Cover-Bild Washington Black
(44)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Idee
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
  • Handlung
  • Charaktere
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 30.08.2019
  • ISBN: 9783847906650
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Esi Edugyan

Washington Black

Roman
Anabelle Assaf (Übersetzer)

Die Flucht ist nur der Anfang

Barbados, 1830: Der schwarze Sklavenjunge Washington Black schuftet auf einer Zuckerrohrplantage unter unmenschlichen Bedingungen. Bis er zum Leibdiener Christopher Wildes auserwählt wird, dem Bruder des brutalen Plantagenbesitzers. Christopher ist Erfinder, Entdecker, Naturwissenschaftler - und Gegner der Sklaverei. Das ungleiche Paar entkommt in einem selbst gebauten Luftschiff von der Plantage. Es beginnt eine abenteuerliche Flucht, die die beiden um die halbe Welt führen wird.

Eine Geschichte von Selbstfindung und Verrat, von Liebe und Erlösung. Und eine Geschichte über die Frage: Was bedeutet Freiheit?

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2019

Es ist nicht DAS Abenteuer was ich erwartet habe

0

Ich lese ja relativ wenig Bücher, die sich in diesem Genre befinden. Doch dieser Klappentext hat mich von Anfang an überzeugt, sodass ich wissen musste wie Washington Black gelebt hat und ob er irgendwann ...

Ich lese ja relativ wenig Bücher, die sich in diesem Genre befinden. Doch dieser Klappentext hat mich von Anfang an überzeugt, sodass ich wissen musste wie Washington Black gelebt hat und ob er irgendwann frei sein würde.

Bei den ersten Seiten musste ich echt schlucken. Ich bin wirklich einiges gewohnt, da ich sehr viele Horrorfilme schaue, die auch sehr blutig sind. Aber diese beschriebenen Szenen kenne ich sonst nur aus meiner Zombie Serie "The walking dead" wo die Köpfe abgetrennt und auf einem Holzstock aufgespießt werden, um zu zeigen wer dort die Macht hat. Es war alles sehr grausam. Einfach schlimm das Menschen je so behandelt wurden.

Washington Black, auch Wash genannt, ist ein Sklavenjunge, der es wirklich nicht leicht im Leben hat. Der Master, sein Herr, ist äußerst grausam und brutal. Ihn konnte ich am wenigsten ausstehen. Und dann gibt es da noch seinen Bruder Titch, der gegen all die Sklaverei ist und sich Wash annimmt. Dieser lernt bei ihm Lesen und Schreiben und erfährt vieles von der Welt was er sonst nie erfahren hätte. 

Die Geschichte an sich ist wirklich interessant und was man alles aus der Zeit erfährt ist auch spannend, doch wurde mir vieles zu genau beschrieben und zerkaut, sodass es manchmal zäh wurde. Dennoch kann ich jedem diesen wunderbaren Roman empfehlen.

Veröffentlicht am 03.09.2019

Über Sklaverei und Freiheit

0

„Washington Black“ handelt von einem jungen Sklaven, der 1830 auf einer Zuckerplantage in Barbados aufwächst und von dort mit Hilfe einer ungewöhnlichen Freundschaft und seinen Weg in die Welt findet.

Auch ...

„Washington Black“ handelt von einem jungen Sklaven, der 1830 auf einer Zuckerplantage in Barbados aufwächst und von dort mit Hilfe einer ungewöhnlichen Freundschaft und seinen Weg in die Welt findet.

Auch wenn der Klappentext nicht ganz das wiedergibt, was der Roman zu bieten hat, war ich doch von Anfang bis Ende von der Geschichte gefesselt. Der Schreibstil war einfach flüssig und schön zu lesen und die Geschichte selbst hat mich berührt und nicht mehr losgelassen.
Der Junge „Wash“ hat es in seinem Leben von Anfang an nicht leicht. Als Sklave auf der Plantage aufzuwachsen bedeutet von klein auf harte und unfaire Arbeit, oft unmenschliche Quälereien und Misshandlungen. Trotzdem entwickelt sich eine ungewöhnliche und schwer zu fassende Freundschaft zu Christopher („Titch“), dem Bruder seines Besitzers. Dieser ist Wissenschaftler, behandelt Sklaven, insbesondere Wash, ganz anders als die anderen Weißen und erkennt, dass Wash nicht nur Sklavendienste leisten kann, sondern noch viel mehr zu bieten hat. Gemeinsam bauen sie den von Titch entworfenen Heißluftballon, mit dem sie letztendlich auf Grund schlimmer Vorfälle auf der Plantage, zusammen fliehen müssen.

Ab dieser Stelle nimmt der Roman einige wirklich unerwartete Wendungen, wird aber in meinem Augen nicht weniger spannend oder faszinierend. Auch wenn die eine oder andere Sache eher unverständlich war oder doch sehr konstruiert erschien, habe ich das Buch doch bis zum Schluss nur ungern aus der Hand gelegt. Leider war ich am Ende ein wenig enttäuscht, denn auch wenn sich einiges aufgelöst und geklärt hatte, blieben doch noch einige für mich wichtige Fragen offen. Trotzdem kann ich den Roman wirklich weiter empfehlen und werde die Autorin sicher im Auge behalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Idee
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 02.09.2019

Freiheit darf kein Privileg sondern muss ein Gut für alle Menschen sein

0

Der zwölfjährige Sklave George Washington Black – genannt Wash -schneidet Zuckerrohr auf einer Plantage auf Barbados, die einem sadistischen Engländer namens Erasmus Wilde gehört. Dessen Bruder, Christopher ...

Der zwölfjährige Sklave George Washington Black – genannt Wash -schneidet Zuckerrohr auf einer Plantage auf Barbados, die einem sadistischen Engländer namens Erasmus Wilde gehört. Dessen Bruder, Christopher Wilde - genannt Titch – ist Wissenschaftler und Forscher. Er befasst sich mit dem Bau eines Luftschiffes, dass er Wolkenkutter nennt. Titch nimmt Wash als seinen Diener zu sich, weil das Gewicht des Jungen den richtigen Ballast für den Wolkenkutter darstellt. Titch behandelt Wash gut, nimmt ihn mit auf seine Exkursionen durch die Natur. Er bringt ihm das Lesen bei und fördert seine Begabung für wissenschaftliches denken und das detailgenaue zeichnen mit dem Bleistift. Damit nimmt das Leben von Wash die erste von noch vielen unerwartenden Wendungen.
Dann passiert auf Faith ein Unglücksfall, für den Wash verantwortlich gemacht werden würde. Aus Angst um das Leben seines Schützlings begibt sich Titch mit ihm auf eine riskante nächtliche Flucht mit dem Wolkenkutter. Auf See kollidieren sie mit dem Mast eines Schiffes, das sich auf dem Weg nach Virginia befindet. Damit beginnt für Wash - und für den Leser - eine Reise durch vier Kontinente. Es gibt Überraschungen auf dem Weg und Charaktere, von denen ich dachte, ich würde sie nicht wiedersehen und doch tauchen sie an unerwarteten Orten wieder auf.
Edugyan hat mit Washington Black eine abenteuerlustige und adrenalinreiche Geschichte erschaffen. Sie hat es verstanden, die Schrecken der Sklaverei, die Freuden der wissenschaftlichen Entdeckung und die Reise in die eigene Kindheit geschickt miteinander zu verweben. Wash kann seinem ihm zu dieser Zeit vorgegebenen Schicksal entrinnen. Es gelingt ihm, ein seiner Intelligenz, Vorstellungkraft und Einfühlsamkeit geprägtes Leben zu führen. Ich habe mich oft gefragt, ob Wash von Titch ausgenutzt wird. Oder will Titch ihn retten? Letztendlich ist Wash jemand, der sich auf einer ständigen Reise der Selbstfindung befindet. Für mich ist er eine verlorene Seele auf der Suche nach seiner Heimat.
Washington Black von Esi Edugyan ist eine packende historische Erzählung, die verdeutlicht was Freiheit bedeutet und was für ein Privileg es ist, in Freiheit leben zu können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Idee
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 02.09.2019

Sehr schön geschrieben

0

Der ehemalige Sklave George Washington Black erzählt: Als kleiner Junge, verlebt er schreckliche Jahre auf einer Zuckerrohr-Plantage auf Barbados. Sein Besitzer ist grausam, gelangweilt und unberechenbar. ...

Der ehemalige Sklave George Washington Black erzählt: Als kleiner Junge, verlebt er schreckliche Jahre auf einer Zuckerrohr-Plantage auf Barbados. Sein Besitzer ist grausam, gelangweilt und unberechenbar. Erst als dessen Bruder Christopher "Titch" die Plantage besucht, ändert sich Washingtons Leben. Er soll dem ambitionierten Wissenschaftler helfen, einen Wolkenkutter zu bauen. Die beiden freunden sich an und so beginnt für Washingtion eine bewegte, neue Zeit...

Das Buch erschien erstmalig 2018 unter dem Originaltitel "Washington Black" und stammt aus der Feder der kanadischen Autorin Esi Edugyan.
Den Roman durfte ich im Rahmen einer Leserunde lesen und möchte daher nun meine Einschätzung zum Buch schreiben.

Gleich eingangs möchte ich sagen, dass der Klappentext etwas irreführend ist, da hier suggeriert wird, dass es sich um die Flucht eines Sklavenjungen in die Freiheit handelt. Diese Passage nimmt nur einen kleinen Teil der eigentlichen Handlung ein.
Auch die Pressestimmen, die den Roman mit Jules Vernes "In 80 Tagen um die Welt" vergleichen, sind meiner Meinung nach nicht zutreffend. Soweit dazu.

Nun möchte ich gern die eigentliche Handlung bewerten.

Die Autorin hat einen sehr bildhaften Erzählstil, dessen teilweise sehr poetischen Beschreibungen und wunderschönen Vergleiche dem Leser ein besonderes Leseerlebnis bieten. Mit dieser besonderen Art, zeichent sie ein lebhaftes, realistisches Bild von ihren Akteuren und der Umgebung, von den Ereignissen und Erlebnissen des Protagonisten.
Die handelndene Charaktere sind äußerst detailliert und ermöglichen dem Leser somit, an ihrem Leben teilzuhaben und lädt ihn ein, den Wendungen der Handlung zu folgen. Dies trifft besonders auf die ersten Kapitel im Buch zu, in denen Washington den Bruder des Plantagenbesitzers kennenlernt.
Weitere Protagonisten, die in die Handlung eingeflochten wurden, gingen irgendwann leider unter und hatten keinen nennenswerten Einfluss auf die Geschichte bzw. auf deren Verlauf.

Was ist noch zu sagen? Die Autorin verwendet für diese Geschichte den Blickwinkel von George Washington Black, der auf sein Leben zurückblickt und dem Leser von seinem Erlebten berichtet. So erfährt der Leser alles über die Gedanken und Gefühle des Protagonisten in der ICH-Perspektive. Hier zeigt sich allerdings auch ein kleines Manko: durch diese Sichtweise entgehen einem zum Teil die Beweggründe der anderen Personen, die im Roman eine Rolle spielen. Trotzdem hat die Sichtweise von Washington seinen Charme.

Ein weiterer kleiner Kritikpunkt meinerseits ist, dass die Handlung, trotz intensiver Beschreibungen und vielen Erlebnissen des Hauptcharakters doch einen nüchternen Touch beibehält. So folgt der Leser zwar Washs bewegtem Lebensweg, allerdings fehlt hier in meinen Augen teilweise das gewisse Etwas, das mich als "Zuschauer" dazu bringt, mit ihm zu fühlen, gemeinsam mit ihm traurig, glücklich oder überrascht zu sein.

Auch das Ende hat mich noch völlig überzeugen können. Zwar zeigt sich im gesamten Buch das schriftstellerische Können von Frau Edugyan, aber der krönende Abschluss ist nicht so gelungen, wie ich es mir erhofft hatte.

Kommen wir zu meinem Fazit: Ich habe es sehr genossen diesen Roman zu lesen, da hier ein besonderer Blickwinkel gewählt wurde. Schreibstil und die philosopischen, nachdenklichen Passagen in diesem Buch geben dem Roman einen sehr ernsthaften Anstrich. Auch die Darstellung der brutalen, willkührlichen Umstände auf der Plantage, auf der Washington seine ersten Lebensjahre verbringt, haben mich sehr nachdenklich werden lassen. Der bewegte Lebensweg des Protagonisten sowie die detaillierten Beschreibungen von Menschen, Umgebung und Ländern sind interessant und spannend, sodass man der Handlung gern folgen mag. Trotzdem gibt es das eine oder andere Manko, welches mir während des Lesens aufgefallen ist. Hier sind beispielsweise die Charaktere zu nennen, deren Einfluss auf die Geschichte so geringfügig war, dass man vielleicht auch auf die hätte verzichten können, oder die Tatsache, dass trotz sehr schöner Beschreibungen und bildhaften Darstellungen das Mitgefühl für den Protagonisten irgendwann nachließen.

Ich möchte "Washington Black" daher dreieinhalb Sterne geben. Die Idee und die Umsetzung sind in sich stimmig und ergeben ein beeindruckendes Gesamtwerk, doch Kleinigkeiten sorgen dafür, dass das Buch ein paar Sternchen einbüßt.
Aber Achtung! Wer einen Roman à la "In 80 Tagen um die Welt" erwartet hat, der wird mit diesem Buch vermutlich nicht glücklich werden. Für Leser, die nach einem nachdenklichen, melancholischen Zeitvertreib suchen, ist das Buch unbedingt zu empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Idee
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 02.09.2019

Über Sklaverei und Abenteuer

0

Das Buch ist eine Mischung aus Abhandlung über Sklaverei und Abenteuerroman.

Es führt uns in das Jahr 1830 auf eine Zuckerrohrplantage auf Barbados. Dort ist der 11jährige Wash seit jeher Sklave und hat ...

Das Buch ist eine Mischung aus Abhandlung über Sklaverei und Abenteuerroman.

Es führt uns in das Jahr 1830 auf eine Zuckerrohrplantage auf Barbados. Dort ist der 11jährige Wash seit jeher Sklave und hat die Freiheit nie gekannt. Der Bruder (Titch) des brutalen Plantageneigners, ein Gegner der Sklaverei und Wissenschaftler, macht Wash zu seinem Assistenten bei einem Projekt und fördert sein Talent zum Zeichnen und sein Interesse an der Meeresbiologie, die zu seiner Passion werden. Ab einer überstürzten gemeinsamen Flucht beginnt für Wash ein Leben voller Abenteuer, das ihn zu verschiedenen Stationen rund um den Erdball führt.
Die erste Hälfte des Buches ist für mich eindeutig die stärkere; der dritte und vierte Teil reichen nicht an sie heran. Ab der Überleitung auf sie ändert sich denn auch die Art der Darstellung. Während es zunächst noch hauptsächlich um die Sklaverei geht, wird es später eher nachdenklich und kontemplativ. Wash quälen die Fragen nach seiner Herkunft und ob er seine Vergangenheit als Sklave jemals abschütteln kann, ferner, ob Titch ihn allein aus eigensüchtigen Gründen gerettet hat oder weil es für ihn ein moralisches Gebot war. Diese Fragen werden im Laufe der Geschichte immer wieder aufgeworfen und zu ihrem Hauptthema.
Interessant zu lesen sind die angesprochenen wissenschaftlichen Aspekte, zum Beispiel zur Entwicklung einer Flugmaschine und zur Gründung des ersten Aquariums mit Meerestieren.
Mein einziger Kritikpunkt geht dahin, dass die Geschichte teilweise ins Märchenhafte abdriftet und zu viele zufällige Fügungen ihren Verlauf bestimmen.
Insgesamt aber eine fesselnde Geschichte mit einem liebenswerten Helden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Idee
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Atmosphäre