Cover-Bild Das Fenster zum Himmel
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16,80
inkl. MwSt
  • Verlag: Bernardus Verlag
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 316
  • Ersterscheinung: 03.04.2020
  • ISBN: 9783810703200
Elisabeth Escher

Das Fenster zum Himmel

Marie Muth ist sieben Jahre alt, als ihr Leben ohne tägliche Todesangst beginnt. Qualvolle Jahre in Heim und Pflegefamilie haben bereits tiefe Narben hinterlassen. Jakob Selinger, katholischer Pfarrer und Religionslehrer des kleinen Ortes Schönboden, nimmt das »Zigeunermädchen« bei sich im Pfarrhof auf. Schon bald brodelt im Dorf die Gerüchteküche: Eine eheähnliche Beziehung zu seiner Haushälterin wird dem eigenwilligen Priester ohnehin schon lange nachgesagt. Aber stellt er nun gar seinem Mündel nach, das für alle erkennbar zu einer ausnehmend anziehenden Frau heranwächst?

Der Grat zwischen Tratsch und Verleumdung ist eng. Und wo liegt die Wahrheit? Obwohl sich Abgründe menschlichen Denkens und Handelns auftun erzählt die Geschichte auch von der Macht der Liebe, die Hoffnung und Heilung zugleich ist. Für Marie ist die Liebe die einzige Rettung.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.07.2020

Ein berührender, schonungslos ehrlicher und auf Tatsachen beruhender Roman

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Mit ihrem Buch „Das Fenster zum Himmel“, das 2020 im Bernardus Verlag erschienen ist und in der Taschenbuchausgabe 314 Seiten umfasst, ist Elisabeth Escher ein feinfühliger und ehrlicher, auf Tatsachen ...

Mit ihrem Buch „Das Fenster zum Himmel“, das 2020 im Bernardus Verlag erschienen ist und in der Taschenbuchausgabe 314 Seiten umfasst, ist Elisabeth Escher ein feinfühliger und ehrlicher, auf Tatsachen beruhender Roman gelungen.

Hier wird die Geschichte vom Mädchen Marie Muth erzählt, das bis zu ihrem siebten Lebensjahr alles andere als eine liebevolle Behandlung durch ihre Mitmenschen erfuhr. Sie durchlebte tiefe Ängste und Gräueltaten im Heim und bei Pflegefamilien. Doch eines Tages wurde sie bei Jakob Selinger, einem katholischen Priester, und seiner Haushälterin Anna aufgenommen. Von nun ab änderte sich ihr Leben, aber wie schnell kommt es in ihrem neuen Heimatdorf doch auch zu Tratsch und Verleumdung und vielen Leuten stellt sich die Frage, wie denn die Verhältnisse im Pfarrhaus sind. Geht da alles mit rechten und ehrbaren Dingen zu?

Elisabeth Escher gelingt es in ihrem Roman den Leser durch ihren flüssigen und schonungslos offenen Schreibstil in den Bann zu ziehen. Bei mir sind die Seiten einfach nur dahingeflogen und ich habe dieses Buch in einem „Rutsch“ gelesen. Ich fühlte ab der ersten Seite sowohl was die Höhen als auch die Tiefen anbelangt mit und konnte mich gut in Marie Muth hineinversetzen und deren Gefühle und Gedanken nachvollziehen und teilen. Ebenso erging es mir mit den Nebencharakteren von Jakob Selinger und Anna.
Gut gefallen hat mir auch, wie Elisabeth Escher Marie sich bis zur jungen Frau hat entwickeln lässt. Maries Gedanken werden reifer, ihr Handeln reflektierter und sie verarbeitet die schrecklichen Gräueltaten ihrer Kindheit bewusst und gut.
Innerhalb der Geschichte setzt sich Elisabeth Escher auch mit der Thematik des Zölibates auseinander, was ihr sehr gut gelungen ist und ebenso auch mit den Gefahren der Verleumdung und Sensationslüsternheit mancher Menschen und deren Folgen.

Fazit: Ein schöner, authentischer, feinfühliger und sehr lesenswerter Roman, der nicht nur an der Oberfläche bleibt . Man merkt dem Buch an, dass es mit ganz viel Herzblut verfasst worden ist.
Es war für mich ein schönes Erlebnis, dieses Buch zu lesen und in die Welt von Marie einzutauchen.

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Veröffentlicht am 04.07.2020

Nach einer wahren Begebenheit

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Bei „ Das Fenster zum Himmel“ von Elisabeth Escher handelt es sich um einen Roman.
 
Klappentext übernommen:
Marie Muth ist sieben Jahre alt, als ihr Leben ohne tägliche Todesangst beginnt. Qualvolle Jahre ...

Bei „ Das Fenster zum Himmel“ von Elisabeth Escher handelt es sich um einen Roman.
 
Klappentext übernommen:
Marie Muth ist sieben Jahre alt, als ihr Leben ohne tägliche Todesangst beginnt. Qualvolle Jahre in Heim und Pflegefamilie haben bereits tiefe Narben hinterlassen. Jakob Selinger, katholischer Pfarrer und Religionslehrer des kleinen Ortes Schönboden, nimmt das »Zigeunermädchen« bei sich im Pfarrhof auf. Schon bald brodelt im Dorf die Gerüchteküche: Eine eheähnliche Beziehung zu seiner Haushälterin wird dem eigenwilligen Priester ohnehin schon lange nachgesagt. Aber stellt er nun gar seinem Mündel nach, das für alle erkennbar zu einer ausnehmend anziehenden Frau heranwächst?
 
Der Grat zwischen Tratsch und Verleumdung ist eng. Und wo liegt die Wahrheit? Obwohl sich Abgründe menschlichen Denkens und Handelns auftun erzählt die Geschichte auch von der Macht der Liebe, die Hoffnung und Heilung zugleich ist. Für Marie ist die Liebe die einzige Rettung.
 
Dem Roman liegt eine wahre Lebensgeschichte zugrunde. Mit diesem Wissen, habe ich das Buch mit anderen Augen „gelesen“.
 
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Dieser Roman lässt sich sehr flüssig lesen, der Einstieg ist mir leicht gefallen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so neugierig war ich auf den weiteren Verlauf.
Alles wird emotionsvoll, bildhaft, packend und ausführlich beschrieben, sodass ich mich gedanklich sehr gut in die Protagonisten und Situationen hineinversetzen konnte.
Der Plot ist sehr abwechslungsreich , behandelt sehr viele Themen und ist wirklich sehr interessant. Ich musste das Buch ein paar Mal zur Seite legen, so schockiert war ich von dem Gelesenen. Hier beschreibt die Autorin Situationen, die mich sprachlos zurückgelassen haben.
 
Die facettenreichen Protagonisten werden sehr ausführlich und tief beschrieben. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen und mit ihnen fühlen etc.

Ich empfehle dieses Buch weiter.

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Veröffentlicht am 26.06.2020

Ein ganz besonderes Buch

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Hier erzählt Elisabeth Escher die sehr bewegenden Jahre des „Zigeunermädchens“ Marie Muth.

Erst mit sieben Jahren kommt sie in die Obhut von Pfarrer Selinger. Diesem begegnet sie zunächst mit viel Mißtrauen, ...

Hier erzählt Elisabeth Escher die sehr bewegenden Jahre des „Zigeunermädchens“ Marie Muth.

Erst mit sieben Jahren kommt sie in die Obhut von Pfarrer Selinger. Diesem begegnet sie zunächst mit viel Mißtrauen, hat sie doch nur schlechte und sehr bittere Erfahrungen hinter sich. Die Mutter lässt sie schon als Baby alleine in der Kellerwohnung, sie geht ihrem „Gewerbe“ nach. Ein sich durchs Fenster schleichendes Kätzchen ist in dieser Zeit Maries Wärme.

Nach einem kurzen Heimaufenthalt kommt sie in eine Pflegefamilie. Nach außen hin spielen ihre Pflegeeltern die perfekte Familie, für Marie ist es die Hölle.

Erst als sie in den Pfarrhaushalt kommt, kann sie ihren Weg dank der Fürsorge des Priesters und seiner Haushälterin gehen. Die beiden unterstützen und fördern sie und zum ersten Mal in ihrem kurzen Leben erfährt Marie Liebe und Zuneigung. Aber auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt. Das liegt beileibe nicht an Onkel und Tante, wie sie ihre Beschützer und Förderer auf eigenen Wunsch hin nennt. Die Dorfgemeinschaft hat nichts Besseres zu tun, als über die drei im Pfarrhof friedlich und harmonisch zusammenlebenden zu tratschen. So manche Vermutung, ja Verleumdung grenzt an Rufmord.

Wie Elisabeth Escher im Nachwort schreibt, basiert dieser Roman auf einer wahren Geschichte. Das Leid all dieser Heim- und Pflegekinder und die „wissende“ Dorfgemeinschaft sind Thema dieses teilweise erschütternden Buches. Wegschauen, wo man hinschauen sollte! Und - unhaltbare Vermutungen in die Welt setzen, die irgendwann zur allzu gerne geglaubten „Wahrheit“ werden, können im schlimmsten Falle Existenzen zerstören.

„Nein, der Liebe war nicht zu trauen, soviel wusste Marie nun, mit der Liebe wollte sie nie etwas zu tun haben“. Das denkt sie in ihren schlimmsten Jahren.

Und trotz alledem wächst Marie zu einem liebenswerten, äußerst wissbegierigen Geschöpf heran. So schlimm ihre ersten Jahre waren, so gut hat sie es mit Pfarrer Selinger und Anna Forsthuber getroffen. Auch wenn so mancher von den kleingeistigen Dorfbewohnern das nicht gerne sieht. Letztendlich aber siegt die Liebe. Und das ist gut so.

Das Buch hat mich sehr berührt und oft betroffen innehalten lassen. Ich bin regelrecht eingetaucht in all diese Lügen, dieses Getratsche, habe aber auch – und Gott sei Dank – sehr liebenswerte und fürsorgliche Mitmenschen getroffen.

Ein äußerst lesenswertes Buch, das ich jedem ans Herz lege, der Lesestoff mit Tiefgang sucht. selbstverständlich fünf von fünf Punkten.

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Veröffentlicht am 25.06.2020

Sehr bewegend

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Inhalt übernommen:

Marie Muth ist sieben Jahre alt, als ihr Leben ohne tägliche Todesangst beginnt. Qualvolle Jahre in Heim und Pflegefamilie haben bereits tiefe Narben hinterlassen. Jakob Selinger, katholischer ...

Inhalt übernommen:

Marie Muth ist sieben Jahre alt, als ihr Leben ohne tägliche Todesangst beginnt. Qualvolle Jahre in Heim und Pflegefamilie haben bereits tiefe Narben hinterlassen. Jakob Selinger, katholischer Pfarrer und Religionslehrer des kleinen Ortes Schönboden, nimmt das »Zigeunermädchen« bei sich im Pfarrhof auf. Schon bald brodelt im Dorf die Gerüchteküche: Eine eheähnliche Beziehung zu seiner Haushälterin wird dem eigenwilligen Priester ohnehin schon lange nachgesagt. Aber stellt er nun gar seinem Mündel nach, das für alle erkennbar zu einer ausnehmend anziehenden Frau heranwächst?

Der Grat zwischen Tratsch und Verleumdung ist eng. Und wo liegt die Wahrheit? Obwohl sich Abgründe menschlichen Denkens und Handelns auftun erzählt die Geschichte auch von der Macht der Liebe, die Hoffnung und Heilung zugleich ist. Für Marie ist die Liebe die einzige Rettung.

Meine Meinung:

Durch das Lesen des Klappentextes wußte ich in etwa ,was mich erwartet,dennoch wurde ich noch überrascht, weil ich nicht mit dieser Vielschichtigkeit gerechnet hatte.
Der Bericht über Marie ,die Protagonistin dieser Geschichte ,basiert auf wahren Tatsachen,was die Geschichte zu etwas Besonderem macht.
Auf eine emotionale,teilweise etwas poetische Weise hat sich die Autorin dieses schweren Themas angenommen.Ich kann nur sagen,dass ihr das sehr gut gelungen ist.
Das Schicksal der Protagonistin steht stellvertretend für viele ähnliche Fälle, welche es zur damaligen Zeit gab.
Wie ein roter Faden zieht sich der christliche Glaube durch die Geschichte,auch Marie ist durch ihren Ziehvater fest verwurzelt.Sie ist ein sehr ernsthaftes Mädchen und in ihren Gedanken manchmal ihrem Alter voraus.
Besonders beeindruckend fand ich ,wie sie sich damit auseinander gesetzt hat ,was der sogenannte“liebe Gott“zulässt.
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen,sie wird definitiv noch etwas nachwirken.
Nicht unerwähnt lassen möchte ich ,dass ich den Mut und die Offenheit der realen Person,welche hinter der Geschichte steckt,sehr bewundere.

Veröffentlicht am 12.07.2020

Manchmal hilft ein Blick zum Himmel

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Qualvolle Zeiten in Kinderheimen und auch in Pflegefamilien – das sind Erlebnisse, die schrecklich klingen und mich traurig machen. Wenn jedoch das Wissen darum einen Namen trägt, dann trifft es mich mit ...

Qualvolle Zeiten in Kinderheimen und auch in Pflegefamilien – das sind Erlebnisse, die schrecklich klingen und mich traurig machen. Wenn jedoch das Wissen darum einen Namen trägt, dann trifft es mich mit voller Kraft.

In „Das Fenster zum Himmel“ erzählt die Autorin Elisabeth Escher die Erlebnisse eines der Kinder, die in den 1960er und 1970er Jahren Schreckliches erlebt haben. Es ist die Geschichte der Marie Muth, deren Name zwar geändert wurde, deren Lebensgeschichte allerdings auf wahren Begebenheiten beruht.

Nachdem Marie die ersten vier Lebensjahre in einer Kellerwohnung scheinbar überwiegend sich selbst überlassen war, verbrachte sie drei Monate in einem Kinderheim, bevor sie in eine Pflegefamilie kam. Was Marie dort erlebt hat, hat mich zu Tränen gerührt und ich war vor Schreck wie gelähmt, als ich gelesen habe, zu welchen „Erziehungsmaßnahmen“ die Pflegeeltern gegriffen haben. Verbote, Warnungen, und Drohungen waren an der Tagesordnung und das, was Marie an Aufgaben bewältigen musste, hat schwere Narben an ihrer Seele hinterlassen.

Zum Glück musste sie nicht in der Familie bleiben. Als Siebenjährige wurde Marie, das „Zigeunermädchen“, im Pfarrhof aufgenommen, wo der Pfarrer Jakob Selinger und seine Haushälterin Anna wohnten. Als überdurchschnittlich intelligent empfinde ich Marie, und ihr Wissensdrang wurde durch den Pfarrer, den Marie „Onkel“ nannte, gesättigt. Wie ein eigenes Kind war Marie für Jakob Selinger und bald fühlte sich Marie väterlich behütet. Auch Anna hat sich fürsorglich und liebevoll um Marie gekümmert. Eine glückliche Kindheit und Jugend hätte es sein können, wenn Klatsch und Tratsch im Dorf nicht solche Ausmaße angenommen hätten, dass die Wahrheit einfach keine Chance hatte.

Schonunglos offen und realistisch ist der Schreibstil von Elisabeth Escher, die mit der Geschichte und treffenden Zitaten überzeugt.

„Der Neid ist die Tür, durch die der Teufel in die Welt getreten ist. Tratsch und Geschwätz – die Waffen des Teufels." Eine passgenaue Beschreibung liegt in den Worten des Pfarrers.

Egal, ob an einem weiteren Gerücht, der das „Verhältnis“ von Pfarrer und Haushälterin betrifft, etwas Wahres dran ist oder nicht, gefällt mir das Zitat bezüglich des Zölibats: „Es war ja auch nicht Gott oder Jesus, der den katholischen Priestern verbot, in Ehe zu leben, sondern Menschen, die vor Hunderten von Jahren dieses Kirchengesetz erlassen hatten. Aus welchen Gründen auch immer.“

Mich hat Maries Lebensgeschichte tief berührt und gezeigt, wie wichtig es ist, sich nicht durch falsche Schlüsse oder durch Gerüchte und üble Nachrede beeinflussen zu lassen.

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