Cover-Bild Das Unrecht der Väter
Band 1 der Reihe "Die Falkenbach-Saga"
(41)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Tinte & Feder
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 346
  • Ersterscheinung: 17.11.2020
  • ISBN: 9782496702606
Ellin Carsta

Das Unrecht der Väter

Die von Falkenbachs steuern auf stürmische Zeiten zu. Der Auftakt zur neuen Familiensaga von #1-Kindle-Bestsellerautorin Ellin Carsta.

Bernried am Starnberger See, 1936: Paul-Friedrich von Falkenbach und die Brüder Lehmann stehen für Erfolg. Drei Freunde, die zusammen im Ersten Weltkrieg gedient haben und deren Verbindung so stark ist, dass sie ihre Firmensitze zusammengelegt haben und schon seit Jahren gemeinsam die Geschäfte betreiben.

Während die Söhne der Lehmanns bereits in deren Firmen eingestiegen sind, kann sich Gustav von Falkenbach nur schwer vorstellen, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, schließlich steht er kurz davor, sein Medizinstudium abzuschließen. Auch seine Schwester Wilhelmine ist dabei, ihren eigenen Weg zu finden und sich eine politische Meinung zu bilden, während die Nazis im Land und im Umfeld der Familien immer mehr an Einfluss gewinnen.

Als die Tochter eines Kriegskameraden auf Gut Falkenbach auftaucht, um Fragen zum rätselhaften Tod ihres Vaters zu stellen, versuchen die drei Männer alles, um ein altes Geheimnis verborgen zu halten.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2020

Familiensaga-Auftakt nach Schema F

0

Dies ist ein Auftaktband mit offenem Ende. Die Autorin Ellin Carsta schätzt die Länge der neuen Familiensaga auf acht Bände.
Beleuchtet wird gehobenes Bürgertum für einige Wochen im Spätsommer/Herbst 1936, ...

Dies ist ein Auftaktband mit offenem Ende. Die Autorin Ellin Carsta schätzt die Länge der neuen Familiensaga auf acht Bände.
Beleuchtet wird gehobenes Bürgertum für einige Wochen im Spätsommer/Herbst 1936, verortet hauptsächlich im ländlichen Raum nahe München, teils in Berlin.

Erzählstil, Handlung, Figuren, Dialoge, Atmosphäre usw. finde ich mittelmäßig, seicht. Es fehlt das Besondere und das Überraschende. Irgendwie hat man das alles schon mal gelesen. Manchmal war ich geneigt, abzubrechen, weil mich die Geschehnisse nicht fesselten, nicht zu Herzen gingen. Dann gab es mal wieder stärkere Szenen, in denen Grauschattierung in der Figurenzeichnung hervorblitzt, Spannung und Gefühle generiert werden, zum Beispiel in Kapitel 16. Das ließ mich ohne Reue durchhalten bis zum Schluss.

Ein Personenverzeichnis, am besten als Stammbaum, wäre hilfreich. Nach und nach gelingt es aber auch so, zu ergründen, wie alle zueinander verwandschaftlich und emotional stehen. Sympathien und Antipathien bilden sich schnell und ändern sich auch nicht wirklich, weil die Figuren recht holzschnittartig angelegt sind:
Ein Fortschritt ablehnender Familien- und Unternehmensmonarch, dem gegenüber ein kreativer, durchsetzungsschwacher Sohn. Eine Tochter, die Nazitum und Judenverfolgung kritisch beäugt, ansonsten aber ziemlich planlos durch’s Leben geht bzw. reitet. Eine Ehefrau mit Lügen um ihre Identität. Das Glück der Frauen hängt stark vom Wohlwollen der Männer ab, sie sind vor allem dazu da, hübsch auszusehen, Kinder zu bekommen und Personal anzuweisen. Titelgebend sind drei Weltkriegsveteranen mit abgründigem Geheimnis, welches in Gesprächen und Gedanken - ziemlich gestelzt - ausgespart wird, um zum Rätseln zu animieren. Wahrscheinlich wird es letztendlich eine Tötung ohne politisches Mandat gewesen sein.

Was Kenntniszuwachs angeht, sehe ich für geschichtlich halbwegs gebildete Personen keinen Mehrwert.

Das Ende wirkt überstürzt. Es verärgert, dass lebensverändernde Entscheidungen aus einem Impuls heraus getroffen werden, die eigentlich nicht zum Charakter passen. Dann werden im Epilog noch einige Monate in 1936 und 1937 im Zeitraffer dargestellt. Das klärt ein paar (aber nicht die wichtigsten) offenen Fragen, hakt einige Krisenherde eher unbefriedigend ab, wahrscheinlich um im Folgeband „Die Stärke der Töchter“, der für den 23. März 2021 angekündigt ist, den Fokus auf neue Ereignisse zu legen. Ich vergebe knappe drei Sterne. Wie bereits bei den späten Bänden der Hansen-Saga hätte ich gern mehr Tiefe und Anspruch erlebt.

Um die Bewertung in Relation zu setzen, hier meine Buchbewertungen mit ähnlichem Thema und Verortung:
Ella Zeiss - Wie Gräser im Wind, Von Hoffnung getragen - 5 Sterne
Michaela Saalfeld - Was wir zu hoffen wagten, Als wir im Regen tanzten - 5 und 4 Sterne
Andreas Izquierdo - Schatten der Welt - gute 4 Sterne
Izabelle Jardin - Libellenjahre - gute 4 Sterne (Figuren, Handlung, Atmosphäre und Kenntniszuwachs besser)
Peter Prange - Eine Familie in Deutschland - knappe 4 Sterne (Figuren auch klischeehaft, Handlung gehaltvoller und informativer)
Ulrike Renk - Jahre aus Seide - 2 Sterne (langatmig und Schwarz-Weiß, abgebrochen)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere