Toller Auftakt einer neuen Familiensage
Paul-Friedrich von Falkenbach und die Brüder Wilhelm und Heinrich Lehmann sind am Höhepunkt
ihrer Kariere angekommen.
Einstmals Kammeraden im ersten Weltkrieg verbindet sie jetzt eine tiefe Freundschaft.
Nach ...
Paul-Friedrich von Falkenbach und die Brüder Wilhelm und Heinrich Lehmann sind am Höhepunkt
ihrer Kariere angekommen.
Einstmals Kammeraden im ersten Weltkrieg verbindet sie jetzt eine tiefe Freundschaft.
Nach dem Krieg haben die Brüder Lehmann beschlossen ihre Fabriken, die sie von ihrem Vater übernommen haben auf Gut Falkenbach neu zu errichten. Heinrich führ die Porzellanfabrik und Wilhelm die Topf- und Pfannengießerei.
Jetzt feiern sie ihr 15jähriges Geschäftsjubiläum und die nächste Generation steht auch schon in den Startlöchern.
Doch der unerwartete Besuch von Erna Behrend, die Tochter eines Kriegskameraden verheißt nichts Gutes. Stellt Erna Behrend doch Fragen zum rätselhaften Tod ihres Vaters und es droht ein Geheimnis, dass all die Jahre im Verborgenen geruht hat gelüftet zu werden.
„Das Unrecht der Väter“ ist der Auftakt einer neuen Familiensage der Autorin Ellin Carsta die schon mit ihrer Hansa Saga große Erfolge gefeiert hat.
Auch die Falkenbach Saga scheint mir für viele Bände angelegt zu sein und mindestens genauso interessant zu werden.
Der Leser muss sich zu Beginn mit einigen Personen vertraut machen. Man lernt nach und nach die 3 Familien mit ihren Kindern und Schwiegerkindern kennen.
Die Charaktere sind sehr interessant und ich bin gespannt wie sie sich im Laufe der Zeit entwickeln.
Die Väter sind alle recht dominant und lassen ihre Söhne, die ja schließlich einmal die Fabriken oder das Gut übernehmen sollen wenig Handlungsspielraum.
Die Lehmann Söhne arbeiten bereits in den Fabriken mit. Gustav von Falkenbach studiert noch in Berlin Medizin. Er hadert auch noch damit, nach seinem Abschluss auf das Gut zurückzukommen.
Bei den von Falkenbach gibt es noch eine Tochter, Wilhelmine.
Sie gefällt mir besonders gut. Sie hat einen großen Gerechtigkeitssinn und kann sich mit dem Antisemitismus der zu dieser Zeit, (wir schreiben das Jahr 1936) überall herrscht nicht identifizieren was sie auch in der Familie offen kundtut.
Dafür bewundere ich sie, befürchte aber, dass sie in einem der Folgebände dadurch Schwierigkeiten bekommen wird.
Überhaupt denke ich, dass die Frauen in den Folgebänden noch einen größeren Platz einnehmen werden, worauf ich mich schon sehr freue.
Die Geschichte ist in einem flüssigen Schreibstil verfasst und vermittelt die Atmosphäre die zu dieser Zeit in Deutschland herrscht sehr gut.
Wir Leser wissen ja welchen Weg das Land einschlägt. Die Charaktere glauben zu dieser Zeit nicht an einen Krieg.
Es gibt einige Handlungsstränge, jede Familie hat ihre Probleme, ihre Sorgen und da ist ja auch noch das Geheimnis der 3 Freunde und das ist nicht das einzige Geheimnis.
Doch am Ende des Buches gibt es keinerlei Auflösung, die Enden bleiben alle offen und so schlage ich das Buch zu und habe viele Fragezeichen über meinem Kopf schwirren.
Jetzt heißt es warten bis am 23. März 2021 „Die Stärke der Töchter“, der zweite Teil der Falkenbach-Saga erscheint. Ich kann es kaum erwarten.