Cover-Bild Die Hoffnung zwischen den Zeilen
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: C. Bertelsmann
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 14.10.2019
  • ISBN: 9783570103647
Elin Olofsson

Die Hoffnung zwischen den Zeilen

Roman
Nina Hoyer (Übersetzer)

Zwei mutige Frauen kämpfen in der Nachkriegszeit um eine selbstbestimmte Zukunft

Hamburg 1949: Als Ulrike Hartmann erfährt, dass ihr Verlobter Hans im Krieg gefallen ist, verlässt sie verzweifelt ihre zerstörte Heimat und wandert nach Schweden aus. In ihrem Koffer hat sie ein Bündel Briefe, die Hans im Krieg jahrelang von einer Schwedin namens Elsa Petterson erhalten hat. Ulrike reist zu Pettersons Wohnort in die Provinz, versucht herauszufinden, in welchem Verhältnis sie zu Hans stand. Beide Frauen entwickeln eine Freundschaft, und Ulrike erfährt etwas schier Unglaubliches über Hans, das ihrer aller Leben für immer verändern wird ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2019

Überwiegend nicht plausibel, Erzählweise behäbig und distanziert

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Der Klappentext hat bei mir hohe Erwartungen an das Buch geweckt. Eine in der Nachkriegszeit spielende Geschichte, die bis in die Kriegszeit zurückgeht und sowohl Deutschland als auch Schweden behandelt ...

Der Klappentext hat bei mir hohe Erwartungen an das Buch geweckt. Eine in der Nachkriegszeit spielende Geschichte, die bis in die Kriegszeit zurückgeht und sowohl Deutschland als auch Schweden behandelt – das klingt vielversprechend. Ich weiß noch recht wenig über Schweden während des Zweiten Weltkrieges und war sehr gespannt, hier mehr zu lernen.

Leider aber wurden meine Erwartungen nicht getroffen. Das Buch wird als Historischer Roman kategorisiert, aber dafür ist recht wenig Historisches drin. Ja, es spielt zur Nachkriegszeit, es gibt einige Rückblicke, einige vereinzelte Informationen mit historischem Inhalt, aber letztlich hätte die Geschichte mit ein paar leicht veränderten Parametern zu jeder Zeit stattfinden können. Nachkriegsatmosphäre kam kaum auf – generell mangelte es an Atmosphäre. Über Schweden im Krieg habe ich so gut wie nichts erfahren (über Deutschland im Krieg ebenfalls nicht).

Es beginnt noch recht plastisch mit Uli, die in das schwedische Dorf Krokom reist. Es gibt einige Hinweise über die Meinung der Schweden über die Deutschen nach dem Krieg, ein paar Rückblicke Ulis in die Kriegszeit in Hamburg. Das bleibt aber leider kurz, oberflächlich und hinterläßt mehrere offene Fragen. Die beiden Hauptpersonen Uli und Elsa blieben mir das ganze Buch hindurch fremd, Uli wird zudem immer unsympathischer. Die Erzählweise der Autorin ist ausgesprochen distanziert. Das ist auch deshalb unerfreulich, weil es hier um durchaus gravierende Entscheidungen geht, die die Protagonistinnen treffen oder trafen, die uns aber überhaupt nicht plausibel gemacht werden. Das trifft insbesondere auf Elsa zu. Elsa hilft jemandem in einem Maße, das über einen kleinen Gefallen weit hinausgeht und auch für sie durchaus Folgen haben könnte. Dieses im Klappentext erwähnte „Geheimnis“ war mir übrigens schon ziemlich schnell klar, auch weitere Entwicklungen waren vorhersehbar.

Uli taucht also in Krokom auf, weil sie Briefe gefunden hat, die Elsa dem Deutschen Hans (lt Klappentext – im Buch heißt er Johann, bzw Hansi) schrieb, welcher mit Uli „verlobt“ war. Ich setze dies in Anführungsstriche, weil man die Liebe zwischen Uli und Hans zu keinem Zeitpunkt nachvollziehen kann. Für Uli war es eine von mehreren Bettgeschichten und schon deshalb ist es nicht plausibel, daß sie Jahre später wegen dieses Mannes zu Elsa reist. Elsa hat ebenfalls Briefe mit Hans ausgetauscht. Warum? Das erschließt sich dem Leser leider nicht, insbesondere, da sie nur über Landwirtschaft geschrieben zu haben scheint. Somit sind für die Geschichte wesentliche Konstellationen und Motive nicht nachvollziehbar.

Im Klappentext wird erwähnt, daß Uli und Elsa „vorsichtig Freundschaft“ knüpfen. Auch das sah ich nicht. Uli trampelt in Elsas Leben, diese enthüllt der Unbekannten umgehend ihr Geheimnis, was dazu führt, daß Uli Elsa gegenüber mit größter Selbstverständlichkeit die dreistesten Forderungen stellt, Elsa diese – ohne daß der Leser versteht, warum – erfüllt und von Uli genervt ist.

Auch sonst gibt es mehrere Stellen, die nicht plausibel sind, zwei Aspekte würde ich sogar als falsch geschildert einstufen. Der letzte Teil des Buches enthält so viele schlecht durchdachte Aspekte, unglaubhafte Wendungen, praktische Zufälle und ein unrealistisches Ende, daß ich mich ein wenig verulkt fühlte.

Das Buch liest sich leicht, es gibt auch einige gut geschilderte Szenen (hauptsächlich am Anfang). Die Erinnerungen Ulis an frühere Jahre haben durchaus Interessantes, sind auch gut in den Text eingeflochten. Allerdings ist das Erzähltempo insgesamt äußerst behäbig, mit vielen unnötigen Details (besonders bedauerlich, da wichtige Details nicht vorhanden waren und zu viel offen blieb).

So muß ich also leider sagen, daß ich weder inhaltlich noch stilistisch von diesem Buch überzeugt wurde und es mir kein Lesevergnügen bereitete.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Anders als ich erwartet hatte

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Das Buch:
Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen, wofür ich mich beim Bertelsmann Verlag bedanke. Anhand des Titels und der Einstufung „historischer Roman“ erwartet man bestimmte Dinge – oder ...

Das Buch:
Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen, wofür ich mich beim Bertelsmann Verlag bedanke. Anhand des Titels und der Einstufung „historischer Roman“ erwartet man bestimmte Dinge – oder anders gesagt, ich habe das getan. Am Ende wurden diese Erwartungen nur bedingt erfüllt, was ich sehr schade finde.
Das Cover mit dem Zug im Hintergrund und der jungen Frau davor gefällt mir gut. Es hat für mich etwas von einer Reise… vielleicht ins Ungewisse und die Haarfrisur ist sicherlich eine typische ihrer Zeit. Es passt zu den Erwartungen, die ich an das Buch hatte.

Worum geht’s?
Ulrike Hartmann – die im ganzen Roman durchweg nur Uli oder „die Deutsche“ genannt wird – fährt von Malmö, wo sie bis vor kurzem als Dienstmädchen gearbeitet hat, nach Krokum, einem kleinen schwedisches Dorf in dem eine junge Frau lebt, die ihren Freund Hansi gekannt hat. Hansis Mutter hatte Uli die Briefe dieser jungen Frau gegeben, die Elsa im Krieg an Hansi geschrieben hatte. Aufgrund eines gemeinsamen Geheimnisses entwickelt sich zwischen den beiden Frauen eine eigenwillige Beziehung.

Charaktere:
Uli ist Deutsche, Elsa ist Schwedin und die beiden Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Elsa fleißig und klug ist, einen eher verschlossenen und vorsichtigen Eindruck macht, erscheint Uli laut, ruppig und rücksichtslos. Sie vereinnahmt Elsa sehr und als Leser stellt man sich die Frage, warum eine kluge Frau wie Elsa das mit sich machen lässt. Sie kennt Uli nicht und hat ihr gegenüber demnach keinerlei Verpflichtung.

Was mich verwundert hat, ist die Tatsache, dass die beiden Frauen im Grunde nie über sich sprechen, sie reden nicht über das davor – also vor dem Krieg oder bevor sie sich kennen lernten. Man hat an keiner Stelle den Eindruck, dass die eine an der anderen wirklich interessiert ist. Vielmehr ist es so, dass Elsa ein Geheimnis hat, in das sie Uli recht früh einweiht und spätestens nach dessen Offenbarung beginnt Uli von Elsa zu fordern. Eigentlich tat sie das von der ersten Minute ihres Zusammentreffens an, aber danach wurde es prägnant. Das ist etwas, das mich an Uli oft gestört hat: sie braucht Elsas Hilfe, aber sie fordert sie ein, als stünde ihr die Hilfe aus irgendeinem Grunde zu. Dabei macht sie auch nicht Halt vor Elsas Geld. Ihre Wortwahl hat bisweilen sogar den Touch von Erpressung. Im Gegenzug kann sie nichts bieten – und bedanken tut sie sich auch nicht. Sie nimmt! Das kann Uli sehr gut.

Elsa dagegen gibt. Man hat sogar das Gefühl, dass sie ein schlechtes Gewissen hätte, wenn sie es nicht täte. Sie macht so vieles möglich, sagt aber auch, dass sie z.B. keine Diebin werden will. Sie bemerkt also schon, dass nicht alles, was Uli tut, ehrenhaft ist. Bei sich denkt Elsa auch hin und wieder, dass sie Uli und Hansi loswerden will und schämt sich ein bisschen für diese Gedanken. Dabei kann ich das nur allzu gut verstehen.

Meine Sympathie für Uli schwankte im Verlauf der Geschichte sehr. Oftmals mochte ich sie einfach nicht, dann wieder tat sie Dinge, die ich verstehen konnte und die ihr meine Sympathie einbrachten. Sie ist ein Mensch, der unberechenbar ist und den man nicht gern in seinem Umfeld haben möchte. Elsa mit ihrer ruhigen Art war mir durchweg sympathisch, selbst wenn sie zur Lösung ihres Problems auch hin und wieder nicht ganz so saubere Mittel nutzte.

Historischer Aspekt:
Dieser findet für meine Begriffe in diesem Buch nicht wirklich eine Bedeutung. Wäre im Klappentext nicht die Jahreszahl 1949 erwähnt worden, wüsste der Leser nicht in welcher Zeit er sich bewegt. Auch dass im Klappentext die Stadt Hamburg erwähnt wird (und damit mein Interesse geweckt hat), tut im Buch nichts weiter zu Sache. Die Geschichte hätte auch mit jeder anderen Stadt im Klappentext funktioniert. Überhaupt fehlen mir die historischen Aspekte. Der Krieg wird erwähnt und die damit einhergehende Armut der Menschen in der Nachkriegszeit, aber weder erzählt Hansi von seinen Erfahrungen an der Front, noch erfährt man von den beiden Frauen etwas, das mit den historischen Ereignissen zu tun hätte. Einige persönliche Erfahrungen werden offenbart, aber diese sind eher unabhängig von der Zeit, in der der Roman spielt. Anhand des Klappentextes hatte ich erwartet, dass die beiden Frauen sich gemeinsam auf die Suche nach Hansis Vergangenheit machen und Stück für Stück seine letzten Jahre an der Front rekapitulieren.

Was mir fehlt:
Am meisten fehlt mir der Inhalt der Briefe. Sie sind der Auslöser für den Titel, sie sind Ulis Hoffnung, sie sind eigentlich der Schlüssel für diese Geschichte. Und dennoch wird nicht eine Zeile dieser Briefe auch nur erwähnt. Einzig, dass Elsa über Schweine und Kühe geschrieben haben soll und dass jeder Brief exakt 2 Seiten lang war, erfährt der Leser. Mehr aber nicht. Aus dem Klappentext weiß man, dass der Briefwechsel über mehrere Jahre gelaufen sein soll. Hat Elsa also wirklich über eine so lange Zeit nur von Schweinen und Kühen berichtet, mit denen sie augenscheinlich noch nicht einmal etwas zu tun hatte?

Darüber hinaus fehlt es mir an Zwischenmenschlichkeit. Die Charaktere sind relativ sachlich beschrieben. Jeder hat so seine Probleme, aber wirkliche Emotionen konnten die Figuren in mir nur ganz am Ende auslösen. Am Ende nämlich hat Uli eine für mich völlig unerwartete Entscheidung getroffen und alles dafür getan, dass es dazu auch kommt. Zwar waren auch hier ihre Mittel für meine Begriffe wieder etwas überzogen, aber sie hat entgegen ihres eigentlichen Wesens uneigennützig gehandelt und das hat mich dann doch sehr berührt.

Erst am Ende der Geschichte (also tatsächlich auf den letzten Seiten) scheinen sich die beiden Frauen menschlich anzunähern. Das jedoch sehr sachte. Sie kennen sich eigentlich nicht viel besser als am Anfang und das stört mich. Im Grunde hat sich die zwischenmenschliche Beziehung der beiden nicht oder nur sehr wenig entwickelt.

Es wurden auch andere Aspekte, die offenbar nicht unwichtig waren, weil sie öfter erwähnt wurden, am Ende nicht aufgeklärt. Dazu gehören Ulis innere Pferde. Man kann nur erahnen, was es mit denen auf sich hat. Und auch andere Aspekte, die sich vielleicht aus der deutschen Geschichte ergeben, werden angedeutet, aber nicht ausgesprochen oder ein Gefühl bei Uli beschrieben. So bleibt dies der Interpretation des Lesers überlassen.

Schreibstil:
Den Schreibstil der Autorin finde ich leicht zu lesen. Sie erzählt eine schnörkellose Geschichte in einer ebenso schnörkel- aber leider auch emotionslosen Art. Ich mag das Schnörkellose, weil ich mich dann auf die Geschichte konzentrieren kann, aber ohne Emotionen ist es schwierig sich von einer Geschichte mitreißen zu lassen. Was meinen Lesefluss im letzten Drittel des Buches aber sehr gestört hat, sind Logikfehler. Es wurden öfter Namen vertauscht, sodass man Sätze mehrfach lesen musste, um ihren Inhalt zu erfassen.

Fazit:
Das Buch hat mich nicht unbedingt enttäuscht, aber es hat eine andere Geschichte erzählt, als ich erwartet hatte. Wer einen typischen historischen Roman erwartet, der sollte hier nicht zugreifen. Wer eine Geschichte zweier Frauen lesen möchte, die sehr eigenwillig miteinander agieren, der könnte an diesem Buch Freude haben. 2 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 29.05.2022

Für mich kein historischer Roman

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Wieso das Buch in Schweden für sehr gut befunden wird, kann ich leider nicht nachvollziehen.
An dem Buch hat mir eins gut gefallen und das war das Cover. Das machte auch mich sehr neugierig und dazu die ...

Wieso das Buch in Schweden für sehr gut befunden wird, kann ich leider nicht nachvollziehen.
An dem Buch hat mir eins gut gefallen und das war das Cover. Das machte auch mich sehr neugierig und dazu die Aussage von Aftonbladet über eine anschauliche, raffinierte Schreibweise, die bis zur letzten Seite spannend ist. All dies hat mich nicht erreicht. Ich fand das Buch fade und langweilig. Die Autorin schreibt zäh und ohne Emotion.
Die Handlungsweise der beiden Frauen konnte ich oft nicht nachvollziehen und gutheißen schon gar nicht. Auch fehlt mir ein roter Faden. Irgendwie ist es mir, wie zusammen gestückelt. Viele Dinge passen einfach nicht zueinander.
Ich hatte, wie vom C. Bertelsmann Verlag angekündigt, einen historischen Roman erwartet. Davon ist aber leider nichts zu spüren. Er beginnt im Jahre 1949. Wir erfahren nichts aus dieser Zeit. Wo ist die Historie in diesem Buch? Ich weiß es nicht und bin ziemlich ratlos.
Das Buch trägt den Titel: Die Hoffnung zwischen den Zeilen. Ulrike, die eine junge Frau, fand Briefe ihres gefallenen Verlobten an eine Schwedin namens Elsa. Aus diesem Grunde macht sich Ulrike auf den Weg um mehr darüber zu erfahren. Aber weit gefehlt. Die Briefe und deren Inhalt sowie die angebliche Hoffnung bleiben im Verborgenen.
Für eine Leserunde an der ich teilnehmen durfte, habe ich das Buch gewonnen. So habe ich es wohl oder übel zu Ende gelesen. Sonst hätte ich es spätestens nach dem ersten Drittel zur Seite gelegt.
Ich kann es leider nicht weiter empfehlen und muss sagen, dass ich absolut enttäuscht wurde.

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Veröffentlicht am 19.10.2019

Zeit- und Papierverschwendung!

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Nachdem Ulrikes Verlobter Johannes gefallen ist und sie nach dem Zweiten Weltkrieg Briefe von einer Elsa an ihn fand, macht sie sich von Hamburg auf die Reise in den kleinen schwedischen Ort Krokom, um ...

Nachdem Ulrikes Verlobter Johannes gefallen ist und sie nach dem Zweiten Weltkrieg Briefe von einer Elsa an ihn fand, macht sie sich von Hamburg auf die Reise in den kleinen schwedischen Ort Krokom, um sich diese Elsa mal genauer anzusehen und herauszufinden, was es mit dieser Brieffreundschaft auf sich hat. Schon bald vertraut Elsa Ulrike viel zu viel aus ihrem Leben an, was diese dazu benutzt, Elsa unter Druck zu setzen…
Elin Olofsson hat mit „Die Hoffnung zwischen den Zeilen“ einen von der schwedischen Presse hoch gepriesenen „historischen“ Roman vorgelegt, dessen Lob der Leser schon nach wenigen Kapiteln überhaupt nicht nachvollziehen kann. Der Erzählstil ist flüssig, allerdings dauerhaft eher unterkühlt und sachlich. Es fehlt das Gefühlvolle, dass es dem Leser leicht macht, in die Handlung abzutauchen und sich mit den Protagonisten zu verbrüdern, denn es entstand keinerlei Kopfkino. Die Autorin verliert sich in detailreichen Beschreibungen, gibt auch einen Rückblick über vergangene Ereignisse, aber die Geschichte an sich ist unausgegoren und seltsam konstruiert, so dass sie für den Leser überhaupt nicht nachvollziehbar ist. Die Briefe, die eigentlich der Anstoß der Reise sind, verschwinden im Nichts. Dafür wird sich in Nebensächlichkeiten ergangen, die keinerlei Sinn ergeben. Auch der geschichtliche Hintergrund ist mehr als dürftig zu nennen, dabei wird vom Leser gerade dieser bei einem historischen Roman erwartet. Schon jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, dass Buch abzuservieren, doch es kommt noch schlimmer!
Die Charaktere sind durchweg farblos, oberflächlich und unsympathisch dargestellt, sie verursachen beim Leser ein unangenehmes Gefühl. Solche Menschen möchte man nicht kennen und auch von ihrem Leben möglichst nichts erfahren, denn sie tun sich durch Eigenschaften hervor, die eigentlich nur fragwürdig zu nennen sind. Ulrike ist ein ganz spezielles Exemplar von Frau, sie hintergeht, sie stiehlt, sie ist zudringlich. Ihr Oberstübchen muss defekt sein, und doch gelingt es ihr, andere unter Druck zu setzen oder auszunutzen. Elsa ist das komplette Gegenteil, zu hilfsbereit, irgendwie zu aufopfernd, zu gutmütig, zu leichtgläubig, weshalb Ulrike leichtes Spiel mit ihr hat und Elsa dabei noch ruhig bleibt wie ein Schaf auf dem Weg zur Schlachtbank. Auch die weiteren Protagonisten können nicht überzeugen und die Handlung etwas farbiger gestalten.
„Die Hoffnung zwischen den Zeilen“ ist eine gefühllose, nichtssagende und konstruierte Geschichte mit schrecklichen Protagonisten und jedweden historischen Hintergrund. Dieser Roman ist nicht das Papier wert, auf dem er gedruckt wurde. Was für eine Verschwendung, schade!

Veröffentlicht am 12.10.2019

Langweilig, zäh und emotionslos geschrieben

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Ulrike war vor dem Krieg mit Hansi liiert, doch der Krieg hat ihn ihr genommen. Was ihr bleibt sind Hansis Briefe, die jedoch nicht an sie, sondern an eine Schwedin namens Elsa gerichtet sind. Ulrikes ...

Ulrike war vor dem Krieg mit Hansi liiert, doch der Krieg hat ihn ihr genommen. Was ihr bleibt sind Hansis Briefe, die jedoch nicht an sie, sondern an eine Schwedin namens Elsa gerichtet sind. Ulrikes Suche nach der Wahrheit offenbart Elsas Geheimnis und danach ist nichts mehr so, wie es vorher einmal war.
Von der schwedischen Presse und schwedischen Lesern gefeiert und bejubelt, hat "Die Hoffnung zwischen den Zeilen" meine Neugier geweckt. Doch schon nach wenigen Kapiteln hätte ich das Buch am liebsten unbeendet in die Ecke gelegt und verstauben lassen. Denn die Geschichte ist alles andere als fesselnd und spannend. Sie ist extrem langweilig, vollkommen emotionslos erzählt und zieht sich endlos in die Länge. Der Inhalt der Briefe, die ja eigentlich der Auslöser für Ulrikes Suche sind, wird dem Leser vorenthalten und verkommt so zur Nebensächlichkeit. Wenn die Briefe so unwichtig sind, warum tragen sie dann dazu bei, dass die titelgebend und Stein des Anstoßes sind ? Wenn sie so wichtig sind, warum widmet sich Elin Olofsson ihnen nicht und lässt den Leser am Briefwechsel teilhaben ?
Ulrike, von allen nur Uli genannt ist psychisch krank und benötigt, aus meiner Sicht, dringend Hilfe. Ich kann mich mit ihr als Hauptfigur nicht wirklich anfreunden, finde keinen Zugang zu ihr. Sie wirkt wie ferngesteuert und ist nicht sie selbst, wenn sie Dinge tut, die man normalerweise nicht tut und andere beeinflusst. Sie ist kein Kind von Traurigkeit, aber auch nicht wirklich auf die Konsequenzen ihres Handelns bedacht. Sie wirkt aufdringlich, übergriffig und nervig und diese Antipathie überträgt sich auch auf alle anderen Figuren, die im Verlauf der Geschichte erscheinen. Es will keine richtige Stimmung aufkommen, der historische Kontext fehlt komplett in der Erzählung und so lese ich ab dem letzten Drittel einfach nur noch quer, um endlich das Buch beenden zu können und zu erfahren, wie sich der Schluß gestaltet.
Selbst das Ende des Buches ist nichtssagend und wenig aufregend..alles in allem ein echter Reinfall, für den ich meine kostbare Lesezeit verschwendet habe. Es lohnt sich wirklich nicht, zu diesem Buch zu greifen.