Cover-Bild Die Vergessenen
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10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 27.12.2018
  • ISBN: 9783328103882
Ellen Sandberg

Die Vergessenen

Roman. »Meisterhafte Erzählkunst verbindet sich bei dieser Autorin mit psychologischer Spannung.« Süddeutsche Zeitung
Die einen wollen vergessen. Die anderen können es nicht.

1944. Kathrin Mändler tritt eine Stelle als Krankenschwester an und meint, endlich ihren Platz im Leben gefunden zu haben. Als die junge Frau kurz darauf dem charismatischen Arzt Karl Landmann begegnet, fühlt sie sich unweigerlich zu ihm hingezogen. Zu spät merkt sie, dass Landmanns Arbeit das Leben vieler Menschen bedroht – auch ihr eigenes.

2013. In München lebt ein Mann für besondere Aufträge, Manolis Lefteris. Als er geheimnisvolle Akten aufspüren soll, die sich im Besitz einer alten Dame befinden, hält er das für reine Routine. Er ahnt nicht, dass er im Begriff ist, ein Verbrechen aufzudecken, das Generationen überdauert hat ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.12.2023

ein Buch das einen nicht wieder loslässt

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" Die Vergessenen " ist ein Buch der Krimiautorin Inge Löhnig, die dies unter dem Pseudonym Ellen Sandberg geschrieben hat und genauso wie ihre Krimis überzeugt auch dieses Buch, das sich einem zeitgeschichtlichem ...

" Die Vergessenen " ist ein Buch der Krimiautorin Inge Löhnig, die dies unter dem Pseudonym Ellen Sandberg geschrieben hat und genauso wie ihre Krimis überzeugt auch dieses Buch, das sich einem zeitgeschichtlichem Thema angenommen hat, das einem so manchen Schauer über den Rücken jagt.

Auf zwei Zeitebenen wird dieses Buch geschrieben , das sich der Gräueltaten des Naziregimes annimmt und daraus eine absolut überzeugende Geschichte schreibt, die teils Roman, teils Krimi ist,.Die Gegenwartsgeschichte ist ein Krimi, der sich damit befasst brisantes Material zu beschaffen, das manch einem das Genick brechen könnte, die Vergangenheitsgeschichte setzt sich mit einem Thema der Nazivergangenheit auseinander, das mir die Tränen in die Augen getrieben hat, da ich selbst Mutter eines behinderten Kindes bin.

Der Autorin ist ist sehr geschickt gelungen, diese beiden Zeitstränge miteinander zu verbinden und herauszuarbeiten, dass bis heute vielfach kein Unrechtsbewusstsein bei bestimmten Leuten vorhanden ist und sie ihr Tun als absolut richtig ansehen und dass es auch heute noch Netzwerke gibt, die diesen " Verbrechern " Hilfe anbieten, damit ihr Handeln keine Konsequenzen hat.

Dieses Buch hat mich nicht nur berührt, sondern mir wieder vor Augen geführt, wie wichtig es ist, diese Themen immer wieder anzusprechen, damit solche Verbrechen nie wieder geschehen und gerade die Gegenwart zeigt, dass manche kruden Gedanken immer noch in den Köpfen mancher Menschen herumgeistern.

Vielen Dank Inge Löhnig für dieses Buch !!!!!

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Veröffentlicht am 01.10.2020

Geschichte und Spannung vereint!

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Ellen Sandberg hat wie immer einen guten, leicht versöhnlichen. Schreibstil.

Vera Ist Journalistin für eine Frauenzeitschrift. Eigentlich wäre sie lieber für eine bekanntere Zeitung in der Rubrik Politik ...

Ellen Sandberg hat wie immer einen guten, leicht versöhnlichen. Schreibstil.

Vera Ist Journalistin für eine Frauenzeitschrift. Eigentlich wäre sie lieber für eine bekanntere Zeitung in der Rubrik Politik und Geschichte tätig. Dass ihr Job sie nicht zufriedenstellt wird dadurch noch befeuert, dass sie in ihrem Freund Tom und dessen Freundeskreis immer wieder hört, sie müsse mehr aus sich machen.

Ihre Tante Kathrin, zu der Vera ein besseres Verhältnis als zu ihrer Mutter hat, ist wie eine Ersatzmutter für sie. Daher trifft sie der Schlaganfall von Kathrin und das anschließende Koma umso mehr.

Ihr Cousin Chris pumpt sie immer wieder an, da er permanent in Geldnot ist. Ebenso pumpt er auch seine Tante Kathrin an. Vera erfährt von der Nachbarin, dass es zu dem Schlaganfall nach einem Streit mit Chris kam.

Während Vera wichtige Dokumente für den Aufenthalt in der Klinik zusammen Sicht, stößt sie auf ein Geheimnis ihrer Tante. Sie war Krankenschwester in einer Heil und Pflegeanstalt während der NS-Zeit. Bei ihrer Recherche ist Vera nicht klar, ob ihre allerliebste Tante doch in dunkle Machenschaften verstrickt war. Das will so gar nicht in ihr Bild von ihrer Tante passen.

Ist hier jeder der, der er vorgibt zu sein? Wie weit ist man bereit zu gehen, um seine Geheimnisse zu wahren? Wird Vera ihre Chance erhalten und einen neuen Job wie auch eine neue Liebe finden?

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Veröffentlicht am 22.03.2020

unendlich viel Spannung

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Wahnsinnig tolle Geschichte!
Spannend erzählt bis zum Schluss, interessantes und nachdenklich stimmendes Thema.
Ein Buch welches man nur schwer aus seinen Händen legen kann.

Wahnsinnig tolle Geschichte!
Spannend erzählt bis zum Schluss, interessantes und nachdenklich stimmendes Thema.
Ein Buch welches man nur schwer aus seinen Händen legen kann.

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Veröffentlicht am 25.07.2019

Ein Roman, der mich bei seinen Schilderungen mit einer stoischen Ruhe überraschte

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Die Vergessenen
Roman
Penguin Verlag
Verlagsgruppe Random House
Autorin: Ellen Sandberg
ISBN 978-3-328-10089-8
512 Seiten
Paperback


Hintergrund

In diesem 512 Seiten starken Roman greift die Autorin ...

Die Vergessenen
Roman
Penguin Verlag
Verlagsgruppe Random House
Autorin: Ellen Sandberg
ISBN 978-3-328-10089-8
512 Seiten
Paperback


Hintergrund

In diesem 512 Seiten starken Roman greift die Autorin Ellen Sandberg ein Thema aus der Zeit des zweiten Weltkriegs auf: die Euthanasie in Heil- und Pflegeanstalten.

Die Tötungsanstalten waren offiziell abgeschafft, doch es gab immer noch Menschen in Führungspositionen und darunter, die das nationalsozialistische Gedankengut lebten und in den Heil- und Pflegeanstalten tätig waren.

In dem Roman Die Vergessenen wird trotz wahrer geschichtlicher Hintergründe und Begebenheiten ein fiktives Geschehen mit fiktiven Charakteren erzählt. Die Recherche führte Ellen Sandberg zu der damaligen Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar und zu den Ereignissen am 10. Juni 1944 in das griechischen Dorf Distomo.


Inhalt und Personen

Die Vergessenen wird aus drei verschiedenen Perspektiven in unterschiedlichen Zeiten erzählt.

In der Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg arbeitet Kathrin Mändler als Krankenschwester. Es ist 1944. Sie hat gerade dort angefangen und kümmert sich dort um die Pfleglinge.

"Lachend setzte sie das Kind ab. Es war so fröhlich und gutmütig wie die meisten Menschen mit der Diagnose Mongoloide Idiotie." - Seite 75

Rund 70 Jahre später erhält Manolis Lefteris einen besonderen Auftrag: Er soll ein Dossier für einen unbekannten Auftraggeber beschaffen. Doch die Dame, bei der sich die Unterlagen befinden sollen, liegt nach einem Schlaganfall im Koma. So wird der Routineauftrag plötzlich spannend, denn Manolis hat keinerlei Information darüber, um was für Unterlagen es sich handeln soll.

So bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich an die Fersen der fürsorglichen Nichte Vera Mändler zu heften. Vera Mändler ist mit Leib und Seele Journalistin. Doch 2013 sind die Jobs für Journalisten rar. Viele sind gezwungen auf andere Jobs auszuweichen und so arbeitet Vera notgedrungen für ein Frauenmagazin und kümmert sich in ihrer Freizeit um die familiären Angelegenheiten.


Meine Meinung

Mit einer stoischen Ruhe werden die grausamen Zustände in der Heil- und Pflegeanstalt erzählt. Der Schreibstil ist eingängig und die Geschichte lässt sich flüssig lesen. Aufgrund der sehr ernsten Thematik ist Die Vergessenen ein Roman der Zeit braucht. Und diese Zeit nehme ich mir gern. Die Charaktere sind spannend. Ein jeder bringt eine anschauliche Vergangenheit mit, die auf ihre Sorgen, Ängste und Nöte zurückführen. Dadurch sind ihre Handlungen schlüssig und ich kann das Geschehen nachvollziehen.
Gern habe ich Vera Mändler begleitet, wie sie immer mehr Klarheit über die Vergangenheit ihrer Tante Kathrin herausfindet. Schlussendlich waren ihre Recherchearbeiten so spannend, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Ich wollte mehr erfahren.
Grandios verknüpft ist das Ganze mit der Geschichte um Manolis Lefteris. Und anhand dieser Geschichte wird spürbar, wie nachhaltig die Kindheit den Menschen prägt. Eine spannende Reise mitunter in die Psychologie und die deutsche Geschichte.

Fazit

Ein Buch, dass mich anfangs mit einer Ruhe überraschte, die ich so selten erlebe und zum Ende immer spannender wurde. Die Vergessenen werde ich mit Sicherheit eines nicht: vergessen.

Veröffentlicht am 04.07.2019

Seine Schuld wird nie vergehen

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Ellen Sandberg ist das Pseudonym einer beliebte deutsche Autorin. Bekannt wurde sie durch ihre Kriminalromane, wodurch sie eine große Fangemeinde bekam. Mit dem Roman Die Vergessenen nimmt sie sich eines ...

Ellen Sandberg ist das Pseudonym einer beliebte deutsche Autorin. Bekannt wurde sie durch ihre Kriminalromane, wodurch sie eine große Fangemeinde bekam. Mit dem Roman Die Vergessenen nimmt sie sich eines ganz anderen Themas an.

Das Buch berichtet von einer Zeit, in der das „lebensunwerte Leben“ für etliche Menschen ein völlig normaler Begriff war. Behinderte Kinder und Erwachsene wurden getötet oder bekamen so wenig zu essen, dass sie verhungerten. Die sogenannten Hungerhäuser sind an Grausamkeit kaum zu überbieten. Aber auch die „Sonderbehandlung“ von Kindern mit Trisomie 21 oder anderen Behinderungen machen sprachlos und lassen Abscheu und Ekel hochkommen.

„Das Leben hat einen Rückspiegel, und in dem sieht man immer die Eltern.“ Dieses Zitat stammt aus dem Buch Die Vergessenen und es steht für ein schreckliches Erlebnis, welches der Vater eines Protagonisten, Manolis Lefteris, ertragen musste. Er berichtete dem 6jährigen Manolis davon und der hat bis heute Alpträume davon. Kein Wunder, dass er sich als „Mann für alle Fälle“ einsetzt und versucht, auf eigene Faust für Gerechtigkeit zu sorgen. Ein Spezialauftrag führt ihn zu Vera, der Nichte von Kathrin. Diese war während des 2. Weltkriegs in der Pflegeanstalt Winkelberg tätig und dem damaligen Arzt Karl Landmann verfallen.

Die Vergessenen ist in zwei Zeitspannen aufgeteilt, zum einen damals 1944 sowie dem Jetzt 2013. Nicht nur die Ermordung und Folter von Behinderten machte die Autorin zur Grundlage des Romans. Auch ein Massaker, welches am 10.06.1944 in Griechenland geschah, spielt eine gravierende Rolle. Bis heute ist es nicht als solches anerkannt sondern wird nach wie vor als normales Kriegsgeschehen bezeichnet. Wohl deshalb, weil Entschädigungen für Griechen nicht im Sinne deutscher Politiker sind.

Die Vergessenen berührte mich sehr. Zumal es ja heute wieder so ist, dass Babys mit Trisomie 21 bis zur Geburt getötet werden dürfen. Das ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit und ich frage mich, wohin das alles noch führen wird. Auch die Gräueltaten der Waffen - SS damals an den Menschen von Distomo müsste doch eigentlich zumindest als Massaker anerkannt werden. Das heißt auch, dass die Hinterbliebenen eine entsprechende Entschädigung zu erhalten haben. Nun ja, was nicht ist, das kann ja noch werden. Der Roman ist in meinen Augen ein Aufruf zur Gerechtigkeit und sollte von jedem gelesen werden, der mit Braunem Gedankengut sympathisiert.

Noch ein Zitat aus dem Buch:

Nach langem Ringen bin ich zu dem Standpunkt gelangt, dass nur das Lebensfähige zum Leben berechtigt ist. Und es somit besser wäre, das Kind aus dem Volkskörper auszuscheiden. Das schrieb übrigens ein Vater, Mitglied der NSDAP an die Klinik, in dem sein behindertes Kind untergebracht war.