Cover-Bild Die Vergessenen
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10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 27.12.2018
  • ISBN: 9783328103882
Ellen Sandberg

Die Vergessenen

Roman. »Meisterhafte Erzählkunst verbindet sich bei dieser Autorin mit psychologischer Spannung.« Süddeutsche Zeitung
Die einen wollen vergessen. Die anderen können es nicht.

1944. Kathrin Mändler tritt eine Stelle als Krankenschwester an und meint, endlich ihren Platz im Leben gefunden zu haben. Als die junge Frau kurz darauf dem charismatischen Arzt Karl Landmann begegnet, fühlt sie sich unweigerlich zu ihm hingezogen. Zu spät merkt sie, dass Landmanns Arbeit das Leben vieler Menschen bedroht – auch ihr eigenes.

2013. In München lebt ein Mann für besondere Aufträge, Manolis Lefteris. Als er geheimnisvolle Akten aufspüren soll, die sich im Besitz einer alten Dame befinden, hält er das für reine Routine. Er ahnt nicht, dass er im Begriff ist, ein Verbrechen aufzudecken, das Generationen überdauert hat ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2018

Nicht ganz überzeugend

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Manolis Lefteris wird schon im Vorschulalter durch die Berichte seines Vaters traumatisiert, der in Griechenland ebenfalls als kleiner Junge knapp als Augenzeuge einem Massaker der deutschen Wehrmacht ...

Manolis Lefteris wird schon im Vorschulalter durch die Berichte seines Vaters traumatisiert, der in Griechenland ebenfalls als kleiner Junge knapp als Augenzeuge einem Massaker der deutschen Wehrmacht an seiner Familie entkommen konnte. Nun führt er ein Doppelleben als reicher Autohändler und undercover als skrupelloser Vollstrecker eines dubiosen Rechtsanwalts. Er soll komprimittierende Unterlagen auffinden, die einem prominenten Pharmaboss noch Jahrzehnte nach Kriegsende systematische Euthanasie in einer Pflegeeinrichtung nachweisen können. Die Journalistin Vera Mändler sucht ebenfalls nach diesen Dokumenten, wobei sie lange im Dunkeln stochert, weil sie nur weiß, dass ihr ermordeter Cousin eine große Erpressung plante, aber nicht wen und nicht warum, und sie hat auch keine Ahnung wie skrupellos ihr Gegner seine Feinde kalt stellt....

Insgesamt hat die Autorin Ellen Sandberg ein sehr interessantes Thema gewählt. Vielen Größen der Nazizeit gelang ein reibungsloser Übergang ins Nachkriegsdeutschland ohne Konsequenzen für begangenes Unrecht. Es ist absolut nachvollziehbar, welche Möglichkeiten diese Verbrecher immer noch haben, um ihre Existenz auch weiterhin zu sichern. Für den hier vorliegenden Roman hätte ich mir etwas mehr Spannung und weniger Emotionen gewünscht. Ich kann nicht nachvollziehen, wieso Manolis in so großem Ausmass unter den Berichten seines depressiven Vaters leidet, und das bis weit ins Erwachsenenalter hinein. Die Berichte über die Zustände in der Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg in der Nähe von München kommen manchmal etwas schwerfällig daher und weil sich das Verbrechen der Nazis in Griechenland ebenfalls wie ein roter Faden durch die Handlung zieht, finde ich das Buch damit etwas überfrachtet. Ein geschicktes Händchen hat Sandberg in der Charakterisierung ihrer Hauptpersonen. Die Konstellation der drei Frauen, Veras Mutter und ihre beiden Schwestern, die so absolut unterschiedlich sind, wird gut und glaubhaft dargestellt. Der Lebensweg von Tante Kathrin ist beeindruckend und man hofft einfach nur, dass sie überlebt.

Der Roman läßt sich eigentlich gut lesen, aber hundertprozentig konnte er mich nicht überzeugen, deswegen gibt es leichten Punkteabzug.

Veröffentlicht am 19.06.2021

Wichtige Vergangenheit, semi gute Umsetzung

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„Es gibt keine Gerechtigkeit. Es gibt nur das Recht des Stärkeren.“
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In München lebt ein Mann für besondere Aufträge. Manolis Lefteris. Für seinen neusten Auftrag soll er eine geheimnisvolle Akte aufspüren. ...

„Es gibt keine Gerechtigkeit. Es gibt nur das Recht des Stärkeren.“
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In München lebt ein Mann für besondere Aufträge. Manolis Lefteris. Für seinen neusten Auftrag soll er eine geheimnisvolle Akte aufspüren. Anfangs hält er den Auftrag für reine Routine. Doch in Folge seiner Recherchen trifft er auf ein Verbrechen, was mehrere Generationen überdauert hat.
Zur selben Zeit kümmert sich die Journalistin Vera um ihre Tante Kathrin, die mit einem Schlaganfall im Krankenhaus liegt und deren Wohnung verwüstet wurde. Vera findet heraus, dass ihre Tante 1944 Krankenschwester in Winkelberg war und ein folgenschweres Geheimnis hütet.
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Der Anfang des Romans war super, man fühlt sich von der Atmosphäre her fast wie in einem Thriller. Doch leider lässt diese Spannung stetig nach. Nach „Die Schweigende“ von der Autorin habe ich viele Szenen in der Vergangenheit erwartet und wie diese auf die Gegenwart einwirkt. Das war in diesem Buch leider nicht so. Die Vergangenheit, die die Machenschaften des NS-Regimes in damaligen Pflege- und Heilanstalten, beschreibt, war sehr interessant und gut recherchiert und ich hätte gerne mehr darüber erfahren. Doch der Großteils behandelt uninteressante Dinge, viele Sachen sind sehr nebensächlich und für die Story überhaupt nicht relevant. Das war sehr schade und man hätte das Buch locker um 200 Seiten kürzen können.
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Leider konnte mich der Roman nur halbwegs überzeugen und ich hoffe, dass das nächste Buch der Autorin wieder ein Highlight ist. Von mir gibt es 3 Sterne, da die Thematik der Vergangenheitsstory super interessant und wichtig ist.

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Veröffentlicht am 30.01.2021

Zweiter Versuch

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Ich habe diesem Buch eine zweite Chance gegeben, nachdem ich beim ersten Versuch gar nicht reinkam. Auch diesmal hat es lange gedauert, bis die Handlung in Fahrt kam. Ich bin froh, dass ich dran geblieben ...

Ich habe diesem Buch eine zweite Chance gegeben, nachdem ich beim ersten Versuch gar nicht reinkam. Auch diesmal hat es lange gedauert, bis die Handlung in Fahrt kam. Ich bin froh, dass ich dran geblieben bin, obwohl ich nicht so richtig weiß, was ich von dem Roman halten soll. Ich finde die Themen (Mord, Kriegsverbrechen und der Umgang der Justiz damit; Selbstjustiz) unglaublich wichtig und finde die Handlung auch spannend, aber die ganze Atmosphäre kam nicht wirklich rüber und mit einigen Handlungen der Charaktere (besonders einer Person) und auch die Schilderung und Begründung dieser konnte ich mich gar nicht anfreunden. Aber ich werde trotzdem andere Bücher der Autorin lesen.

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Veröffentlicht am 22.01.2021

Ein Roman mit Schwächen

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Der Klappentext erweckte mein Neugier und ich mag Geschichten, die auf zwei Zeitebenen spielen. Ich hatte von der Autorin schon vieles in den sozialen Medien gesehen und viele Leser waren begeistert. Also ...

Der Klappentext erweckte mein Neugier und ich mag Geschichten, die auf zwei Zeitebenen spielen. Ich hatte von der Autorin schon vieles in den sozialen Medien gesehen und viele Leser waren begeistert. Also erwartete ich etwas großes. Aber ein klein wenig wurde ich enttäuscht.
Das fing auch gleich auf den ersten Seiten an, als verschiedene Szenen geschildert wurden, viele Namen ins Spiel kamen und irgendwie gefühlt nichts vorwärts ging. Ich gebe zu ich war am Anfang schon etwas verwirrt wer nun wohin gehört und was mir die Autorin nun eigentlich mitteilen will. Gefühlt nach 100 Seiten hatte sich das Chaos etwas gelichtet und eine Struktur und ein roter Faden wurde erkennbar. Die darauf folgenden 300 Seiten waren wirklich fesselnd und mitreißend. Gegen Ende wandelte sich das Lesevergnügen dann in Unglaube und Kopfschütteln.
Bitte nicht falsch verstehen, es ist wichtig, dass es solche Bücher gibt, die uns immer wieder auf das Thema aufmerksam machen und dafür sorgen, dass diese Zeit nicht in Vergessenheit gerät. Und die Autorin hat hier auch ein interessantes Thema in den Mittelpunkt gerückt, aber Kathrins Verhalten machte mich echt wütend. Sie riskiert 1944 ihr Leben, um dann in den Jahren danach so zu handeln? Auch die andere Hauptprotagonistin verhielt sich am Ende total idiotisch. Ich kann darauf nicht näher eingehen sonst würde ich von der Handlung zu viel verraten. Aber es gab da Szenen, die mich wütend machten und den Kopf schütteln ließen.
Hinzu kommt, dass Manolis seine eigene manchmal merkwürdig vermittelte Geschichte mitbringt. Diese beschäftigt und beeinflusst ihn auf vielerlei Arten und wurde mir dann zu viel des Guten.
Das sind die Punkte, die mich wirklich störten und ich kann daher leider den Roman nicht so bewerten, wie ich es aufgrund des Themas vielleicht gerne tun würde.
Es wird für mich denke ich nicht das letzte Buch der Autorin gewesen sein, aber ich hatte mir eindeutig mehr erhofft. Ein wichtiges Thema welches unbedingt Aufmerksamkeit verdient und jeder sieht die Dinge ja auch anders, was zahlreiche sehr positive Bewertungen beweisen.

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Veröffentlicht am 17.11.2019

Überfrachtet

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1944: Eine Krankenschwester entdeckt in einer Klinik Schreckliches. 2013: Ein Mann für besondere Aufträge versucht in den Besitz einiger Akten zu kommen. Eine Journalistin deckt ein Geheimnis auf.

Die ...

1944: Eine Krankenschwester entdeckt in einer Klinik Schreckliches. 2013: Ein Mann für besondere Aufträge versucht in den Besitz einiger Akten zu kommen. Eine Journalistin deckt ein Geheimnis auf.

Die Autorin hat in meinen Augen viel zu viel in einen einzigen Roman gepackt...oder hat das Lektorat geschlampt?

Euthanasie im Dritten Reich ist ein trauriges Thema, das auch nicht vergessen werden darf, aber das wird in diesem Roman einfach so nebenbei abgehandelt. Ich finde das nicht gut gemacht. Die Erzählperspektive wechselt zu oft, der Erzählstrang um Manolis Lefteris, den Mann für besondere Aufträge, wirkt zu bemüht und das, was aus der Perspektive der Krankenschwester Kathrin erzählt wird, wirkt für mich wie ein Fremdkörper im Roman, dazu ist ihr Charakter auch nicht schlüssig: Sie weiß Bescheid, hat die Fakten zur Hand, aber was macht sie? Nicht nur, dass sie nichts unternimmt, im Gegenteil, sie beginnt ein Verhältnis mit dem Oberschurken. Am Ende siegt die Gerechtigkeit, die für die Opfer im Zweiten Weltkrieg natürlich zu spät kommt, aber das Böse bekommt zumindest seine Strafe; ziemlich weichgespült und wirklich rund wird der Roman dadurch auch nicht.

Insgesamt hatte ich mir von dem Roman mehr versprochen, da die Autorin Krimis schreiben kann, die mehr als solide sind! Liebe Inge Löhnig: Bleiben Sie doch bei Kommissar Dühnfort, der hier auch seinen kleinen Auftritt hat.