augenblicklich auf mehr Fragen als Antworten.
Vertrauen ist der vierte Band rund um Avraham, man kann ihn jedoch auch gut ohne die Vorgänger lesen. Ich kam auch ohne Vorwissen gut zurecht, die wichtigsten Infos erfährt man wie nebenbei. Die Story entfaltet sich nur langsam, sodass man genug Zeit hat die Protagonisten besser kennen zu lernen. Avi zweifelt ein wenig an sich und seiner Arbeit, würde sich gerne verändern, hat aber fast das Gefühl dafür zu alt zu sein. Er agiert vorsichtig und besonnen, ich mochte ihn sofort. Mishanis Stil hat mich abgeholt, Tel Aviv als Handlungsort birgt seinen ganz eigenen Reiz. Die Handlung ist sehr vielschichtig angelegt, und hätte mich, ginge es nur um den Vermisstenfall, zu 100% überzeugt. Neben dem Fall des vermissten Chouchani ermittelt Avis Kollegin im Fall eines ausgesetzten Neugeborenen. Dieser Erzählstrang hat für mich den bis dato wirklich guten Krimi abstürzen lassen, mir gefiel dieser Strang so gar nicht. Eine recht farblose Ermittlerin plagt sich mit einer sperrigen und unbequemen Verdächtigen, die eigentlich ja nur… blablabla. Ich fand es wirklich einfach nur uninteressant bis langweilig. Kam im Vermisstenfall langsam aber stetig Spannung auf, so wurde dieser durch den zweiten Erzählstrang immer wieder ein Dämpfer verpasst. Insgesamt habe ich „Vertrauen“ schon gerne gelesen, kann mich aber mit dem Erzählmischmasch nur bedingt anfreunden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.03.2022

Entspannender Krimi

0

Inspektor Avi Avraham ermittelt in zwei neuen Fällen:
Zum einen geht es um die Frau Liora, die mehrfach verhört wird, weil sie einen Säugling vor dem Krankenhaus abgelegt hat und sich nicht kooperativ ...

Inspektor Avi Avraham ermittelt in zwei neuen Fällen:
Zum einen geht es um die Frau Liora, die mehrfach verhört wird, weil sie einen Säugling vor dem Krankenhaus abgelegt hat und sich nicht kooperativ zeigt. Liora bleibt bei ihrem Plan und versucht manipulativ und herablassend die Kontrolle über das Verhör zu erlangen. Der andere Fall, indem Avi Avraham hauptsächlich ermittelt, dreht sich um einen verschwundenen Franzosen, der nicht in sein Hotel zurückgekehrt ist. Es kommt bei den Fällen schließlich zu Überschneidungen und Avi Avraham reist sogar nach Frankreich, um fehlende Teile zusammenzufügen.

Inspektor Avi Avraham ist eloquent, bodenständig und lebt seine Berufung, auch wenn er sich für seine Arbeit mehr sinnenhafte Tragweite wünscht. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und gibt ein gemächliches Tempo vor. Im Gegensatz zu Krimis, die auf den ersten Seiten ein Mordopfer präsentieren, konstruierte Wendungen und zunehmende Spannung inszenieren, vertraut Dror Mishani auf die Ermittlungsarbeit seiner Protagonisten, nimmt sich Zeit und baut ein Bild, das beim Lesen zutiefst realistisch und authentisch wirkt. Avi Avraham und seine KollegenInnen haben eine Menge Fragen, und die Antworten sind mühsam zu bekommen. Lüge und Wahrheit gilt es zu unterscheiden und manchmal ist eben Geduld gefragt. Vor allem bei dem Fall des ausgesetzten Säuglings, waren die Verhöre so mühsam, dass ich nur Bewunderung für die Kollegin hatte, die zudem noch eine drohende Erblindung erleidet. Was mir nicht so gut gefallen hat: Die Wiederholung der erlangten Erkenntnisse bei der Informationsweitergabe empfand ich als unnötig. Ehrlicherweise hat mich die Handlung nicht packen können, aber ich erinner mich vor allem, an das angenehme Gefühl beim Lesen. Es war vermutlich der entspannendste Krimi, den ich je gelesen habe. Außerdem hat mich das Buch nicht ganz losgelassen und nachhaltig beeindruckt. Das war mein erster Kriminalroman von Dror Mishani, deswegen kann ich keine Vergleiche zu den anderen drei Fällen der Reihe ziehen.

Fazit:
Ein Kriminalroman, der die Ermittlungsarbeit und ihre Suche nach Antworten in den Fokus rückt, und ganz ohne Gewalt, Waffen oder unrealistische Konstruktionen auskommt. Eine dezente Spannung zieht sich durch den Roman, der mit authentischen Protagonisten und einem gelungenem Schreibstil punktet. Wer Lust auf einen Krimi hat, dessen Handlungsfluss man entspannt folgen kann, dem sei dieses Buch empfohlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.03.2022

Verstrickung

0

Eigentlich hat Avi Avraham genug davon, in immer gleichen, unbedeutenden Ermittlungen der Polizei Tel Aviv festzustecken. Er möchte viel mehr etwas bewegen, etwas was die Sicherheit des Landes beeinflusst, ...

Eigentlich hat Avi Avraham genug davon, in immer gleichen, unbedeutenden Ermittlungen der Polizei Tel Aviv festzustecken. Er möchte viel mehr etwas bewegen, etwas was die Sicherheit des Landes beeinflusst, mehr ermitteln, mehr denken, mehr bewirken, als einfach nur Fälle aufnehmen und abhaken. Das man manchmal mit seinen Wünschen etwas vorsichtig sein sollte, wird ihm erst im Laufe seiner Ermittlungen in zweien eben jener unbedeutenden Fälle klar. Ein ausgesetzter Säugling und ein verschwundener französischer Tourist aus einem eher unterklassigen Hotel stellen genau das dar, worauf Avi keine Lust mehr hat. Plötzlich beginnt sich aus dieser Konstellation jedoch eine ganz andere, verstricktere heraus zu entwickeln, die ihn tatsächlich in ganz andere Sphären katapultiert. Er hat es nicht nur mit internationaler Zusammenarbeit mit den Behörden in Frankreich zu tun, sondern auch mit dem Geheimdienst. Und der Mossad macht ihm auf nicht allzu subtile Weise klar, wo seine Grenzen liegen. Avi muss erkennen, dass auch eine herausragendere Ermittlung ihre Nachteile haben kann und plötzlich ganz andere Mitspieler auf den Plan ruft.
Für mich war es das erste Buch des Autors. Ich kenne die Vorgängerbände um Kommissar Avi Avraham demnach nicht (es handelt sich hier um den vierten band einer Reihe), fand das aber auch vollkommen unproblematisch. Für den aktuellen Plot fehlt dem (unwissenden) Leser nichts, was das Verständnis schmälern würde. Die Einschätzung ist immer anders, wenn man die Horizontalhandlung rund um die Geschichte der Ermittler etc. kennt, aber ganz subjektiv kann ich sagen, mir hat nichts gefehlt bzw. auch wurden keine dauernden oder unverständlichen Bezüge auf Vergangenes gestellt, die existenten Referenzen waren in sich nachvollziehbar.
Insgesamt würde ich sagen, ich habe einen unaufgeregten, aber nicht minder spannenden Kriminalroman gelesen. Hier herrscht keine große Effekthascherei vor, die Ereignisse stehen mit ihrer Bedeutungstiefe auch so ausreichend für sich selbst. Der Stil ist demnach auch nicht reißerisch, sondern sehr tiefgründig und anspruchsvoller als der Durchschnittskrimi.
Fazit: sollte an sich drauf einlassen, unterhaltsam und qualitativ ansprechend zugleich!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.02.2022

Toller Krimi

0

Vielen lieben Dank an Vorablen und den Diogenes Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!! Meine Meinung ist davon nicht beeinflusst!!

Ich bin eigentlich kein großer Fan von Krimis. Außer ...

Vielen lieben Dank an Vorablen und den Diogenes Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!! Meine Meinung ist davon nicht beeinflusst!!

Ich bin eigentlich kein großer Fan von Krimis. Außer der ein oder andere True Crime Podcast spricht mich eigentlich nichts in dieser Richtung an, mal abgesehen von Dror Mishanis Werken. Schon sein Bestseller “Drei” konnte mich unglaublich gut unterhalten und war ein absolutes Highlight. Im Gegensatz zu Vertrauen handelt es sich hier allerdings um einen eher untypischeren Krimi.

“Verstrauen” ist ein ganz klassischer Krimi. Ermittler versucht Fall zu lesen. Allbekanntes Muster wie schon Arthur Conan Doyle es in seinem Meisterwerk Sherlock Holmes verwendete.

Der Name des hiesigen Ermittlers ist allerdings gs nicht Sherlock Holmes, sondern Avi Avraham. Auch ist er nicht im viktorianischen London unterwegs sondern im heutigen Tel Aviv. Sein Fall: Ein Neugeborenes wurde vor einem Krankenhaus gefunden. Dabei hat der Inspektor eigentlich genug von diesen belanglosen Fällen, deren Lösung noch mehr Schmerz über die Welt bringt. Zu Glück oder eher zu Unglück des Inspektors verschwindet noch am selben Tag ein Tourist spurlos aus seinem Hotel. Avi Avraham stürzt sich begeistert in diesem Fall, der nach der so herbeigesehnten Abwechslung aussieht.
Doch bald merkt er, das es nicht nur im beruflichen hin und wieder zu “Explosionen” kommen kann. Der Inspektor verstrickt sich immer weiter in einen Netz aus Gewalt, Täuschung, Lügen und ungeahnten Wendungen. Seine Spurensuche führt in dabei weit über die Grenzen der Stadt Tel Aviv bis nach Paris…

Am Anfang war ich skeptisch. So Inspektor versucht rätselhafte Fälle zu lösen ist nicht unbedingt meins. Dieser Krimi hat es jedoch in sich. Den er bietet in meinen Augen noch viel mehr als das. Neben den typischen Krimielementen bietet dieser Krimi nämlich noch jede Menge gesellschaftliche Themen und Probleme, die geschickt in die Geschichte mit eingewebt sind.

Außerdem kam Dror Mishani mit vielschichtigen Charakteren punkten. Jeder seiner Charaktere wirkt gut ausgearbeitet und mit einer Fülle von Background Informationen ausgestattet, die ihn realistischer und authentisch aussehen lassen.

Auch der Schreibstill bringt den Roman voran und macht ihn gleich zu etwas besonderem. Dieser ist eindringlich, anspruchsvoll und voller wohl überlegten Sätze.

Das Cover, was im typischen Diogenes Stil angefertigt ist, passt perfekt zu der Geschichte und ist auch unabhängig sehr schön.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir dieser Krimi gut gefallen hat, obwohl er nicht an “Drei” heran kommen konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere